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wenn er es beweist, so prellt er mich

      Zum mind'sten um fünfhundert Pfund des Jahrs.

      Gott schütz' mein Lehn und meiner Mutter Ehre!

      KÖNIG JOHANN.

      Ein wackrer, dreister Bursch! – Warum spricht er,

      Als Jüngstgeborner, deine Erbschaft an?

      BASTARD.

      Ich weiß nicht, außer um das Lehn zu kriegen;

      Doch einmal schalt er einen Bastard mich.

      Ob ich so echt erzeugt bin oder nicht.

      Das leg' ich stets auf meiner Mutter Haupt;

      Allein, daß ich so wohl erzeugt bin, Herr,

      (Ruh' dem Gebein, das sich für mich bemüht!) –

      Vergleicht nur die Gesichter, richtet selbst!

      Wenn uns der alte Herr, Sir Robert, beide

      Erzeugt', und dieser Sohn dem Vater gleicht, –

      O alter Robert! Vater! siehe mich

      Gott knieend danken, daß ich dir nicht glich!

      KÖNIG JOHANN.

      Nun, welch ein Tollkopf ist uns hier beschert?

      ELEONORE.

      Er hat etwas von Löwenherzens Zügen,

      Und seiner Sprache Ton ist ihm verwandt.

      Erkennt Ihr nicht Merkmale meines Sohnes

      Im großen Gliederbaue dieses Manns?

      KÖNIG JOHANN.

      Mein Auge prüfte seine Bildung wohl

      Und fand sie sprechend ähnlich. – Ihr da, sprecht,

      Was treibt Euch, Eures Bruders Lehn zu fodern?

      BASTARD.

      Weil er ein Halbgesicht hat, wie mein Vater,

      Möcht' er mein Lehn ganz für das Halbgesicht.

      Sein Groschen mit dem Halbgesicht-Gepräge

      Brächt' ihm alsdann fünfhundert Pfund des Jahrs.

      ROBERT.

      Mein gnäd'ger Lehnsherr, als mein Vater lebte,

      Braucht' Euer Bruder meinen Vater oft, –

      BASTARD.

      Ei, Herr, damit gewinnt Ihr nicht mein Lehn:

      Erzählt uns, wie er meine Mutter brauchte!

      ROBERT.

      Und sandt' ihn einst auf eine Botschaft aus,

      Nach Deutschland, mit dem Kaiser dort zu handeln

      In wichtigen Geschäften jener Zeit.

      Der König nutzte die Entfernung nun

      Und wohnt' indes in meines Vaters Haus.

      Wie er's erlangte, schäm' ich mich zu sagen;

      Doch wahr ist wahr: es trennten meinen Vater

      Von meiner Mutter Strecken See und Land

      (Wie ich von meinem Vater selbst gehört),

      Als dieser muntre Herr da ward erzeugt.

      Auf seinem Todbett ließ er mir sein Gut

      Im Testament und starb getrost darauf,

      Der, meiner Mutter Sohn, sei seiner nicht;

      Und wenn er's war, so kam er in die Welt

      An vierzehn Wochen vor der rechten Zeit.

      So gönnt mir denn, was mein ist, bester Fürst,

      Des Vaters Gut nach meines Vaters Willen!

      KÖNIG JOHANN.

      Still! Euer Bruder ist ein echtes Kind;

      Des Vaters Weib gebar ihn in der Eh',

      Und wenn sie ihn betrog, ist's ihre Schuld,

      Worauf es alle Männer wagen müssen,

      Die Weiber nehmen. Sagt mir, wenn mein Bruder,

      Der, wie Ihr sprecht, sich diesen Sohn geschafft,

      Von Eurem Vater ihn gefodert hätte:

      Traun, guter Freund, sein Kalb von seiner Kuh

      Könnt' er behaupten gegen alle Welt;

      Das könnt' er, traun! War er von meinem Bruder,

      So konnt' ihn der nicht fodern; Euer Vater

      Ihn nicht verleugnen, war er auch nicht sein.

      Kurz, meiner Mutter Sohn zeugt' Eures Vaters Erben,

      Dem Erben kommt das Gut des Vaters zu.

      ROBERT.

      Hat meines Vaters Wille keine Kraft,

      Das Kind, das nicht das seine, zu enterben?

      BASTARD.

      Nein, nicht mehr Kraft, mich zu enterben, Herr,

      Als, wie ich glaub', er mich zu zeugen hatte.

      ELEONORE.

      Was willst du lieber sein? ein Faulconbridge,

      Der Lehn-Besitzer wie dein Bruder, oder

      Des Löwenherzens anerkannter Sohn,

      Herr deines Adels, und kein Lehn dazu?

      BASTARD.

      Ja, Fürstin, säh' mein Bruder aus wie ich,

      Und ich wie er, Sir Roberts Ebenbild,

      Und hätt' ich Beine wie zwei Reitergerten

      Und Arme wie von ausgestopfter Aalhaut,

      Ein dünn Gesicht, daß ich mit keiner Rose,

      Ins Ohr gesteckt, mich dürfte lassen sehn,

      Daß man nicht schrie': »Seht da Drei-Heller gehn!«

      Und wär' ich dieses ganzen Landes Erbe:

      Ich will von hier nie weichen, gäb' ich nicht

      Den letzten Fußbreit hin für dies Gesicht.

      Um keinen Preis würd' ich ein solcher Wicht.

      ELEONORE.

      Ich hab' dich gern: willst du dein Teil verlassen,

      Das Land ihm übermachen und mir folgen?

      Ich bin Soldat und geh' auf Frankreich los.

      BASTARD.

      Bruder, nimm du mein Land, wie ich mein Los.

      Gilt Eu'r Gesicht fünfhundert Pfund auch heuer,

      Verkauft Ihr's für fünf Heller doch zu teuer. –

      Ich folge, gnäd'ge Frau, Euch in den Tod.

      ELEONORE.

      Nein, lieber will ich Euch vorangehn lassen.

      BASTARD.

      Des Landes Sitte gibt den Höhern Vortritt.

      KÖNIG JOHANN.

      Wie ist dein Name?

      BASTARD.

      Philipp, mein Fürst: mein Name so beginnt;

      Des alten Roberts Eh'frau ältstes Kind.

      KÖNIG JOHANN.

      Führ' künftig dessen Namen, dem du gleichst:

      Knie' du als Philipp, doch steh auf erhöht:

      Steh

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