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als Pfingstler oder Charismatiker. Aber Gott begegnete mir und erfüllte mich mit seinem Heiligen Geist.

      Jahre später kam ich in eine weitere Krise in meinem Leben. Das war eine Krise, die sich mit der Frage der Realität befasste – ob das, was ich predigte, tatsächlich auch in meinem inneren Leben wahr war, und ob die Bürde, die ich dem Anschein nach hatte, wenn ich zu Menschen sprach, etwas war, was ich auch wirklich in meinem Herzen trug.

      Es ist fast 28 Jahre her, dass wir den ersten „All-India-Congress für Evangelisation“ in Deolali abhielten. Ich habe dort ein Papier vorgestellt. Ich war damals jung – erst 30 Jahre alt. Und ihr wisst, wie es ist, wenn man jung ist. Ich wollte alle beeindrucken. Und mein Papier war beeindruckend, weil ich hart daran gearbeitet hatte. Mein Dienst setzte sich mit Reisen zu den Konferenzen zum Thema „Tieferes Leben“ in Australien, Singapur usw. fort. Und überall war es mein Ziel, Menschen zu beeindrucken.

      Dann sprach der Herr zu mir und stellte mir die Frage: „Möchtest du Menschen beeindrucken oder möchtest du ihnen helfen?“ Ich sagte: „Herr, ich möchte ihnen helfen.“ Dann sagte der Herr: „Dann höre auf, sie beeindrucken zu wollen.“ Ich kam in meinem Leben an einen Punkt, wo ich sagen musste: „Herr, mein inneres Leben stimmt nicht mit dem, was ich predige, überein.“ Äußerlich hatte ich ein gutes Zeugnis. Aber mein Gedankenleben und meine Einstellung – meine Einstellung zum Geld – waren nicht christusähnlich. Ich verkündete Christus mit meinem Mund, aber der Geist Christi regierte nicht in meinen Gedanken. Ich war in diesem Punkt Gott gegenüber ehrlich.

       Ich glaube, dass der erste Schritt zu Gott hin darin liegt, ehrlich zu sein.

      Zum damaligen Zeitpunkt war ich schon ziemlich bekannt. Ich schrieb Bücher, die eine große Auflage hatten. Ich hatte ein wöchentliches Radioprogramm. Ich wurde da und dort eingeladen. Eines Tages sprach der Herr zu meinem Herzen und sagte: „Bist du bereit, vor dieser Gemeinde, die dich respektiert, aufzustehen und ihnen zu sagen, dass du nicht echt bist, dass du nicht wirklich bist“? Ich sagte: „Ja, Herr! Es ist mir egal, was Menschen über mich denken. Ich möchte, dass du etwas für mich tust. Ich bitte dich nur um Eines: Dass mein inneres Leben mit dem, was ich predige, übereinstimmen möge.“

      Das ist es, worum ich den Herrn vor 23 Jahren bat. Gott begegnete mir erneut. Er belohnt die, die ihn ernsthaft suchen. Und der Herr sagte zu mir: „Komm, steige höher herauf.“

      Gemeinschaft mit Gott ist für mich jetzt – während der vergangenen 22 Jahre – das Allerwertvollste geworden. Sie hat mein Leben verändert und Entmutigung und Depression vollkommen aus meinem Leben verschwinden lassen.

      Ich habe das Geheimnis, mit Gott zu wandeln, gefunden. Und das hat meinen Dienst voller Freude gemacht! Er ist nicht mehr länger trocken!

      Dein ganzer Dienst hängt von deinem persönlichen Wandel mit Gott ab. Du erinnerst dich, als Jesus im Haus der Maria und Marta war. Er sagte zu Marta: „Du hast viel Sorge und Mühe über so viele Dinge.“ Worüber war Marta besorgt? Es gab dort ein Bedürfnis. Sie diente dem Herrn selbstlos und aufopfernd und malochte in der Küche – sie kochte nicht für sich selbst, sondern für den Herrn und für seine Jünger. Welchen größeren Dienst als diesen könnte sie tun? Sie war völlig selbstlos! Und sie tat es nicht für Geld oder für ein Gehalt, so wie viele christliche Arbeiter heute dienen. Nein. Es war völlig selbstlos! Und doch sagte der Herr zu ihr: „Du bist um viele Dinge besorgt.“ Sie hatte gedacht, dass Maria selbstsüchtig wäre, weil sie dort zu Füßen des Herrn saß und keinerlei Arbeit verrichtete, außer einfach zuzuhören. Und Jesus sagte: „Das ist das Wichtige. Das ist das EINE, was nottut.“

      Es gibt in der Living Bible (TLB) eine schöne freie Übersetzung von 1. Korinther 4,2, die sich wie folgt anhört: „Das Wichtigste für einen Diener Christi ist einfach das zu tun, was der Meister ihm aufträgt.“ Das hat meinem Herzen so viel Ruhe gebracht. Was soll ich tun, wenn ich eine bedürftige Welt sehe? Soll ich mich wegen dieser Not aus der Ruhe bringen lassen? Es gibt im Christentum eine Menge Manipulierer, die bereit sind, mich aus der Ruhe zu bringen. Aber ich sage zum Herrn: „Ich möchte von dir hören.“ Es gibt eine Menge Martas, die mich mit den Worten kritisieren werden: „Sag ihm, seine Zeit nicht mit Zuhören zu vergeuden, wenn es da draußen eine Welt voller Not gibt, die in Sünde umkommt.“

      Wir müssen sicherlich die Not der Welt im Auge behalten. Jesus sagte: „Erhebt eure Augen und seht auf die Ernte“ (Johannes 4,35). Wir müssen die Not sehen und wir müssen auch andere Menschen auf die Not hinweisen. Ja. Aber der Ruf muss von Gott kommen – nicht von Menschen. Ich habe das herausgefunden.

      Jesus saß 4000 Jahre lang im Himmel, während die Welt im Sterben lag und dringend einen Erlöser brauchte. Niemand konnte ihn unter Druck setzen, um den Himmel vor der Zeit, die der Vater festgelegt hatte, zu verlassen. Aber er kam „in der Fülle der Zeit“. Und als er auf die Erde kam, setzte er sich an die Werkbank, um 30 Jahre lang Stühle und Bänke zu machen – während die Welt im Sterben lag! Er wurde nicht allein von der Not getrieben. Aber als die rechte Zeit kam, sagte der Vater „Geh“. Und er ging. Und er tat in 3 ½ Jahren mehr als andere in 3000 Jahren tun könnten. Das Wichtigste bei einem Diener ist NICHT herumzurennen, um dies und jenes oder etwas anderes für Gott zu tun, sondern auf ihn zu hören. Zuhören ist schwierig.

      Als ich noch jünger war, war ich in einer Versammlung, wo wir die Heilige Schrift studiert, gefastet und regelmäßig gebetet haben. Wir wurden gelehrt, jeden Morgen eine „stille Zeit“ zu haben – eine gute Gewohnheit, die ich jedem empfehlen würde. Aber trotz all der Stunden, die wir anscheinend in der Gegenwart Gottes verbracht hatten, waren die Leute nach wie vor sauer, bitter, schwierig im Umgang miteinander, voller Richtgeist, kritisch und argwöhnisch – irgendetwas lief irgendwo schief. Ich habe Zeiten erlebt, wo ich nur 10 oder 15 Minuten mit einem gottesfürchtigen Mann verbrachte und dadurch herausgefordert und inspiriert wurde. Kannst du dir vorstellen, was eine 10 oder 15-minütige Begegnung mit Gott ausmachen kann? Wie kommt es dann, dass wir nicht alle verändert werden? Der Herr zeigte mir, dass ich in meiner stillen Zeit keine Zeit mit IHM verbrachte. Ich verbrachte Zeit mit mir selbst. Ich studierte bloß ein Buch – ob das Buch vor meinen Augen die Bibel oder ein Chemiebuch war, spielte keine Rolle. Ich verbrachte keine Zeit mit Gott – indem ich ihm zuhörte. Ich studierte bloß ein Buch!

      Jesus sagte in Bezug auf Maria: „Eines aber tut Not – zuzuhören.“ Daraus fließt alles andere. Und das ist ein sehr wirksamer Weg, Gott zu dienen, weil er dir sagen kann, was du tun sollst!

      Der Vater sagte Jesus, was er tun sollte. Einmal wurde Jesus vom Geist aufgefordert, ca. 90 Kilometer von Galiläa nach Syrophönizien, außerhalb der Grenzen Israels, zu gehen. Ich weiß nicht, wie viele Stunden er brauchte, um dorthin zu gelangen – vielleicht einen ganzen Tag lang. Dort traf er eine heidnische Frau, deren Tochter von einem Dämon besessen war. Er trieb diesen Dämon aus und wies die Jünger auf den großen Glauben dieser Frau hin, als sie um die Brosamen bat, die vom Tisch der Kinder fielen. Dann ging er zurück nach Galiläa (Matthäus 15,21-28). Das war die Art und Weise, wie Jesus lebte. Er legte den ganzen Weg bloß für EINE Seele zurück. Das war statistisch nicht beeindruckend! Aber es entsprach dem Willen Gottes.

      Jesus diente auf diese Weise 3 ½ Jahre. Und am Ende dieser Zeit sagte er: „Vater, ich habe das Werk vollendet, dass du mir zu tun aufgetragen hast“ (Johannes 17,4). Hatte er all die Not, die es in der Welt gab – in Indien, in Afrika – beseitigt? Nein. Aber er hatte das Werk vollendet, das der Vater ihm aufgetragen hatte. Und er hatte kein Verlangen, einen einzigen Tag länger auf Erden zu leben. Auch der Apostel Paulus konnte am Ende seines Lebens sagen: „Ich habe meinen Lauf vollendet“ (2. Timotheus 4,7).

      Du hast eine andere Berufung und ich habe eine andere Berufung im Leib Christi. Aber wir müssen alle verstehen, was wir nach Gottes Willen tun sollten. Einer der Hauptgründe, warum wir für die Stimme Gottes taub werden ist die UNWIRKLICHKEIT, die es in unserem Leben gibt – die Unehrlichkeit und die Vortäuschung.

      Die Pharisäer konnten nicht hören, was Jesus sagte, weil sie ein Leben der Vortäuschung führten. Sie vermittelten anderen den Eindruck,

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