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Kleine Novellen. Уилки Коллинз
Читать онлайн.Название Kleine Novellen
Год выпуска 0
isbn 9783754180532
Автор произведения Уилки Коллинз
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Kapitel XI. Verfolgung und Entdeckung.
Der Polizist und die Köchin. (Mr. Policeman and The Cook)
Mrs. Zant und ihr Geist. (Mrs. Zant and the Ghost.)
VII. Dort endete das Manuskript.
Fräulein Bertha und der Yankee.
(Miss Bertha and the Yankee.)
Aus dem Englischen.
von
Peter Butzer
Vorläufige Erklärungen der Entlastungszeugen, aufgenommen auf dem Bureau des Verteidigers:
Nr. 1.
Fräulein Bertha Laroche von Nettlegrove Hall bezeugt und sagt aus:
I.
Gegen die Mitte des Monats Juni im Jahre 1817 unternahm ich eine Badekur zu Maplesworth in Derbyshire, und war hierbei von meiner nächsten noch lebenden Verwandten — von meiner Tante — begleitet.
Ich bin ein einziges Kind und war an meinem letzten Geburtstage einundzwanzig Jahre alt. Als ich die Mündigkeit erlangt hatte, erbte ich in Derbyshire ein Haus und Ländereien sowie ein weiteres Vermögen in barem Gelde von zusammen hunderttausend Pfund.
Die einzige Erziehung, die ich erhalten habe, habe ich innerhalb der letzten zwei oder drei Jahre meines Lebens empfangen und ich habe so durchaus nichts von der vornehmen Gesellschaft, weder in England noch in irgend einem anderen Teile der zivilisierten Welt gesehen. Ich kann aber, wie es mir scheint, trotz dieser Nachteile doch ein vollgültiger Zeuge sein. Wie dem aber auch sei, ich gedenke die Wahrheit zu sagen.
Mein Vater war ein französischer Ansiedler ans der Insel St. Domingo. Er starb, während ich noch sehr jung war und hinterließ meiner Mutter und mir gerade genug, um davon in dem abgelegenen Teile der Insel, in dem unser kleines Besitztum gelegen war, zu leben. Meine Mutter war eine Engländerin. Ihre zarte Gesundheit machte es ihr notwendig, mich während vieler Stunden des Tages unter der Aufsicht unserer Dienerschaft zu lassen. Ich kann
niemals ihre Güte für mich vergessen, aber unglücklicherweise kam ihre Unwissenheit ihrer Freundlichkeit gleich. Wenn wir reich genug gewesen wären, eine passende Erzieherin aus Frankreich oder England kommen zu lassen, so würden wir sehr wohl daran getan haben. Aber wir waren nicht reich genug. Ich schäme mich zu sagen, dass ich beinahe dreizehn Jahre alt war, ehe ich richtig lesen und schreiben konnte.
Vier weitere Jahre gingen vorüber, und dann trat ein wichtiges Ereignis in unserem Leben ein, welches nichts Geringeres als die Übersiedelung von St. Domingo nach England war.
Meine Mutter war weitläufig mit einer alten und reichen englischen Familie verwandt. Sie erregte bei diesen stolzen Leuten ernstlich Anstoß, als sie einen unbekannten Fremden heiratete, welcher nichts hatte, wovon er leben konnte, als sein Stückchen Land in Westindien. Da sie von ihren Verwandten nichts zu erwarten hatte, so zog meine Mutter das
Glück mit dem geliebten Manne allen anderen Rücksichten vor, und auch ich denke, sie hatte recht. Von diesem Augenblicke an wurde sie von dem Haupte der Familie gänzlich unbeachtet gelassen. Während achtzehn Jahren ihres Lebens als Gattin, Mutter und Witwe kam ihr kein Brief aus ihrer Heimat in England zu. Wir hatten gerade meinen siebzehnten Geburtstag gefeiert, als der erste Brief ankam, durch den meine Mutter benachrichtigt wurde, dass nicht weniger als drei Menschenleben, welche zwischen ihr und der Erbschaft von gewissen Teilen des Familienbesitzes standen, durch den Tod hinweggerafft worden seien. Die Ländereien und das übrige Vermögen, das ich schon erwähnt habe, waren ihr somit nach Recht und Gerechtigkeit zugefallen, und ihre überlebenden Verwandten waren in großmütiger Weise bereit, ihr zuletzt zu vergeben.
Wir ordneten unsere Angelegenheiten in St. Domingo und gingen nach England, um von unserem neuerworbenen Reichtum Besitz zu ergreifen.
Anfangs schien die Rückkehr meiner Mutter in das Klima ihrer Heimat eine heilsame Wirkung auf ihre Gesundheit auszuüben. Aber es war dies nur eine zeitweilige Besserung.
Ihre Gesundheit war durch das Klima Westindiens verhängnisvoll