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DAS SOZIALE LEBEN RUND UM UNBEWEGLICHE SACHEN. Manfred Wasner
Читать онлайн.Название DAS SOZIALE LEBEN RUND UM UNBEWEGLICHE SACHEN
Год выпуска 0
isbn 9783753194530
Автор произведения Manfred Wasner
Жанр Изобразительное искусство, фотография
Издательство Bookwire
Verfasser glaubt nicht, dass es eine Person gibt, die das in kurzen Worten klar machen könnte. Jede und jeder würde etwas anderes als Haupt- Charakteristik herausgreifen. Daher bietet es sich an, ErinnerungGeschichten anvon diesesm Team festzuhaltenzu erzählen, - als ersten Teil dieser ErinnerungGeschichten- Sammlung.
Fünf der Erinnerung Geschichten des ersten Teils bereiten den zweiten Teil vor, - den mit dem „Wohnen und Arbeiten“. Das konnten die Beteiligten aber natürlich noch nicht wissen.
9. Der Anruf im Allgemeinen Krankenhaus (das Team 2)
"Gräsel hier. Sie haben eine Diplomarbeit über Stadterneuerung in Ottakring geschrieben. Haben Sie nicht Lust, an der Stadterneuerung im Assanierungs- Gebiet Ottakring zu arbeiten?". So, oder so ähnlich, lauten die ersten Worte eines Telefonates, das DI Wolfgang Gräsel im April 1978 mit dem Verfasser führt. Dieser sitzt damals an seinem Schreibtisch im Hochhaus- Dachgeschoss- Büro der ARGE der Architekten Planung Neubau Allgemeines Krankenhaus Wien. Der Anruf kommt für ihn unvermutet. Wolfgang Gräsel informiert, er rufe für die „Sozialbau" an. Der Verfasser sagt: „Die Sozialbau seid ihr? Da könnt ihr mich doch gar nicht leisten!" Er bedankt sich höflich für das Angebot und legt auf.
Einige Tage später ist der Verfasser mit einer starken Verkühlung im Krankenstand und Wolfgang Gräsel ruft ihn zu Hause an: "Informieren Sie sich doch, worum es geht! Besuchen Sie mich. Es kostet Sie ja keine Zeit, Sie sind sowieso im Krankenstand". Es ist dies des Verfassers letzter mehrtägiger Krankenstand bis zum Antritt seiner verspäteten Alterspension.
Er sagt einen Gesprächs- Termin zu, - auch deshalb, weil Wolfgang Gräsels Gattin Eva zum erweiterten Bekanntenkreis seiner Eltern zählt. Außerdem ruft der Verfasser den inzwischen leider früh verstorbenen Willi Kainrath an (den Vater der bekannten Sängerin Tini Kainrath). Der Willi sagt: "Mach doch etwas Vernünftiges aus Deinem Leben! Nimm das Angebot a ! Es ist eine gute Sache!"
Der Verfasser spricht daraufhin gut eineinhalb Stunden im damaligen Urbanbau-Büro in der Laudongasse mit Wolfgang Gräsel. Die Aufgabe der Betreuung des ersten Wiener Sanierungsgebietes zusammen mit dem Verfassen eines Forschungs- Berichtes darüber, beginnt ihn zu interessieren. Wolfgang Gräsel sagt, er würde gegebenenfalls bei der „Sozialbau" angestellt werden. Er, Gräsel, sei Prokurist dort und er werde sich um ein entsprechendes Gehalt bemühen.
Der Verfasser weiss, dass er nun die „Fleischtöpfe“ des Allgemeinen Krankenhauses verlässt, - dass er nun weniger verdienen würde und dass er sich das als Alleinverdiener mit Frau und Kind ohne sonstige Einnahmen sehr gut überlegen müsse. Dann kommt das Angebot: Neunzehntausend Schilling fünfzehn mal. Kein allzu großes Minus! Der Verfasser nimmt per 1. Juni 1978 an.
Bei der Vorstellung beim Sozialbau - Direktor Franz Fischerlehner sagt dieser: "Nach zwei Jahren müssen Sie rechnen, wieder gekündigt zu werden. Die Stadterneuerung wird eine sehr kurzlebige Sache sein". Der Verfasser glaubt es damals besser zu wissen und er fühlt sich Jahre später bestätigt, als ihn der andere damalige Sozialbau-Direktor, Magister Fritz Hofmann, fragt: "Woher haben Sie das gewusst?" - womit er die tatsächlich erfolgte enorme und dauerhafte Entwicklung der Stadterneuerung in Wien meint.
Der Verfasser gesteht auch, sich während der zweieinhalb Jahre im Allgemeinen Krankenhaus öfters ausgemalt zu haben, es riefe ihn jemand an, und sagte: "Sie haben doch eine Diplomarbeit über Stadterneuerung geschrieben. Wir brauchen Sie!". Aber das war eine reine Gedankenspielerei, - weil er war sich sicher, ein solcher Anruf würde im echten Leben nie kommen.
10. Die drei Musketiere (das Team 3)
November 78. Regen. Frühe Dämmerung. Durch Zufall trifft Timo Huber auf der Freyung in der Wiener Innenstadt den Verfasser. "Hallo Timo, wie geht's, lange nicht mehr gesehen". Arbeitet er noch beim Günter Feuerstein? „Nein, eigentlich nicht mehr“. Er suche eine vernünftige Arbeit neben seiner Collagen-Malerei und neben seinen Aktionen. "Wie wär's, wir haben doch früher öfters zusammengearbeitet? Das wär doch was, die alte "Nutzergruppe" aus der „Projektgruppe Favoriten“ als Team der Gebietsbetreuung Ottakring!"
Der Timo sagt in seiner bedächtigen Art einfach „ja, das mach ich" und kaum dass mehr als ein paar Sätze gewechselt wurden, gehen die beiden wieder ihrer Wege.
Der Verfasser erklärt dem Wolfgang Grasel, wer der Timo ist. Timo spricht mit Gräsel und schon im Dezember sitzen sich der Timo und der Verfasser in der Gebietsbetreuung Ottakring gegenüber und versuchen wie früher, herauszufinden um was es wirklich geht und was zu tun sei.
August Fröhlich, genauso wie Willi Kainrath früh verstorben, hatte die Arbeit der "Projektgruppe Favoriten" zusammen mit dem Rüdiger Reichel am längsten fortgeführt. Anfang 1979 waren sie mit einer groß angelegten Wohnbau- Forschungs- Arbeit über die Stadterneuerung in Österreich fertig. Der Verfasser trifft Gustl und Rüdiger im April 78, als sie sich bei Wolfgang Gräsel und Horst Berger im Bezirksamt Unterlagen über die Assanierung in Ottakring holen.
Eines Tages erzählt Wolfgang Gräsel dem Verfasser, er habe mit „dem Fröhlich“ gesprochen, er hätte Interesse, zum Team dazuzukommen, ob er ihn kenne und was er von ihm halte. Er sagt: "Der August Fröhlich, das ist einer der ersten Fachleute für Stadterneuerung in Österreich. Sie können keinen besseren für die Stadterneuerung in Meidling einstellen, als ihn. Aber für Sie wird es ein Rodeo!" Einige Wochen später ist der Gustl angestellt.
Er bringt den Fritz Hof gleich mit, der bei der Assanierungs- Studie die Pläne gezeichnet hatte, und der als jüngerer Student immer im Umfeld der "Projektgruppe Favoriten" zu finden war.
Für Wolfgang Gräsel wird es wirklich ein „Rodeo“. Zumindest empfindet er es so, wie seine Gattin Eva dem Verfasser erzählt. Schlussendlich wurde die Zusammenarbeit zwischen Wolfgang Gräsel und August Fröhlich sehr fruchtbar.
Der Verfasser ist beim Einstellungs- Gespräch zugegen und wünscht sich sehr, dass der Gustl zu seinem Team käme. Immer wenn der August Fröhlich und der Wolfgang Gräsel einen Auffassungs- Unterschied entdecken, - und das ist gar nicht so selten, - macht er einen Scherz dazu. Das ist, meint er, sicherlich seiner Seriosität abträglich, aber er glaubt bis heute, es habe die Einigung sehr erleichtert.
Schließlich geht es beiden damals um die gleiche Sache, wenn auch aus verschiedenen Blickwinkeln: Dem Wolfgang Grasel geht es um die Machbarkeit bei der Stadterneuerung, - und dem Gustl um deren Auswirkung auf die Betroffenen.
Anfang 1979 braucht das Team eine weitere Person für die Stadterneuerung in Meidling. Sie sollte Diplomingenieur der Architektur sein. Der Walter Stöckl hatte sich für die Aufgabe interessiert. Sind sich Walter und Gustl in der Arbeitsweise nicht vielleicht zu ähnlich? Wird das nicht zu viel Theorie und zu wenig Praxis?
Der Peter Mlczoch hatte doch in der Projektgruppe Favoriten so gut mit dem Gustl zusammengearbeitet. Der Gustl mit dem großen Wissen und der Peter mit seiner Stetigkeit, Konsequenz und Übersicht in der Arbeit. Der Gustl stellt die Weichen und der Peter schaut drauf, dass der ganze Bahnhof läuft.
Peter hatte im Büro Harry Glück gearbeitet und zuletzt ein Jahr in England verbracht. Der Verfasser erreicht ihn telefonisch im Büro Glück. Ob er Interesse hätte? "Es ist interessant. Ich weiß sowieso nicht, wie es für mich beim Glück weitergeht. Ich schau' mir das an.“
Der Verfasser berichtet dem Wolfgang Gräsel über das Interesse von Peter Mlczoch und von Walter Stöckl sowie über seine Meinung darüber. "Ich kenne den Mlczoch vom Studium. Der gibt keine Ruhe, bevor eine Sache fertig ist. Der ist eine richtige Arbeitsbiene. Darüber hinaus ist er die beste Ergänzung zum August Fröhlich."
Wolfgang Gräsel ist auf des Verfasser´s Einschätzungen der Leute, die er vom Studium kennt, angewiesen, da er selber einer früheren Studierenden- Generation angehört. Er setzt offenbar erhebliches Vertrauen in des Verfassers Einschätzungen, denn einige Wochen später ist auch der Peter beim Team angestellt.
11. Der