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welcher Bildschirm gewählt wurde. Dabei wird nichts über die Realität der Objekte selber ausgesagt, sondern nur über die Erscheinungen der Wechselwirkung, denn sie sind weder Teilchen noch Welle. Deshalb ist in der Quantenphysik das Instrumentarium als Teil des Phänomens zu sehen. Keine Versuchsanordnung kann in einem Schritt den vollständigen Zustand eines Quantensystems erfassen. Die reine Objektivität der klassischen Physik wird ersetzt durch die instrumentelle Objektivität in ihrer Ganzheitlichkeit von Subjekt und Objekt. Es ist jedoch keine Subjektivität im üblichen Sinn, die auch die Situation und Motivation des Beobachters sowie seine Deutungen umfassen würde, wie hin und wieder irrtümlich angenommen wird. Insbesondere wirkt der Beobachter mittels des Bewusstseins nicht auf das Verhalten der Quanten, sondern auf das objektive Design und Resultat des Experiments.

      Zurück zur gewöhnlichen Erfahrungswelt. Man kann also die subjektiv beobachteten Darstellungen auf dem Bildschirm nur einander gegenseitig verständlich machen, d.h. objektivieren und bei späteren Beobachtungen bestätigen oder modifizieren und veränderten Bedingungen anpassen. Im Gedächtnis bleiben Wahrnehmungen und Empfindungen als gedankliche Vorstellungen, verknüpft mit den zugehörigen Begriffen. Das heißt, die Begriffe symbolisieren die bewussten Vorstellungen von den Dingen der Außenwelt. Man kann sich rote Tomaten vorstellen, wobei das Rot der vorgestellten Tomaten viel weniger differenziert ist als die fein abgestuften Rottöne der tatsächlich sichtbaren Tomaten. Der Dualismus besteht folglich nicht zwischen Realismus und Relativismus der Erscheinungen, sondern ausschließlich zwischen Objektivismus kollektiver Wahrnehmungen und Subjektivismus individueller Vorstellungen. Kein Beobachter kann jemals hinter den Bildschirm schauen, um die essenziellen Eigenschaften der Hardware, die "Dinge-an-sich" zu prüfen, sondern nur von der Gesamtheit der Erscheinungen hypothetisch auf Strukturen und Mechanismen einer fiktiven Hardware schließen, den physikalischen Teilchen und den Naturgesetzen.

      Einen solchen "Strukturenrealismus", eine Variante des wissenschaftlichen Realismus, vertritt der britische Wissenschaftstheoretiker John Worrall (*1946). Strukturen sind Elemente einer Menge sowie Relationen zwischen den Elementen, oder in der Physik Objekte und ihre gegenseitigen Wirkungen als Beziehungen. Die Welt wird als Gesamtheit der Strukturen selbst nicht erkennbarer Objekte und ihren erkennbaren Beziehungen zueinander gedeutet und als real angenommen. Das tatsächliche, substanzielle Sein und Wesen des Bildschirms selber und seiner funktionalen Hardware und Software dahinter bleiben spekulative Metaphysik.

      Man kann (oder muss) also drei Welten voneinander unterscheiden:

      - die Welt der elementaren und fiktiven, nicht erkennbaren Dinge-an-sich,

      - die von den Objekten ausgehenden Erscheinungen der Welt und

      - die von den Subjekten wahrgenommene Welt der Phänomene.

      Da die Welt der Phänomene eine Teilmenge der Welt der Erscheinungen ist, weil die Menge der wahrnehmenden Subjekte und ihrer Sinnesvermögen sehr begrenzt ist, kann die Welt der Phänomene aus der Sicht der Subjekte kausal nicht geschlossen sein. Das heißt, es sind wahrnehmbare Erscheinungen als Phänomene möglich, deren Kausalität nicht vollständig erkennbar ist. Ein beliebtes Beispiel dafür sind die sogenannten Nahtoderfahrungen mit einem Jenseits, aber auch das Bewusstsein selbst. Es sind aber keine Wahrnehmungen möglich, die nicht als Erscheinungen von Materie oder Energie existent sind. Folglich wäre es sinnlos, danach zu suchen oder deren Existenz zu behaupten, zumal eine Existenz ohne erkennbare Eigenschaften ohne Bedeutung wäre.

      Die modernen Deutungen der Materie sind nicht mehr mit dem Verständnis von Materie im 19.Jhdt. vergleichbar. Die Kräfte der Physik haben unterschiedliche Reichweiten und unterschiedliche Stärken. Die anziehende Gravitation ist eine schwache Kraft mit großer Reichweite, die schwache und starke Kernkraft, die sowohl anziehend als auch abstoßend wirken, sind sehr starke Kräfte mit sehr kurzer Reichweite. Kumulative Überlagerungen der symmetrisch wechselwirkenden Kräfte erzeugen dadurch eine riesige Vielfalt an Aggregaten als Objekte und Strukturen der Physik mit entsprechend unterschiedlichen Eigenschaften, Effekten und Erscheinungsformen. Die Überlagerung und konträre Wirkung von Anziehung und Abstoßung bringt durch die Bildung von Gleichgewichtszuständen stabile, persistente und trotzdem variable Strukturen hervor, auf unterschiedlichen Ebenen von Komplexität, so dass dadurch die makroskopischen, langlebigen und wahrnehmbaren Objekte und die Phänomene der Welt entstehen können. Komplexität bedeutet hohe Diversität, Variabilität und Relationalität von Elementen und Strukturen. Kompliziertheit im Unterschied dazu bezieht sich auf Prozesse oder Vorgänge mit einer Vielzahl von Variablen, nichtlinearen Abhängigkeiten und Rückwirkungen.

      Da das Universum nicht statisch ist, als wenn es sich in einem ausgeschalteten Zustand befände, sondern dynamisch sich unentwegt ausdehnt und die Teile gemäß den vom Beobachter erkannten Naturgesetzen der Entropie folgen, so wie auch der Beobachter selber, werden ständig Darstellungen mit kürzerer oder längerer Dauer auf dem Bildschirm erscheinen. Aus diesen dynamischen Darstellungen, aus den invarianten, wiederholbaren Formen, Figuren, Gestalten, Mustern und ihren Relationen und Verhaltensweisen zueinander müssen die Naturwissenschaftler mittels Abstraktion, Aggregation und Approximation die Erkenntnisse als universalisierte und idealisierte Naturgesetze erraten, erschließen oder ableiten. Dabei muss bereits das Erkennen der elementaren Formen auf tiefere Erkenntnisleistungen der Sinnesorgane rückgeführt werden, auf das Vergleichen von Sinneseindrücken mit inneren Repräsentationen oder Vorstellungen. Deutlich zu unterscheiden ist zwischen dem funktionalen Verstehen und dem phänomenalen Verstehen von Beobachtungen oder Gegebenheiten. Die Sinnesorgane selber stellen bereits Formen bereit, oder sind durch Formen vorgeprägt, die kybernetisch als repräsentierende Schablonen und selektierende Filter für Wahrnehmungen dienen und allen bewussten Erfahrungen voraus gehen. Ebenso bilden Raum und Zeit elementare Ordnungskategorien des bewussten Erlebens, entstanden aus frühen, unbewussten Empfindungen und Erfahrungen mit der eigenen Leiblichkeit.

      Es versteht sich fast von selbst, dass aus bloßen Erscheinungen keine realen Kausalitäten abgeleitet werden können. Die logische Schlussfolgerung daraus ist, dass ultimative Ursachen des Weltgeschehens unerkennbar sind und es immer bleiben. Kausalität ist somit eine hypothetische Annahme, eine regulative Idee oder ein gedankliches Hilfskonstrukt, wie Hume und Kant schrieben. Auch andere Forscher haben darüber sinniert, wie Ernst Mach, der die Ursache-Wirkungs-Relation als Funktionalität im mathematischen Sinn verstand. In der mathematischen Funktion oder Gleichung steht die Wirkung auf der linken Seite und die Ursachen als Variable auf der rechten Seite. Auch Raum und Zeit können darin als Variable auftreten, weil die Funktionalität über die strukturelle Kausalität hinaus die dynamische Kausalität beschreibt. Der Physiologe Max Verworn (1863-1921) hat Ursachen als erfüllbare Bedingungen ihrer Wirkung verstanden, die Kausalität als Konditionalität. Bemerkenswert dabei ist, dass viele Ursachen in der realen und komplexen Welt latent immer vorhanden sind, wie die erwähnte Schwerkraft, aber einen Auslöser benötigen, um tatsächlich wirksam oder wahrnehmbar zu werden. Ein Gebäude bricht zusammen, wenn ein Erdbeben als auslösende Bedingung die Schwerkraft zur Wirkung kommen lässt. Bedingungen allein sind jedoch nicht hinreichend, weil sie nur die Möglichkeit eines Ereignisses bestimmen können. In der Gesamtheit aller Bedingungen steckt die universelle Multikausalität allen Weltgeschehens, wie im Zusammenwirken aller physikalischen Kräfte, die durch antagonistische Wirkungen scheinbar und temporär stabile Gleichgewichtszustände entstehen lassen. Die Konditionalität ist charakteristisch für die biologische Welt.

      Eine Erscheinung kann als physikalisch oder als natürlich gedeutet werden, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

       Die Erscheinung muss von mehreren Personen wiederholt, regelmäßig oder auf Abruf in ähnlicher oder gleicher Form wahrgenommen werden.

       Die Erscheinung muss prinzipiell für alle gesunden Menschen wahrnehmbar sein.

       Die Erscheinung tritt nicht spontan und zufällig, sondern nur in bestimmten Situationen, unter bestimmten Bedingungen oder als Folge eines bestimmten Ereignisses auf.

       Die Erscheinung muss mit bekannten Gegenständen, Ereignissen und Gesetzen der Natur vergleichbar oder verträglich sein.

      Ob die Erscheinung mit den Sinnen direkt oder über technische Hilfsmittel

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