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die Feststellung von Fred.

      «Ja, jetzt aber nochmals zurück zur aktuellen Situation, Fred. Was hältst du von diesem Virus?» - «Keine Ahnung – alles oder nichts oder etwas dazwischen», so die lapidare Antwort von Fred. «Fest steht, dass das Ganze Probleme bereitet und zwar nicht zu knapp.»

      «Ja, das sehe ich auch so und mir sind die eindringlichen Worte von Smith und Pulvermacher wieder in den Sinn gekommen. Vielleicht hatten sie irgendwie doch recht.»

      Smith und Pulvermacher waren Mitarbeitende der Auslandgeheimdienste ihrer jeweiligen Länder; Smith arbeitete für die CIA, Pulvermacher für den BND. Beide waren in Ungnade gefallen und von ihren Aussendienstjobs abgezogen worden, da sie ihren Vorgesetzten zufolge über eine allzu blühende Fantasie verfügten und diese auch kundtaten. Das Ganze mochte im Ansatz stimmen, war aber zu wenig durchgedacht und vor allem zu wenig abgeklärt, womit es zumeist bei Spekulationen blieb. Daneben gab es noch einen Jacques Dupont mit Codenamen «819» vom DGSE, der auch nicht nur mit Vertrauenswürdigkeit überzeugen konnte.

      Alle drei waren der Unterwelt bekannt und konnten von dieser nicht gerühmt werden: Alles aufgeblasene Säcke, wo nichts dahintersteckt, so das Urteil von Louis (der Kanaille) aus Toulon.

      Louis Canal, wie er mit richtigem Namen heisst, ist eine bekannte «Grösse» in Südfrankreich, und er hatte Philippe schon die eine oder andere hilfreiche Information zukommen lassen. Auf sein Urteil konnte man sich bislang verlassen, und er verfügte über ein erstaunliches Beziehungsnetz, welches Philippe immer wieder verblüffte. Selbst im Gefängnis konnte er sich ‘à jour’ halten, was für seine Quellen und seinen Einflussbereich sprach.

      Freddy musste Philippe irgendwie recht geben, und es war ihm nicht wohl beim Gedanken, dass an der Sache doch etwas dran sein könnte. Er kam ins Grübeln und formulierte furchterregende Überlegungen:

      Was wäre, wenn im Labor von Bern nicht Streptokokken, sondern Viren gezüchtet worden wären? Oder, was wäre, wenn dem nicht in Bern so geschehen wäre, sondern anderswo? Und, was wäre, wenn diese Viren in falsche Hände gekommen wären? Oder noch schlimmer, wenn die Viren gezielt gezüchtet und sodann (ebenfalls gezielt) gestreut worden wären? Was wäre, wenn gar Staaten dies getan hätten, oder wenn man sie gar auf dem Schwarzmarkt erhältlich machen könnte? – Fragen über Fragen, welche alle Spekulationen offenliessen und einem nur erschaudern liessen.

      Philippe wurde es richtig mulmig in der Magengegend und er brauchte ein zweites Bier.

      «Ja, irgendwie ist es schon komisch.» - Die Informationen von Smith, Pulvermacher und Dupont stimmten ja schon irgendwie – zumindest im Ansatz – und Folge dessen konnten auch solche Überlegungen nicht völlig ausser Acht gelassen werden, wenngleich sie «nüchtern» betrachtet als Irrsinn bezeichnet werden mussten.

      Tatsache aber war jedenfalls, dass mit Stand heute – und Philippe zückte sein Smart Phone – die Situation sich wie folgt präsentierte:

      Italien hatte 6'820, Spanien 3'434 und China 3'163 Tote zu beklagen. Die Gesamtzahl der Toten weltweit belief sich auf 19'675; die Zahl der infizierten Personen auf 111'895 (Stand: 25.3.2020).

      https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

      Philippe erschrak ob den Zahlen und sogar Fred fand keine passenden Worte, um dem Schrecken gerecht zu werden. Beide verstummten eine Weile, und es dauerte einiges an Zeit, bis sie das Gespräch wieder aufnehmen konnten.

      Beide kamen weiter ins Grübeln und hinterfragten die anderen Informationen, welche sie bislang von den «Geheimdienstlern» oder anderswoher erhalten hatten. – «Cyberwar» war das Stichwort!

      Sie fragten sich, was wäre, wenn das Ganze mit den Viren nur ein Ablenkungsmanöver wäre, um die Weltherrschaft im Digitalbereich an sich zu reissen. – Dies und weitere Gedanken beschäftigten die beiden. Ihren Informationen zufolge soll ja eine Gruppierung unter dem Decknamen «Blue Danube» am Wirken sein und diese schien, den Informationen und Erfahrungen von Philippe zufolge, vor nichts zurück zu schrecken. – Fürchterlich der Gedanke, aber doch nicht ganz aus der Luft gegriffen.

      Auf jeden Fall würde ein solches «Ablenkungsmanöver» der Organisation in die Hände spielen, wird die Wirtschaft durch den «Virenbefall» weltweit doch so geschwächt, dass ‘Blue Danube’ dadurch ein deutlich leichteres Spiel hätte.

      Philippe und Fred mochten den Gedanken gar nicht weiterspinnen, schauderte ihnen doch vor den Konsequenzen und der unsäglichen Tragik ob solchem Tun. – Nein, so schlimm und grausam konnte niemand sei, ging es ihnen durch den Kopf … oder etwa doch?

      Beide waren verunsichert.

      Bedrückt und unzufrieden verliessen sie das Lorenzini, und sie wünschten sich gegenseitig noch einen schöneren Abend. – Sie hofften, sich schon bald wieder zu sehen.

      Was die beiden damals noch nicht wussten, war die Tatsache, dass sämtliche Gaststätten und andere Betriebe – mit Ausnahme der Lebensmittelversorger – am darauffolgenden Tag ihre Läden schliessen mussten und die Bewegungsfreiheit im sozialen Umfeld fortan deutlich

      Paul Simson und der Lord

      Paul Simson sass nach wie vor auf seiner Veranda. Natürlich hatte auch er von Covid-19 Kenntnis genommen und er konnte sich keinen Reim darauf machen. Das Ganze kam ihm suspekt vor, und er wollte der Sache auf den Grund gehen. Er kontaktierte in der Folge seinen Kumpanen mit Namen Brian Jones und er wollte von diesem wissen, was er von der ganzen Sache hielt.

      “Hi Brian, how’s life, where are you?” “I’m in Scotland and near to our friend, Lord … .”

      Paul war ein wenig erstaunt ob der Antwort, vermutete er seinen Kollegen doch in Irland und dort in der Nähe von Cork.

      Cork (irisch: Corcaigh) ist der Verwaltungssitz der gleichnamigen Grafschaft im Süden Irlands. Die Stadt ist mit rund 125’000 Einwohnern nach Dublin die zweitgrößte Stadt Irlands. Cork verfügt über einen Flughafen und ist rund 160 km oder zweieinhalb Fahrstunden von Ventry entfernt.

      Paul wusste um den ‘Lord’, jedoch war er ihm selber noch nie begegnet. Der Lord musste steinreich und eher Milliardär als «einfacher» Millionär sein, von denen es in Grossbritannien zuhauf gab. Er schien beste Beziehungen zu allen Kreisen zu haben, zu denen «Normalsterbliche» keinen Kontakt haben, und was ebenfalls über ihn bekannt war, dass er über eine Highland Malt Whisky Distillery verfügte, wo keine Flasche unter 1000 Pfund erhältlich gemacht werden konnte. Und selbst dann, wurden die Flaschen nur unter der Hand weitergereicht.

      Der Lord besass Ländereien in ganz Schottland, in England und Irland, aber auch in Frankreich und dort vor allem an der Côte d’Azur. Sein Adelstitel ging bis ins Mittelalter zurück, und er konnte sich in all den Jahren halten.

      «Brian, du weisst, dass ich den Lord nicht persönlich kenne und dass ich das, was ich von ihm bislang gehört habe, auch nicht nur schätze. Ich würde gerne etwas mit dir besprechen. Wann bist du wieder in der Gegend?» «Morgen werde ich nach Cork zurückkehren, und wir können uns gerne treffen. Ich schlage dir unser Pub in Dingle vor.»

      «The Dingle Pub» liegt an der Main Street in Dingle und damit unweit vom Wohnort von Paul. Sie hatten sich für 1700 Uhr verabredet, was für irische Verhältnisse als relativ früh bezeichnet werden musste.

      Paul war der erste, der das Restaurant betrat. Am Tresen standen zwei/drei Einheimische, welche ihn begrüssten. Paul wählte einen Tisch in der Ecke. Jedes Mal, wenn es ums «Eingemachte» ging, wollte Paul dies nicht am Telefon, sondern face to face besprechen und so war es auch dieses Mal. Brian traf alsbald ein und er setzte sich zu Paul an den Tisch. Beide bestellten sich ein ‘Pint’ – Paul ein «Smithwicks», Brian ein Guinness.

      «Und worum geht es nun?», so die Frage von Brian. – «Was hältst du von der ganzen Virengeschichte? Hat das Ganze etwas mit uns zu tun? Mit unserer Organisation?

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