Скачать книгу

von Melvin Lasky und Die Welt in Deutschland und Le Combat und Preuves in Frankreich.

      Auch im Ausland hat die CIA Hunderte von Journalisten, darunter Ernst Kux von der Neuen

      Zürcher Zeitung, Robert Moss vom Daily Telegraph, Gerhard Löwenthal vom ZDF, und sogar 21

      Geistliche unter Vertrag.

      1952 lief die CIA-Operation POCKETBOOK in Deutschland unter Leitung von Frank Wisner und

      Thomas Braden an, eine Kultur-, Polit- und Gewerkschaftsoffensive zur Amerikanisierung

      Deutschlands. Für die Propaganda ist die United States Information Agency (USIA) zuständig, die

      die Amerikanerhäuser in allen Städten gründet, wo Bibliotheken eingerichtet und Konzerte,

      Ausstellungen, Filme, Lesungen und Diskussionen organisiert werden. Der Erfolg der Propaganda

      wird von Meinungsforschern wie Leo Crespi wissenschaftlich erforscht und ausgewertet. John

      McCIoy, ehemaliger Berater Mussolinis, wurde 1949 Hochkommissar der neu gegründeten

      Bundesrepublik, mit dem Auftrag, die Teilung Deutschlands aufrechtzuerhalten und die neue

      Kolonie Amerikas in das Westbündnis zu integrieren.

      Anfang der 50er Jahre baut die CIA rechtsextreme Guerillas wie die League of Young Germans

      auf, um die SPD zu unterwandern. Die Neonazis werden ausgebildet, bewaffnet und bezahlt, um

      im Falle einer russischen Invasion oder einer Rebellion mögliche sozialdemokratische und

      sozialistische Kollaborateure zu ermorden, über die Listen geführt werden. Auch für die

      Unterwanderung antiamerikanischer Gruppierungen werden Untergrundgruppen gegründet. Tom

      Braden übernimmt 1954 die International Organizations Division der OPC und leitet mit seinem

      Assistenten Cord Meyer verdeckte Operationen.

      Auch kirchliche Organisationen arbeiten für die CIA, wie der souveräne Malteserorden SMO, der

      50'000 Nazis mit Pässen und Geld zur Flucht verhalf und später eine Art Bindeglied zwischen CIA

      und Vatikan ist. Auch die Opus Dei, aus deren Reihen Papst Karol Wojtyla kommt, kooperiert mit

      der CIA. Auf Anordnung von Gerald Ford infiltriert die CIA die christliche Missionsarbeit in

      Lateinamerika, so dass 1976 allein in Bolivien 1 1 Agenten als Geistliche getarnt werden. Ein

      Jahrzehnt früher sollen sich unter Vertrag stehende Missionare an der Jagd auf Che Guevara

      beteiligt haben. Die Christian and Missionary Alliance missioniert in Laos die Bergstämme, aus

      denen die Söldner für die CIA rekrutiert werden, wogegen die katholische Kirche nichts

      einzuwenden hat. Konsequenterweise streicht der Senat im Juni 1980 das Verbot, Missionare und

      anderes kirchliches Personal als Agenten zu verwenden.

      Die CIA beschäftigt 1953 15'000 Angestellte, die ausländischen Agenten und Vertragsangestellten

      nicht mitgerechnet. Sie steht mit Professoren an Hunderten von akademischen Institutionen in

      Verbindung und gibt Studien in Auftrag, wie das European Non-State Actors Project von Professor

      Richard Mansbach der Universität in New Brunswick, New Jersey, über europäische

      Oppositionsgruppen, die der CIA Ansatzpunkte für Interventionen wie Spaltungsversuche oder

      finanzielle Unterstützung liefern. Zudem halten die Professoren nach geeigneten Studenten für die

      Rekrutierung des CIA-Nachwuchs Ausschau. Man wird von der CIA fast ausschliesslich auf

      Empfehlung rekrutiert. 5000 Akademiker erhalten Zuschüsse oder Forschungsaufträge für die

      Rekrutierung der ausländischer Studenten, die systematisch überprüft werden.

      Aber auch die eigenen Studenten und Arbeiter werden überwacht: 1958 wird bekannt, dass für 13

      Mio. Arbeitsstellen Sicherheitsüberprüfungen vorgenommen wurden. Das entspricht jedem fünften

      Arbeitsplatz. Auch in US-Firmen im Ausland hat die CIA Hunderte von CIA-Agenten eingeschleust.

      Zur entsprechenden Stellenvermittlung unterhält man ein eigenes Verbindungsbüro. 50'000 US-

      Bürger und 700'000 ausländische Informanten führt die CIA in ihren Archiven, die für sie im

      Ausland arbeiten.

      Zusätzlich zum riesigen Budget gründet die CIA eigene Firmen, die als Deckmantel für verdeckte

      Aktionen und zusätzliche Geldquellen dienen. Diese "Fronts" umfassen Luftfahrtsgesellschaften,

      Import-Export-Firmen, High-Tech-Unternehmen, Werbeagenturen und Stiftungen, aus denen

      Gelder an kooperationswillige akademische, gewerkschaftliche, kulturelle und politische

      Organisationen und Jugendverbände verschoben werden. Dazu gehören die National Students

      Association, die International Students Conference, der International University Exchange Fund,

      das Institute for the Study of Conflict, der Congress for Cultural Freedom von Melvin Lasky, zu dem

      Arthur Koestler, Ignazio Silone, Benedetto Croce, Manes Sperber, John Dewey und Karl Jaspers

      gehören, die Mankind Research Unlimited, das Institute of Political Education, das Foreign Policy

      Research Institute der Universität von Pennsylvania, das Center for International Studies am

      Massachusetts Institute of Technology, die Asia Foundation, die American Society of African

      Culture, das Gambia National Youth Council, die American Friends of Middle East, die International

      Development Foundation, das Otto Suhr Institut an der Freien Universität Berlin, die deutsche

      Vereinigung Freiheitlicher Juristen, die Internationale Juristenkommission, die Konferenz für die

      Atlantische Gemeinschaft, der Internationale Bund Freier Gewerkschaften, die American

      Federation of Labor, die Inter-American Regional Labor Organization (über die bis Mitte der 70er

      Jahre 250'OOu Funktionäre in Lateinamerika ausgebildet werden), die grösste türkische

      Gewerkschaft Türk-Is, die uruguaische Gewerkschaft CSU, das American Institute for Free Labor

      Development, das Internationale Institut für Marktforschung, die Synode der russisch-orthodoxen

      Kirche, der Nationalrat der Kirchen, die Internationale Union Junger Christlicher Demokraten, der

      christliche Verein junger Mädchen, die Weltjugendversammlung, das Internationale Jugendzentrum

      in New Dehli, das Institut für Internationale Arbeitsforschung, das Internationale Sekretariat der Pax

      Romana, der Berliner Verein zur Förderung der Bildungshilfe in Entwicklungsländer oder die

      International Union of Socialist Youth. Mindestens 24 Stiftungen wie die M.A. Anderson

      Foundation, den Kaplan Fund, die Baird Foundation, den Brown Fund, den Price Fund, den

      Monroe Fund, die Ford Foundation, die Independence Foundation oder die Pan-America Stiftung

      an der Universtät von Miami arbeiten für die CIA.

      1953

Скачать книгу