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Kater sucht Kätzchen. Emerson Marie Parker
Читать онлайн.Название Kater sucht Kätzchen
Год выпуска 0
isbn 9783754184028
Автор произведения Emerson Marie Parker
Жанр Языкознание
Серия Kater sucht Kätzchen
Издательство Bookwire
Er lud sich die vollen Gläser auf das Tablett, wobei einige davon überschwappten. So eine scheiß Sauerei, fluchte John innerlich. Dabei hatte der Abend so gut angefangen. Er stellte die Champagnergläser zurück, trocknete das eingesaute Tablett ab und belud es erneut. Dann waren sie eben nicht ganz so voll wie die Übrigen. Die Leute würden es ihm schon danken. Schließlich ging es ja um deren Führerschein. Obwohl hier garantiert niemand ohne Chauffeur nach Hause fuhr. John schmunzelte. Die armen Kerle warteten jetzt wahrscheinlich in der Tiefgarage und langweilten sich zu Tode. Oder sie zischten einen und fuhren die Herrschaften in volltrunkenem Zustand zu ihren teuren Häusern.
3
John machte sich an die Arbeit. Obwohl er innerlich kochte, versuchte er nach außen ruhig und gelassen zu wirken. Wo war der Kerl bloß? So sehr sich John anstrengte, er konnte ihn nicht finden. Dafür fand er die schöne Unbekannte. Sie stand am Buffet und belud sich gerade einen Teller mit Fingerfood. Was sie unter Beladen verstand. Die beiden Teilchen auf dem goldenen Teller kamen sich wohl ziemlich fehl am Platz vor. Kein Wunder, dass sie so eine gute Figur hatte. Sie aß den ganzen Tag nicht viel. Normale Leute schlugen sich bei einem so großen Buffet den Bauch voll, bis sie fast platzten.
Anschließend knabberte sie lustlos daran herum. John fand sie immer niedlicher. Er ging näher. Er behielt die Umgebung im Auge. Der Typ war anscheinend gegangen. John stellte sich neben die Frau und hielt ihr das Tablett hin. Sie schüttelte den Kopf und verneinte.
„Ich habe schon genug getrunken“, sagte sie lächelnd.
„Das ist vernünftig“, erwiderte John.
Die Brünette sah ihn an. Anscheinend verstand sie erst jetzt.
„Sie waren doch vorhin auf der Tanzfläche?“, lachte sie verschwörerisch.
„Schuldig!“
„Geht es Ihnen besser?“
„Jetzt ja. Das muss wohl an Ihnen liegen.“
„Schmeichler!“
„Möchten Sie tanzen?“, fragte John mit einem umwerfenden Lächeln.
„Ich tanze ungern!“, lachte sie.
„Was haben Sie dann vorhin auf der Tanzfläche gemacht? Kuchen gebacken?“
„Das war geschäftlich. Privat tanze ich nie.“
„Dann sehen Sie es doch als berufliche Verpflichtung. Schließlich arbeite ich hier“, grinste John und hielt ihr die rechte Hand hin.
„Tut mir leid!“, rief sie und verschwand in der Menge.
John wollte ihr nachlaufen, doch der fiese Typ von vorhin hielt ihn am Arm fest.
„Ich rate Ihnen, sich aus fremden Angelegenheiten rauszuhalten. Die Kleine gehört zu mir. Also Finger weg!“, zischte der Unbekannte.
„Mit wem die Dame reden will, sollten wir ihr überlassen.“
„Ich denke ihre Antwort war eindeutig. Schließlich ist sie geflüchtet.“
John ließ den Typen einfach stehen. Das Tablett, das er eben auf den Tisch abgestellt hatte, vergaß er ebenfalls. Er musste sie finden, kostete es was es wolle. Sein Herz klopfte wie verrückt, sein Hals war belegt. Er konnte noch immer das schallende Lachen seines Konkurrenten hören.
„Wo willst du hin?“, fragte ihn Timo, der gerade von der Toilette kam.
„Sie ist weg!“, rief John außer Atem.
„Wer?“, fragte Timo mit dem dämlichsten Gesichtsausdruck der Welt.
John musste lachen.
„Na die Brünette. Wer sonst?“
„Hast du sie jetzt endgültig verscheucht?“
„Der Intelligenzallergiker von vorhin. Als er auftauchte, verschwand sie einfach.“
„Dann ist da vielleicht doch mehr, als du auf den ersten Blick siehst. Lass die Finger von ihr, bevor du sie dir verbrennst.“
„Vielleicht hat die Frau einfach nur höllische Angst vor ihm. Hast du daran mal gedacht?“, fragte John aufgeregt.
„Dann solltest du dich erst recht raushalten. Sie ist alt genug. Sie kann zur Polizei gehen.“
„Du weißt genau, wie das endet. Nicht gut!“
John sah sich panisch um. Timo konnte die Angst spüren, die sein Freund empfand. Anscheinend war ihm die Frau wirklich wichtig. Für einen One-Night-Stand brauchte er sich sonst nicht so sehr ins Zeug legen. Die Frauen rannten ihm in Scharen nach.
„Ich helfe dir suchen. Wir müssen es allerdings als Arbeitseinsatz tarnen, sonst fliegen wir im hohen Bogen raus.“
„Danke! Du bist der Beste.“
„Ich wollte schon immer mal Geheimagent spielen. Bilde dir bloß nicht soviel ein“, lachte Timo.
John schnappte sich das Tablett vom Tisch. Timo organisierte sich an der Theke Stift und Block. So getarnt ging es auf die Mission „Such das Küken“. Timo kam sich albern vor. Doch John schien die Sache wichtig zu sein. Also gab er sein Bestes.
Eine Viertelstunde später trafen sie sich im Eingangsbereich wieder.
„Keine Spur von ihr“, rief Timo atemlos.
Sein Block hatte sich dagegen mit den witzigsten Bestellungen gefüllt. John konnte sogar einige Telefonnummern sehen.
„Scheint sich gelohnt zu haben!“, lachte John atemlos und zeigte auf den Block.
„Wie soll ich bloß die ganzen Bestellungen zuordnen?“
„Aber die Nummern hast du trotzdem.“
„Und was soll ich damit?“, stöhnte Timo.
„Anrufen und verabreden.“
„Dafür bin ich mir zu schade“, rief Timo laut.
Einige Leute drehten sich zu ihnen um. Leises Kichern war zu hören. Auch ein lautes „Leider“ war zu hören.
„Da hast du es. Du hast mehr als genug Chancen.“
„Du wolltest die schöne Unbekannte suchen.“
Timo wollte eindeutig vom Thema ablenken.
„Es scheint aussichtslos zu sein. Von den beiden keine Spur.“
„Vielleicht haben sie sich vertragen und haben jetzt tollen Versöhnungssex im Auto!“
„Und ich heiße Karl August!“, stieß John hervor.
„Vergiss sie. Die war eh einige Nummern zu groß für den neuen John. Ich kenne diese Sorte Frauen. Die wollen schlecht behandelt werden.“
„Was weißt du schon über Frauen? Du bist eine verkappte Jungfrau.“
John biss sich auf die Lippen. Sein letzter Satz tat ihm schrecklich leid.
„Sorry! Ich weiß, ich bin ein Arschloch. Kannst du mir noch einmal verzeihen?“
„Das wäre dann das 4956. Mal.“
„Führst du etwa eine Statistik über meine Vergehen?“
„So ähnlich.“
John pustete theatralisch die Luft aus den Wangen.
„Übrigens, da hinten ist dein Herzensbrecher!“, rief Timo und zeigte Richtung Ausgang.
„Und wo ist sie?“
„Nicht da.“
„Das bedeutet, sie ist in Schwierigkeiten“, zischte John, der gerade das letzte Glas verteilt hatte.
„Du