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Wenn Liebe fliegen lernt. Tarja Redfield
Читать онлайн.Название Wenn Liebe fliegen lernt
Год выпуска 0
isbn 9783742770271
Автор произведения Tarja Redfield
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Als ich wieder kam, stand er plötzlich direkt vor mir. Unsere Körper waren so nah beieinander, dass mir unheimlich heiß wurde und mein Magen Achterbahn fuhr.
»Strippoker hatte ich als Nächstes auf der Liste. Ich schlage vor, dass wir uns vorher erstmal etwas besser kennenlernen«, flüsterte er an mein Ohr und seine Lippen strichen dabei sanft über meine Haut.
Ich räusperte mich und nahm wieder auf der Couch Platz. »Okay, wie sind die Regeln?«, fragte ich und nahm schnell einen Schluck aus meiner Dose.
»Ganz einfach. Jeder darf dem anderen fünf Fragen stellen und nicht mit einer Gegenfrage antworten.«
So ganz wohl bei der Sache war mir nicht. Ich kannte ihn kaum und wollte ihn nicht gleich mit meiner Vergangenheit überrollen. Aber ich würde jetzt nicht feige den Schwanz einziehen. Sofia, sei mutig und trau dich was. Dein neues Leben beginnt genau jetzt. »Gut, ich bin bereit!« Ich nickte und machte es mir im Schneidersitz auf der Couch bequem.
Nils funkelte mich an und seine erste Frage lag ihm direkt auf der Zunge. »Welche Lieblingsserien hast du?«
Erleichtert über so eine einfache Frage lächelte ich ihn an. »Da gibt es einige. Dexter, Haus des Geldes, Sons of Anarchy, Dawsons Creek und Jane, the Virgin«, zählte ich auf und lehnte mich zurück.
Nils prustete los. »Also Dawsons Creek und Jane, the Virgin passen nun wirklich nicht zu den anderen. Hattest du da schwache Momente?«
»Wie war das mit den Gegenfragen?«, funkelte ich ihn herausfordernd an.
Er hob beschwichtigend die Hände. »Okay, okay, du hast Recht. Sorry.« Er lachte und forderte mich auf, meine Frage zu stellen.
»Wo arbeitest du?«, fragte ich.
»Im Krankenhaus als Pfleger«, antwortete er wie aus der Pistole geschossen.
Ich grinste. »Gemeinsamkeit Nummer vier.«
Er schaute überrascht. »Ich weiß, dass ich keine Gegenfrage stellen darf, aber jetzt bin ich neugierig.«
Ich lachte. »Alles gut. Ich arbeitete als Arzthelferin im Krankenhaus.«
Nils zog eine Augenbraue hoch. »Arbeitete? Jetzt nicht mehr?«
»Ist das deine zweite Frage?«, fragte ich ihn und trank noch einen Schluck.
Er seufzte. »Okay. Verdammt, du nimmst es aber wirklich genau.«
Ich hob meinen Zeigefinger. »Natürlich, man sollte Spielregeln nicht missachten.« Ich grinste. »Genau, ich habe vor einigen Wochen gekündigt.«
Er nickte nur und fragte glücklicherweise nicht weiter nach.
»Lieblingsfilm?«, fragte ich nun meine zweite Frage.
Nils überlegte eine Zeitlang, bis er antwortete. »Jurassic World.«
Okay, langsam wird es unheimlich. Wir hatten so viele Gemeinsamkeiten. Konnte das wirklich sein?
»Gemeinsamkeit Nummer fünf!«, rief ich wie ein Moderator, der ein Fußballspiel kommentierte.
Er lachte. »Du stehst also auch auf die ausgestorbenen, niedlichen Tierchen?«
»Definitiv«, stimmte ich in sein Lachen mit ein. Plötzlich schaute er mich ernst und voller Hingabe an. Mein Herz machte einen Hüpfer.
»Bist du momentan in einer Beziehung?«, fragte er ernst und rückte näher an mich heran.
Genau das war eine der Fragen, die ich noch nicht beantworten wollte. Aber ich mochte Nils und ich hatte mir geschworen neu anzufangen und mutiger zu sein.
»Nein«, flüsterte ich und hielt seinem Blick stand. Ich versank in seinen ozeanblauen Augen und mein Herz pochte immer schneller.
»Okay«, flüsterte Nils und kam meinem Gesicht immer näher.
Unsere Lippen waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich konnte nicht mehr klar denken, ich wollte ihn so sehr küssen. Sein Blick schien dasselbe zu sagen. Er schloss die Augen und unsere Lippen trafen sich. Es war wie eine Explosion. Er schmeckte so gut, nach Kirschen und seine Lippen waren weich. Unser Kuss wurde intensiver und langsam berührten sich unsere Zungen. Sie vollführten einen kleinen Tanz. Es fühlte sich richtig an und ich wollte ihn ganz und gar. Plötzlich vibrierte sein Handy und er brach den Kuss ab.
»Sorry, da muss ich ran gehen. Lauf nicht weg okay?« Verführerisch und zärtlich lächelte er mich an und nahm, schon während er den Raum verließ, den Anruf entgegen.
Ich war immer noch wie in Trance. Dieser Kuss war so anders, als ich es je erlebt hatte.
Nach wenigen Minuten kam Nils zurück und ließ sein Handy zurück in die Hosentasche gleiten. Sein Blick war plötzlich hart und kalt.
»Ich muss los“, verkündete er mir und ging geradewegs zur Haustür.
Ich folgte ihm »Was ist denn los? Ist alles in Ordnung?«, fragte ich besorgt. Sein Ausdruck in den Augen war leer.
»Ja, ja. Alles gut. Bis dann«, sagte er und ging einfach durch die Tür, ohne sich nochmal umzudrehen. Ich schloss die Haustür hinter ihm und setzte mich in die Küche. Hatte ich etwas falsch gemacht? Vielleicht war es doch nur ein Spiel für ihn und ihm ist die Lust vergangen. Tja, Sofia, selber schuld. Es war ein schöner Abend gewesen, aber anscheinend nur einmalig. Ich trank mein Bier aus, löschte das Licht und legte mich schlafen.
Kapitel 4
Ich schaute nunmehr seit einer Stunde auf das rauschende Meer. Die Tage waren mittlerweile kürzer und selbst als die Sonne noch auf meine Haut schien, fröstelte es mich. Ich kuschelte mich etwas tiefer in meine Regenjacke. Nun war ich schon eine Woche in Blokhus und fühlte mich pudelwohl. Am liebsten würde ich ganz hierbleiben, aber leider war dies nicht möglich. In drei Wochen ging es dann wieder Richtung Heimat und ich musste mich überraschen lassen, wo die Reise mich hinführte. Nils hatte ich nach besagtem Abend nicht mehr gesehen. Handynummern hatten wir nicht ausgetauscht und vorbei gekommen war er auch nicht mehr. Anscheinend hatte er die Lust verloren, was mich irgendwie traurig stimmte. Ich konnte es mir auch nicht erklären, aber diese ozeanblauen Augen und dieses Lächeln gingen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Dieser Kuss hatte sich so gut angefühlt, aufregend und irgendwie richtig. Bevor ich meine Gedanken bezüglich des Kusses weiter vertiefen konnte, vibrierte mein Handy in der Tasche. Mein Herz setzte für einen Moment aus. Das Display zeigte einen eingehenden Anruf von Kevin an, dem Ehemann von meiner besten Freundin Nina. Wobei sie wohl eher meine ehemalige beste Freundin war. Nachdem ich nicht zu ihrer Hochzeit gekommen war, hatten wir kein Wort mehr miteinander gewechselt. Was verdammt wollte Kevin denn von mir? Ich atmete einmal tief durch und nahm ab.
»Hallo?«
»Hey Sofia, ich bins Kevin. Du wunderst dich bestimmt, warum ich anrufe ...«
»Ähm ja, irgendwie schon.«
Die Sekunden vergingen und als ich schon dachte, Kevin sei nicht mehr am Telefon, sprach er weiter.
»Nina ist auf dem Weg zu dir. Ich finde du solltest das wissen.«
Meine Ohren rauschten, meine Atmung ging schneller. Ich bemerkte, wie sich eine Panikattacke ankündigte.
»Sofia? Bist du noch da? Hast du gehört, was ich gesagt habe?«
Ich versuchte, mich zu beruhigen, um weitersprechen zu können.
»Wieso?«, mehr Wörter bekam ich nicht zusammen.
Kevin seufzte. »Sie hat es nicht mehr ausgehalten und will ein klärendes Gespräch. Ich konnte sie nicht aufhalten, sie müsste ungefähr in einer halben Stunde bei dir sein.«
»Was?«, fragte ich ihn schrill. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein. Erst will sie gar