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nur eine Einladung. Zum Essen. Ich … mag dich irgendwie.“

      Bettina starrte Sam an. Ihr Hirn brauchte eine Weile, um diese Informationen zu verarbeiten. Er wohnte hier. Wahrscheinlich auch noch im Penthouse. Und er wollte für sie kochen? Wie absurd konnte es noch werden?

      „Bitte entscheide dich jetzt, mir ist kalt und ich habe immer noch nasse Haare. Wenn ich mir hier draußen den Tod hole, wird Terry sehr sehr böse werden.“ Er grinste. Sam nahm eine Hand aus der Jackentasche und rieb sich über die Stirn. Dann richtete er sich zu seiner vollen Größe von einseinundsiebzig auf und sah Bettina an. „Was sagst du?“

      Bettina konnte nichts sagen. Aber ihrem Magen wurde es zu blöd und er verkündete erneut lautstark, dass er nun Hunger hatte. Sam lächelte. Er holte einen Schlüsselbund aus seiner Jacke und ging auf die Tür zu. Dort angekommen, drehte er sich zu Bettina um und wartete. Sie zog das metallene Tor hinter sich zu und ging zu Sam hinüber. Er lächelte. „Schön. Also doch Hunger?“ Er schloss die Haustür auf und ließ Bettina zuerst eintreten.

      Die Eingangshalle des Gebäudes war lang und schmal und sehr geschmackvoll. Die Fliesen waren in blaugrau, weiß und braun gehalten und sahen aus wie aus Marmor. Sie gingen an einer langen Reihe von schwarzen, schick aussehenden Briefkästen vorbei und Sam schnappte sich einige zusammengerollte Umschläge und Zeitungen, die aus einem von ihnen herausschauten. Bettina warf eher beiläufig einen Blick auf den Namen am Briefkasten und machte ein überraschtes Geräusch.

      „Hm?“, machte Sam und drehte sich zu ihr um.

      „Du heißt gar nicht Baker?“

      „Nein.“

      „Aber Sam stimmt?“

      „Samuel eigentlich, aber so nennt mich nur meine Mutter oder manchmal Terry, wenn er mich ärgern will. Ich bevorzuge Sam.“ Er öffnete die Aufzugtür und ließ Bettina erneut den Vortritt. Er drückte den Knopf für die zweite Etage.

      „Kein Penthouse?“, fragte sie und bereute es sofort, nachdem sie es gesagt hatte. Er lachte kurz. „Nein. Zu teuer und nicht schön geschnitten.“

      „Na dann.“

      Auch beim Verlassen des Aufzuges und beim Betreten der Wohnung ließ Sam Bettina jeweils den Vortritt. Sie war überwältigt von der Gesamtsituation, und aufgeregt. Sie würde eine Weile brauchen, das alles zu verarbeiten.

      Gleich neben der Eingangstür, die in einen kleinen Vorraum führte, gab es eine breite Garderobennische und Sam hängte seine und Bettinas Jacke dort auf. Seinen Rucksack stellte er um die Ecke herum in den Flur der Wohnung. „Schuhe bitte ausziehen“, sagte er und stellte seine eigenen in ein Regal zu den anderen Schuhen. Bettina zog ihre ebenfalls aus und bekam sehr bequeme Gasthausschuhe zugeteilt.

      „Danke.“

      „Klar.“ Sam wies den Flur entlang. „Ja. Dann mal willkommen bei mir zu Hause. Hier ist das Wohnzimmer, komm ruhig rein“, sagte er und betrat den Raum gegenüber durch eine große Doppelflügeltür. Das Zimmer war riesig, hatte hohe Stuckdecken, Sprossenfenster und einen offenen Kamin. Die Möbel waren ein Gemisch aus sehr englisch und modern, zum Beispiel die riesige, c-förmige Sofalandschaft in der Mitte des Raumes. Schräg neben dem Kamin stand ein großer, moderner Fernseher, hinten links im Raum ein herrschaftlich anmutender, großer Esstisch für mindestens sechs Personen, der mit allerlei Kram zugestellt war. Bettina konnte aus der Entfernung viele Papiere, Büromaterial und Bücher erkennen. In der Mitte der rechten Zimmerwand lag eine Tür, auf die Sam nun zusteuerte.

      Auch die Küche war zwar modern, aber auch sehr gemütlich eingerichtet. In einem wintergartenartigen, kleinen Erker am hinteren Raumende gab es einen Essbereich für zwei Personen, die Küchenmöbel waren alle in graubraun, kupferfarben und dunkelblau gehalten.

      „Setz dich ruhig. Du kannst auch rübergehen ins Wohnzimmer, wenn du magst.“

      „Nein, ich würde lieber hierbleiben. Kann ich was helfen?“

      „Klar.“ Sam streckte sich und holte zwei Schneidbretter aus einem der Oberschränke. Bettina nahm sie entgegen. Sie suchte und fand die Besteckschublade und legte zwei Messer heraus, Sam lächelte still vor sich hin. Sie sprachen kaum miteinander, aber es klappte hervorragend, die verschiedenen Zutaten zu schneiden, das Nudelwasser aufzusetzen und gleichzeitig die Bolognesesoße vorzubereiten. Bettina wusste instinktiv, wo was zu finden war in der Küche.

      „Wir sind ein gutes Team, wir sollten öfter zusammen kochen“, sagte Sam beiläufig, als sowohl das Nudelwasser bereit war sowie die Soße auf dem Herd köchelte. Sam nahm Spaghetti aus einem Schrank und legte sie auf die Arbeitsplatte. Mehr als zu nicken schaffte Bettina nicht. Sie wusste ja schon, dass er ein netter Kerl war, aber sie hatte doch etwas mehr Joe in Sam erwartet.

      „So, die Soße kommt hoffentlich eine Viertelstunde ohne mich klar, du kannst ja ab und zu mal umrühren und dann die Spaghetti anstellen. Ich dusche jetzt mal kurz, wenn das für dich in Ordnung ist.“

      „Klar.“

      Sam nickte, schnappte sich seinen Rucksack und verschwand im hinteren Teil der Wohnung. Bettina fiel noch etwas ein, das konnte keine Viertelstunde warten. „Sam?“, rief sie ihm hinterher.

      „Ja?“, rief es zurück und er kam durch die hintere Tür zurück ins Wohnzimmer.

      „Könnte ich vielleicht …“ Weiter kam sie nicht. Er grinste. „Ja, klar, komm mit.“

      Draußen im Flur zeigte er auf das letzte Zimmer hinten links. „Da um die Ecke. Da sind auch ein Fön und Handtücher.“ Er selbst verschwand in der Tür daneben, die vom Flur aus in ein weiteres Badezimmer führte.

      Bettina betrat den Raum, es war, wie es aussah, ein ungenutztes Gästezimmer, und es hatte ein eigenes kleines Bad.

      Als sie zurück in den Flur kam, hörte sie aus Sams Bad Wasser laufen. Surrealer konnte es kaum werden. Sie ging zurück in die Küche und nahm auf dem Weg dorthin noch ihr Handy aus ihrer Jacke. Annette hatte nur geschrieben <Wird später bei mir>. Bettina schrieb <Bei mir auch> zurück und kümmerte sich um die Spaghetti.

      „Alles klar hier?“, fragte es von hinten und Sam schaute auf den Herd.

      „Ja, alles gut“, sagte Bettina und drehte sich zu ihm um.

      „Ich … hab‘s mir mal bequem gemacht.“ Sam hatte nun trockengefönte Haare und neben einer sauberen und ordentlichen Jogginghose einen dicken Wollpullover an.

      „Kein Thema.“

      „Woah, das war echt gut jetzt. Schön warm.“

      Bettina machte sich daran, die Nudeln aus dem Wasser zu holen, nachdem sie zwei Teller bereitgestellt hatte. Sie öffnete die Schublade, in der sie das Nudelsieb vermutete und voilà, da war es.

      „Woher weißt du, wo alles seinen Platz hat?“, fragte Sam und nahm die Soße vom Herd.

      „Keine Ahnung.“

      Er lachte und schob die Nudelsiebschublade mit dem Knie zu. „Wir können hier essen, drüben ist es nicht so gemütlich und den großen Tisch hab ich gerade anderweitig belagert“, sagte Sam und wies hinüber in die Essecke. Bettina nickte.

      „Schmeckt es dir?“, fragte er mit vollem Mund über den Tisch. „Sorry.“

      „Ja, schmeckt super, sehr lecker. Du kannst das echt gut.“

      „Rezept von meiner Mom.“ Sam aß weiter.

      „Danke. Für alles.“

      Sam schaute zu ihr herüber. „Gern.“

      Bettina legte ihr Besteck auf den leer gegessenen Teller. „Aber eins würde ich noch wirklich gern wissen.“

      „Und was?“ Er hob die Augenbrauen.

      „Warum?“

      „Warum?“

      „Ja, warum.“

      „Warum

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