Скачать книгу

      “Ich beneide dich nicht”, sagte Darkness mit einem dunklen Lachen. “Sie wird dich nicht ohne Kampf anerkennen. Diese Frau ist Trouble.”

      “Ich rechne fest damit”, erwiderte ich. “Doch ich werde sie bändigen. Mein Bruder hat es mit Blue auch nicht einfach gehabt.” Ich lachte bei der Erinnerung, wie Blue meinen Bruder verprügelt hatte. Ich wünschte nur, ich hätte es mit eigenen Augen sehen können. Doch Dagger und Thunder hatten es mir in allen Details beschrieben. “Dies wird ein Spaß.”

      Rage lachte und klopfte mir auf die Schulter.

      “Ich werd dann Jessie schon mal drauf vorbereiten, dass du bald auf ihrer Station landen wirst. Ich hoffe nur, sie muss deinen Schwanz und deine Eier nicht wieder annähen. Ich würde ihr nicht erlauben, das anzufassen.”

      “Keine Panik, Rage. Auf meine Kronjuwelen passe ich schon auf.”

      “So, hier bin ich”, sagte mein Weibchen, als sie vor uns zu stehen kam. “Und nun?”

      Ich verschlang ihren Anblick mit meinen Augen. Ihre glatte, dunkle Haut, die dunklen Augen die von langen Wimper umgeben waren, der volle Mund, der zum Küssen einlud und die durchtrainierte Figur. Ja, meine Maticia war atemberaubend.

      Darkness lachte.

      “Willkommen in der West-Colony, Destiny. Lass mich dich erst zu deinem Bungalow bringen, ehe du mir deine Verbesserungsvorschläge vor den Kopf wirfst. Deal?”

      Destiny reckte ihr Kinn und sah Darkness fest an, dann grinste sie.

      “Deal.”

      Mein Weibchen hatte Feuer, und ich mochte das. Darkness hatte recht, sie würde es mir nicht einfach machen. Sie würde mich bekämpfen, und zwar ganz buchstäblich. Sollte sie es nur versuchen. Ich war auf einen Clinch mit ihr vorbereitet. Ich konnte es gar nicht erwarten. Es würde die ganze Sache nur noch interessanter machen. Und wenn ich sie dann am Ende überwältigt und unter mir hatte, dann würde ich ihr beweisen, dass ich genau der Alpha war, den sie brauchte.

       Destiny

      Der Bungalow, den Darkness mir zugewiesen hatte, war meinem alten Zuhause in der East-Colony sehr ähnlich. Nur dass meine neue Terrasse und der dazugehörende Garten etwas größer waren und die Farbzusammenstellung der Einrichtung in warmen Braun und Gelbtönen gehalten war, anstatt Blau und Grün, wie in meinem alten Bungalow. Ich brauchte nicht mehr als ein paar Minuten, um meine Sachen auszupacken und zu verstauen. Ich hatte nur das Notwendigste mitgenommen. Ich hatte eine Menge Credits abgespart und würde damit eine ausgiebige Shopping-Tour im Einkaufscenter machen. Ich hatte von dem Einkaufs- und Vergnügungscenter der West-Colony gehört und konnte es nicht erwarten, alles zu sehen. Sol hatte mittlerweile ebenfalls mit dem Bau eines Centers begonnen, aber wie immer war er in allem ein wenig hinterher. Das war einer der Gründe, warum ich ständig mit ihm aneinandergeraten war. Der Mann war absolut unfähig für die Position als Leiter der Kolonie. Die West-Colony bot viel mehr Annehmlichkeiten als die East-Colony. Zum einen lag das daran, dass weniger Menschen in der East-Colony lebten. Es schien, die West-Colony war mehr gesegnet, wenn es darum ging, dass Breeds ihre Gefährtin oder ihren Gefährten fanden. Je mehr Menschen, desto mehr Einfluss in Richtung von Verbesserungen. Das war eine ganz einfache Rechnung. Die Breeds waren einfach zu dankbar, endlich in Freiheit zu leben, um mehr zu fordern. Die Menschen jedoch wollten die Annehmlichkeiten, die sie von der Erde gewohnt waren. Ergo mehr Menschen = mehr Luxus. Nun, ich brauchte mich jetzt nicht mehr mit Sol über Verbesserungen rumzustreiten. Nun war ich hier, wo ich all diese Annehmlichkeiten ausgiebig genießen konnte. Und genau das hatte ich vor. Angefangen mit einer Shopping-Tour. Dann Kino. Restaurants. Swimmingpool. Und was immer sonst noch so im Angebot war. Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Ich runzelte die Stirn. Wenn das dieser rote Alien Bastard war, dann konnte er sich auf etwas gefasst machen. Mit einem Seufzen erhob ich mich von der Couch und ging zur Tür, um nachzusehen, wer mir einen Besuch abstattete.

      “Hallo”, sagte eine winzige Frau, als ich die Tür öffnete.

      Sie sah weder wie ein Breed, noch wie ein Mensch aus. Ihre Haut hatte einen grünlich Ton, der mich an Jade erinnerte. Die leuchtend türkisfarbenen Augen hatten eine goldene Pupille und waren von langen, goldenen Wimpern umrahmt. Sie war so klein und zierlich, dass ein zu fester Griff wahrscheinlich ihre Knochen brechen würde. Wer oder besser was war sie?

      “Ich bin Tiny”, sagte sie mit einem breiten Lächeln, mir ihre schmale Hand reichend.

      Ich nahm ihre Hand vorsichtig in meine, aus Angst, ihr wehzutun. Tiny lachte leise. Schalk schimmerte in ihren übernatürlich schönen Augen.

      “Ich bin nicht so zerbrechlich wie ich aussehe”, sagte sie, wie zum Beweis fest meine Hand drückend. Sie hatte tatsächlich mehr Kraft, als ich ihr zugetraut hätte. “Ich bin Darkness’ Gefährtin. Ich wollte dich willkommen heißen und ich hatte gehofft, wir könnten ein wenig plaudern? Darf ich reinkommen?”

      Ich ließ ihre Hand los und schüttelte meine Verwunderung ab. Diese kleine, zierliche Frau war Darkness’ Gefährtin? Ich starrte sie an. Tiny hob grinsend eine Augenbraue und ich erinnerte mich, dass sie mich gefragt hatte, ob sie hereinkommen kann. Verlegen trat ich einen Schritt zur Seite und deutete ihr reinzukommen. Sie betrat mein neues Zuhause und wartete in der Mitte des Raumes, bis ich die Tür geschlossen und meine Manieren wiedergefunden hatte.

      “Umm, setz dich doch. Ich hab gerade erst ausgepackt und hatte noch keine Zeit, mich hier umzusehen, aber ich bin sicher, ich muss ein paar Getränke im Kühlschrank haben. Was kann ich dir anbieten?”

      Tiny setzte sich mit einem Lächeln aufs Sofa.

      “Was immer du da hast”, sagte sie. “Ich bin nicht wählerisch.”

      “Okay, ich bin gleich zurück”, sagte ich und verschwand in der Küche.

       Sword

      Unruhig lief ich in meinem Bungalow auf und ab. Der Drang, zu Destinys Bungalow zu laufen und mein Weibchen zu sehen, war stark, doch ich wusste, dass dies keine gute Idee war. Ich musste eine Strategie entwickeln, wie ich meine Gefährtin für mich gewinnen konnte. Nur, dass mir einfach nichts einfallen wollte. Sie war keine Frau, die man mit Blumen oder Pralinen beeindrucken konnte. Romantische Gesten würden bei ihr nicht wirken. Eine aggressivere Werbung würde sie nur in Kampfmodus versetzen. Nicht, dass ich vor einem Kampf mit meinem Weibchen zurückschrecken würde. Der Gedanke erregte mich sogar. Doch ich bezweifelte, dass dies die richtige Taktik war. Verdammt! Ich hatte nicht damit gerechnet, jemals meine Maticia zu finden und war okay damit gewesen. Doch jetzt, wo ich sie gefunden hatte, machte mich das Warten auf eine gute Gelegenheit ganz verrückt. Ich wollte sie jetzt. Unter mir. Mein Schwanz tief in ihrer engen Hitze vergraben. Ich bezweifelte jedoch, dass mein Weibchen mir den Gefallen tun würde, ihre Beine für mich zu spreizen. Eher würde sie mir einen Tritt zwischen die Beine verpassen. Rages Bemerkung von zuvor kam mir in den Sinn. Er hatte nicht unrecht. Wenn ich mich auf Destiny einließ, musste ich auf meine Kronjuwelen aufpassen. Frauen wie sie hatten kein Problem damit, schmutzige Tricks anzuwenden. Es war schon Jahre her, dass ich das letzte Mal einen Schlag in die Eier abbekommen hatte, doch ich erinnerte mich noch sehr genau, wie verdammt weh das getan hatte. Ich hatte keine Lust auf eine Wiederholung. Eine aufgeplatzte Lippe, gebrochene Rippen kein Problem für mich. Damit konnte ich umgehen. In der Strafkolonie war ich verprügelt und eben gefoltert worden. Schmerz bedeutete mir nichts. Aber meine Eier die waren heilig. Nein, ich würde nicht riskieren, dass Destiny eine Chance bekam, mir in die Weichteile zu treten. Ich hielt vor der Bar und schenkte mir ein Glas Wodka ein. Vielleicht würde der Alkohol mich beruhigen. Ich hatte gerade einen großen Schluck genommen, als es an der Tür klopfte. Seufzend stellte ich das Glas ab und ging zur Tür, um zu öffnen. Razor und Blue standen auf der Schwelle. Razor musterte mich mit einem Grinsen, während Blue einfach an mir vorbei ins Innere des Bungalows marschierte.

      “Komm doch herein, Blue”, sagte ich sarkastisch.

      Razor lachte und folgte seiner Gefährtin.

Скачать книгу