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Go West - so war es wirklich. Srecko Soprek
Читать онлайн.Название Go West - so war es wirklich
Год выпуска 0
isbn 9783750226449
Автор произведения Srecko Soprek
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Das Wasser war dort ganz wild und für ertrinken sehr geeignet. 50 m weiter, Fluss abwärts, war eine breite Brücke über der Hauptstraße (Ilica gen.) und sie wussten was das bedeutet.
Wer nicht vor der Brücke zu dem anderen Ufer schafft, müsste die hungrigen Ratten für einen Passierschein bitten.
Wenn die Strömung stark war und Felix konnte die andere Seite nicht rechtzeitig erreichen, wusste er das seine Klamotten vielleicht später als ein Netz aussehen werden.
Im Monat März schmolz der Schnee in den Bergen und der Wasserstand war ganz hoch.
Nur die Tapfersten (oder die Verrücktesten) gingen dann mit Felix Eintrittskarten ins Kino.
Sie wussten dass es praktisch unmöglich war (vor der Brücke) die andere Seite zu erreichen – und sie wussten noch etwas.
100 m hinter der Brücke wartete auf sie, der nächste Horror – die Schule!
Breite Betontreppe reichte bis ans Bachufer – und dort saßen Die, mit langen Stahlhacken (wie Hellebarden) in den Händen und warteten auf Felix und seine Freunde.
Das waren die Lehrer – oder die Jäger?
Die schauten sie an, ähnlich so wie der Kapitän Ahab den „Moby Dyck“ angeschaut hat. Felix war sicher dass die, sie am liebsten mit Harpunen jagen würden!
Immerhin hat er Hunderte Filme gesehen und konnte bald (trotz nur 170 cm Größe) sogar Wasserball spielen!
Dank dem Maier!
Schon damals hat er eine Gedanke welche später immer wieder präsent wurde: „Ohne Bösewichte kann es keine Helden geben!“
Auf der kleinen Bühne stand er auch einmal, während eines Schauspiels mit seiner Schule.
Zum ersten und zum letzten Mal war er ein Schauspieler.
Es sollte ein Stummfilm sein.
Das würde er noch verkraften können, aber er sollte einen Baum darstellen - also ganz unbeweglich bleiben.
Das war für ihn zu viel!
Felix wollte wild sein und jede Menge Schaden anrichten - wie Arnie oder Rambo.
Irgendeine Rolle mit Wasser (dank dem Maier) wäre auch gut für ihn - zum Beispiel als Tarzan.
Jedenfalls war das, das Ende seiner Filmkarriere.
Mitte 50er Jahre gab es die Kühlschränke noch nicht (bei ihnen jedenfalls noch nicht), aber man wollte doch sein Bier kühl trinken.
Am westlichen Ende von Zagreb (gen. Kustosija) wo Felix wohnte, gab es eine Menge riesige Löcher und Täler, zum Teil natürlicher Herkunft oder solche, welche von Explosionen in dem 2. Weltkrieg stammten.
Viele Jahre später hat er ein solches Relief nur auf den Mars-Photos gesehen.
Der Rangierbahnhof (mit dem Munitionslager) war ganz nah – und das war ein echter Horror.
Links und rechts lagen die Berge von den Kriegsmaterial und noch scharfer Munition.
Felix hatte den Eindruck dass nur noch eine A-Bombe gefehlt hat.
Arbeiter (oder Zwangsarbeiter?) die dort beschäftig waren sahen wie Roboter-Mutanten (aus den Horror-Filmen) aus – mit dem Unterschied dass diese noch zusätzlich besoffen waren.
Im Winter brannten überall Lagerfeuer und es wurde massiv Schnaps getrunken.
Mit ganz primitiven Hilfsmitteln (er glaubte dass sogar die alten Griechen die Besseren gehabt hatten) wurde die gefährliche Fracht in offene Wagons eingeladen.
Aber die Arbeiter waren nicht ganz alleine da.
Felix und Freunde haben sich überall (genau wie die hungrigen Ratten) in der Nähe (in jedem Schacht oder Loch) versteckt und genau aufgepasst.
Sie waren eine Art „Schnäppchenjäger“ und suchten alles was man tragen konnte.
Sie sahen dem kleinen Strolch aus dem Film „Mad Max“ ähnlich aus, mit dem Unterschied dass sie keinen Bumerang, sondern Messer hatten.
Nach einer Explosion (es gab sehr viele!) liefen sie zu der nächsten Straße, in welcher einige deren Bekannten wohnten – und sahen dort ein Berg von dem Hausschutt.
Oben saß alte Oma mit einer Fensterglasscherbe im Auge.
Noch Jahre später hatte sie Felix immer wieder gefragt: “Was war damals los?“
Er sagte locker: „Ein kleiner Arbeitsunfall auf dem Bahnhof!“
Medaille hat sie keine gekriegt.
Einige seinen Schulkameraden haben an diesen Gleisen ihr Leben verloren!
Es gab keine Automatik, es klingelte nur eine kleine Warnglocke und der Wächter, (falls er die Glocke gehört hat!) sollte die Schranke per Hand zumachen.
Es gab viele (manchmal tödliche) Kombinationen, wie zum Beispiel:
Man wartet und wartet (die Schranke ist zu) aber es kam kein Zug. Oder die Schranke wird aufgemacht (der Zug ist weg), aber aus der Gegenrichtung (und dem Winternebel) kommt noch ein Zug.
Oder die Schranke ist auf, aber der Zug kommt trotzdem und die Jagd, auf dich, beginnt!
Im Winter waren die Holzschwellen mit Schnee bedeckt, es gab kein Geräusch und bei schlechter Sicht sahen die Züge ähnlich dem Todes-Zug aus dem Film “Ranaway Train“ (mit Jon Voight) aus.
Diese Gleise zu überqueren wurde mit der Zeit ein tödliches Spiel für sie – ähnlich wie „Russische Roulette“.
Aber mit dem Unterschied, dass man in diesem Spiel nur verlieren konnte – und zwar alles!
In der Schulbank saß Felix mit einer kleinen hübschen Blondine welche (gleich wie er auch) von der anderen Seite der „Todesstrecke“ wohnte.
Und eines Tages war ihr Platz leer.
Er wusste sofort - sie eilte morgens zur Schule und übersah den „Todeszug“!
Sie hassten diesen „Todes-Zug“ und beklauten ihn – sobald kein Wächter in der Nähe war.
Aber einmal war dieser „Todes-Zug“ eine echte Rettung für Felix und seine Schwester Ljerka.
Auf der Flucht aus dem Kindergarten („Alcatraz“ gen.) stand der „Todes-Zug“ auf einmal zwischen sie und die Verfolgern (oder „Wächtern“) – und diese mussten die Jagd aufgeben!
Felix schmiss noch ein paar größere Steine über den Zug und hörte stumpfe Schläge und Schreie.
Die Verfolgern haben begriffen: Sie haben gekündigt – nicht schriftlich mit dem Papier, sondern mit den Steinen!
50 Meter weiter lagen die Gleise für den kleinen lokalen Zug „Samoborcek“ genannt.
Ein Bach floss zum Glück direkt vom Felix Haus unter den Gleisen zu seiner Schule.
Sein Vater sagte: “Schau dass du unter den Gleisen durchgehst – es gibt zwar Ratten dort, aber diese werden dich bald kennen lernen.“
Als bekannter Sportler konnte er schon damals (zu der Zeit konnten die normalen Sterblichen nur mit dem Fernglas „den goldenen Westen“ betrachten) frei in den Westen reisen und er hat dem Felix immer etwas mitgebracht.
Eines Tages brachte er ihm (aus Deutschland) Schlittschuhe “Gloria“, mit Gewinden für normale Winterschuhe. Damit konnte er den Bach entlang bis zu der Schule fahren – natürlich unter den Gleisen. Die Ratten waren nicht begeistert aber mit der Zeit haben sie sich an Felix gewöhnt und er fuhr immer ganz schnell durch die dunkle Unterführung.
Sein Freund Kic stammte aus einer „reichen“ Familie (eine Art „Adams Family“) bei welcher immer etwas los war.
Eines Tages heulte er, blutüberströmt (ein Teller steckte noch in seinem