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Wort mehr, kein geschriebener Text mehr. Nichts! Das wäre der Zusammenbruch der Kultur! Mein Gott! Wir sind am Ende!

      Wir müssen etwas tun, bevor die geschriebenen Worte auch mmmmmpffff mmmmmmmmmmppppppppppppffffff

      Rap! Unzel

      "Rap! Unzel, rap!"

      Das Publikum tobte. Unzel liess Wortschlangen über die Bühne tanzen, dass es nur so krachte.

      "Rap! Unzel, rap!"

      Und Unzel rappte, was das Zeug hielt.

      Einer schrie von unten: "Unzel, lass Deinen BH herunter!" Der Esel war so besoffen, dass er am nächsten Tag wohl einen gestiefelten Kater haben würde.

      Unzel guckte ganz verschämt und bekam ein rotes Köppchen. An rappen war nicht mehr zu denken. Sie schaute betroffen in den Raum. Ein Zuschauer gab ihr einen Tipp.

      "Frau, holle den Sicherheitsmann!"

      Aber der kam schon und schnappte sich den Störenfried.

      "Musst Du sie denn so hänseln?", fragte er. "Gib mir lieber 20 Sterntaler für Deine Rechnung und dann raus in den Schnee. Weiss Chen von Deinen Eskapaden?"

      Chen war nämlich seine asiatische Frau zu Hause. Als der Besoffene den Namen seiner Frau hörte, lallte er:

      "Au weh, die haut mir Zwerg bloss auf die Nase!" Aus Furcht schlug er um sich.

      Der Sicherheitschef liess ihn aber nicht los und erwiderte angewidert: "Na, Du hast es aber auch daumesdick hinter den Ohren! Ich trete Dir jetzt in den Asch!"

      " 'en Brödel!", sagte er kopfschüttelnd zu den Umstehenden und warf ihn vor die Tür.

      Grinsend kam er zurück zur Bühne und überreichte Unzel ein dorniges Röschen, denn er war ein Fan von ihr. Unzel freute sich wie eine Schneekönigin, lief wieder rosenrot an, sie war aber auch zu schüchtern, und rappte wieder.

      Kalif, so hiess der Sicherheitsmann, klatschte beschwingt in die Hände.

      "Yeah, mach mir den Storch!"

      Tapfer hielt er wie ein standhafter Zinnsoldat bis zum Ende der Vorstellung durch, denn er wollte Unzel auch sicher nach Hause bringen. Das tat er dann auch.

      Dort angekommen, hielt er ihr erwartungsvoll seinen gespitzten Kussmund hin und nuschelte:

      "Nu' sei kein Frosch!"

      'König' stand auf der Klingel, die Unzel währenddessen drückte, so hiess sie nämlich mit Nachnamen. Der Türdrücker summte und Unzel verschwand im Treppenhaus, ohne den Kuss erwidert zu haben.

      Kalif flüsterte betrübt: "Ich hab aber auch ein Pech...!"

      "Marie!", schallte es im Treppenhaus, denn Unzel kündigte ihrer Schwester ihr kommen an: "Ich bin's!"

      Kalif schlurfte wieder zurück und hoffte auf einen neuen Tag.

      "Oder ich probier's mal wieder bei Gretel!", und schon lachte er wieder.

      Und wenn er nicht gestorben ist …

      Fremde Wesen

      Die für irdische Verhältnisse winzige Sonde kreiste schon tagelang unbemerkt um die Erde. Sie machte Aufnahmen von der Erdoberfläche und richtete ihre Antennen aus, um Leben auf der Erde aufzuspüren. Die Erde schien den fremden Wesen, die sie geschickt hatten, sehr vielversprechend, denn es gab hier eine Menge an Silizium, dem Grundbaustein des Lebens auf ihrem Planeten. Als die Sonde nach Tagen keine Lebensform entdeckt hatte, auf die die eingebauten Sensoren angesprochen hätten, schwenkte sie auf eine niedrigere Umlaufbahn ein, um schliesslich in die Atmosphäre des für sie unbekannten Planeten einzutauchen und einen geeigneten Landeplatz anzusteuern. Die bordeigenen Sensoren machten schliesslich eine günstige Stelle ausfindig, denn sie war über und über bedeckt mit Siliziumoxid. Wenn es Leben gab, dann hier!

      Die Sonde landete in einem Gebiet, das auf der Erde bekannt war als Sahara. In der Tat enthielt die Sahara Unmengen von dem gesuchten Material, denn sie war überwiegend unter einer Sandschicht begraben. Nach der geglückten Landung der Sonde öffnete sich unverzüglich eine Klappe, aus der ein Erkundungsfahrzeug rollte. Das Fahrzeug begann, Proben zu nehmen. Zwei Sandkörner wurden mittels eines Greifarmes in einen Behälter bugsiert, womit dann aber auch die Ladekapazität des Fahrzeugs schon fast überschritten war. Der Rover fuhr noch ein Stück geradeaus, um noch ein paar Messungen durchzuführen und kehrte dann, sich durch die Sandkörner kämpfend, zurück zur Sonde. Geräuschlos verschwand er wieder in seiner Garage. Im Inneren der Sonde begannen nun Aktivitäten, um die gesammelten Proben und Messwerte auszuwerten. Alles lief vollautomatisch ab, denn dafür war sie programmiert. Nach einer ganzen Weile funkte sie die Ergebnisse in ihre Heimatwelt und schaltete auf Stand-By.

      Als nach Tagen die Datenübertragung auf ihrer Ursprungswelt angekommen war, war man dort ziemlich enttäuscht. Die Sonde hatte trotz der Siliziumvorkommen kein Leben finden können, vielleicht auch, weil der Planet viel zu kalt war, um dort Leben nach ihren Vorstellungen zu entwickeln.

      Man katalogisierte einfach die übrigen dort auf der Erde gefundenen Elemente wie Sauerstoff, Kohlenstoff, Eisen, Aluminium, Stickstoff, Wasserstoff etc., betrachtete die übertragenen eintönigen Fotos aus der nahen Umgebung der Raumsonde und schrieb unter den Bericht: keine Lebensformen vorhanden.

      Mit einem Funkbefehl veranlasste man das Forschungsgerät sodann zur Rückkehr. Nach ein paar Tagen Übertragungsweg erreichte der Befehl die Sonde und sie leitete den Startvorgang ein. Hätte man diesen Befehl ein paar Minuten später abgesetzt, wäre man darüber erstaunt gewesen, dass im Erfassungsbereich der Gerätekameras ein sich bewegendes Gebilde auf Kohlenstoffbasis auftauchte. Eine undenkbare Situation, denn Kohlenstoff war für sie tote Materie, aus der sich unmöglich Leben entwickeln konnte. Das Kohlenstoffwesen schien gegenüber der Sonde riesig gross zu sein, es überragte sie um mehr als das dreissigfache. Auf der Erde kannte man es als Saharaskorpion, der durch die plötzlich aufzischenden Startraketen der Sonde erschrocken ein paar Schritte zurückwich und sich wieder im Sand verkroch. Unbehelligt trat das kleine Raumschiff seine Reise nach Hause an und verschwand im Himmel.

      Anmerkung:

      Nach unserem Wissen basiert alles Leben auf Kohlenstoff.

      Es gibt Diskussionen über Leben auf Siliziumbasis. Aber nach heutigem Stand der Dinge ist es eher unwahrscheinlich ...

      Oder doch nicht?

      Gott, die Biene und ich

      Ich sass am Schreibtisch und machte mir so meine Gedanken über Gott und die Welt. Vor allem Gott hatte es mir angetan und ich bekam die Idee, eine Geschichte zu schreiben über einen Mann, der auszog, Gott zu suchen. Ich öffnete einen Fensterflügel, da von draussen ein erfrischendes Lüftchen hereinwehte, startete meinen Laptop und begann zu schreiben:

      Einst ging ein Fremder durch die Strassen eines kleinen Dorfes. Dieser Fremde war etwas ganz Besonderes, denn er fragte jeden, den er traf, ob er Gott gesehen habe. Die meisten Leute liessen ihn einfach stehen, andere zuckten bloss mit den Schultern. Er fand niemanden, der ihm weiterhalf. Niedergeschlagen zog er weiter.

      Seit Tagen versuchte er nun schon, Gott zu finden, da er endlich Gewissheit haben wollte, ob es ihn gibt. Die anderen Leute glaubten einfach, was ihnen von ihren Müttern, Vätern, Lehrern und Pfarrern erzählt wurde, aber damit wollte er sich nicht zufrieden geben. Er musste es jetzt wissen.

      Da er im nächsten Dorf ebenfalls keine Antworten fand, setzte er sich auf eine nahegelegene Wiese an einem Waldrand und begann, bitterlich zu weinen.

      Als seine Tränen den Boden berührten, sprach die Erde zu ihm:

      "Warum weinst Du?"

      "Ich suche Gott und kann ihn nicht finden", klagte der

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