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aber freundlich. Der Mann, sichtlich ebenso überrascht, erwiderte den Gruß, jedoch mit grimmiger Miene. „Die Dame hat mich nach Hause gebracht, ich bin ihr sehr dankbar, biete ihr doch ein Getränk an“, sagte Trude, und zu Samra gewandt: „Setzen Sie sich doch, setzen Sie sich!“ Samra fühlte sich alles andere als willkommen, musste allerdings kein Wort sagen, denn der Mann hatte ihre Anwesenheit scheinbar bereits vergessen: „Nein, hier setzt sich jetzt niemand hin! Wenn du deine eigene Wohnung hast, kannst du in die Wohnung bringen, wen du willst, aber in meine Wohnung kommt mir kein Gesindel! Was glaubst du eigentlich, wer du bist, bringst mitten in der Nacht wildfremde Menschen hier herein!“ „Das sind keine wildfremden Menschen, das ist meine Retterin. Ich weiß nicht, was ich ohne sie gemacht hätte mit meiner gebrochenen Hüfte. Du hast dich nicht einmal gefragt, wo ich bin mitten in der Nacht!“ Doch der Mann schien gar nicht zu hören, was Trude sagte: „Ja, ja, das interessiert mich alles nicht. Du kannst dir gerne eine eigene Wohnung suchen und jeden Abend Gesindel hereinholen, aber in meiner Wohnung bestimme ich!“ „Wo warst du überhaupt um diese Zeit?“, fragte Trude. „Das geht dich einen feuchten Dreck an! Du hältst jetzt den Mund und lässt mich endlich in Ruhe!“ „Aber ich will meiner Retterin wenigstens ein Getränk anbieten!“, Trude setzte sich erschöpft an den Tisch in der Mitte des Raumes. Der Mann holte erneut zu einer seiner hasserfüllten Wortschwalle aus, als Samra das Ganze beendete indem sie sagte: „Nein Danke, vielen Dank, ich möchte kein Getränk, ich muss jetzt gehen, es ist spät.“ Und zu Trude gewandt: „Alles Gute!“ Mit schnellen Flügelschlägen, begleitet von Sissi, verließ Samra die Wohnung wieder, in der es ihr sehr unbehaglich geworden war. Doch Trude, das sagte sie zu sich selbst, wollte sie nie vergessen, und schickte ihr noch einmal in Gedanken all die Kraft, die sie sich für sie wünschte.

       Der erste Traum

      Die kleine Elfe war nun so erschöpft, dass sie kaum die Augen offen halten konnte. Instinktiv flog sie höher und entdeckte glücklicherweise schnell die Umrisse eines Parks mit vielen Bäumen, in dem sie übernachten wollte. Dort angekommen, freundete sie sich sofort mit einer alten Birke an, die ihr bereitwillig Einlass in ein großes Loch in ihrem Stamm gewährte. Ein paar Sekunden vergingen und Samra schlief tief und fest, eingerollt im Inneren des Baumes.

      „Wie heißt du, liebe Baumelfe?“, fragte die Birke.

      „Samra. Danke, dass du mich bei dir schlafen lässt!“

      „Das ist eine Ehre für mich, Samra!“, lächelte die Birke und fuhr fort: „Was führt dich in diese Welt?“

      „Ich bin hier aufgewacht und möchte die Welt der Menschen kennenlernen!“

      „Und was hast du bis jetzt herausgefunden?“

      „Naja, noch nicht so viel – ich konnte erst mit ein paar Menschen sprechen. Ich werde weiterfliegen und weiterfragen müssen, um mehr zu erfahren.“

      „Ich verstehe.“

      „Aber eines kann ich bereits mit Sicherheit sagen.“

      „Ja? Was denn?“

      „Ich habe ein sehr seltsames Gefühl. Ein Gefühl, das ich noch nicht beschreiben kann.“

      „Was meinst du, kleine Elfe?“

      „Ich fühle, dass hier irgendetwas nicht stimmt.“

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