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daneben her. Hier war der Wald dichter. Es kitzelte so herrlich, wenn die Blätter meine Flügel streiften und ich ließ ein glockenhelles Lachen hören.

      An einer Kreuzung blieb ich stehen und betrachtete den Wegweiser. Zur Welt „Erde“, wo Tiere sich die Welt mit der Spezies „Mensch“ teilten. Ich war schon ganz gespannt, welche Magie sie bereithielten. Soweit ich gehört hatte, waren sie nicht so bunt wie ich und konnten auch nicht fliegen. Aufgeregt setzte ich meinen Weg fort. Der Weg war länger, als ich erwartet hatte, also verließ ich ihn erneut, um nach einem Kelch Nektar zu suchen. Tiefer im Wald fand ich ein Feld voller großer Blumen mit pinken Blüten. Ich kniete mich vor eine Blume und zog einen Kelch zu mir herunter. Der Nektar schmeckte köstlich, fast besser als in meiner Heimatwelt. Ich trank die Blüte fast vollständig leer, gab die Blüte zurück und bedankte mich für die Gabe des Waldes. Dann hörte ich ein Grollen. Schon oft hatte ich Geschichten über die Dämonen des Waldes gehört, die auf die Gaben des Waldes achteten. Doch bisher war ich nie einem begegnet. Leise erhob ich mich in die Lüfte und schaute mich um, aber das gestaltete sich bei der Dichte der Baumkronen schwieriger als ich es gewohnt war.

      Urplötzlich tauchte ein riesiger dunkler Schatten vor mir auf und ich sank vor Schreck gleich einige Meter tiefer. Schnell drehte ich mich um und flog zurück zum Weg, weiter Richtung Portal. Der Schatten bewegte sich schnell und seine roten Augen fixierten definitiv mich. Er kam näher und näher und ich fürchtete schon um mein Leben, als vor mir das gesuchte Portal auftauchte. Seltsame Geräusche drangen daraus hervor, die mich hätten warnen sollen. Doch nun hatte ich keine Wahl mehr. Hastig flog ich hindurch und knallte kurz darauf gegen eine Wand. Ich landete unsanft und etwas benommen auf dem Boden. Kopfschüttelnd rappelte ich mich wieder auf und sah mich um. Es war dunkel und roch nicht gerade angenehm. Nicht immer war eine gute Nase ein Segen. Wo auch immer ich gegen geflogen war, war kein Stein. Aber was dann? Ich leckte daran und schüttelte mich. „Ih, das schmeckt ja fürchterlich“ quietschte ich. Es war wohl eine Art Gemisch und hässlich grau. Ich klopfte ein paar Mal dagegen. Es machte ein dumpfes Geräusch und hallte leicht. Ein Stück über mir konnte ich einige Schlitze sehen, durch die immerhin etwas Licht fiel, aber auch Laub und Schmutz. Wo war ich denn hier gelandet? Durch die Schlitze konnte ich eine Stimme hören „Hallo?“ rief jemand. Ein Mensch? Ich klopfte erneut und wieder hörte ich diese Stimme. „Ich bin hier bei den Schlitzen“ rief ich, erhielt aber keine Antwort.

      Märchenwald 2

      Das junge Mädchen lebte inzwischen in einem gepflegten Häuschen am Rande des Waldes. Ihr König hatte es für sie, nahe der Wiese, die sie zusammengeführt hatte, bauen lassen. Sie hegte und pflegte es. Schon bald hatte sie einen prächtigen Garten angelegt. Rosen aller Farben und Größen wuchsen hier. Beerensträucher bildeten einen Zaun und ringsherum wuchsen Obstbäume.

      Inmitten all dem wuchs saftig grünes Gras, auf dem ihr lieber Sohn nach Herzenslust herumtollen konnte. Wann immer sie sich in Gesellschaft bewegte, behauptete sie steif und fest, sie sei verlobt gewesen. Kurz vor der Ehe habe er ihr das Kind eingepflanzt. Doch kurz bevor die Ehe geschlossen werden konnte, sei ihr Verlobter gestorben.

      Doch die Wahrheit war: es war des Königs unehelicher Sohn.

      Der König schickte dem Mädchen verschiedenste Aufmerksamkeiten. Mal war es ein Kleid aus feinen Stoffen, mal ein edles Schmuckstück und wann immer es nötig war sandte er jede Art von Handwerkern, um ihr Haus zu erweitern. Auch seinem Sohn fehlte es an nichts.

      Doch, eines fehlte den beiden. Der König selbst. Viel zu selten kam er zu Besuch.

      Sie sehnte sich nach ihm und träumte davon

      bei ihm zu leben, obwohl sie wusste, dass dies niemals möglich sein würde. Noch dazu kam die Zeit der Sommerfeste. In allen Herrenländern wurden Vorbereitungen getroffen, um all die Herrscher gebührend zu empfangen. Immer der Sonne folgend bereisten alle Herrscher die Ländereien ihrer Nachbarn. Und so würde auch ihr König bald für lange Zeit verreisen.

      Sie hatte gehofft, dass ihr König sie vor seiner Reise noch ein einziges Mal besuchte, doch war dies nicht möglich gewesen. So kam der Tag und Alles feierte und jubelte. Alle, außer ihr. Der König bereitete sich auf seine Abreise vor. Er schaute in den Spiegel, betrachtete sich selbst. In Gedanken ritt er nicht fort, sondern zu seiner Liebsten und seinem Kind. Es nützte nichts. Er straffte die Schultern und gab das Zeichen zu beginnen. Draußen, vor dem Schloss, ertönten die Fanfaren und kündigten seine Abreise an. Das Mädchen stand an den Toren zur Stadt, bemüht nicht zu weinen. Sie beobachtete, wie er auf sie zu ritt. Sobald er nah genug war, schaute sie in seine Augen. Nur kurz erwiderte er ihren Blick, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Weg richtete.

      Ein Stück folgte sie seinem Gefolge, bevor sie den Pfad verlassen musste, um schweren Herzens dem ihren zu ihrem Haus zu folgen. Stumm liefen die Tränen ihre Wangen herab.

      …

      Rasen mähen mit Hindernissen

      Endlich Sommer! Für mich fühlte sich der Winter immer an, als dauerte er eine Ewigkeit. Die Meereskälte, die er mitbrachte, war für mich eine Qual. Daher verkroch ich mich zu dieser Zeit fast durchgehend drinnen. Dabei liebte ich es viel mehr draußen, in Freiheit, durch die Lande zu ziehen. Es war eine schon fast historische Zwickmühle, in der ich mich bereits mein ganzes Leben befand.

      Nun war es endlich soweit. Es war warm, die Sonne lachte, die Vögel zwitscherten und die Bienen summten. Endlich hinaus, raus aus der elend langweiligen Bude.

      Ich startete einen Rundgang durch meinen Garten und begutachtete, was zu tun war.

      Als erstes wollte ich den Rasen mähen, doch dazu musste ich erstmal die zahlreichen Traumfänger beseitigen. Einer meiner besonderen Wesenszüge als Querdenker war es, nun mal nicht alles so zu machen, wie man es nach Anleitung machen sollte. Daher hatte ich mich entschlossen, eine ganze Menge Traumfänger in Freiheit rund herum um mein Haus und in meinem Garten zu verteilen, anstatt einen einzelnen, wie man es tun sollte, über dem Bett aufzuhängen. Viele Traumfänger, um die die Träume erst mal herumkommen müssen, sind doch viel sicherer, oder nicht?

      Meine Nachbarn meinten ich sei merkwürdig, ich verstand nur nicht warum.

      Bens Traum

      Nach einem langen, aufregenden Tag schlummerte der kleine Junge namens Ben ein.

      Sofort fand er sich in einer bunten, faszinierenden Welt wieder. Man nannte es das Hüpfburgenland. Um ihn herum gab es verschiedenste Berge, einer höher als der andere und alle knallbunt. Auch gab es verschiedenste Kreaturen, über Erwachsene und Clowns bis hin zu dem großen, gefräßigen Krokodil. Ben beobachtete, wie nach und nach Kinder von klein bis groß vom Krokodil verschlungen wurden. Keines davon schaffte es wieder heraus. Das Krokodil kam immer näher und drohte nun auch ihn zu verspeisen. Doch da trat ihm Sir Achim, der Ritter von Patenland, zur Seite, zog sein Schwert und verteidigte ihn mit seinem Leben. Ein Schwerthieb folgte dem nächsten, doch das Krokodil schien übermächtig. Da schnappte der Ritter sich Ben und warf sich mit ihm in ein nahegelegenes Labyrinth. Von dort aus konnten sie Sir Achims Pferd erreichen und flohen weit hinaus in die entlegenen Ländereien von Parkplatzland.

      Als seine Mutter nach ihm schaute, sah sie, wie er im Schlaf lächelte.

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