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Sie gleich von Anfang an vornehmen. Dies gilt vor allem, wenn Sie Windows auf einem PC neu installieren. Zwar können Sie auch diese Einstellungen nachträglich verändern und korrigieren. Aber am einfachsten ist es, gleich richtig zu starten.

      Bei jeder Windows-Installation zeigt der Assistent zum Abschluss der Installation einen Dialog mit einigen grundlegenden Datenschutzeinstellungen an. Das gilt sowohl für eine Neuinstallation als auch für eines der halbjährlichen „Feature-Updates“. Das Gemeine daran: Microsoft füllt diesen Dialog schon mal standardmäßig in seinem Sinne aus. Wer hier also einfach abnickt, installiert Windows in einer eher gesprächigen Variante, die man dann später wieder zum Schweigen bringen muss.

      Besser ist es deshalb, genau hinzuschauen und nur die Optionen eingeschaltet zu lassen, die man selbst wünscht. Wobei man keinen Fehler macht, hier erstmal alles auszuschalten und einzelne Einstellungen später ggf. wieder zu aktivieren.

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      Hier die verschiedenen Dialoge im Überblick:

       SpracheingabenSelbst wenn Sie Cortana und Spracherkennung nutzen möchten, müssen Sie diese Funktion nicht aktiviert lassen. Sie dient nur dazu, Ihre Spracheingaben bei Cortana und anderen Apps an Microsoft zu übermitteln, wo sie statistisch ausgewertet und für die Weiterentwicklung der Spracherkennung genutzt werden.

       StandortBei mobilen Geräten mag es sinnvoll sein, Windows und Apps jeweils auf den aktuellen Standort zugreifen zu lassen. Bei einem fest installierten Desktop-Rechner aber ist diese Information überflüssig.

       Eingabeerkennung Vorschläge zur Autovervollständigung oder Korrektur beim Tippen oder Stifteingabe sind eine praktische Hilfe, erfordern aber, dass jeder eingegebene Buchstabe an Microsoft übermittelt wird.

       Diagnosedaten Wer hier Vollständig wählt, sendet Microsoft ein Maximum an Daten über die Verwendung des eigenen PCs. Man selbst hat davon allenfalls indirekt etwas, wenn man davon ausgeht, dass Windows insgesamt durch diese Rückmeldungen verbessert wird.

       Werbe-IDEntscheiden Sie selbst, ob Sie das Übermitteln ausführlicherer Daten über Ihre Windows-Nutzung eintauschen wollen, gegen Tipps und Empfehlungen, die laut Microsoft individueller auf Ihre Bedürfnisse und Nutzungsgewohnheiten abgestimmt sind.

      Eine ganz grundlegende Entscheidung mit großen Auswirkungen auf den Datenschutz ist die Frage, wie Sie sich bei Ihrem Windows anmelden. Standardmäßig wünscht sich Windows 10 eine Verbindung zu einem Microsoft-Konto. Das beginnt schon bei der Installation, wo üblicherweise das meistgenutzte Benutzerkonto eingerichtet wird. Hier tut Windows so, als ob es nur eine Anmeldung per Microsoft-Konto gäbe. Die Alternative – nämlich das Anmelden mit einem lokalen Konto ohne jegliche Verbindung zu irgendwelchen Onlinediensten – ist gut versteckt und nur über Umwege möglich.

      Ein Microsoft-Konto können Sie bei einem der verschiedenen von Microsoft betriebenen aktuellen oder ehemaligen Onlinedienste wie outlook.com, live.com. hotmail.com usw. haben. Die Namen und die zugrundeliegenden Webdienste unterscheiden sich, aber letztlich läuft es immer auf dasselbe hinaus. Eine solche Anmeldung mit einem Microsoft-Konto hat durchaus Vorteile, unter anderem:

       Das Konto wird automatisch in allen installierten Microsoft-Apps verwendet, also beispielsweise im Store, für Mail, Kalender, Musik usw. Verwenden Sie beispielsweise die E-Mail-Adresse dieses Kontos, können Sie nach der Anmeldung direkt auf neue Nachrichten zugreifen. Haben Sie schon mal Musik mit diesem Konto gekauft, steht Ihnen diese automatisch zur Verfügung usw.

       Eine recht praktische Funktion ist das Synchronisieren des Kontos, auch Roaming genannt. Wenn Sie dasselbe Konto auf mehreren PCs verwenden, werden die Einstellungen zwischen diesen PCs automatisch abgeglichen. Beispiel: Sie wählen auf dem einen PC ein neues Hintergrundbild aus und beim nächsten Anmelden am anderen PC zeigt dieser dasselbe Hintergrundbild an. Das gilt für viele andere Einstellungen ebenso, etwa eingerichtete WLAN-Zugänge, den Browserverlauf oder die Leseliste mit vorgemerkten Webartikeln.

       Über die Sprachassistentin Cortana lassen sich Informationen über Gerätegrenzen hinweg nutzen. So können Sie sich gefundene Informationen wie etwa Routen direkt auf Ihr Smartphone senden lassen. Allerdings werden eben auch alle Eingaben in Cortana nicht lokal, sondern auf Microsoft-Servern analysiert. So landen alle Ihre Suchen und sonstigen Cortana-bezogenen Eingaben bei Microsoft, auch wenn Sie eigentlich nur lokal in Ihren eigenen Dokumenten suchen wollten.

      Der Nachteil eines Microsoft-Kontos in Bezug auf Datenschutz liegt auf der Hand. Durch dieses Konto lassen sich alle Daten, die von Windows übermittelt werden einer ganz bestimmten Person zuordnen. Außerdem sind mit einem Microsoft-Konto ganz konkrete persönliche Angaben verbunden, etwa wenn Sie mit diesem Konto schon einmal eingekauft haben, Zahlungsinformationen für den Windows Store hinterlegt haben usw.

      Wer auf die Funktionen eines Microsoft-Kontos verzichten kann bzw. bereit ist, kleine Einschränkungen hinzunehmen, kann Windows genauso gut mit einem lokalen Konto benutzen. Funktionelle Einschränkungen (über das hier beschriebene hinaus) gibt es dadurch nicht. Dadurch bringt man zwar nicht automatische alle „Schnüffelfunktionen“ von Windows zum Schweigen, aber man sorgt zumindest dafür, dass diese Funktionen nur noch anonyme Daten an Microsoft liefern. Auch diese Anonymität ist relativ, da der Softwarehersteller immer noch alle Daten von einem bestimmten Gerät einander zuordnen kann. Aber diese Zuordnung bezieht sich dann eben erstmal nur auf ein Gerät und nicht auf eine Person und deren Aktivitäten ggf. an mehreren Geräten.

      Das erste Benutzerkonto wird direkt bei der Installation angelegt. Dabei bemüht sich der Assistent, Sie zu einem Microsoft-Konto zu verlocken. Eine Alternative scheint es auf den ersten Blick nicht geben. Dabei ist nur ein kleiner Umweg nötig:

      1 Wenn der Assistent Sie nach der Adresse Ihres Microsoft-Kontos fragt, klicken Sie unten auf Offlinekonto.

      2 Bestätigen Sie dann ggf. die hartnäckigen Hinweise des Assistenten, dass ein Microsoft-Konto besser wäre.

      3 So gelangen Sie im nächsten Schritt zu einem Dialog, in dem Sie einen Namen für Ihr Benutzerkonto angeben können.

      4 Anschließend tippen Sie hier das Kennwort (zweimal) ein und legen Sicherheitsfragen zum Zurücksetzen desselben fest, falls Sie es vergessen sollten.

      5 Anschließend geht es mit dem Setupvorgang ganz normal weiter.

      Auch beim Anlegen weitere Benutzerkonten etwa für Familienmitglieder führt Windows Sie zielsicher zu einem Microsoft-Konto. Wozu man sagen sollte, dass es durchaus Vorteile haben kann, etwa für Kinder Microsoft-Konten anzulegen. Nur so lassen sich für diese Konten spezielle Funktionen etwa zum Kinder- und Jugendschutz nutzen. Wer aber auf Datenschutz Wert legt, den wird das wohl nicht überzeugen, insbesondere weil sich solche Schutzfunktionen auch auf anderen Wegen, etwa durch Zusatzsoftware realisieren lassen.

      1 Öffnen Sie die Windows-Einstellungen (nicht die Systemsteuerung!) und wechseln Sie dort in die Kategorie Konten und dann in die Untergruppe Familie & weitere Kontakte.

      2 Nun wäre es intuitiver, ein Familienmitglied hinzufügen zu lassen. Dies ginge aber durch über das Anlegen eines weiteren Microsoft-Kontos. Wählen Sie besser unter Andere Personen die Funktion Diesem PC eine andere Person hinzufügen.

      3 Um ein lokales Benutzerkonto anzulegen, wählen Sie dann erst unten Ich kenne die Anmeldeinformationen dieser Person nicht und im nächsten Schritt Benutzer ohne Microsoft-Konto hinzufügen.

      4 Anschließend geben Sie Name und Kennwort für den neuen Benutzer an. Ab dem April 2018-Update können bzw. müssen Sie außerdem mehrere Sicherheitsfragen mit Antworten hinterlegen, mit denen Sie das Kennwort zurücksetzen können, falls Sie es irgendwann

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