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Geile Zeit. Christine Rey
Читать онлайн.Название Geile Zeit
Год выпуска 0
isbn 9783742753472
Автор произведения Christine Rey
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Geile Zeit
Eine romantische Geschichte
Christine Rey
Impressum
Copyright © 2018 by Christine Rey
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk darf nur mit Genehmigung
der Autorin wiedergegeben werden.
Grafische Gestaltung: Tifra-Design
Fotos: Privat
Christine Rey
c/o R. Rey
Hardtwaldring 95
68723 Oftersheim
eMail: christi[email protected]
www.facebook.com/tintenfass.geschichten
Das Buch/Die Autorin
Das Buch
Valentina fürchtet sich vor dem Wiedersehen mit Jayden, der für sie Blütenblätter regnen ließ und bei Fackelschein zu Hardrock tanzte. Der Deutsch-Amerikaner wollte nach der Schule eine Zeit lang bei seinen amerikanischen Verwandten leben; danach sollte geheiratet werden. Doch dann kam es anders.
Jetzt steht die todkranke Valentina vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens und will das Klassentreffen nutzen, Jayden ein letztes Mal zu sehen. Da rückt er mit einer Neuigkeit heraus – und auf einmal wendet sich wieder alles …
Die Autorin
Christine Rey wurde 1965 in Mannheim geboren, ist in der Kurpfalz aufgewachsen und lebt heute in der Nähe von Ludwigsburg. Sie schreibt Gedichte und Kurzgeschichten. Geile Zeit ist ihre erste Veröffentlichung.
Widmung
Für meine Schwester
Ich wünsch mir, ich konnt dir was geben
in der kurzen Zeit -
vielleicht das Gefühl von Geborgenheit.
und
für alle, die zu früh gegangen sind.
Intro
Ständig habe ich Angst. Eine Scheißangst vorm Sterben. Sie sitzt mir im Nacken. Tag und Nacht. Lässt mich kaum zur Ruhe kommen. Es fühlt sich an wie in einem Film, in dem ein Mädchen von einem Kerl verfolgt wird, der ihr an die Wäsche will. Sie rennt und rennt und rennt, und er ist ihr dicht auf den Fersen; sie riecht seinen stinkenden Atem, rennt schneller, hängt ihn ab. Er hetzt nach, holt auf und ist wieder hinter ihr. Die junge Frau, sie läuft um ihr Leben. Schwitzt, keucht, weiß, am Ende wird er sie kriegen.
Doch es gab mal eine Zeit, da konnte ich die Pausetaste drücken und ein ganz normales Mädel sein. Dann stand ich in der Turnhalle. Verteilte Kreidestaub auf meinen Händen, und alles war ruhig. Nur Friede und Stille in meinem Kopf. Oder wenn ich mit Jayden zusammen war – noch viel besser. Wie hunderttausend, ach was, eine Milliarde Sporthallen.
Ich kenne ihn seit meinem ersten Schultag. Nicht der mit der Tüte voller Süßigkeiten und Fotos machen. Nein, der danach, wo es ernst wurde. Der, an dem Herr Fuchs ins Schulzimmer kam. An seiner Seite ein Junge in Turnschuhen. Breitbeinig stand er da, das rechte Knie leicht angewinkelt. Die Daumen in seine Gürtelschlaufen eingehängt. Trug ein T-Shirt mit rotem Ami-Auto drauf. Auf dem Kopf eine Baseballmütze, unter der braune Locken hervorquollen. Sein Blick wanderte durch den Raum. Fing in einer Ecke an und zog sich durch die Klasse, ohne abzusetzen. So, als würde er mit den Augen das Haus vom Nikolaus malen. Zwischendurch zuckten seine Kiefer und ich hätte schwören können, dass er Kaugummi kaute. Ui, ui, ui, der traute sich was. Schon sein Käppchen verstieß gegen die Ordnung.
Er wurde zwischen Carmen und mich gesetzt.
»Hey, ich bin Jay.«
Das werde ich nie vergessen. Ist in mir drin, wie Herzklopfen und Atemgeräusche. Hey, ich bin Jay. Dabei hat er mich angesehen, als wolle er jetzt sofort alles über mich wissen.
Während Carmens Augen fast aus den Höhlen purzelten und sie »'n Ami, 'n richtiger Ami« wisperte, fand ich sein Shirt interessant und sagte: »Ich heiß Valle. Corvette is' super.«
Ja, und dann begann das, was wir später geile Zeit genannt haben und weswegen ich jetzt heulend hier sitze und nicht anders kann, als an jenen Tag zu denken. Meinen letzten Tag mit Jayden …
Track 1
Auf dem Plattenspieler drehte sich eine Scheibe. Bon Scott sang von Jean, deren Lächeln ihn Sterne sehen lässt und von der er weiß, wie sie es haben will.
»Du hättest dort dein Abi machen können«, sagte Jayden. Er saß vor dem Bett. Mein Kopf lag in seinem Schoß, und er begann, sich eine Strähne meines Haares um den Finger zu wickeln. »Mir bei den Viechern helfen. Und dich von meiner Granny verwöhnen lassen.«
Vorsichtig zog er den Finger aus der Locke und legte sie mir zurück auf die Brust.
Ich schloss die Augen und schüttelte den Kopf.
»Dein Texas ist verdammt weit weg. Wie soll 'n das gehen?«, fragte ich und zeigte auf meinen Brustkorb. »Es fängt an, mich in die Knie zu zwingen. Die Turnerei kann ich schon mal an den Nagel hängen.«
Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Öffnete sie, schloss sie. Öffnete sie und schob sie mir unter den Hintern.
»Ich weiß. Es ist nur … Fuck, ich hätt dich so gerne dabei.«
»Meine Eltern würden's eh nicht erlauben«, sagte ich und merkte selbst, wie trotzig das klang.
»Fünf Jahre, Honey. Höchstens. Dann machen wir Nägel mit Köpfen.«
Ich sah zu ihm auf: Seine Locken standen wild vom Kopf ab und umrahmten das schmale Gesicht. »Wird das jetzt 'ne Verlobung, Killinger?«
Jaydens Mundwinkel fielen nach unten. »Was reagierst 'n gleich so angefressen? Ey, wir mögen uns seit der ersten Klasse. Spricht was dagegen, mal zu heiraten?«
»Die Tatsache, dass ich vielleicht tot bin, wenn du zurückkommst.«
Ruckartig zog er die Beine unter mir hervor und sprang auf. »Hör auf, immer so 'nen Scheiß zu reden. Wenn du leben willst, dann quatsch nicht vom Sterben«, schnauzte er, war mit zwei Schritten an der Tür und warf sie knallend hinter sich zu.
Don't go and leave me. Cause I love, I love you, I love you. Don't leave me(1) sang Bon und ich musste an mich halten, um nicht gegen den Plattenspieler zu treten.
Was für eine beknackte