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Dein Highschoolguide. Susanne Diehm
Читать онлайн.Название Dein Highschoolguide
Год выпуска 0
isbn 9783741824135
Автор произведения Susanne Diehm
Жанр Учебная литература
Издательство Bookwire
Übung 1: Wenn Du Dir Dein Highschooljahr vorstellst
Hol Dir Papier, einen Stift und einen Wecker oder eine Stoppuhr. Setz Dich bequem hin. Atme tief durch, schließ einen Moment die Augen und finde ein Bild im Kopf, das symbolisch für Deinen Austausch steht. Du im Kreise Deiner neuen Mitschüler? Du inmitten Deiner Gastfamilie? Versuche, realistisch zu bleiben. Halte das Bild gut fest. Dann öffne die Augen, stell Dir den Wecker/die Stoppuhr auf acht Minuten. Schreib oben auf das Papier: „Ich bin sicher, dass mein Highschooljahr …“ Das ist der erste Satz für Deinen Text. Du schreibst ihn zu Ende und dann weiter, bis der Wecker klingelt. Falls Du zwischendurch weitere Inspirationen brauchst, dann beginnst Du die neuen Sätze mit: „Möglicherweise …“ oder „Ich werde …“, „Es könnte sein, dass …, „Ich wünsche mir …“
Bravo! Damit hast Du die erste Schreibübung schon beendet und jetzt eine bessere Vorstellung davon, wie Du Dir Dein Highschooljahr vorstellst. Diese Technik des Kreativen Schreibens, in der man ohne innere Zensur einfach herunterschreibt, welche Gedanken und Gefühle man hat, heißt übrigens Freewriting.
Du kannst auch ausführlicher werden: Ähnlich wie in der noch folgenden Übung 6 zu Deinen Zielen, kannst Du Deine Vorstellung von dem kommenden Jahr innerlich visualisieren. Beschreibe mit allen Sinnen, was Du erhoffst, und beschreibe es in kleinen Szenen: Wie Dich die Gastfamilie am Flughafen in Empfang nimmt, wie/wo ihr leben werdet, wie Du Dir den Spirit an Deiner Schule vorstellst und das Leben insgesamt, das Du in diesem Jahr führen möchtest. Stell es Dir wie ein Bild vor, das Du mit Deinen Wünschen und Hoffnungen ausmalst.
1.2 Das „beste Jahr“ Deines Lebens, aber kein Wünsch-Dir-Was-Programm
Falls Du Dir also Klettern in den Rocky Mountains vorstellst oder lockeres Beach Life in Miami, dann wird Dich dieser Satz bestimmt erst einmal überraschen: Ein Highschooljahr ist kein Urlaub!
Viele Dinge können heutzutage verwirklicht werden, wie zum Beispiel eine bestimmte Region, es kann aber beispielsweise nicht immer garantiert werden, dass Deine Gastfamilie auch Kinder hat, oder dass sie in Laufweite zur Schule lebt, oder Deine Gastmutter Zeit hat, Dich jeden Tag nach der Schule noch zu Freunden zu fahren. Je enger also Deine Vorstellungen von dem Umfeld Deines Ortes sind, umso mehr befinden wir uns im Bereich der „unrealistischen Erwartungen“. Je offener Du der Gestaltung Deines Austausches gegenüberstehst, umso realistischer sind Deine Erwartungen. Du gibst Dir und den anderen damit eine Chance, Deine Vorstellungen zu treffen und den Rahmen für Dich und ein erfolgreiches Jahr zu setzen.
Der Rahmen ist ein Bild, welches Du verinnerlichen solltest. Die Organisation kann Rahmenbedingungen schaffen. Sie kann eine Schule für Dich suchen und eine liebevolle Gastfamilie finden. Zudem stellt sie Betreuer an Deine Seite, die Dich beim Einleben in die fremde Kultur unterstützen. Wenn hier etwas nicht stimmt, können Organisationen für Abhilfe sorgen.
Das Bild in diesem Rahmen musst aber Du malen!
Übung 2: Wenn Du überlegst, ob ein Highschooljahr für Dich in Frage kommt
Schreib doch einfach auf, was passieren könnte. Das kannst Du tun, indem Du die folgenden Sätze vervollständigst. Im Kreativen Schreiben arbeitet man oft mit einem Anfangssatz oder einem Wort als Impuls. Schreib jeweils einen Absatz zu den drei Varianten:
1 Bestenfalls … erlebe ich das aufregendste Jahr meines Lebens und werde wie ein eigenes Kind in meiner Gastfamilie aufgenommen.
2 Im schlimmsten Fall … wird mich das Heimweh plagen, und ich will vorzeitig zurück.
3 In meinem Fall … habe ich wahrscheinlich kurze Heimwehanfälle, aber erlebe so viel Horizonterweiterndes und Beglückendes, dass es sich voll und ganz lohnt.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wirst Du Dir im ersten Absatz das Glück auf Erden ausmalen, im zweiten kommen Dir ein paar Bedenken und im dritten pegelst Du Dich auf eine realistische Erwartung ein. Aber probiere es selbst, finde eigene Worte!
1.3 Eigener Wille und die Erwartungen der anderen
Immer wieder kommt es vor, dass Kinder ihren Eltern den Gefallen tun wollen, sie sich aber eigentlich nicht in der Lage fühlen, ins Ausland zu gehen. Nicht wollen ist auch in Ordnung! In Deinem Leben wird es noch viele Möglichkeiten geben, eine Zeit im Ausland zu verbringen. Wenn Du Dich jetzt noch nicht so weit fühlst, dann ist das so. Gehe nicht ins Ausland, weil „man das heutzutage so macht“, oder weil Dein Vater oder Deine Mutter selbst im Ausland waren und Du sie nicht enttäuschen willst.
Gehe ins Ausland, wenn Du willst und wenn Du bereit bist, Dich auch mit unangenehmen Situationen oder Regeln auseinanderzusetzen. Setz Dich im Vorfeld hin und versuche Dich kennen zu lernen. Wer bist Du? Was macht Dich besonders? Welche Stärken, aber auch welche Schwächen hast Du? Warum willst Du gehen, was ist Deine Motivation? Was hoffst Du zu gewinnen, und was planst Du beizutragen?
Was glaubst Du wünscht sich die Gastfamilie von Dir? Versuche auch die Vorstellungen „der anderen Seite“ so konkret wie möglich zu beschreiben. Auch wenn Du sie nicht kennst: Ein paar Dinge werden Dir sicherlich einfallen. Vielleicht kannst Du bei dieser Aufgabe auch schon berücksichtigen, dass in Deinem Traumland manche Dinge anders gehandhabt werden als bei uns. Kirchgänge beispielsweise, oder Kleiderordnungen.
1.4 Eigenschaften, die Dir bei Deinem Auslandsaufenthalt helfen können
Wenn Du als positive Eigenschaften Motivation, Durchhaltekraft, Anpassungsfähigkeit, Offenheit, Flexibilität und Toleranz, Optimismus, Wertschätzung, Lösungsorientiertheit,´oder Teamfähigkeit genannt hast, bringst Du schon mal viel mit. Wenn Du zudem bereit bist, an Deinen schlechten Angewohnheiten zu arbeiten – kann alles andere, was in Dir steckt, entwickelt werden. Und denke daran, diese positiven Eigenschaften brauchst Du nicht nur im Auswahlgespräch, um in das Programm aufgenommen zu werden – sie müssen Dich vor allem während Deines Austausches begleiten! All diese Fähigkeiten sind natürlich nicht nur im Austauschjahr, sondern immer gefragt und hilfreich.
Übung 3: Wenn Du Dich selbst ermutigen willst
Mach Dir ein ABC-Darium:
Auf einer DIN A4 Seite schreibst Du alle Buchstaben des Alphabets untereinander auf. Finde Begriffe oder Sätze, die für Dich zu Deinen Stärken gehören und notiere sie. A wie „aufmerksam im Gespräch“? Z wie „zuverlässig“? Es bleibt Dir überlassen.
Stärken wie Motivation, Durchhaltekraft und Teamfähigkeit hören sich groß an. Wenn Du konkret Beispiele aufschreibst, in denen Du eine Stärke gezeigt hast („V wie Verteidigung: Ich habe nicht zugelassen, dass Toby von der Klasse geärgert wurde“), dann wird Dir bewusst, worin Du stark bist.
Falls Dir die großen Dinge nicht einfallen, dann geht die Übung sehr gut auch hiermit: