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den Rock und begann sie heftigst zu küssen. Ina spielte mit. Und in Windeseile zogen sich beide aus, und dann trieben sie es wie die Verrückten miteinander, - Bob war außer Kontrolle. Nachdem er in sie reingespritzt hatte, erzählte er ihr: „Ich habe übrigens ein tierisch großes Haus in Timmendorf geerbt, das ist zwar in einem exzellentem Zustand mit zwölf großen Zimmern, 3 Badezimmern, Einbauschränke, Mobiliar, riesiger Garten usw. aber eben unbewohnt, wenn du Bock hast, dann ziehe doch dort mit deiner WG ein, ich mache euch einen sehr guten Preis. Hier sind einige Bilder von dem Haus; Außenansicht und dann die Zimmer plus 2 Küchen. Zeige die mal in der WG herum, was die anderen davon halten, und von mir aus könnt ihr im Frühjahr dort einziehen.“

      Ina war hingerissen, die anderen auch, nicht zuletzt deshalb, weil die Miete um die Hälfte billiger war, als die Kosten für die WG in Berlin. Des Weiteren hatten Tim Trompete und Pepe ebenfalls einen Wohnsitz in Timmendorf – ein zweites Fotostudio sozusagen. Im Frühjahr 1970 zog die gesamte WG dann nach Timmendorf. Der Ausblick aufs Meer betörte alle, alle wie sie da waren. Zwischenzeitlich hatte die WG übrigens aufgehört Heroin zu konsumieren; Hasch und Valium war irgendwie angesagter. Gelegentlich brachte Dr. Dr. Ball (Bob) enorme Mengen an Pillen mit, wenn er zu Besuch war, um mit Ina, Biggi und Penny zu schlafen. Sex war für ihn ungeheuer wichtig. Gerne lag er mit den drei Frauen im Bett, und ließ sich seine Wünsche erfüllen, während die anderen, im Garten, bei Hasch und Rotwein, über die: Revolution, Karl Marx und über die paradiesischen Zustände in der „DDR“ lamentierten. Tim Trompete, der ebenso wie Pepe, seinen Wohnsitz endgültig nach Timmendorf verlegt hatte, diese beiden, waren gern gesehene Gäste im Haus „Freiheit“, so wie sich die Kommune in Timmendorf genannt hatte, um ein Zeichen für andere Aussteiger zu setzen, die auf der Suche zu sich selber waren. Harry hatte ferner wieder die Führung innerhalb der WG, für sich, in Anspruch genommen, seine Pläne nach Indien auszuwandern, um dann selber Inder zu werden, diese zwei Faktoren hatte er vorerst auf Eis gelegt. - Er wurde sogar aggressiv, ungehalten und laut, wenn ihn irgendwer darauf ansprach. Jimmy fand Timmendorf zwar zu bürgerlich und zu kontra-revolutionär, und auch ein bisschen zu elitär, aber nachdem er seine ersten Songs im Kasten hatte, wollte er da nie wieder weg. Tim sowie Pepe kamen oft zum Bumsen vorbei, und sie bezahlten die Mädchen sehr gut, so dass die Miete für das Haus, teilweise, schon im Voraus an „Bob“ überwiesen werden konnte.

      Ja, es waren die frühen siebziger Jahre, in denen Ina sich, ein wenig von der Kommune entfernte. Die Fototermine wurden mehr, sie wurde auch von anderen Fotografen gebucht, sie spielte in einigen Werbespots mit, sie machte die große Kohle, so dass sie sich in Hamburg und in München jeweils ein Appartement leisten konnte; Eifersucht, seitens der Kommune, gab es erstaunlicherweise nicht. Ina hatte sich eine Art von Prominenten-Status erarbeitet, welcher von allen anerkannt wurde. Politisch war sie nicht mehr so interessiert, sie las sogar heimlich die kontra-revolutionäre Bildzeitung; den Stern, diverse Modezeitschriften und die Bunte, außerdem kokste sie so dann und wann. Den anderen erzählte sie übrigens nichts davon, weil sie keinen Ärger haben wollte. Und Demos ging sie, im Gegensatz zu früher, geschickt aus dem Wege, sie nervte das alles irgendwie. Hatte sie sonst, wie eine Wahnsinnige, die allgemeinen üblichen Parolen geschrien, so war nach dem Vorfall in Berlin, wo sie völlig durchdrehte, eine Form von Frieden und Harmonie auf sie übergegangen. Nicht zuletzt deshalb, weil sie fast täglich Valium konsumierte. Aus einer Revoluzzerin war ein sehr professionell arbeitendes Fotomodell geworden, die ihre Gefühlsausbrüche durchaus unter Kontrolle hatte. Auch die anderen waren ruhiger, sachlicher und bürgerlicher geworden. Harry verkaufte im Sommer Fischbrötchen an die Touristen am Strand, Sunny arbeitete halbtags in einer Autowerkstadt, Biggi und Penny betrieben gemeinsam einen Kiosk, wo man auch Bratwürstchen kaufen konnte, und Jimmy trat, sehr elegant gekleidet, im Kurpark mit selbst geschriebener, kommerzieller Musik auf. - Übrigens waren es keine revolutionären Lieder, sondern: Seichter Schlager, in welchem es sich, inhaltlich, vorwiegend um die Liebe und um andere schöne Dinge des Lebens drehte. Jimmy war zu einem echten (und zudem) seriösen Künstler geworden, der sogar in Kontakt mit der Hitparade und mit anderen, erz-konversativen, TV Sendungen stand, die er sonst als Brutstätte des Faschismus verunglimpft hatte. Ermöglicht hatte ihm das sein Musikverlag in Hamburg, dass er, um es auf den Punkt zu bringen, seriöser „rüberkam“ als zu anderen Zeiten, wo er er noch ganz anders drauf war. Aber, Tim Trompete und Pepe, waren auch nicht untätig: Sie waren ständig auf Talentsuche, um dann, entweder Fotos mit den Talenten zu machen, oder um die Künstler, ganz generell, zu vermitteln, oder um sie zu fördern, oder um nur mit ihr-, oder mit ihm-, oder mit ihnen gemeinsam zu schlafen.

      Im Sommer 1973 tauchte in der Kommune „Freiheit“, plötzlich und völlig unerwartet für alle, Heiner Lang-Schwanz „ohne“ Uschi auf. Heiner erklärte den anderen im Garten, bei reichlich Hasch, Rotwein sowie Kokain: „Uschi macht zurzeit einen Heroinentzug, mit anschließender Psychotherapie, in Kalifornien. Wir hatten telefoniert, und sie sagte mir, dass sie nach dem Entzug und der Therapie in Kalifornien bleiben möchte. Sie will zu sich selber finden, sie will sich von der Revolution, sowie den kontra-revolutionären Kräften, welche sie belasten, und in ihrer subjektiven Wahrnehmung stören, ein für alle mal befreien.“ Nachdem das alle zur Kenntnis genommen hatten, auch Ina, da lobte Heiner - wie man das ja von ihm gewohnt war, und eigentlich nicht mehr hören konnte-, die paradiesischen Zustände in der DDR. Heiner sprach pathetisch von Erich Honecker, dem ersten Staatsrats-Vorsitzenden der „DDR“, Heiner sagte wörtlich: „Seit dem 3. Mai 1971 ist genau das eingetreten, was wir uns alle immer gewünscht haben, nämlich: Der wahre demokratische Sozialismus, unbegrenzte Freiheit, eine Erneuerung des politischen Denkverhaltens und eine gegenseitige Liebe vom Volk zu den Regierenden. - Ich bin manchmal so ergriffen davon, vor allem wenn ich es mir im Fernsehen anschaue, dass ich weinen muss, könnt ich euch das vorstellen?“ Fragte Heiner in die Runde. Alles blickte zu Harry, doch der hielt das Maul – er hatte einfach keinen Bock mehr, sich mit Heiner zu streiten, oder ihm (indirekt) recht zu geben. Und es war ausgerechnet Ina, die, um die allgemeine Spannung zu lösen, sich berufen fühlte, etwas zu sagen. Sie sagte zu Heiner: „Ich freue mich für dich, ganz ehrlich. Es ist ja auch immer dein sehnlichster Wunsch gewesen, dass sich die „DDR“ in gewisser Weise verändert, erneuert vielmehr, das meine ich damit.“ Dann küsste sie Heiner leidenschaftlich auf den Mund. Sie nahm Heiner anschließend an die Hand, ging mit ihm aufs Zimmer, und dann bumsten die beiden, und zwar so laut, dass sich die Nachbarn vom Grundstück nebenan gestört fühlten. Ein etwas älterer Herr grölte besoffen: „Macht die Fenster zu... ihr alten, verkommenen Schweine, sonst knalle ich euch alle ab.“ Aufgrund dessen, schloss Ina ihr Schlafzimmer-Fenster und bumste dann mit Heiner über eine halbe Stunde lang, bis er, in sie, kraftvoll reinspritzte. Danach duschten die beiden, und erschienen wieder im Garten bei den anderen. Jimmy hatte in der Zwischenzeit seine Gitarre geholt, sie gestimmt und dann sang er eine von seinen selbstgeschriebenen Kompositionen. Es war eines von diesen nervtötenden Liebesliedern wie man sie jeden Tag im Radio hören konnte... Ohne jeglichen Bezug zu aktuellen Themen, ohne einen wirklichen Sinn, ohne sentimentalen Tiefgang oder Leidenschaft – einfach nur sinnloses Geplänkel. Das wurde so nervig, dass Heiner ihn freundlich darum bat, mit dem Scheiß aufzuhören. Und Jimmy hörte in der Tat auf, er schaltete das Radio ein, suchte einen Sender mit rockiger Musik, schloss die Augen, sog gedankenverloren an seinem Joint und spielte die beleidigte Leberwurst. Biggi, Ina und Penny tanzten hingegen zur Musik aus dem Radio. Harry und Sunny erfreuten sich an der vierten Flasche Rotwein. Und Heiner? Heiner saß im Gras und meditierte, er war, rein mental, nicht mehr bei den anderen, er hatte sich für Minuten gelöst. Heiner schien ohne Uschi weniger zu sein, als er immer gedacht hatte. Und irgendwie sah man ihm das auch an, er wisperte, kaum verständlich für die anderen, immer wieder: Uschi, Uschi, Uschi... dann schlief er vom Hasch und vom Rotwein total benebelt ein. Die anderen saßen zwar noch so da, aber ganz allmählich, dämmerten auch sie dahin. Erst gegen Mitternacht schleppte sich jeder, für sich, in sein Zimmer, Heiner schlief bei Ina. In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages, (Heiner hatte Biggi und Penny bereits zum Brötchen holen abkommandiert) bumste Heiner Ina so aggressiv, so laut und so heftig, dass er, sexuell betrachtet, über sich hinaus wuchs. Ina schrie wie am Spieß, immer wieder bäumte sich ihr Körper, im Rausch der Lust, auf, während Heiner seine Latte, wie ein Wahnsinniger, in sie reinhämmerte, bis es dann zum erlösenden Schrei, seitens Heiner, kam – er hatte abgespritzt. Es war genau in dem Moment als Biggi und Penny vom Brötchen holen kamen, - beide sahen sich erschrocken an.

      Ja,

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