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dann, wenn der Radfahrer plötzlich gezwungen wird zu wandern, weil von aussen her die Meinung vertreten wird, nur das Wandern führe zum Ziel. Lasst Euch nicht von Eurem Weg abbringen. Hört in Euch hinein, öffnet Euer Herz, dann findet Ihr den Euch angepassten Weg und geht auf ihm stetig Eurem Ziel entgegen.

      Achtet aber darauf, dass Ihr den Zeitpunkt, um diesen Weg in Angriff zu nehmen, nicht immer wieder verschiebt. Verschlaft den Aufbruch nicht, indem Ihr immer wieder zögert, ob Ihr auch wirklich den richtigen Weg gefunden habt. Nein, prüft in Eurem Herzen und dann macht Euch auf und geht zielstrebig den gewählten Weg.

      Universalhilfsmittel

      Genauso wie es nicht nur einen Weg gibt, so gibt es auch verschiedene Hilfsmittel, die, im richtigen Zeitpunkt angewendet, ihre Wirkung entfalten. Es ist eine Anmassung und ein Zeichen von Hochmut, wenn irgendwer behauptet, mit einem bestimmten Mittel seien alle Schwierigkeiten zu beheben. Jedes Hilfsmittel ist so gut wie diejenige Person, welche es benutzt (Kapitel Hilfsmittel Band 3).

      Leider werden immer wieder Wundermittel angeboten, die oftmals auch reissenden Absatz finden. Die Wirkung lässt aber meist auf sich warten, oder sie fällt ganz aus - wie kommt es überhaupt, dass immer wieder solche Wundermittel auftauchen? Lassen wir einmal alle Scharlatane ausser acht, die nur auf das Geld aus sind und betrachten wir die aufrichtigen Anbieter solcher Mittel.

      Eine Person leidet unter grossen Schmerzen. Sie geht in sich und stellt sich auf Grund unserer Impulse eine Mischung aus Ölen, Essenzen und anderen Wirkstoffen zusammen. Diese Mischung verschafft ihr grosse Linderung und sie freut sich darüber. Nun erzählt sie ihren Bekannten davon und gibt diesen von ihrem Öl. Häufig hilft die Mischung ebenfalls. Nun ist es ein kleiner Schritt bis hin zum "Öl aus der geistigen Welt, welches alle Schmerzen lindert".

      Was ist aber geschehen? Die besagte Ölmischung ist tatsächlich sehr hilfreich, aber sie ist in erster Linie auf eine bestimmte Person abgestimmt worden. Wenn sie auch bei anderen Menschen gewirkt hat, dann nur darum, weil die gleichen Voraussetzungen vorlagen. Es ist nicht richtig, dieses Öl nun als Wundermittel, als Universalmittel aus der geistigen Welt anzupreisen, denn solche gibt es ganz einfach nicht. Stellt Euch vor, dieses Wunderöl ist auf Grund von Kopfschmerzen zusammengestellt worden. Als Wundermittel muss es aber auch bei Blinddarmentzündung helfen. Dies kann es aber nicht, weil es dafür nicht geschaffen wurde.

      Wenn Ihr mit solchen Hilfsmitteln in Kontakt kommt, nehmt sie als das, was sie sind, nämlich als Hilfen für eine Person in einer speziellen Situation. Wenn Eure Situation ähnlich ist, dann kann ein solches Mittel grosse Dienste erweisen - nicht aber in jedem Fall. Wird solches aber behauptet, so kommt der spirituelle Hochmut voll und ganz zum Tragen. Es schmerzt uns, wenn wir oft sehen, wie unsere Hilfen auf besagte Art und Weise erniedrigt werden.

      Spirituelle Meister

      Eigentlich könnten wir uns nach hinten lehnen, die Hände in den Schoss legen und beruhigt in die Zukunft blicken, denn die grosse Anzahl inkarnierter "spiritueller Meister" wird schon dafür sorgen, dass nichts schief läuft. Wenn dies so wäre, dann könnten wir die glücklichsten Wesen sein. Aber leider wandeln zu viele sogenannte "spirituelle Meister" auf Erden, die sich nicht bewusst machen, was es bedeutet und welche Verantwortung sie übernehmen, wenn sie sich mit dem Titel "Meister" schmücken!

      Der Begriff Meister stammt aus alter Zeit und bezeichnet einen Menschen, der sich einen gewissen Grad an Können angeeignet hat; da gibt es zB. Handwerksmeister oder Schulmeister. All diese Meister weisen sich durch erhöhtes Fachwissen und Fachkönnen aus und haben diese Wissen und Können schon mehrfach unter Beweis gestellt.

      Auf der geistigen Ebene gibt es ebenfalls Meister. Auch hier zeichnen sich diese Wesen aus und zwar über bereits zurückgelegte Entwicklungsschritte. Sie haben schon einen grossen Teil ihres Weges zurückgelegt und sind somit in der Lage, ihrerseits den Menschen zu helfen und diesen ihre eigenen Erfahrungen weiterzuvermitteln. In der geistigen Welt gibt es verschiedene Arten von Meistern, je nach Stand ihrer Entwicklung. Es ist nicht so, dass dieser "Titel" eine besondere Auszeichnung bedeutet. Er weist vielmehr den Platz innerhalb einer bestimmten Hierarchie und die dazugehörige Aufgabe aus.

      Bei einigen Menschen kam im Laufe der Zeit der Wunsch auf, sich von den anderen abzugrenzen oder sich abzuheben. Sie wollten nach aussen hin manifestieren, dass sie sich weiterentwickelt hatten. Da leistete der Begriff Meister gute Dienste und schon war der spirituelle Meister geboren. Leider lassen sich immer noch viele Menschen fangen, wenn sie einen - meist selbsternannten - Meister sehen oder hören. Es ist sehr traurig, wie mit diesem Begriff umgegangen wird. Wahre Meister, also solche die in der geistigen Welt die Funktion des Meisters innehaben und welche die damit verbundene Verantwortung tragen, haben es nicht nötig, sich so zu titulieren. Im Gegenteil, sie sind Menschen, welche die Seelenqualitäten entwickelt haben und ihren Platz im grossen Ganzen kennen.

      Wer sind dann all die spirituellen Meister, welche die Erde bevölkern? Vielfach handelt es sich um Menschen, die sehr wohl mit Führungsqualitäten ausgestattet worden sind, die aber irgendwann in ihrer Entwicklung dem Ego erlegen sind. Sie lassen sich nun feiern und geniessen die Verehrung, die ihnen zuteil wird. Dabei geht aber ihre wirkliche Spiritualität verloren und sie sinken in ihrem Bewusstsein.

      Daneben gibt es aber auch Scharlatane, die nichts anderes im Sinne haben, als sehr schnell sehr viel Einfluss über andere Leute zu gewinnen. Hier wirkt als Triebfeder die persönliche Macht. Diese falschen Propheten erkennt Ihr an ihren Augen. Wenn Ihr einen stechenden, gefangennehmenden Blick verspürt, dann trennt Euch sofort von dieser Person. Jedermann kann seine Sprache, seine Haltung, seine Gestik verstellen, aber nicht den Blick seiner Augen.

      Viele werden jetzt einwenden, dass gerade im östlichen Raum der Meister eine sehr traditionelle Form der Ehrerbietung ist. Das stimmt und gerade diese Tradition muss überwunden werden, damit die Abhängigkeiten von "Meister und Schüler" endlich aufgelöst und nicht immer neu im alten Schema zementiert werden können.

      Ein wahrer Meister bindet die Menschen nicht an sich, er lässt jedem Wesen seinen freien Willen und seine Meinung. Keinesfalls lässt er zu, dass sich Menschen an ihn binden. Er weiss nämlich, dass jedes Wesen seinen Weg alleine gehen darf oder muss. Auf diesem Weg zählen nur eigene Schritte, die aus freiem Willen und von ganzem Herzen getan werden. Daher kennt der wahre Meister auch seine Funktion - er kann von seinen Erfahrungen weitergeben, aber er wird nie Vorschriften und Dogmen erlassen.

      Oftmals ist es auch so, dass eine Person in die Rolle des Meisters hineingedrängt wird. Seine "Schüler" drängen so sehr, dass sie ihren Meister zuletzt auf dem Podest haben. Man könnte nun meinen, da kann ja der "geschubste Meister" gar nichts dafür. Doch, er kann - er hat dies alles geschehen lassen und ist nicht energisch genug dagegen aufgetreten. Auch hat er es versäumt, seine "Schüler" in der richtigen Art und Weise zu unterweisen, vor allem in den Qualitäten Demut und Bescheidenheit. Hätte er dies alles getan, dann wäre es nicht soweit gekommen, dass sein Bild im Goldrahmen an der Wand hängt und mit Blumen bekränzt wird.

      Ihr seht also, wirkliche spirituelle Meister gibt es wenige und jene die sich inkarniert haben, erachten es nicht für nötig, sich eine Tafel um den Hals zu hängen mit der Aufschrift "Meister". Die Stufe der Entwicklung, in der Ansehen und persönliche Macht wichtig sind, haben diese wirklichen Meister überwunden.

      Hier aber beginnt - oder endet - der spirituelle Hochmut, indem eine Person sich mit Attributen schmückt, die ihr nicht gehören. Wenn Ihr all die sogenannten spirituellen Meister im Sinne von Handwerksmeistern betrachtet, so ist nichts dagegen einzuwenden, aber hütet Euch davor, ihren Vorspiegelungen zu folgen und sie auf das Podest zu heben.

      Dogmen

      Ein grosses Thema in der heutigen Zeit sind Dogmen. Sie stellen für viele von Euch grosse Probleme dar, weil sie sehr absolut abgefasst sind. Dogmen lassen kein Wenn und Aber zu. Es sind Vorschriften, die bedingungslos auf ihrer absoluten Gültigkeit beharren.

      Ihr habt sicher erkannt, dass Dogmen auf dem spirituellen Weg überhaupt keinen Platz haben, weil es auf dieser Ebene keine absoluten Aussagen gibt, die von inkarnierten Wesen stammen.

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