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Der Regulator und ich. Peter J. Gnad
Читать онлайн.Название Der Regulator und ich
Год выпуска 0
isbn 9783752990287
Автор произведения Peter J. Gnad
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
"Ich bin nicht ihr 'Sohn', sie dürfen doch gar nicht zeugen, sie haben doch ihr Geschlechtsorgan, offiziell, nur zum Wasserlassen, was reden sie da von "Sohn' ?"
Der Bischof war schließlich wutentbrannt aufgestanden, hatte die Diskussion stampfenden Schrittes verlassen. Nur allzu schnell war man zu einem anderen Thema gesprungen, der Sender wollte weitere Provokationen vermeiden, ließ sogar einblenden, dass die im Beitrag geäußerte Meinung nicht die offizielle, tolerante Haltung des Senders reflektierte. Das musste so sein. Hans machte es nichts aus, er lächelte. Immerhin meinte sogar der Moderator, wenn man in die Küche komme, dann müsse man auch mit Hitze rechnen.
"Das war eine lustige Diskussion damals, schade, dass das erst so spät in der Nacht gesendet wurde, das haben halt leider nur wenige Zuschauer gesehen."
"Ist ja immer so, oder… die interessanten Sachen werden versteckt, damit nicht so viele kapieren, was abläuft, sonst könnte es ja zu sozialen 'Verwerfungen' kommen, Unruhe im Volk. Da ist es schon besser, wenn alle an den Märchenonkel mit dem weißen Bart, auf Wolke-Sieben glauben und zu ihm beten. Lieber Herrgott, mach mich fromm, auf dass ich in den Himmel komm' !"
Ich lachte aus vollem Hals. Hans war auch ein sehenswerter Darsteller, wenn er sich aufregte oder sich rhetorisch in einem Thema verhakte. Seine Augen blitzten, er gestikulierte, schnitt Grimassen, deklamierte seine Texte manchmal, sodass auch ja alle mitbekamen, was er sagen wollte. Auch jetzt blickte er zu den Nachbartischen, eine mittelalterliche Dame sah ihn befremdet an. Hans verbeugte sich, sagte "Weil's wahr ist !" und lächelt ihr freundlich zu.
Ich fühlte mich berufen einzugreifen, wandte mich nun auch an sie.
"Sie müssen schon entschuldigen, aber, mein Freund, der ist komisch, der meint das so…"
Wir lachten gemeinsam, als sie sich indigniert abwandte, wir lachten wie zwei Schuljungen, die einer alten Schachtel einen Streich gespielt hatten. Kindisch, wie eh und je, nichts hatte sich verändert, man verstand sich instinktiv, auch wenn die Kindheit nun schon drei Jahrzehnte hinter ihnen lag - sie waren beide etwa gleich alt, um die fünfundvierzig Jahre, so viele waren es nun schon geworden, mittlerweile.
"Schau Dir diese Exemplare an, es ist zum… verrückt werden, Herden von wippenden Ärschen und durch den Stoff bohrenden Brustwarzen und diese Luft noch dazu, ich kann die förmlich riechen, so riecht die Verlockung… mmhhh, Wahnsinn!"
Ja, es war nicht unangenehm, hier im Schatten zu sitzen und der Fleischbeschau beizuwohnen. Nicht, dass ichgerade persönliches Interesse hatte, aber schon die Optik allein war eine einzige Herausforderung,es war eben Sommer und man entkam dieser Optik nicht, egal ob man wollte oder nicht, Augen waren zum Schauen da !
Dann gingen wir dazu über Cocktails zu trinken, einige gewagte Kombinationen kamen auf den Tisch, auch immer sehr bunt, mit Schirmchen oder anderen Beigaben. Die Kellnerin hatte auch ihre Reize, klar, wenn man hier auf der Meile arbeitete. Ihr Röckchen war schwarz, kurz und ihr Höschen klein und weiß, blitzte keck hervor.
Als es dunkel wurde hatten wir beide bereits einen "Spitz", wie der Volksmund sagte, "einen in der Krone" könnte man auch sagen, aber es ging uns gut, wir lachten noch immer viel. Hans war ein sehr unterhaltender Mensch, wenn er gelöst und frei war, unbeschwert und etwas betrunken. Ich kannte das schon von ihm. Wenn er "drauf" war, dann konnte er schon auch mal eine ganze Gesellschaft unterhalten, den Clown machen, aber immer auf hohem Niveau. Die Leute bewunderten seinen Scharfsinn, seine spitze Zunge, seine Eloquenz und seine rasche Auffassungsgabe, gepaart mit schnellen intelligenten und auch oft witzigen Antworten. Hans war schnell in Kopf.
Wir trennten uns, als sich die Tische um uns leerten, Hans wollte noch weiter "um die Häuser ziehen", aber ich konnte nicht länger bleiben, ich musste ins Bett, musste ja am nächsten Tag aufstehen und zur Arbeit fahren. Hans musste das nicht, er hatte frei, die ganze Woche noch. Vielleicht hätte ich doch auch Journalist werden sollen, ohne Antrittszeiten, wie auf einem Kasernenhof, mit Morgenappell.
Ich sah nur noch, wie er sich zu einem Nebentisch begab, wo zwei hübsche Damen saßen, ganz allein, ohne männliche Begleitung. Zwei Lesben, die ihn auch gleich wieder vertrieben, wie er mir am nächsten Tag lachend, am Telefon, erzählte. Er sei dann auch nach Hause gegangen.
Es sollte einige Wochen dauern, bis man einander wieder über den Weg lief, an ganz anderer Stelle, unter gänzlich anderen Umständen.
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