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(1913–1979). Da die tägliche Routine in der Fabrik seines Vaters Burroughs nicht zufriedenstellte, verließ das Ehepaar 1904 Chicago, um abermals in Idaho zu leben. Mit seinen Brüdern, die inzwischen ihre Ranch aufgegeben hatten, versuchte er sich erfolglos als Goldgräber. Kurze Zeit später arbeitete er als Eisenbahnpolizist in Salt Lake City. Auch diesen Job gab Burroughs auf und zog mit seiner Frau wieder zurück nach Chicago, wo er eine Reihe Jobs annahm, unter anderem als Vertreter. 1911 investierte er sein letztes Geld in einer Handelsagentur für Bleistiftanspitzer und scheiterte.

      Burroughs, der zu dieser Zeit an schweren Depressionen litt und, nach einigen seiner Biographen, an Selbstmord dachte, kam auf die Idee, eine Geschichte für ein Magazin zu schreiben, in dem er zuvor Anzeigen für seine Bleistiftanspitzer geschaltet hatte. Seine erste Erzählung Dejah Thoris, Princess of Mars (unter dem Pseudonym Normal Bean für das All-Story-Magazin von Thomas Metcalf geschrieben) wurde zwischen Februar und Juli 1912 als Fortsetzung veröffentlicht.

      Metcalf hatte sein Pseudonym in Norman Bean geändert, und auch der Titel seiner Geschichte wurde zu Under the Moon of Mars abgewandelt. Auf Burroughs Beschwerde bezüglich der Änderungen, lenkte Metcalf ein und bot an, Burroughs nächste Geschichte unter seinem richtigen Namen zu drucken. Eine weitere Beschwerde Burroughs betraf den Zusatz For all Rights auf seinem Honorarscheck. Nach längerem Briefwechsel erreichte er, dass die 400 Dollar nur für den Erstabdruck galten.

      Burroughs zweite Geschichte, The Outlaw of Torn, wurde jedoch von All-Story abgelehnt. Der große Erfolg kam mit Burroughs drittem Anlauf, Tarzan of the Apes.

      Die Geschichte von Tarzan wurde ebenfalls 1912 von All-Story veröffentlicht. Burroughs schrieb in der Folgezeit immer wieder neue Tarzan-Geschichten und konnte sich - kaum zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Tarzan of the Apes - ein riesiges Stück Land in der Nähe von Los Angeles kaufen. Selbst nach Burroughs Tod im Jahr 1950 erschienen weitere Tarzan-Geschichten. Das Landstück bei Los Angeles ist heute die Gemeinde Tarzana.

      In den frühen 1930er Jahren wurde sein schriftstellerischer Erfolg allerdings immer mehr von privaten Problemen überschattet. 1934 ließ er sich scheiden und heiratete ein Jahr später Florence Dearholt. Doch schon 1942 wurde auch diese Ehe geschieden. Nach der Bombardierung von Pearl Harbor begab sich Burroughs 1941 als Kriegsreporter nach Hawaii. Nach dem Krieg kehrte er nach Kalifornien zurück, wo er, nach vielen gesundheitlichen Problemen, 1950 einem Herzanfall erlag.

      In Burroughs Werk vermischen sich Science Fiction und Fantasy. Er etablierte Geschichten vor einem planetarischen Hintergrund in der Science Fiction. Dabei war Burroughs bewusst, dass seine Literatur bei den Kritikern nicht ankam. Er machte auch nie ein Hehl daraus, dass er schrieb, um Geld zu verdienen.

      Die Helden seiner Romane und Erzählungen haben keine Alltagsprobleme. Bei den Charakterzeichnungen schwach, sprudeln Burroughs Geschichten über vor Ideen und Action. Die Helden seiner Romane haben verschiedene Merkmale gemeinsam, beispielsweise das Geheimnis um ihre Herkunft. Entweder haben die Helden nie eine Kindheit erlebt, oder können sich nicht daran erinnern, oder aber sie sind wie Tarzan und The Cave Girl Waisen. Ein weiteres Merkmal von Burroughs Geschichten ist der, wie Brian W. Aldiss es nennt, ausgeprägte sexuelle Dimorphismus. Das jeweils dominante Geschlecht ist hässlich.

      Obwohl es in den Romanen und Geschichten Burroughs von schönen, nackten Frauen nur so wimmelt, werden sexuelle Beziehungen weder angedeutet noch erwähnt. Burroughs Welt scheint eine präpubertäre zu sein. Doch ist die Jungfräulichkeit immer in Gefahr (vgl. Aldiss). Fast schon zwanghaft mutet an, dass es in den Geschichten Burroughs, die zwischen 1911 und 1915 geschrieben wurden, nicht weniger als 76 Mal zu Vergewaltigungsdrohungen kommt, die natürlich alle abgewendet werden können. Zu den Bedrohern der weiblichen Unschuld gehören verschiedene Marsianer, Sultane, Höhlenmenschen, japanische Kopfjäger und Affen.

      E. F. Bleiler schreibt über Burroughs, seine Texte seien „Fantasien von Erotik und Macht.“

      Der Apex-Verlag veröffentlicht Burroughs' Venus-Romane (in der deutschen Übersetzung von Thomas Schlück), Neu-Übersetzungen des Tarzan- und des John Carter-Zyklus sowie als deutsche Erstveröffentlichung die Pellucidar-Serie.

TARZANS RACHE

      Durch den dunkelgrünen Urwald zog eine seltsame Truppe dahin. Sie marschierte in beinahe militärischer Ordnung. Der bunt zusammengewürfelte Haufen bestand aus Schwarzen, braunhäutigen Arabern und einem Weißen. Sie trugen alle eine uniformähnliche Bekleidung aus schilfgrünem Leinen. Bei näherem Zusehen entdeckte man sogar etwas wie militärische Rangabzeichen, die offenbar jeweils von der untergebenen Kaste streng respektiert wurden.

      Corporal Thomas Wolf stapfte missmutig durch den backofenheißen Dschungel. Innerlich verfluchte er längst das Unternehmen, dem er sich angeschlossen hatte. Aber nach seiner Flucht aus der Legion war ihm nichts anderes übrig geblieben, als in die Dienste des reichen Arabers Imad Batuta zu treten, der seine Bande von Elfenbeinräubern und Schmugglern gern als seine Truppe bezeichnete. Und sich selbst ließ er mit dem Titel General schmeicheln.

      Der Corporal war mit einigen anderen desertierten Legionären gerade in dem Augenblick zur Bande gestoßen, als die britische Kolonial-Polizei ihrem Treiben energisch Einhalt zu gebieten suchte.

      Imad Batuta hatte sich mit seinen Leuten weiter in den unzugänglichen Urwald zurückgezogen und hier einige feste Lager aufgeschlagen. An Zuzug von Gesindel aller Farbschattierungen fehlte es ihm nicht. Denn so lange die Geschäfte gut gingen, war er in der Lage, regelmäßig hohe Löhne zu zahlen und die Leute zu verpflegen. Den entlaufenen Legionären war die Aufgabe zugefallen, die Truppe des geschäftstüchtigen Arabers zu einer halbmilitärischen Formation auszubilden. Nur mit einer solchen schlagkräftigen Bedeckungsmannschaft ließen sich weiterhin kostbare Transporte auf Schleichwegen durch den Urwald und über die Gebirge bringen.

      Das Eingreifen der Kolonial-Polizei hatte indessen dazu geführt, dass es mit dem Nachschub an Verpflegung nicht mehr recht klappte. Deshalb war der Corporal mit einigen Dutzend Leuten ausgeschickt worden, um einsame Farmen zu überfallen und möglichst große Beute zu machen.

      Vor dem Anführer dieser Gruppe marschierte die Hälfte seiner Leute. Hinter ihm folgte der Rest des Trupps. Dadurch verringerte der tapfere Corporal die ringsum drohenden Gefahren des Dschungels für sich selbst auf ein Minimum. Er schnauzte die schwarzen Krieger an, weil sie ihm nicht schnell genug marschierten. So oft er einem aufsässigen Blick begegnete, zuckte seine Hand nach dem Pistolenkolben. Die Deserteure hatten den wilden Haufen in eiserne Disziplin genommen. Hier konnten sie alles anwenden, was sie in den Jahren ihres Legionär-Daseins gelernt hatten.

      Weit hinter sich hörte Thomas Wolf seinen arabischen Unterführer Mujahid el-Chergui in barschem Ton die Schwarzen antreiben. Die dunkelhäutigen Krieger ließen ihrerseits die aufgestaute Wut an den ihnen untergebenen Trägern aus, denen sie mit Messerspitzen und Kolbenstoßen hart zusetzten.

      An der Spitze des Zuges stolperten zwei Gefangene. Es waren Neger, die man bei irgendeinem Kraal einfach aufgegriffen und als Führer durch den weglosen Dschungel mitgenommen hatte. Die beiden Neger waren durch eine schwere Eisenkette, die man ihnen um die Hälse gewunden hatte, miteinander verbunden.

      Die Wut des Corporals stieg immer mehr, je klarer es ihm wurde, dass diese Führer ihn irregeleitet hatten. Es machte keinen Unterschied, dass die verängstigten Burschen weniger aus böser Absicht als vielmehr aus Unkenntnis den Weg verloren hatten. So weit waren sie noch nie zuvor in den Urwald vorgedrungen. Sie fürchteten sich vor den Tieren des Dschungels mindestens ebenso sehr wie vor dem tobenden Weißen. Dass Wolf die beiden Führer nicht auf der Stelle tötete, lag nur daran, dass er immer noch eine leise Hoffnung hegte, mit ihrer Hilfe die einsame Farm zu finden, die sich nach zuverlässigen Informationen in dieser Gegend befinden musste.

      Die armen Neger versicherten immer wieder, dass sie bald den Weg wiederfinden würden. Inzwischen liefen sie der Truppe voran auf einem gewundenen Wildpfad, der sich durch den sonst unberührten Urwald hinzog. Zahllose Generationen von allerlei Getier hatten den Pfad, der zu irgendeiner fernen Wasserstelle führen mochte, tief ausgetreten.

      Hier zog Tantor, der Elefant,

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