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noch nicht sind. Wie ist es möglich für sie, die Realisation von göttlichem Stolz zu gewinnen, wenn ihre Sicht, selbst Heruka zu sein, fehlerhaft ist? Obwohl diese Praktizierenden nicht der wirkliche Buddha Heruka sind, können sie nichtsdestoweniger glauben, dass sie es sind, da sie ihre Basis der Zuschreibung verändert haben. Sie haben ihre verunreinigten Anhäufungen aufgegeben und die nichtverunreinigten Anhäufungen Herukas angenommen. Der Glaube, Buddha Heruka zu sein, ist keine fehlerhafte Sicht, weil sie nicht-täuschend ist und aus der Weisheit entstanden ist, die die Nichtexistenz eines inhärent existierenden „Ichs“ und „Mein“ erkennt. Ihre Realisation von göttlichem Stolz, der spontan glaubt, Buddha Heruka zu sein, besitzt daher die Kraft, die Entstehung der Unwissenheit des Festhaltens am Selbst, die Wurzel Samsaras, zu verhindern.

      Dinge existieren nicht von ihrer eigenen Seite aus. Es gibt kein inhärent existierendes „Ich“, „Mein“ und andere Phänomene; alle Phänomene existieren als bloße Zuschreibungen. Dinge werden durch Gedanken auf ihre Basis der Zuschreibung zugeschrieben. Was bedeutet „Basis der Zuschreibung“? Zum Beispiel sind die Teile eines Autos die Basis der Zuschreibung für ein Auto. Die Teile des Autos sind nicht das Auto, aber es gibt kein Auto getrennt von den Teilen. Das Auto wird seinen Teilen zugeschrieben. Wie? Durch das Wahrnehmen eines der Teile des Autos entwickeln wir ganz natürlich den Gedanken „Dies ist das Auto“. Auf ähnliche Weise sind unser Körper und Geist nicht unser Ich oder Selbst, sondern sind die Basis der Zuschreibung für unser Ich oder Selbst. Unser Ich wird durch Gedanken auf den Körper oder Geist zugeschrieben. Durch das Wahrnehmen unseres Körpers oder Geistes entwickeln wir ganz natürlich den Gedanken „Ich“ oder „Mein“. Ohne eine Basis der Zuschreibung könnten die Dinge nicht existieren; alles hängt von seiner Basis der Zuschreibung ab.

      Weshalb ist es notwendig, die Basis der Zuschreibung für unser Ich zu verändern? Wie zuvor erwähnt sind seit anfangsloser Zeit, Leben für Leben, bis jetzt nur verunreinigte Anhäufungen von Körper und Geist die Basis für die Zuschreibung unseres Ichs gewesen. Wir erfahren den endlosen Kreislauf des Leidens, weil die Basis der Zuschreibung unseres Ichs durch das Gift der am Selbst festhaltenden Unwissenheit verunreinigt ist. Um uns daher dauerhaft von Leiden zu befreien, müssen wir die Basis der Zuschreibung unseres Ichs verändern, von verunreinigten Anhäufungen hin zu nichtverunreinigten Anhäufungen.

      Wie können wir unsere Basis der Zuschreibung verändern? Im Allgemeinen haben wir unsere Basis der Zuschreibung unzählige Male verändert. In unseren früheren Leben haben wir unzählige Wiedergeburten angenommen und jedes Mal war die Basis der Zuschreibung unseres Ichs eine andere. Als wir eine menschliche Wiedergeburt annahmen, war unsere Basis der Zuschreibung ein menschlicher Körper und Geist; als wir eine Wiedergeburt als Tier annahmen, war unsere Basis der Zuschreibung der Körper und Geist eines Tieres. Auch in diesem Leben, als wir ein Baby waren, war unsere Basis der Zuschreibung der Körper und Geist eines Babys; als Jugendlicher war unsere Basis der Zuschreibung der Körper und Geist eines Jugendlichen und wenn wir älter werden, wird unsere Basis der Zuschreibung der Körper und Geist einer alten Person sein. Alle diese unzähligen Basen der Zuschreibung sind verunreinigte Anhäufungen. Wir haben nie unsere Basis der Zuschreibung von einer verunreinigten hin zu einer nichtverunreinigten Basis verändert. Nur indem wir uns auf die Tantrischen Unterweisungen Buddhas verlassen, können wir dies erreichen.

      Wir verändern unsere Basis der Zuschreibung von einer verunreinigten Basis in eine nichtverunreinigte, indem wir uns in klarer Erscheinung und göttlichem Stolz schulen. Wie Buddha in seinen Tantrischen Unterweisungen erklärte, lernen wir zuerst, durch Meditation über die Leerheit von Körper, Geist und allen anderen Phänomenen unseren Körper und Geist zu reinigen. Nur Leerheit wahrnehmend, erzeugen wir uns dann als ein erleuchtetes Wesen wie Heruka. Wir lernen dann, unseren Körper und Geist als Herukas Körper und Geist zu sehen, unsere Welt als Herukas Reines Land und alle um uns herum als erleuchtete Helden und Heldinnen. Dies wird als „Schulung in klarer Erscheinung“ bezeichnet. Unseren Körper und Geist als nichtverunreinigte Anhäufungen von Herukas Körper und Geist wahrnehmend, entwickeln wir den Gedanken „Ich bin Buddha Heruka“. Anschließend meditieren wir kontinuierlich mit einsgerichteter Konzentration über diesen göttlichen Stolz, bis wir eine tiefe Realisation des göttlichen Stolzes gewinnen, der spontan glaubt, Buddha Heruka zu sein. Zu dieser Zeit haben wir unsere Basis der Zuschreibung von verunreinigten Anhäufungen hin zu nichtverunreinigten verändert.

      Wenn wir beispielsweise John heißen, sollten wir nie glauben, dass John Buddha Heruka sei, sondern das Gefühl haben, dass John sich in Leerheit aufgelöst hat, bevor wir uns als Buddha Heruka erzeugten. Wir glauben dann, dass unser Ich, welches dem Körper und Geist Herukas zugeschrieben wird, Buddha Heruka ist. Dieser Glaube ist keine fehlerhafte Sicht, weil er aus Weisheit entstanden ist; und fehlerhafte Sichtweisen entstehen notwendigerweise aus Unwissenheit. Die Realisation von göttlichem Stolz entsteht aus Weisheit und ist eine kraftvolle Methode, um große Verdienste und Weisheit anzusammeln.

      Auch wenn wir die Realisation haben, die der spontane Glaube ist, Buddha Heruka zu sein, sollten wir dies anderen gegenüber nie erwähnen oder zeigen, weil ein solches Verhalten in der gewöhnlichen Gesellschaft unangemessen ist. Die Menschen werden uns als John sehen und nicht als Heruka und wir wissen auch, dass John nicht Heruka ist. Die Realisationen von göttlichem Stolz und reine Erscheinung sind innere Erfahrungen, welche die Kraft besitzen, unsere Verblendungen zu kontrollieren, und aus welchen reine Handlungen ganz natürlich entstehen. Es gibt deshalb keine Basis für uns, um unangemessenes Verhalten zu zeigen; wir sollten weiterhin unsere alltäglichen Aktivitäten ausüben und mit anderen auf normale Art und Weise kommunizieren.

      Wir können das Tantra der Erzeugungsstufe in Verbindung mit dem Selbsterzeugung-Sadhana von Buddha Heruka praktizieren. Dies ist ein rituelles Gebet, um die Erlangung von Buddha Heruka zu vollenden. Ein kurzes Sadhana für die Selbsterzeugung als Heruka mit dem Namen Vajra-Held-Yoga, kann in Anhang IV gefunden werden. Eine ausführliche Erklärung der Selbsterzeugung als Heruka kann in Essenz des Vajrayana gefunden werden.

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      Das Tantra der Vollendungsstufe

      Erzeugungsstufe ist wie den Grundriss eines Bildes zu zeichnen und Vollendungsstufe ist wie das Bild zu vollenden. Während die hauptsächlichen Objekte der Erzeugungsstufen-Meditation – das Mandala und die Gottheiten – durch korrekte Vorstellung erzeugt werden, existieren die hauptsächlichen Objekte der Vollendungsstufen-Meditation – die Kanäle, Tropfen und Winde – bereits innerhalb unseres Körpers und es besteht keine Notwendigkeit, sie durch die Kraft der Vorstellung zu erzeugen. Aus diesem Grund ist die Vollendungsstufe kein kreativer Yoga.

      Das Tantra der Vollendungsstufe ist als eine innere Realisation des Lernens definiert, die in Abhängigkeit des Eintretens, Verweilens und Auflösens der inneren Winde innerhalb des zentralen Kanals durch die Kraft von Meditationen entstanden ist.

      Die Objekte dieser Meditationen sind der Zentralkanal, der unzerstörbare Tropfen und der unzerstörbare Wind und Geist.

      Der Zentralkanal befindet sich genau in der Mitte zwischen der linken und rechten Körperhälfte, allerdings etwas näher beim Rücken als der Vorderseite. Unmittelbar vor der Wirbelsäule liegt der ziemlich dicke Lebenskanal und direkt vor diesem befindet sich der Zentralkanal. Er beginnt an der Stelle zwischen den Augenbrauen und geht von hier in einem Bogen zum Scheitel des Kopfes hinauf und danach in einer geraden Linie zur Spitze des Geschlechtsorgans hinunter.

      Der Zentralkanal ist außen hellblau und besitzt vier Merkmale: (1) er ist sehr gerade wie der Stamm einer Platane; (2) das Innere ist von einer ölig-roten Farbe wie reines Blut; (3) er ist klar und durchscheinend wie eine Kerzenflamme; (4) er ist so weich und biegsam wie das Blütenblatt eines Lotos.

      Die rechten und linken Kanäle befinden sich ohne den geringsten Zwischenraum an beiden Seiten des Zentralkanals. Der rechte Kanal ist von roter Farbe und der linke Kanal

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