Скачать книгу

      Abschiedsbrief an die Liebe

       Roman

      Patrick Sandro Nonn

      Alle Rechte bei Verlag/Verleger

      Copyright © 2015

      by Verlag/Verleger

      D-47130 Hintermberg

      Zweites Penthaus 13

      www.geisterschreiber.eu

      Dieses eBook ist für Ihr persönliches Lesevergnügen lizenziert. Verkaufen Sie es nicht und geben Sie es nicht weiter. Wenn Sie dieses eBook mit anderen Leuten teilen möchten, kaufen Sie bitte eine weitere Kopie für jeden Betroffenen. Wenn Sie dieses eBook lesen und es nicht gekauft haben, dann kaufen Sie bitte Ihre eigene Kopie. Um es leicht möglich zu machen, hat das Werk einen moderaten Preis. Wir danken Ihnen, dass Sie die umfangreiche Arbeit von Autor und Verlag respektieren.

      Prolog

      Ste­pha­nie, schwers­ter Stein auf mei­nem Her­zen, Edel­stein, mein leuch­ten­der Stern. Ich wer­de dich be­stimmt nie­mals ver­ges­sen. Das schwö­re ich. Zu wert­voll und kost­bar war für mich un­se­re ge­mein­sa­me Zeit. Vie­les än­dert sich im Lau­fe der Jah­re, aber mei­ne Erin­ne­run­gen an dich sind fest­ge­fro­ren und gleich­zei­tig ein­ge­brannt in mei­nem Ge­dächt­nis zu dem Zeit­punkt, als ich dich end­gül­tig ver­lo­ren ha­be. Ver­lo­ren durch mein ei­ge­nes fahr­läs­si­ges Ver­hal­ten. Ich könn­te mich bei­ßen! Nichts war un­nö­ti­ger als der letz­te große Krach zwi­schen uns. Lei­der gibt es kei­ne Macht im Him­mel und auf der Er­de, die die­sen Tag un­ge­sche­hen ma­chen könn­te. Emo­ti­on Num­mer eins, land­auf, land­ab auch Lie­be ge­nannt, schert sich nicht dar­um, ob je­mand lei­det. Ih­re klei­ne Schwes­ter Ein­sam­keit reibt sich genüss­lich die Hän­de, da sie glaubt, ih­re herrsch­süch­ti­ge Schwes­ter wür­de mal wie­der je­man­den in ihr Bett trei­ben. Die bei­den sind ja so ge­ris­sen! Sie beu­ten dich aus, wo sie nur die ge­rings­te Mög­lich­keit da­zu wit­tern. Es reicht ih­nen nicht, dich in die Knie zu zwin­gen. Nein du musst auch noch „blu­ten“! Selbst wenn es nur Herz­blut ist, reicht ih­nen dies voll­kom­men. Haupt­sa­che sie wis­sen, das man lei­det. Das ist es was sie wol­len. Von nie­man­dem sonst hät­te ich den Sa­dis­mus so gut, so ge­nau ler­nen kön­nen, wie von den bei­den un­glei­chen Schwes­tern.

      Ste­pha­nie, du bist der Pfeil, der mein Herz durch­bohrt. Wie ger­ne wür­de ich im sma­ragd­blau­en Ozean dei­ner Au­gen er­trin­ken und dir die Trä­nen weg­küs­sen, die ich ver­schul­det ha­be. Mehr kann ich nicht tun. Selbst da­zu hat­te ich kei­ne Chan­ce. Kei­ne Chan­ce für mich, kei­ne Chan­ce für uns und jetzt ist es zu spät.

      Nichts wird je­mals wie­der so sein, wie es war. Auch wenn ich sel­ber will, dass es so ist, schmerzt es mich doch. Nichts dar­an zu än­dern. Es bleibt nur, die Ge­ge­ben­hei­ten hin­zu­neh­men, wie sie sind.

      Dies ist al­so, was ich nie­mals für mög­lich ge­hal­ten ha­be, weil ich dich lie­be. Dies ist der große Ab­schied. Ich ha­be mich ent­schie­den, einen Schluss­strich un­ter un­se­re ver­que­re Be­zie­hung zu zie­hen und du sollst wis­sen warum. Mei­ne Lie­be hat dich nie in­ter­es­siert. Je­den­falls nicht ge­nug, als dass du sie in dein Herz hät­test hin­ein las­sen kön­nen. Ich will dir we­nigs­tens aus mei­ner Sicht schrei­ben, was pas­siert ist. Du sollst es er­fah­ren. Vi­el­leicht kom­me ich so an den tiefs­ten Grund dei­ner Per­sön­lich­keit, an dein Herz. Wenn ich dir schrei­be, fällt es mir leich­ter zu er­zäh­len, was mein Herz im Be­zug auf dich blu­ten lässt. Durch dich ha­be ich mei­ne schrift­stel­le­ri­sche Ader ent­deckt. Ich bin durch dich, was ich bin. Gleich­zei­tig hof­fe ich, Emo­ti­on Num­mer eins los­zu­wer­den. Sie soll kei­ne Mög­lich­keit mehr bei mir be­kom­men, ih­re nie­der­träch­ti­gen Tricks an­zu­wen­den, die mich ha­ben glau­ben und hof­fen las­sen, für nichts und wie­der nichts. Al­les was sie tut, um Hoff­nung, die längst hät­te tot und be­gra­ben sein müs­sen, künst­lich am Le­ben zu er­hal­ten, ih­re Be­harr­lich­keit, auf Go­dot zu war­ten und dich im glü­hen­den Fie­ber schmo­ren zu las­sen, oh­ne Aus­sicht auf Er­lö­sung. Nicht mehr mit mir! Denn zur Er­lö­sung braucht man in so ei­nem Fall einen an­de­ren Men­schen, je­man­den, der das Ge­fühl, der Emo­ti­on Num­mer eins, er­wi­dert. Ei­nen Men­schen, der dich so liebt, wie du ihn. Und das ist mir bis heu­te noch nicht pas­siert. Ich heg­te Ge­füh­le für je­man­den, die­se wur­den nicht er­wi­dert. Sie lieb­te mich, ich sie je­doch nicht. Und um­ge­kehrt und im­mer so fort. Wirk­lich, ich ha­be die­ses Glück.

      Wie soll man da an ein groß­ar­ti­ges und gleich­zei­tig un­fass­ba­res Phä­no­men wie die Lie­be glau­ben?

      Ich wer­de mich von ihr ver­ab­schie­den, der Lie­be. Emo­ti­on Num­mer eins. Ich ver­ab­schie­de mich aus dem Le­ben des Mäd­chens, der Tee­na­ge­rin, der jun­gen Frau, die für mich das Ein und Al­les in der Welt dar­stell­te. Ich sa­ge Le­be­wohl, zu dem schöns­ten Traum, den ich je träum­te. Für mich ist es an der Zeit, auf­zu­wa­chen und mich zu er­lö­sen. Nein, viel­mehr ist es not­wen­dig, mich aus ei­nem Kä­fig zu be­frei­en, den ich mir selbst ge­baut ha­be. Drei­zehn Jah­re durf­te ich nicht mehr als dein bes­ter Kum­pel sein. Jetzt wird es Zeit, dass du das Nichts oh­ne mich ken­nen lernst.

      Ich ha­be in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten oft an dich den­ken müs­sen. Wer hat schon sei­ne Ge­dan­ken der­art im Griff, ih­nen Be­feh­le er­tei­len zu kön­nen. Ich ha­be vie­le Brie­fe an dich ge­schrie­ben und kei­nen ab­ge­schickt. Vi­el­leicht, weil ich mich da­vor ge­fürch­tet ha­be, ei­ne Ant­wort von dir zu er­hal­ten. Mög­li­cher­wei­se war für mich die Zeit, die Funk­stil­le zu un­ter­bre­chen, noch nicht ge­kom­men. Das ho­le ich mit die­sem Buch nach. Ich hat­te er­war­tet, dass du dich nicht mel­den wür­dest. Fin­dest du nicht auch, das ist ein ein­deu­ti­ges Zei­chen für mei­nen Stel­len­wert in dei­nem Le­ben?

      Ob­wohl ich nicht vor­ha­be, dich wie­der zu se­hen, sollst du doch auch mei­nen Stand­punkt und mei­ne Ge­fühls­welt ken­nen­ler­nen. Was im­mer ich dir ge­sagt ha­be, hat dich nur sel­ten er­reicht. Es ist viel­leicht ein­dring­li­cher, wenn du es schwarz auf weiß vor dir hast, dir mei­ne Stim­me in dei­nen Ge­dan­ken in Erin­ne­rung rufst, oh­ne mich se­hen zu müs­sen. Erin­ne­rung und Ver­gan­gen­heit sind star­ke Mäch­te in un­se­rem Le­ben. Mei­ne Erin­ne­run­gen an dich lie­ßen das Mot­to „Ein Mensch oh­ne Ver­gan­gen­heit ist ein Mensch oh­ne Zu­kunft“ zum wich­tigs­ten Grund­pfei­ler mei­ner Per­sön­lich­keit wer­den. Wie in so vie­len an­de­ren Punk­ten, ha­be ich mit mei­nem Glau­ben an ei­ne Wie­der­kehr der Ver­gan­gen­heit maß­los über­trie­ben. Ge­gen­wart und Zu­kunft ha­ben mich längst über­holt. Und heu­te bin ich zeit­los. Was bleibt sind leuch­ten­de Ge­dan­ken. Zeit­los wie dein Ge­sicht, das ich trotz al­len Leug­nens im­mer wie­der vor mir se­he.

      Ich hof­fe, dir ge­fällt die Ge­schich­te. Die­ses Buch ist der glut­ro­te Son­nen­un­ter­gang un­se­rer Be­zie­hung. Wenn die Son­ne un­ter dem Meer ver­sun­ken ist, das Aben­d­rot lang­sam der Däm­me­rung weicht und schließ­lich in die Nacht über­geht, wird sie vor­bei und Ver­gan­gen­heit sein. So wie du es dir im­mer ge­wünscht hast.

      Wie alles begann

      Ich weiß noch haar­ge­nau, wie al­les be­gann. Und ich er­in­ne­re mich sehr ge­nau an den Au­gen­blick, als ich dich zum ers­ten Mal sah. Es war der ers­te Tag und die ers­te Stun­de in der neu­en Schu­le, noch vor Un­ter­richts­be­ginn und wir wa­ren bei­de zehn Jah­re jung. Das Son­nen­licht der Mor­gen­stun­den ließ dein Haar gol­den strah­len und der Wind spiel­te mit ihm. Ich war mir si­cher, dass der Wind, der kühl durch den Schul­hof strich, ge­nau so ver­liebt in dich war wie ich. Er war mir so­gar schon einen Schritt vor­aus, er durf­te dein Haar strei­cheln. Die Mor­gen­son­ne sah blass aus ne­ben dei­nem atem­be­rau­ben­den Lä­cheln. In dem Mo­ment, als die Zeit ste­hen ge­blie­ben zu sein schi­en, brach sich ein Ge­dan­ke, mäch­tig wie ein Feu­er­sturm, sei­ne Bahn durch mein lie­bes­trun­ke­nes Ge­hirn. Er don­ner­te durch mei­nen Geist wie ein gött­li­cher

Скачать книгу