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Euskal Herria. Jochen Schmitt
Читать онлайн.Название Euskal Herria
Год выпуска 0
isbn 9783847605348
Автор произведения Jochen Schmitt
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
2. Kapitel: Überfall
Brutal kam das Erwachen in dieser bukolischen Idylle. Auch der Frömmste kann nicht in Frieden leben, wenn’s dem bösen Nachbarn nicht gefällt! Im ersten Morgengrauen wurden die vier brutal aus dem Schlaf gerissen. Krachend barst die Haustür ins Innere. Brüllend ergoss sich die Horde des Islam in die noch dunkle Hütte. Sieben Kerle warfen sich auf die Basken, packten halbblind nach allem, was sich bewegte. Die schlaftrunkene Familie erlitt ein schockartiges Erwachen. Gegenwehr oder irgendeine Reaktion war allen vier verwehrt. Wenig später lag sie fluchtsicher verschnürt am Boden. Jubel und Gelächter, triumphales Gejohle; die Sieger feierten den Augenblickserfolg ihrer Razzia.
Sie zerrten die zierliche, fast nackte 12-jährige an den Herd, lösten ihre Handfesseln, und legten ihr eine würgende Seilschlinge um den Hals. Das andere Ende war am Gürtel eines baumlangen Riesen befestigt. Jan war ein Wende von der Elbe, wie die anderen fünf ein Saqalibah. So nannten die Mauren ihre slawischen Kriegersklaven, ein Abfallprodukt der fränkischen Ostexpansion. Sie wurden zu Tausenden jährlich als Kriegersklaven nach Spanien exportiert. Zur Zeit dieser Erzählung lebten in Al-Andalus ca. 50.000 Mauren und 4 Mio. Einheimische (geschätzt): Iberer, Basken, Germanen, Römer. Sie waren Heiden, Christen, Juden, und viele davon auch zum Islam konvertiert. Die Mauren stellten selbst in ihrer Blütezeit, in Spanien immer nur eine dünne Herrschaftsschicht. Sie stellten die Chassa, die berittenen Krieger. Das war die Kavallerie für schnelle Raubzüge nach Beduinenart, die anschließend beutebeladen in eiliger Rückflucht zur Ausgangsbasis jagten. Gekaufte Slawenkrieger marschierten als Fußsoldaten der niederen Ränge ihrer Armeen. Die bodenständige christliche Bevölkerung stellte die niedere Offiziersschicht, vormals romanisierte „Spanier“ und Westgoten. Jetzt Musta´ribun, von den Einheimischen zu „Mozaraber“ verballhornt. Sie hatten ihrem Christenglauben die islamische Kultur übergestülpt und sprachen fließend Arabisch. Wer von ihnen in die höheren militärischen oder Verwaltungsränge aufsteigen wollte, bekannte sich auch noch zum Islam.
Daneben gab es Dutzende rein christliche Regionen, Grafschaften, die ein westgotischer Adliger beherrschte, der sich den islamischen Oberherren unterworfen hatte. Im Kriegsfall, einem Dauerzustand jener Zeit, führte er ein eigenes Kontingent im Dschund, dem Heerbann des Islam.
Außerdem mussten die Gotengrafen ihrem jeweiligen Emir hohe Tribute zahlen, die sie zuvor ihren Untertanen abpressten. Die unter westgotischer Herrschaft lebenden Iberer blieben rechtlose Leibeigene. Eine ohnmächtige Stellung, die unterste in der Rang- und Hackordnung jener Zeit. Zu der hatten die Römer sie degradiert. Vermutlich sogar schon ihre Vorgänger, die Punier. Diese Leibeigenen hatten den Preis zu zahlen, um Christ bleiben zu dürfen, und Kirche und Pfarrer im Dorfe zu behalten.
So kam es dazu, dass Jan an diesem Tage zum Aufseher des Mädchens werden konnte. Mit seinen 1,80 m wirkte er so riesig, weil die anderen fast einen Kopf kleiner waren. Vor allem aber, weil er in den Schultern doppelt so breit war. Auf den ersten Blick machte er einen grobschlächtigen Eindruck. Diese Fehlinformation nutzte er gern zu seinem Vorteil. Dahinter verbarg sich unerwartet wendige Geschicklichkeit. Aus dem Stand konnte er explodieren und mit nicht erwarteter Geschwindigkeit reagieren. Er war der Rammbock gewesen. Ein gewaltiger Tritt seines säulendicken Beines hatte den Riegel gesprengt und die Tür aufgebrochen, ehe die Baskenfamilie auch nur eine Ahnung bekam, was nun folgen sollte.
Ibrahim, der Anführer, befahl dem Mädchen, ihnen die Morgensuppe zu kochen. Während Jan, der Gewalttäter, sie und die Verschnürten bewachte, durchwühlten die anderen Haus und Hof, sichteten die Beute und sonderten aus, was sie mitnehmen wollten.
Gemäß Allahs Koran hatten sie durch ihre Gewalttat rechtmäßig Eigentum an ihren neuen Sklaven erworben. Wenn ein Muslim den ungläubigen Vater erschlagen hatte, wurde er rechtmäßiger Eigentümer seiner Frau und seiner Kinder. Er durfte nun dank Allahs Gnade beliebig Gebrauch von seinen Sklaven machen, sie ebenfalls abschlachten, oder nach entsprechender Abnutzung an einen Sklavenhändler verhökern. Auswahl und Entscheidung über deren Schicksal lag fortan unangefochten bei ihm, dem Mörder eines Ungläubigen. Der Einsatz des eigenen Lebens zur Vernichtung der Nichtmuslime findet laut Koran seinen Lohn. Das Morden und Vergewaltigen von Ungläubigen ist dem Mohammedaner sein Gottesdienst vor Allah. Die Verfügungsgewalt über die Ungläubigen ist Allahs Belohnung für seinen religiösen Einsatz.
Millionen und Abermillionen Christenmenschen mussten ab 630 n.Chr. zwischen Mekka und den Pyrenäen diese böse Erfahrung machen. Sie wurden zu Ehren von Allah abgeschlachtet, vergewaltigt und versklavt. Der verzweifelte Versuch von Papst, Kirche und Abendland, diesem unmenschlichen Treiben mit Kreuzzügen Einhalt zu gebieten, misslang. Alle diese gutgemeinten Polizeiaktionen scheiterten an der religiös begründeten, kriminellen Brutalität des Islam.
Das Morden der Väter, die Vergewaltigen von Töchtern und Söhnen und ihre Versklavung, dauerten weiter. Sie halten bis in unsere Zeit an, wo immer der Islam zuschlägt. Millionen Armenier bezeugen das in den Dünen der türkischen Wüste mit ihren bleichenden Gebeinen. Hunderttausende davon stammen von ihren Kindern! Beiderlei Geschlechtes und jedes noch so geringen Alters vergewaltigt, ehe sie von der türkischen Soldateska des Islam erschlagen wurden. Das geschah im Jahre des Herrn 1915. Im Ersten Weltkrieg und vor den Augen der untätig zusehenden preußischen Offiziere des deutschen Hilfskorps in der Türkei!
Nach dem Morgenmahl kam die Lust der Männer. Zwei der Raubkrieger griffen sich die 12-jährige, lösten das Seil und rissen ihr den Kleidungsrest vom Leib. Sie zwangen sie nackt auf das Lager. Während der eine ihre Arme hinter ihren Kopf drückte, entblößte Jan sein obszön aufragendes Organ. Brutal riss er die nackten Schenkel des Mädchens auseinander und warf sich dazwischen. Doch die Vollendung der Tat blieb ihr zunächst erspart. Ihr lautes verängstigtes Kreischen lockte den Kaid des Trupps zurück. Der Anführer der Horde hatte sich gerade draußen erleichtert. Nun griff er ein.
Körperlich war Ibrahim Jan weit unterlegen. Das glich er durch Geistesgaben aus. Er wusste sehr gut seine Untergebenen zu steuern. Ebenso etwa Mitte 20, aber kleiner, schlank und wendig. Sein freundliches Gesicht sprach die Menschen an, obwohl der Erfahrene einen leicht grausamen Zug ahnen konnte. Ein Muwallad, der in sich die guten wie die bösen Gaben zweier völlig unterschiedlichen Volksgruppen vereinte. Sein Vater war Sohn eines Jemeniten Fürsten aus dem Hadramautadramaut, seine Mutter eines Gotengrafen Tochter. Zunächst also Mozaraber, war er zum Islam konvertiert und hatte den Namen Ibrahim angenommen. Rasche Auffassungsgabe und umsichtige Führungseigenschaft hatten ihn zum Kaid, zum Unterführer und Stellvertreter des Kommandanten Omar bin Merin in Urix aufsteigen lassen. Der fand solchen Gefallen an dem fähigen Jungkrieger, dass er ihn als seinen Maula adoptierte, eine Art von Stiefsohn.
In wütendem Ton brüllte er Befehle. Die zwangen den Möchtegern-Vergewaltiger von dem weinenden Mädchen herunter. Eine lautstarke Auseinandersetzung folgte. Ibrahim setzte sich durch. Seine verärgert hervorgestoßenen Argumente waren stärker. Vorsichtig versenkte er seinen Zeigefinger in ihr nun offenes, stark gerötetes und von schwarzen Löckchen umgegebenes Paradiespförtchen. Sanft tastete er drin herum. Dann verklärte ein freudiges Grinsen sein Gesicht. Er war in ihrer Spalte auf Gold gestoßen! Die Kleine war eine bisher unberührte Jungfrau. Damit war sie die wertvollste Beute des Tages.
„Virgo intacta!“ nickte er Jan zu, „weder Bruder noch Vater haben sie bisher besprungen, obwohl das Baskensitte sein soll!“
Dieser bösartige Scherz sollte die Spannung auflösen und seine Männer belustigen. Das tat er. Laut lachten sie los.
„Die wird in diesem Zustand unserem Kaid zugeführt!“ hängte er nun an. Der wird entscheiden, ob sie leicht abgenutzt für wenige Silber-Dirham, oder unbeschädigt für viele Silberlinge auf den Markt kommt. Sie wird auf jeden Fall auf dem Sklavenmarkt von Saragossa versteigert.“
Ihr Schicksal war ihr gewiss, und für den Augenblick nur aufgeschoben! Ihre Unschuld war jetzt ein Handelsobjekt. Hoch begehrt bei alten Muslimen, die sich den Kaufpreis leisten konnten. Ihre Zukunft schien nun eindeutig: Sie war zum gierig konsumierten Opfer des dafür zahlbereiten Käufers bestimmt.
Einige weitere Befehle erfolgten. Seline wurde fluchtfest verschnürt und zusammen mit ihrem ebenso gefesselten Bruder Lauro in die Scheune getragen. Zusätzlich mit den Beinen an einen Pfosten geschnallt blieben sie zurück.