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       Impressum neobooks

      Vorbemerkung

       1961:

      Der Staatsratsvorsitzende sächselt:

      „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“

       2007:

      Der Innenminister schwäbelt:

      „Kein Mensch denkt daran, von Menschen Geruchsproben zu nehmen.“

       2013:

      Der Regierungssprecher der Kanzlerin dementiert:

      „Unsere Regierung hat von den Abhöraktionen nichts gewusst. Wir müssen ganz klar sagen: Abhören von Freunden, das ist inakzeptabel, das geht gar nicht“

       202x:

      Die Methoden der Datensammlung sind so unauffällig und allgegenwärtig, dass es keiner falschen Dementis mehr bedarf. Nur gelegentlich enthüllen „Whistleblower“ scheinbare Neuigkeiten, die Insider schon lange kennen.

      Personen und Handlung sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit realen Personen und Geschehnissen ist rein zufällig. Dies gilt leider nicht für alle beschriebenen Überwachungsmaßnahmen und -instrumente des Staates und der Industrie.

      Namen von Programmen, Diensten, Firmen und Produkten sind teils erfunden, doch meist real. Hierbei wurden mögliche Warenzeichen-Rechte (Zeichen ® oder ™ für Trade Marks) im Rahmen der künstlerischen Freiheit nicht beachtet.

      1.

      Der Tag, an dem Okambo Ozamba starb, war ein Mittwoch. Der erste Mittwoch im März, um genau zu sein.

      Eigentlich hatte er mit einer guten Nachricht begonnen...

      Okambo war gegen acht Uhr erwacht und hatte vom Bett aus den erbarmungslos an die Scheiben trommelnden Regen und den heulenden Wind bemerkt. Da hatte er beschlossen, die Wärme des Bettes nicht so schnell gegen die kalte und ungemütliche Wohnung zu tauschen. Auf der Fensterbank des Flügels mit dem fehlenden Wasserschenkel hätte sich eine Pfütze gebildet, läge dort nicht seit Monaten ein zusammengerolltes, inzwischen stark müffelndes altes Handtuch, das an Regentagen wie diesem mehrmals täglich ausgewrungen werden musste. Eigentlich hätte er aufstehen müssen, um das zu erledigen, denn schon lief ein schmales Rinnsal aus dem Stoff die Fensterbank hinab.

      Doch er hatte sich nicht einmal aufraffen können, die Etagenheizung anzustellen, die er über Nacht aus Sparsamkeit abgeschaltet hatte. So hatte er nur dagelegen und die spärlichen Möbel angestarrt, die herumstanden und sich nichts zu sagen hatten. Während der Wind feuchtkalte Luft und einen undefinierbaren Essensgeruch durch die Ritzen der undichten Fenster trieb, hatte er auf einen Grund zum Aufstehen gewartet. Doch dann war der Anruf gekommen. Eddie, einer seiner wenigen weißen Freunde, hatte stolz und im üblichen barschen Ton, den er für männlich hielt, verkündet: „Deine Kiste ist fertig, ich habe ’ne Scheibe gefunden... wie find’ste das? Nun räum’ aber die Schleuder vom Hof, ich brauch’ den Platz, und zwar dalli!”

      Das hatte seine Stimmung gehoben und ihn aus seiner Lethargie befreit. Eine ganze Woche mit öffentlichen Verkehrsmitteln war stressig gewesen, und er hatte es kaum geschafft, seine zwei Jobs rechtzeitig

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