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gerade die Lektine sich an eine äußere Membranoberfläche anlagern können, sodass hier eine entsprechende Thematisierung als Botenstoffe gerechtfertigt sind. Auch das L-Dopa ist hier ein Stoff, der durch die Blut-Hirn-Schranke geht. Und schon wieder ist die Blut-Hirn-Schranke ein Thema. Es bringt nichts, wenn das Zombiepulver ausschließlich im Magen-Darm-Trakt wirkt, und der Geist des Opfers unberührt bleibt. Nein, irgendwie muss auch das zentrale Nervensystem des Opfers geschädigt werden. Und genau deswegen ist die Blut-Hirn-Schranke hier eine immens wichtige Verteidigung, die aber offensichtlich durchdrungen werden kann, da die Lektine eben auch Carrierproteine sind/sein können.

      Diese Verteidigungslinie, diese so genannte Blut-Hirn-Schranke, die aus Endothelzellen besteht, ist extrem miteinander verknüpft, und besitzt zusätzlich sehr viele Abwehrproteine, sodass eben hier Schadstoffe abgewehrt werden.

      Ein Durchdringen dieser Blut-Hirn-Schranke ist definitiv nicht einfach, denn immer noch forscht die Pharmazie, und letztlich auch die Medizin, an Möglichkeiten, dass die Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke so zu beeinflussen ist, dass man sehr gezielt und sehr dosiert Medikamente direkt ins zentrale Nervensystem transportieren kann. Dies ist das Ziel, doch es ist nicht einfach, denn wenn man sich einmal die verschiedenen Kapillargefäße in der Blut-Hirn-Schranke anschaut, und diese ausrollen würde, hätte man in etwa eine Strecke von 600 km. Das ist schon ein ganz großes Stück. Doch neben den Schutzfunktionen vor Fremdstoffen und vor toxischen Metaboliten, regelt die Blut-Hirn-Schranke letztlich auch die schwankenden Möglichkeiten der Hormone und der Neurotransmitter, genauso wie eine zu große Schwankung des pH-Wertes des Bluts hier geregelt wird. Man sieht also, dass die Blut-Hirn-Schranke gigantisch wichtig ist, man weiß aber immer noch nicht zu 100 %, wie die Blut-Hirn-Schranke vollkommen funktioniert, da man hier eben dann auch eine Durchlässigkeit bewerkstelligen könnte. Fakt ist, dass die Endothelzellen der Blut-Hirn-Schranke eben auch eine Unterstützung erhalten, da sie von Basalmembran umgeben sind, genauso wie von Perizyten und Astrozyten. Perizyten und Astrozyten sind wichtige Bauteile der Zellen, wobei die Perizyten in den Außenwänden der Blutkapillare agieren und somit zu der Klasse der Bindegewebeszellen zählen, während die Astrozyten essenziell für das zentrale Nervensystem sind, da sie in ihrer Mehrheit die „Gliazellen“, also die klassischen Zellen im Nervengewebe, bilden. Und im Zusammenspiel der verschiedenen Zellen, Membranen und Bauteile, kann eben eine Durchlässigkeit erreicht werden, genauso wie ein immens starker Schutz. Auch hier greift wieder das Schlüssel-Schloss-System. Nur wenn man den richtigen Schlüssel hat, kann man die Blut-Hirn-Schranke durchdringen. Doch Schlüssel gibt es eben einige. Diese Schlüssel müssen zum Beispiel eine gewisse „fettvorliebe“ besitzen, also es müssen lipophile Stoffe sein, da hier eine passive Diffusion möglich ist, sodass eben bestimmte Stoffe – Proteine unter anderem, genauso wie Aminosäuren etc. – die Blut-Hirn-Schranke durchdringen, bzw. passieren können. Doch eben nicht alle Proteine können die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Die besagten Transportproteine, die sogenannten Carrier-Proteine schaffen es jedoch. Und hier haben wir dann wieder die Gruppe der Lektine zu betiteln. Doch auch der Stoff L-Dopa ist hier zu nennen, wobei dieser zwar die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann, jedoch einige Verluste hinnehmen muss. Doch manchmal reicht es ja aus, dass auch nur 10 % ankommen. Wobei es hier primär um die Verstoffwechselung von L-Dopa zu Dopamin geht, dass klassische Glückshormon, da Dopamin, bzw. L-Dopa in der Parkinsontherapie angewendet wird, um eben hier helfend einzugreifen. Es geht darum, dass die verschiedenen Symptome, das Zittern, also der Tremor, aber auch das Restless-Legs-Syndrom, was eben die klassische Bewegungsstörung bei Parkinson ist, hier behandelt werden kann.

      In diesem Kontext ist also L-Dopa eine Art Unterstützung für den Körper, sodass hier das Opfer / der Zombie sich zumindest wieder bewegen kann. Zwar nicht so schnell wie ein normaler Mensch, aber auch nicht vollkommen starr und steif ist. In diesem Kontext sieht man also, dass Pflanzen hier sehr wichtig sind, gleichzeitig muss man aber immer reflektieren, dass es hier um eine „Hinterhofpulvermischung“ geht, die eben „Pi mal Auge“ abgefasst wird, hierbei eine Testreihe nach dem Motto „Versuch-und-Irrtum“ hinter sich hat, manchmal funktioniert, manchmal nicht funktioniert, manchmal tödlich ist, und manchmal eben auch so einschlägt, dass man hier einen Zombie erschaffen kann.

      Neben Pflanzen werden aber auch Tiere verwendet, bzw. Teile von Tieren oder auch nur deren Sekrete. So sind hier auch die „borstigen Ringelwürmer“ zu nennen, wobei man dann, im Speziellen, den Hermodice carunculata, den Bart-Feuerwurm, betiteln muss. Er gehört zur Gattung der „Vielborster (Polychaeta)“, die eben eine Klasse der Ringelwürmer (Annelida) sind. Diese sind meistens Meerestiere, manchmal frei beweglich, meistens aber ortsgebunden, sodass man hier auf Haiti sicherlich fündig werden kann, da die Karibikgewässer doch einiges an Leben zu bieten haben. Da auch die Länder Benin, Togo, Ghana und Nigeria über Küstenabschnitte verfügen, hier jedoch auch wieder andere Verhältnisse herrschen, könnte es auch hier möglich sein, dass entsprechende Vielborster (Polychaeta) vorhanden sind. Doch da es auch Arten gibt, die im Süßwasser vorkommen, sind auch hier wieder die verschiedenen Flüsse und Seen mögliche Lebensräume. Einige Arten verfügen eben über Abwehrmaßnahmen, sodass auch hier Gifte verwendet werden, und wenn man die Ringelwürmer in einer sehr großen Anzahl zusammen fügt, dann kann man auch eine entsprechende Menge an Gift generieren. Im speziellen Fall des Feuerwurms ist es auch wieder so, dass er über seine Borsten ein giftiges Sekret entlässt, was sehr starke Hautreizungen erzeugt, sodass hier ein brennender Schmerz existiert. Doch dies ist eine Eigenart, die sehr viele Ringelwürmer besitzen. Somit muss man diese Ringelwürmer eben als Quelle eines der giftigen Bestandteile des Zombiepulvers akzeptieren/deklarieren. Auch hier will ich einmal eine Abbildung zeigen, die verschiedene Vielborster (Polychaeta) zeigt:

Grafik 132

      So ist zum Schluss nur noch die Aga-Kröte (Bufo marinus / Rhinella marina), zu nennen, die auch einfach Aga oder Riesenkröte genannt wird, und hier eine Amphibienart aus der Gattung der Echten Kröten (Bufo) innerhalb der Familie der Kröten (Bufonidae) ist. Große Exemplare dieser Art können Körperlängen von über 22 Zentimetern erreichen, sodass diese Kröte zurecht zu der Gattung der Goliathfrösche gehört. Doch was ist das Besondere an dieser Kröte? Nun, die Aga-Kröte besitzt „paratoidale Drüsen“ auf ihrem Rücken, die geradezu ein Sammelbecken toxischer Stoffe sind. Tja, diese ist aber NICHT in Afrika verbreitet, sondern nur in Mittel- und Südamerika und mittlerweile auch in Australien und auf einigen Inseln, wo die Kröten „eingeschleppt“ wurden. Auch auf Haiti wurde die Kröte eingeschleppt.

      Bei dieser Kröte geht es ganz einfach darum, dass sie eine psychoaktive Substanz produziert, da sie sich in diesem Zusammenhang gegen Angreifer und Fressfeinde zur Wehr setzt. Es kann sogar so weit gehen, dass die Kröte das Gift regelrecht verspritzt. Doch der Mensch ist in diesem Kontext kein Fressfeind, sondern maximal ein „Parasit“, ein „Stalker“, „eine Nervensäge, die die Kröte ableckt“ - und ja, das ist wortwörtlich gemeint. Dies liegt ganz einfach daran, dass im Hautsekret der Aga-Kröte verschiedene „Bufotoxine“ zu finden sind, die eben eine entsprechende Wirkung auf den menschlichen Geist haben, sodass auch hier wieder klassische psychedelische Halluzinationen entstehen. Primär sind hier die Stoffe „Bufotenin“, „Bufotalin“ „DMT (Dimethyltryptamin), 5-MeO-DMT (5-Methoxy-N,N-dimethyltryptamin) und sogar Katecholamine (also z.B. Adrenalin und Noradrenalin) zu finden. Wow! Was für ein Cocktail! Wenn man natürlich hier zu viel Sekret ab bekommt oder aufnimmt, können nicht nur Hautreizungen auftreten, zuerst in den Schleimhäuten, dann aber auch auf der normalen Haut, nein, wenn der Cocktail oral aufgenommen wird, kann hier auch der Tod einsetzen. Man muss erwähnen, dass das Sekret der Kröte als Verteidigung gedacht ist und nicht als tödliche Waffe wie z. B. das Gift der schwarzen Mamba, welche ihre Opfer dann frisst. Daher ist die Giftkonzentration immer noch „recht gering“. Also haben wir hier wieder Substanzen, die eine psychedelische Wirkung hervorrufen, sodass man nicht mehr zwischen Traum, Realität, Astralreisen oder Entführung von Außerirdischen unterscheiden kann. Perfekt, wenn man sich ein Opfer auserkoren hat, welches man zu einem Zombie machen will, bzw. welches man als Arbeitssklave verwendet. Ach so, kurz erwähnt. Man kann die Kröte in Deutschland ohne weiteres kaufen. Es ist jedoch verboten, aus dem Sekret Drogen zu machen! Wer hätte das gedacht! Wenn man jetzt KURZ auf die einzelnen Stoffe eingeht, ist es interessant, dass das Bufotenin ein halluzinogenes „Tryptamin-Alkaloid“

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