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      Verschiedenen Studien zufolge repräsentieren Wörter nur 3-10% des Ausdrucks eines Individuums und die Kommunikation unter Menschen. Die nonverbale Sprache hingegen repräsentiert bis zu 97%.

      Im Jahr 1981 untersuchten Forscher das Verhalten von 45 Paaren in einem Café. Sie wollten wissen, wie viel Körpersprache in eine Diskussion involviert war.

      4 Minuten lang beobachteten sie die Aktionen der Paare und notierten 1.369 Gesten.

      Das Ergebnis erstaunte sie:

      73% der 1.369 Gesten waren Gesten, die nichts mit den Gesprächsthemen zu tun hatten (sich kratzen, Tasse berühren, Blick schweifen lassen, Haare glattstreichen, ein Objekt bewegen, etc.) – aber die oft die wahren Gedanken und Sorgen der Paare verrieten.

      Ihr Unterbewusstsein sprach die ganze Zeit. Parallel zur verbalen Konversation.

      Es ist so schwierig, jemanden nach dem Wort zu beurteilen, er kann dir sagen, was du hören willst. Die verbale Sprache kann sehr bewusst sein. Man denkt, und plant, was man sagen will. Die Sprache des Körpers ist dagegen genau das Gegenteil.

      Auf der anderen Seite ist die Sprache des Körpers meist unbewusst und enthüllt die Psychologie des Individuums. Es ist daher viel leichter, mit Worten als mit dem Körper zu lügen.

      Auch wenn man sich unter Kontrolle hat und jemanden manipulieren möchte, gibt es Anzeichen dafür.

      Meine Arbeit mit der unbewussten und der bewussten Körpersprache: Informationsvorsprung schaffen, erfolgreich sein

      Die Realität ist, dass der menschliche Körper in den verschiedenen Lebenssituationen auf unbewusste Weise alle möglichen Signale aussendet. Zum Beispiel, wenn wir uns nicht wohl fühlen, wenn wir gelangweilt sind, wenn wir eingeschüchtert sind, wenn wir etwas nicht wollen, wenn wir sauer sind, wenn wir enttäuscht sind, wenn wir überzeugt sind oder wenn wir lügen.

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      Ausnahmslos jeder Mensch sendet diese Signale bei jeder Gelegenheit aus, aber sie sind praktisch nicht wahrnehmbar. Dies erklärt, warum es zu verschiedenen Arten von Empfindungen (die manchmal widersprüchlich sein können) oder Gefühlen kommt, die offensichtlich von den anderen kommen, aber die wir nicht entschlüsseln können und wir wissen auch nicht, warum es zu unterschiedlichen Empfindungen kommt.

      Ich habe mich schon sehr früh mit der Körpersprache beschäftigt. Gestärkt durch meine Lehre in Afrika habe ich mich sehr früh auf den nicht zu bändigenden Mitteilungstrieb des Körpers spezialisiert.

      Ich habe oft Aufträge bekommen, bei einer Sitzung /Veranstaltung/Verhandlung, die wahren Absichten der anderen zu studieren und herauszufinden. Die Arbeit fing schon früher an, indem man mir die Fotos und ein paar Daten zeigte. Während einer Sitzung bin ich dann manchmal Teil der Delegation oder sitze in einem Nebenraum und beobachte über eine Kamera oder verfolge nur durch Lautsprecher die „Zeremonie“. In gewissen Abständen verließ der Auftraggeber dann den Saal, mit der Entschuldigung, er ginge auf die Toilette und wir trafen uns im Nebenraum und unterhielten uns über meine Analyse und meine Tipps. Er ging in den Saal zurück, schon ahnend, was die anderen denken, fühlen, vorhaben, ohne dass sie es wissen. Mit diesem Informationsvorsprung kann er dann eine Verhandlung zu seinen Gunsten manipulieren und lenken.

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      Unser Bauchhirn und unser Gehirn determinieren, was wir aussenden, auch ohne den Mund aufzumachen.

      Viele Menschen wissen nicht, was sie mit nur einem Schreiben mitteilen. Dass durch die Handschrift der Charakter gelesen werden kann, ist uns bekannt und ist kein Geheimnis mehr. Aber dass auch nicht handschriftliche, das bedeutet maschinelle Schriften die wahren Emotionen, Gefühle, Denkweisen, Verhalten und Persönlichkeit eines Menschen verraten können, wissen viele Menschen nicht. Aber dass man dich durch einen einfachen maschinell geschriebenen Satz lesen kann, ist möglich und wird von mir praktiziert.

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      Auftraggeber schicken mir Briefe, zum Beispiel ein Bewerbungsanschreiben, und ich muss daraus etwas über die Persönlichkeit des Schreibers herausfinden. Ja, auch ein Brief, der maschinell geschrieben ist, kann dich verraten, mehr über dich erzählen, als alle Noten, Zeugnisse und Co. Denn wenn du schreibst, bist du mit deinem Unterbewusstsein verbunden. Das bedeutet, nicht nur der bewusste Bereich des Gehirns wird beansprucht (wie viele oft denken). Aber wie du schreibst, wie du Sätze formulierst, wie du die Absätze, Kommata, Punkte einsetzt, welches Wort wo und wann in dem Brief steht, bestimmt maßgeblich deine unbewussten Emotionen, deine Gefühle, deine Persönlichkeit mit und das weiß die große Mehrheit der Menschen nicht.

      Auch das Gegenteil gilt. Wenn man weiß, wer die Person (Persönlichkeitstyp) ist, an die man einen Brief adressiert, kann man den Brief so ausgesucht formulieren, dass dieser das gewünschte Gefühl bei ihm erweckt, ohne dass er es merkt.

      Das gilt auch für Reden. Machtmenschen, die mit Instinkt führen, können durch Reden eine Wahl gewinnen. Du kannst durch eine gezielte Rede deinen Gegner für dich stimmen lassen, ohne, dass sie es wollen. Dafür muss man einige Daten berücksichtigen. Sogar die Uhrzeit der Rede muss berücksichtigt werden. Willst du zum Beispiel, dass kritische Kollegen und Partner deinem umstrittenen Plan zustimmen, versuche zu erfahren, was sie gerne mittags essen. Setze die Sitzung dann kurz vor die Mittagspause, kurz bevor sie zum Mittagsessen gehen. Vor der Abstimmung hältst du eine Rede, in der du Wörter benutzt, die mit der Essvorliebe der Anwesenden zu tun haben. Einige Minuten nach dem eigentlichen Beginn ihrer Mittagspause lässt du sie dann schnell abstimmen, entschuldigst dich dabei für die Verzögerung und wünschst ihnen einen guten Appetit. In 99% der Fälle, in denen ich beraten habe, wurde dem Plan zugestimmt.

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      Ich kann ein Wort um 9 Uhr hören und es macht mir nix aus. Das gleiche Wort um 12 Uhr oder 18 Uhr löst etwas anderes in mir aus. Das bedeutet, wir reagieren viel stärker nach unseren Emotionen als nach dem Denken. Das Ergebnis des Denkens hängt von den in diesem Moment in uns stattgefundenen emotionalen Prozessen ab und diese kann man nicht immer kontrollieren. Das ist aber oft das, was unsere Körpersprache aussendet.

       All das sind Informationen, die uns verhelfen, einen Vorsprung vor den anderen zu haben und Entscheidungen zu antizipieren, Situationen blitzschnell zu erkennen und Handlungen vorauszuplanen – im Privaten wie im Beruflichen.

      ACHTUNG

      Das Auftreten einzelner sogenannter Alarmzeichen muss kein Hinweis darauf sein, dass die Situation eindeutig ist. Wenn aber eine Häufung wahrgenommen wird und viele verschiedene Zeichen gleichzeitig vorkommen, kann dies bedeuten, dass du dich selbst richtig diagnostizierst und deine Situation richtig erkannt hast, sodass du nun Gegenmaßnahmen ergreifen kannst. Dabei hilft dir „Smart Coaching Lösungen light: „Was tun wenn, das Wie-Buch…?“ dass im Winter 2018 erscheint. In diesem Buch bekommst du erste Hilfestellungen was du tun kannst, wenn du bestimmte Situationen erkannt hast und sofort handeln willst.

      Der hier vorliegende Band enthält nur allgemeine hilfreiche Hinweise sowie eine erste Selbstdiagnosehilfe. Für endgültige Diagnosen bedarf es der Meinung von Fachleuten.

      Indem du dich erkennst, erkennst du automatisch auch die anderen, deswegen sind viele Fragen hier an dich selbst gerichtet, in der Form: „Wie erkennst du, dass du…?“ Es ist wie mit der Selbstliebe. Bevor du andere liebst, lerne zuerst dich selbst zu lieben, dann weißt du, wie man den anderen lieben kann. Du musst dich zuerst erkennen, deine Gesten erkennen und dann erkennst du die anderen.

      Psychologie/Lebenshilfe

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