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Eva Sofie. Nelia Gapke
Читать онлайн.Название Eva Sofie
Год выпуска 0
isbn 9783738019698
Автор произведения Nelia Gapke
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Das mit seinem Körper will ich gar nicht wissen und verfalle nicht in Details. Ich hatte für heute schon genug Erotik“, unterbrach sie Sofie.
Laura lachte und umarmte ihre Schwester.
„Wenn du erst einen Mann kennenlernst, der dir gefällt, dann werden dich solche Details sogar sehr interessieren. Verzeihst du mir das von vorhin?“
Sofie zuckte mit den Schultern.
„Viel habe ich sowieso nicht gesehen, also vergiss es einfach und flieg zu deinem Angebeteten.“
Laura drückte ihrer Schwester einen Kuss auf die Wange.
„Ich hab dich lieb!“
Christian steckte seinen Kopf durch die halboffene Tür.
„Habt ihr nun genug geplaudert? Ich habe Hunger.“
Laura erhob sich und eilte auf ihn zu.
„Dafür müssen wir erst einmal einkaufen gehen. Unser Kühlschrank ist absolut leer.“
„Laura?“
Laura drehte sich um und sah ihre Schwester fragend an.
„Du hast doch morgen einen kurzen Tag und ich habe um zwölf schon Schluss. Kannst du mich dann nach der Arbeit von der Schule abholen? Vielleicht können wir gleich irgendwo essen gehen und meinen Schulabschluss feiern?“
Laura schüttelte bedauernd den Kopf.
„Das wird leider nicht klappen, Sof. Ich habe morgen nachmittags Fortbildung.“
Sofie seufzte.
„Schade.“
„Wenn du willst, kann ich dich abholen“, bot Christian sich an. „Ich bin sowieso vormittags in der Stadt und fahre dann mittags nach Hause. Ich könnte dich dann im Vorbeifahren hier absetzen.“
Sofie überlegte kurz und zuckte dann mit den Schultern.
„Wenn es dir nichts ausmacht?“
Christian nickte.
„Dann ist es abgemacht.“
Kapitel 2
Das Schulgebäude war bereits abgeschlossen und der sonnendurchflutete Schulhof war, bis auf die beiden wartenden jungen Frauen, leer. Sofie und Tina, Sofies Schulfreundin, standen an das Treppengeländer gelehnt und warteten darauf, dass sie abgeholt wurden. Christian verspätete sich und Tinas Vater auch.
„Ist schon irgendwie seltsam, dass die Schulzeit nun vorbei ist und die ganze Klasse in verschiedene Richtungen verstreut wird.“
Sofie sah Tina von der Seite an und zuckte mit den Schultern.
„Einmal im Jahr werden wir die meisten aus der Klasse beim Klassentreffen sehen. Aber du hast recht, nach zwölf Jahren Schule ist es sogar irgendwie traurig, dass alles nun vorbei ist.“
„Und du willst wirklich Lehrerin werden, Sofie?“
Sofie nickte zustimmend und Tina blickte sie zweifelnd an.
„Echt, hattest du nicht genug von den ganzen Lehrern hier in der Schule?“
Sofie lachte.
„Das schon, aber ich mag eben gern Kinder und ich möchte ja auch in der Grundschule unterrichten. Da sind sie noch klein und süß.“
„Süß? Das sehe ich anders. Die Bälger von unseren Nachbarn sind richtige Satansbraten, null mit süß.“
„Du findest Buchhaltung interessant und ich Kinder. Buchhaltung wäre für mich sterbenslangweilig. Jedem eben das Seine.“
Sofie sah Christians Wagen vor den Schulhof fahren.
„Ich werde abgeholt. Mach´s gut, Tina!“
Sofie umarmte ihre Freundin und sie gaben sich gegenseitig auf beide Wangen ein Küsschen.
„Wir sehen uns nächsten Samstag, beim Abschlussball!“
Sofie hob ihre Tasche von den Stufen auf und lief durch den Schulhof zum Auto.
Christian setzte seine Sonnenbrille ab und sah, wie Sofie sich von ihrer Freundin verabschiedete und dann auf den Wagen zuging. Sie gab schon eine recht gute Figur ab, in ihrem weißen Volant-Röckchen und der himmelblauen, enganliegenden Kurzarmbluse. Sie war schlank, sogar etwas zu schlank für seinen Geschmack. Er mochte eher Frauen mit breiteren Hüften und mehr Busen. Aber dafür hatte Sofie schöne, lange Beine, die in ihrem kurzen Rock gut zur Geltung kamen. Ihre hübsche, lange blonde Mähne fiel ihr in Wellen über die Schultern und sie hatte ein niedliches Gesicht. Im Großen und Ganzen ein recht süßes Ding. Er stieg aus und ging um den Wagen herum.
Laura hatte Recht, Christian sah wirklich schneidig aus, mit den modern geschnittenen blonden Haaren, dem türkisfarbenen Hemd mit der passenden Krawatte und der gutsitzenden Hose. Es imponierte Sofie irgendwie, vor Tinas Augen, von so einem Mann, mit einem tollen Wagen, abgeholt zu werden.
Christian begrüßte sie mit einem festen Wangenkuss und öffnete vor ihr die Beifahrertür. Den Wangenkuss fand sie zwar etwas übertrieben, aber dass er sich wie ein Gentleman benahm, gefiel ihr.
„Vielen Dank!“, sagte sie lächelnd und nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
Sie winkte Tina lächelnd zu und diese winkte zurück. Tinas verwirrter Gesichtsausdruck amüsierte Sofie. Sollte Tina doch denken, was sie wollte. Neidisch war sie garantiert!
„Entschuldige, dass ich spät dran bin. Hat alles etwas länger gedauert, als geplant“, meinte Christian entschuldigend, als sie losfuhren.
Sofie zuckte mit den Schultern.
„Kein Problem. Obwohl ich mir schon überlegt habe, zum Bahnhof zu gehen. Aber da Tina auch auf ihren Vater warten musste, bin ich noch geblieben.“
„Na los, zeig endlich dein Zertifikat“, forderte Christian sie auf.
Sofie holte ihr Abschlusszertifikat aus der Tasche und zeigte es ihm stolz.
„Das zweitbeste aus der Klasse!“
„Sehr schön! Hast du wirklich gut gemacht!“
Sofie lächelte strahlend, erfreut über sein Lob, und steckte das Zertifikat wieder in die Tasche.
„Jetzt werde ich Lehramt studieren“, meinte sie frohgelaunt. „Ich denke an die Fächer Kunst und Mathematik. Das waren meine Lieblingsfächer während der ganzen Schulzeit.“
„Lehramt?“, er schüttelte entschieden den Kopf, „Wäre überhaupt nichts für mich. Mag nämlich keine Kinder.“
Sofie lachte hell und er sah sie irgendwie seltsam an.
„Du siehst schön aus, wenn du lachst“, sagte er und musterte sie durchdringend.
Sofie wurde sofort ernst.
„Danke für das Kompliment, aber spar es dir lieber für Laura auf.“
„Ich weiß selber was ich tun oder lassen soll! Außerdem war es kein Kompliment, sondern eine Feststellung.“
Sofie schwieg. Irgendwie gefiel ihr sein Ton nicht. Hatte er einen schlechten Tag gehabt? Er hätte sie ja nicht abholen brauchen, sie wäre auch mit dem Bus nach Hause gefahren. Er hatte sich doch selber angeboten?!
Sie fuhren eine Weile schweigend, nur die Radiomusik tönte leise aus den Lautsprechern. Christian fuhr zu schnell, doch sie sagte lieber nichts. Sie waren längst aus der Stadt heraus und würden bald schon zu Hause sein.
„Wo fährst du denn hin? Wir hätten hier abbiegen sollen!“, rief Sofie aus. „Jetzt kannst du erst an der nächsten Kreuzung wenden oder es mitten auf der Straße tun!“
Sie blickte sich um und sah, wie sie sich immer weiter von der Kreuzung entfernten, bis sie komplett