ТОП просматриваемых книг сайта:
Atlantis wird nie untergehen. Giorgos Koukoulas
Читать онлайн.Название Atlantis wird nie untergehen
Год выпуска 0
isbn 9783738029390
Автор произведения Giorgos Koukoulas
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Giorgos Koukoulas
Atlantis wird nie untergehen
Die Geschichte von Santorin
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
22. MITTAGS, ZEHN SONNEN ZUVOR …
24. MORGENS, ZEHN SONNEN ZUVOR …
1. Die Vulkaninsel
Das Linienschiff folgte einem schnurgeraden Kurs und schnitt die Meeresbucht zwischen den hoch aufragenden schwarz-roten Felsen in zwei Teile. Die Steilwände bildeten eine gewaltige Krateröffnung, die zu einem der größten Vulkane der Erde gehörte. Ganz benommen wachte er aus einem kurzen, aber erholsamen Schlaf auf. In seinem Dämmerzustand nahm er die unwirkliche, wilde Schönheit der Landschaft noch stärker wahr. Mit jeder Sekunde, die verging, erschienen ihm die imposanten Felsklippen des Vulkans, die auf ihn zukamen, immer bedrohlicher und zogen ihn vollkommen in ihren Bann.
Ergänzt wurde das Bild durch blütenweiße Häuser, die, der Schwerkraft und der Höhe zum Trotz, am Rand des Abgrunds zwischen Meer und Himmel hingen. Wie die letzten Schneereste auf Berggipfeln, kurz bevor sie durch die warme Berührung der Frühlingssonne wegschmelzen. Als sich das Schiff dem Hafen näherte, konnte er auf der linken Seite deutlich die ersten Ortschaften der Insel erkennen. Zunächst den Ort Ia mit seinem berühmten Sonnenuntergang. Dann entlang der Steilhänge verstreute Häuser wie kleine weiße Flocken bis hin nach Imerovigli, dem nächsten Dorf. Durch den ungezügelten Bauboom auf Santorin geht Ia beinahe in die Inselhauptstadt Fira über. Nur ein geübtes Auge kann noch zwei getrennte Orte ausmachen. Weiter nach rechts, am Rand der kreisförmigen Caldera, eine ebenso zauberhafte Landschaft. Vereinzelte Gruppierungen weißer Häuser auf dem Gipfel des Vulkans. Auf der gegenüberliegenden Seite der Insel steht der letzte erkennbare weiße Fleck für das Dorf Akrotiri. Minuten vergingen, bis er sich von den eindrucksvollen Bildern lösen konnte, die sich beim langsamen Dahingleiten des Schiffes vor ihm auftaten.
Alexandros kam nicht umhin, sich die Ereignisse noch einmal vor Augen zu führen, die ihm dieses erstaunliche Schauspiel beschert hatten. Alles begann vor zwei Tagen mit dem Anruf seines verehrten, doch – wie es bei allen Beziehungen ist, bei denen es keine gemeinsamen Berührungspunkte mehr gibt – vergessenen Archäologieprofessors Nikodimos. Die Dinge entwickelten sich unerwartet schnell im Vergleich zum gleichförmigen Rhythmus der alltäglichen Routine, dem er sich seit Langem ergeben hatte.
Er hatte den Professor in seinen letzten beiden Jahren an der Hochschule kennengelernt und war sofort zu dessen Lieblingsstudenten geworden. Alexandros war sich noch immer nicht darüber im Klaren, warum er sich für Archäologie als zweiten Studiengang entschied, nachdem er seinen Abschluss an der Fakultät für Physik der Universität Athen gemacht hatte. Drängte es ihn damals wirklich, Kenntnisse auf diesem Gebiet zu erwerben, oder wollte er einer beruflichen Sackgasse entkommen? Von klein auf hatte er den Wunsch gehabt, sich mit den Sternen zu befassen; alles, was den Weltraum betraf, faszinierte ihn über alle Maßen. Als er älter wurde, entschied er sich für das Physikstudium, um eine Laufbahn im Bereich der Astronomie einzuschlagen. Doch der Griff nach den Sternen