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Das Geheimnis der Spulen. Geri Schnell
Читать онлайн.Название Das Geheimnis der Spulen
Год выпуска 0
isbn 9783752932539
Автор произведения Geri Schnell
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Inzwischen stehen die zwei Frauen vor einem Gerät, welches Kira Rätsel aufgibt. Ulla erklärt ihr das Wichtigste. Die Spule wird in eine Vorrichtung gespannt, von dort läuft der Faden durch einen Kanal, wird am Ende des Tunnels umgelenkt und zur Spule zurückgeführt.
«Sehr speziell ist», erklärt Ulla, «dass der Faden nicht aufgeschnitten werden muss. Einfach drei Umgänge abwickeln, einspannen und die ganze Spule läuft durch und wird wieder aufgewickelt, keine Ahnung wie das funktioniert, es klappte einfach auf Anhieb. Die ganze Spule ist durchgelaufen, ohne einmal anzuhalten.»
«Woher weisst du, dass alles durchgelaufen ist?»
«Das habe ich erst bemerkt, als der Computer reklamierte und feststellte, dass sich die Aufzeichnung wiederholt.»
Noch staunt Kira über die Konstruktion. Ulla erklärt ihr, dass im Kanal die Zusammensetzung des Fadens ausgelesen wird, als Mark mit der neuen Spule eintrifft. Kurz wird auch er auf den neusten Stand gebracht, derweil Ulla drei Umgänge des Fadens der mitgebrachten Spule abwickelt. Vorsichtig legt sie den Faden in den Kanal und verschliesst ihn.
«Es kann losgehen!», meint Ulla und kippt, nachdem sie noch eine neue Harddisc eingesteckt hat, den Schalter um.
«So jetzt müssen wir bis morgen warten», erklärt Ulla, «nach etwa zehn Stunden wird die Harddisc beinahe gefüllt sein, vorausgesetzt, es sind gleichviele Daten gespeichert, wie auf der ersten Spule.»
Kira verabschiedet sich nach einem Blick auf die Uhr: «Es reicht noch, dass ich die Vorlesung pünktlich erreiche. Hier kann ich eh nicht helfen.»
Auch Mark verabschiedet sich, er will noch die mechanische Werkstatt besuchen. Er bedankt sich bei den Mechanikern, welche den Roboter umgebaut haben. Er zeigt einen Film, in welchem der Roboter im Einsatz zu sehen ist. Die Jungs sind begeistert und freuen sich, dass der Einsatz erfolgreich war. Was Mark damit einsammelt, behält er für sich, hebt dafür die Wichtigkeit des Roboters beim Bergen von antiken Fundstücken hervor. Dass sie den Roboter nicht mehr zurückbekommen, scheint die Mechaniker nicht zu stören, sie arbeiten bereits an einer verbesserten Version, das ist interessanter. Zur Mittagszeit lädt Mark drei Mechaniker zum Essen in die Mensa ein. Er bezahlt gerne, so günstig hat wohl noch niemand einen Roboter erstanden. Dass die Angelegenheit so elegant erledigt werden kann, hilft Mark ungemein. Wie hätte er den Roboter wieder nach Zürich bringen können? Es fehlten die Einfuhrdokumente in Äthiopien und sein Budget, respektive das seines Vaters, wird eh arg strapaziert. Nun freut er sich auf den Abend mit Kira.
Die Auswertung der ersten Spulen gibt noch keine neuen Erkenntnisse. Eine Flut von Daten, doch was bringt das? Solange man den Code nicht knacken kann, gar nichts!
Kira und Ulla teilen sich die Arbeit auf. Jede hat an ihrem privaten PC, zwei Harddisk angeschossen. Ein von Kira geschriebenes Programm, durchsucht nun jede Harddisk. Es sucht nach Wiederholungen, wird eine gefunden, speichert sie diese Sequenz auf der internen Disc. Das Programm läuft im Hintergrund, so kann sich sowohl Kira, als auch Ulla, sofort den gefundenen Sequenzen widmen und versuchen, daraus einen Schluss zu ziehen, welcher eine vernünftige Aussage gestatten würde.
Doch diese Arbeiten können sie erst am Abend erledigen, ihr normales Studium hat Vorrang.
Auch Mark muss sich um sein normales Studienthema kümmern. Er besucht Museen in welchen äthiopische Gegenstände ausgestellt sind. Dass seine gefundenen Spulen, ein Thema für seine Abschlussarbeit ergeben, ist ihm zu unsicher. Er hat ja noch mindestens zwei Jahre Zeit, das eilt nicht. Stellen als Dozent oder Lehrer sind im Moment eh Mangelware, da lebt er lieber bescheiden vom Stipendium.
Nach einer Woche haben sie alle Daten der elf Spulen auf je einer Harddisk gespeichert. Das Vergleichen im PC dauert etwas länger, da ist erst ein kleiner Teil ausgewertet. Die von Kira durchgeführten Übersetzungsversuche sind wenig erfolgreich.
Ausgebrochen finden Gebäude unter schwer weit Brand greifen Ungleichheit funktionieren.
Solche und ähnliche Sätze, spukt das Programm aus, da kann auch die KI nichts damit anfangen. Es ist einfach noch kein roter Faden zu finden, an den man sich bei der Interpretation halten könnte. Auch die ausgespuckten Worte, sind noch sehr unsicher und es heisst nicht, dass sie richtig übersetzt wurden.
Kira gibt den Versuch auf, Worte oder Sätze zu finden. Sie konzentriert sich auf Sequenzen, welche häufige Wiederholungen aufweisen. Sie hat drei typische Sequenzen erkannt und spielt jetzt mit ihnen herum, indem sie immer wieder vom binären System auf ein anderes, zum Beispiel, oktal und dezimal, wechselt. Bis jetzt hat es sie nicht weiter gebracht. Mit dem Siebzehner System, mit welchem sie jetzt arbeitet, scheinen sich gewisse Konturen herauszubilden. Nur, wer rechnet schon mit einem Siebzehnersystem? Da gibt es überhaupt keine logische Verbindung.
Als Mark nach Hause kommt, bemerkt ihn Kira erst gar nicht, sie ist so auf ihren Bildschirm konzentriert. Dass Mark jetzt einen Schlüssel zur Wohnung hat, ist ebenfalls ungewohnt für sie, bis jetzt musste sie Besuchern immer die Türe öffnen.
«Hallo Kira!», begrüsst sie Mark und gibt ihr einen zärtlichen Kuss, «störe ich?»
«Nein natürlich nicht», entgegnet sie und erwidert den Kuss leidenschaftlich.
«Dann ist es ja gut», meint Mark als er wieder zu Atem gekommen ist, «du scheinst allerdings sehr beschäftigt.»
«Schau dir mal dieses Bild an, man kann schemenhaft Konturen erkennen.»
«Ja, nur weiss ich nicht, was es sein könnte. Spiel noch etwas mit der Helligkeit, dann wird es vielleicht deutlicher.»
«Ich kann zwei dünne Sicheln erkennen, eine grosse und eine kleine», sie zeigt mit dem Finger auf den Bildschirm, «was könnte das sein? - Ein Symbol?»
«Ja, jetzt sehe ich sie auch», bestätigt Mark, «sie scheinen zu schweben, jedenfalls ist keine Befestigung zu erkennen.»
«Die Kontur ist wirklich nur sehr schwach erkennbar», gibt Kira zu bedenken, «doch es ist bis jetzt die einzige Darstellung, welche etwas hergibt.»
Plötzlich wird Mark nervös, in seinem Gehirn entwickelt sich ein unglaublicher Gedanke. Er wird still und nachdenklich.
«Was meinst du?», bricht er etwas später sein Schweigen, «wenn das eine Aufnahme der Erde mit dem Mond darstellt? Das wäre doch unglaublich!»
Nun braucht Kira etwas Zeit, um diesen Vorschlag zu verdauen.
«Nehmen wir an, ein Raumschiff steuert von einem anderen Sonnensystem die Erde an, was würde das Raumschiff als Erstes sehen?»
«Genau das ist es!», bestätigt Mark, «als Erstes würde eine schmale Sichel der Erde auftauchen, denn man kommt ja von hinten, also von der Sonne abgewandten Richtung, da taucht als Erstes nur eine schmale Sichel auf und wenn der Mond günstig steht, noch eine kleine Sichel vom Mond.»
«Ja das könnte stimmen», meint Kira, jetzt auch etwas nervös, «das würde bedeuten, dass wir jetzt einen Schlüssel haben, wie die Informationen interpretiert werden müssen.»
«Ja, das ist ein Durchbruch. Wenn wir davon ausgehen, dass Erde und Mond noch die gleiche Grösse hatten, dann haben wir hier einen Massstab, mit dem die Bildgrösse berechnet werden kann!»
«Das würde die Enträtselung der Zeichen deutlich vereinfachen. Zudem ist die Bildgrösse jetzt definiert, zumindest was das eine Bild angeht. Nun kann ich nach ähnlichen Sequenzen suchen. Wenn man weiss, wo das Bild anfängt und endet, ist es schon viel einfacher.»
«Wie geht's jetzt weiter?», fragt Mark.
«Ich suche jetzt in den Dateien nach weiteren Bildern. Du könntest versuchen, festzustellen, von welchem Punkt im Sonnensystem die Aufnahme gemacht wurde. Das würde uns einiges weiter bringen.»
«Anhand der Grössenunterschiede, lässt sich vielleicht die Position bestimmen, von wo die Aufnahme gemacht wurde», sinniert Mark, «findet sich kein solcher Punkt, deutet es darauf hin, dass unsere