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      - Kapitel 3 - Das Stipendium

      Hakim und Ben trainierten nun täglich Baseball. Hakim organisierte für Ben ein Probetraining bei den Brooklyn Dodgers. Vor diesem Ereignis war Ben sehr nervös. Hakim hatte ihn zwar optimal vorbereitet. Denn er wusste worauf die Dodgers wert legten, da Hakim selbst in diesem Team als Catcher spielte. Als Ben das erste mal die Umkleidekabine betrat, hatte er ganz weiche Knie und seine Hände zitterten vor lauter Aufregung. Seine größte Angst war, dass seine Stimme versagte wenn er sich gerade vorstellen wollte.

      Die Jungs saßen auf den Bänken, und alle Blicke waren auf Ben gerichtet. Für einen Moment herrschte eine unangenehme Stille. Bis Hakim aufstand, seinen Arm um Ben legte, und sagte:

      " Leute, darf ich euch meinen kleinen Bruder vorstellen? Das ist Ben. Er wird heute bei uns ein Probetraining absolvieren. Und ich kann euch jetzt schon sagen, er ist der beste Pitcher den ich kenne."

      In dem Moment dachte sich Ben: ' Na toll, jetzt darf ich auf keinen Fall versagen. Danke Hakim.'

      Doch die Jungs reagierten darauf ganz cool. Einer der Jungs sagte:

      " Hey Hakim, setz ihn nicht so unter Druck. Ben, im Namen der Brooklyn Dodgers heiße ich dich herzlich willkommen. Du packst das schon."

      Ben atmete etwas auf. Da ging schon die Tür auf, und der Coach kam herein. Der Coach erblickte den neuen, und ging mit ausgestreckter Hand direkt auf ihn zu.

      " Du musst der neue Anwärter sein, stimmts? Ich bin Jake Sax. Ich trainiere diesen Sauhaufen hier. Du kannst mich Coach Sax nennen." , sprach der 1,80m große Kerl, mit den riesengroßen weißen Händen.

      Ben war noch etwas schüchtern, und sprach deshalb noch mit etwas leiser Stimme:

      " Ja, ich bin der neue Anwärter. Mein Name ist Ben Youngblood. Ich möchte mich bedanken, dass sie mir die Chance geben, dass ich bei Ihnen trainieren kann."

      Coach Sax lachte kurz, und gab zur Antwort:

      " Bedanke dich nicht zu früh. Das Training ist hart. Wenn du danach noch aufrecht stehen kannst, dann kannst du dich bei mir bedanken."

      Ups, dachte sich Ben. Wo ist er da wohl hin geraten? Es war keine Zeit mehr einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden. Das Training ging los. Erst ging es an Aufwärmübungen, dann mussten alle 20 Runden um das Baseballfeld laufen. Das Training war für Neulinge wirklich hart. Für Ben fühlten sich die 20 Runden wie 1000 Runden an. Als die Aufwärmphase vorbei war, kam für Ben die Stunde der Wahrheit. Nun sollte es sich zeigen, ob die täglichen Trainingseinheiten mit Hakim Wirkung zeigten.

      Ben stellte sich auf seine Position. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er fing an ganz ruhig zu atmen. Er konzentrierte sich nur auf den Catcher. Der Coach rief vom Spielfeld rand aus:

      " Nun Ben Youngblood, jetzt zeig was du drauf hast!"

      Ben holte aus, und schmetterte den Ball Richtung Catcher. Dieser war auf die geballte Wucht des Balles nicht gefasst, sodass es ihn richtig umhaute. Alle waren mehr als erstaunt. Und Hakim rief nur:

      " Jaaaaa, genau das ist es! Klasse, Ben!"

      Der Coach war sehr beeindruckt von Ben. Es wurde ihm gleich klar, dass er keinen besseren Pitcher finden konnte. Sofort nach dem Probetraining erklärte er Ben, dass er wenn er es denn möchte bei den Brooklyn Dodgers aufgenommen ist.

      Ben sagte verwundert:" Ob ich das möchte? Ja, klar möchte ich. Wow! "

      Nun war es offiziell. Ben gehörte zu den Brooklyn Dodgers. Ein paar Wochen nach dem Probetraining fand das nächste Spiel gegen die Cincinati Bearcats statt. Dabei handelte es sich um ein Heimspiel für die Dodgers, was natürlich als Vorteil gesehen wurde. Und es zahlte sich aus. Die Dodgers konnten den Sieg für sich einstreichen. So ging die Erfolgswelle über viele Wochen.

      Ben fühlte sich zum ersten mal irgendwo zugehörig. Das Team gewann immer mehr Bedeutung für ihn. Beim Baseball tankte er Kraft, und seine Teamkameraden motivierten ihn immer wieder aufs neue, wenn er mal kurz davor war aufzugeben. Neben dem Baseballspiel ging Ben nach wie vor arbeiten. Jim Moreno konnte ihn bei einem neuen Arbeitsprojekt unterbringen. Er jobbte als Fensterputzer, und dann wieder als Hausmeister an verschiedenen Stellen. Jeden Cent den er dabei verdiente, legte er für´s College zurück. Endlich konnte Ben ein Licht am Ende des Tunnels sehen.

      Über seine dunkle Vergangenheit sprach Ben nur noch selten. Viel zu sehr war er mit der Gestaltung seiner Zukunft beschäftigt. Nie hatte er sein Ziel aus den Augen verloren. Viele Menschen wollen Ruhm und Reichtum. Ben jedoch wollte nur eines. Auf´s College gehen. Eines Tages gab der Coach bekannt, dass sich zwei Collegescouts angemeldet haben.

      " Die Scouts werden 5 von euch für ein Baseballstipendium aussuchen. Das bedeutet, dass die Chancen für euch noch nie so gut standen, ausgesucht zu werden wie dieses mal. Also, ich will dass ihr so hart trainiert, als ginge es um Leben und Tod. Denn es geht um euer Leben, um eure Zukunft. Also, haut rein Jungs!", feuerte Coach Sax seine Jungs an.

      Ben nahm sich die Worte des Coaches sehr zu Herzen. Es ging um alles oder nichts. Hakim bemerkte, dass Ben sich selbst zu sehr unter Druck setzte. Als die beiden zuhause waren, nahm sich Hakim vor mit seinem kleinem Bruder darüber zu sprechen.

      Ben zog sich in sein Zimmer zurück, und trainierte mit seinen Hanteln den Bizeps. Er steigerte sich so hinein, dass nicht einmal das klopfen an seiner Zimmertür ihn dazu brachte das Training zu unterbrechen. Stattdessen drückte er weiter die Hanteln als er Hakim herein bat.

      Hakim öffnete daraufhin die Tür, und fragte:" Hey kleiner Bruder. Kann ich mal kurz mit dir reden?"

      "Ich bin ganz Ohr.", antwortete Ben angestrengt.

      So stellte sich der große Bruder aber das Gespräch nicht vor. Deshalb bat er ihn die Hanteln doch für kurze Zeit beiseite zu legen. Doch Ben dachte nicht daran. Er hatte nur noch eines im Kopf. Er muss dieses Stipendium kriegen. Komme was wolle.

      Über dieses Verhalten reagierte Hakim sauer:" Hey, ich muss dringend mit dir sprechen. Und ich glaube ich hab soviel Respekt verdient, dass du mir deine ganze Aufmerksamkeit schenkst. Also, leg diese blöden Dinger hin, und hör mir zu!"

      Ben war erschrocken, denn so kannte er Hakim nicht.

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