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die ihm sein Führer nennt, suchen, finden und gefahrlos aufsuchen können. Hier sei zum Beispiel ein Zebrastreifen oder eine Ampel genannt. Auch Fahrstühle und Ähnliches soll ein gut ausgebildeter Blindenhund ausfindig machen können. Meist wird ein Blindenhund individuell ausgebildet und deshalb erst dann, wenn der entsprechende Bedarf besteht. Eine hilfebedürftige Person muss hier schon einige Zeit warten, bis „sein“ Blindenhund „fertig“ ist. Die besondere Intelligenz des Hundes stellt sich aber dann heraus, wenn es darum geht, die Befehle des blinden Herrchens nicht zu befolgen, weil sie etwa in einer Gefahrensituation enden würden. Auch dies erlernt ein Blindenhund während der Ausbildung und es stellt so gar nicht das typische Verhalten eines Hundes dar. Hier ist die eigene Intelligenz sowie Denkvermögen gefragt und der Hund muss selbstständig Entscheidungen treffen. Das setzt eine besondere Intelligenz voraus, die nicht jeder Hund besitzt.

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      Eine intensive Sozialisierung sollte auf jeden Fall schon im Welpenalter geschehen. Eine spätere Eingliederung in die Gemeinschaft eines älteren Hundes ist sicher auch möglich, allerdings wird der Erfolg nicht derselbe sein. Genau wie bei uns Menschen lernt auch der Hund im Welpenalter besser und effektiver als ein adultes Tier. Doch was bedeutet nun eine gute Sozialisierung?

      Eigentlich nichts Anderes, als dass sich Ihr Hund in seiner Umwelt gut zurechtfindet. So weiß er zum Beispiel die Körpersprache oder auch die Lautgebung eines anderen Hundes einzuschätzen und somit auch die Bedeutung dieser, zum Beispiel, ob sich Ihr Tier angegriffen fühlen muss oder ob er gerade zum Spielen aufgefordert wird. Er lernt während der Sozialisierung quasi, mit seinen Artgenossen zu kommunizieren und dementsprechend zu agieren.

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      Ebenso lernt Ihr Vierbeiner seine Umwelt sowie verschiedene Situationen seines zukünftigen Lebensumfeldes kennen und damit auch, mit diesem umzugehen. Wenn Sie zum Beispiel mit ihm spazieren gehen, fließen viele neue Eindrücke auf Ihr Tier ein, die es vorher noch nie erlebt hat. Hier ist ein lauter, enger Straßenverkehr zu nennen oder auch größere Menschenmassen, die ihn plötzlich zu erdrücken scheinen. Vielleicht rauschen Straßenbahnen an Ihnen beiden vorbei oder es könnten auch einmal kleine Kinder in der Nähe sein, die plötzlich anfangen, laut zu schreien oder herumzutoben. All diesen und noch ganz anderen Situationen muss Ihr Hund gewachsen sein und dabei entspannt und gelassen bleiben. Das geht aber nur, wenn er all dies kennengelernt hat und somit gut sozialisiert und eben in die Gemeinschaft des Menschen eingegliedert ist.

      Am besten geschieht dies ab einem Alter von etwa vier Wochen. Ab diesem Alter bis zur 20. Lebenswoche sind Hunde besonders gut aufnahmefähig für die vielen Alltagssituationen des Menschen und entsprechend lernen sie in dieser Zeit besonders gut. Wenn möglich, sollten die neuen Erfahrungen mit einem positiven Erlebnis beendet werden. Denn auch negative Eindrücke bleiben im Gedächtnis Ihres Hundes gespeichert und er wird später diese negativen Konfrontationen meiden oder ängstlich reagieren. Sollten Sie und Ihr Vierbeiner also negative Erlebnisse gemacht haben, ist es wichtig, diese entsprechenden Situationen zu wiederholen, um letztendlich das Positive dabei herauszuholen. Denn Ihrem Hund soll ja die Angst vor den entsprechenden Situationen genommen werden.

      Wie schon erwähnt, beginnt eine Sozialisierung bereits im Alter von vier Wochen. Da ein Welpe aber erst ab der achten Lebenswoche, vielleicht auch ein wenig später, in sein neues Zuhause einzieht, wird ein guter Züchter schon einen Teil der Eingliederung übernommen haben. Erkundigen Sie sich, wie weit diese fortgeschritten ist, damit Sie wissen, wo Sie ansetzen und weitermachen können. Aber überfordern Sie Ihr neues Familienmitglied nicht. Lassen Sie ihm Zeit, bis er sich ein wenig eingelebt hat, und fangen Sie dann an, ihn mit allem vertraut zu machen, was auf ihn zukommen würde. Vielleicht wenden Sie sich auch an eine qualifizierte Hundeschule in Ihrer Nähe.

      Sie haben sich nun für einen Welpen entschieden und dieser ist bereits bei Ihnen eingezogen? Denken Sie jetzt darüber nach, welche Alltagssituationen auf Ihren neuen Begleiter zukommen werden. An diese müssen Sie ihn langsam gewöhnen, also sozialisieren. Das können verschiedene Geräusche sein, zum Beispiel das eines laufenden Staubsaugers oder des Rassenmähers. Vielleicht kommen auch Fahrten mit dem Bus, der Bahn oder dem eigenen Auto auf Ihren Hund zu. Das sollte dann auch frühzeitig gelernt werden und nicht erst dann, wenn Ihr Tier erwachsen ist. Allzu oft haben Hunde Probleme mit dem Autofahren und sie mögen dann gar nicht gerne in das Auto einsteigen. Dies wäre wenig vorteilhaft, wenn Sie zum Beispiel mit Ihrem Vierbeiner zum Tierarzt müssen. Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihr Vierbeiner positive Erlebnisse bei der laufenden Sozialisierung mit nach Hause nimmt. Ansonsten müssen Sie, wie oben beschrieben, die entsprechende Lektion wiederholen.

      Zeigen Sie Ihrem Tier alle möglichen Dinge, die außerhalb seines Heimes auf ihn zukommen können. Fahren Sie zum Beispiel mit ihm aufs Land oder in eine belebte Stadt. Hier sind viele neue Eindrücke zu entdecken. Wenn Sie merken, dass Ihr Hund mit gewissen Sachen Schwierigkeiten hat, wiederholen Sie diese Situationen, damit er die Angst davor verliert und gelassen an die Sache herangeht. Üben Sie immer in kleinen Schritten mit Ihrem Vierbeiner und überfordern Sie ihn nicht. Wichtig ist, dass er alle möglichen Lebewesen kennenlernt. Ein Besuch in einem Tierpark wäre hier vielleicht angebracht, doch auch die eigenen Artgenossen sollte er kennenlernen und vor allem verschiedene Menschen. Denn diese können klein, groß, dick oder dünn sein oder gar im Rollstuhl sitzen, was für einen Hund ein ungewöhnlicher Anblick sein kann. Verschiedene Menschen hinterlassen verschiedene Eindrücke. So könnte sich Ihr Hund in Gegenwart eines Kindes wohlfühlen. Steht aber ein ausgewachsener, sehr großer Mensch vor ihm, könnte er plötzlich Angst haben. Das soll natürlich nicht passieren, weshalb eine gute Sozialisierung wichtig ist.

      Ebenso sollte er die verschiedenen Beläge und Untergründe unserer Erde kennenlernen. Wie fühlt es sich für Ihren Hund an, wenn er auf weichem Gras läuft, dann plötzlich im Sand des Strandes versinkt und letztendlich auf hartem Asphalt zum Auto geht? Um Ihrem Vierbeiner das Unbehagen vor Wasser zu nehmen, ist sowieso ein Ausflug an den Strand oder einen See ratsam und sinnvoll. All dies muss Ihr neuer Freund kennenlernen und damit umgehen können, damit er ein ruhiger, entspannter Zeitgenosse für Sie wird.

      Wenn Sie diese erste Hürde im Welpenalter gut gemeistert haben, werden Sie für die Zukunft einen treuen, angstfreien und vor allem loyalen Partner an Ihrer Seite haben.

      Sie haben festgestellt, dass Sie nicht so recht wissen, wie Sie die Zeit mit Ihrem Hund sinnvoll gestalten können? Immer wieder dieselbe Runde Gassigehen und die üblichen Kommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Aus“ können schnell eine gähnende Langeweile hervorrufen. Nicht selten kommt Ihre Fellnase dann auf „dumme“ Ideen, um dieser Eintönigkeit entgegenzuwirken. Zum Beispiel könnte es durchaus sein, dass Ihr ansonsten so braver Hund plötzlich tiefe Krater im Garten hinterlässt. Dies ist aber sicher nicht in Ihrem Sinne, wollen Sie doch nicht Gefahr laufen, beim nächsten Spiel mit Ihrem Hund in einem solchen zu versinken. Zudem sieht es wirklich nicht schön aus, wenn im gepflegten Garten plötzlich viele tiefe, schwarze Löcher vorhanden sind und es eher wie ein Handgranatenübungsstand der Bundeswehr aussieht. Mit den nächsten Kapiteln werden Sie daher viel Wissenswertes darüber erfahren, wie wichtig ein ausgewogenes Spiel und Training einiger Tricks sein kann. Ein eigenes Kapitel ist zudem dem Clicker-Training gewidmet.

      Als Erstes sollten Sie herausfinden, wieviel Beschäftigung Ihrem Hund überhaupt guttut. Vor noch nicht allzu langer Zeit glaubte man, dass der Hund so viele Aufgaben und Aktivitäten wie nur irgend möglich braucht, dabei sollte man eher aufpassen, dass der Vierbeiner nicht überfordert wird. Und dies ist schnell der Fall.

      Jeder

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