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versuchte sie, es einfach zu vermeiden, dass er sie so sah. So konnte sie sich eine weitere Demütigung ersparen.

      Mat räusperte sich. "Okay … ähm … wow …" Er setzte sie vorsichtig auf dem Bett ab. "Ich glaube, den Rest bekommst du im Sitzen hin."

      Er ließ sie los und deute etwas unbeholfen hinter sich. "Ich warte dann nebenan."

      Zoey nickte und Mat verschwand abermals im Bad.

      Was zum Teufel sollte das? Mat brachte sie völlig durcheinander. Sie wusste nie, was er als nächstes tun würde.

      Sie streifte sich den BH ab und legte ihn neben das Kingsize Bett. Dann zog sie sich sein Shirt über.

      Es roch nach Mat … und doch anders. Es roch nach seinem Waschmittel, nach seinem Parfüm und doch nicht nach ihm selbst.

      Dennoch liebte sie den Geruch schon jetzt und vergrub ihre Nase fest darin.

      Dann legte sie sich ins Bett und deckte sich mit der dicken, warmen Decke zu.

      Minuten später öffnete sich die Tür zum Badezimmer. "Bist du soweit?", fragte er.

      "Ja."

      Sie fühlte sich furchtbar einsam, verletzt und gebrochen. Dieser Abend, John und der widersprüchliche Mat hatten ihr alle Kraft ausgesaugt.

      Er kam zu ihr und ging neben ihr in die Hocke. Das Mondlicht zauberte eine seltsame Kombination aus silbernem Licht und Schatten auf sein schönes Gesicht.

      Wieder legte er seine warme Hand unglaublich zart auf ihre Wange. "Wenn es okay ist, bleibe ich noch, bis du eingeschlafen bist."

      Erleichterung durchflutete sie und ihr Herz krampfte sich zusammen. Sie nickte.

      Mats Daumen streichelte noch einmal über ihre Wange, dann stand er auf und holte sich einen Stuhl heran, mit dem er sich neben das Bett setzte.

      Sie lauschte seinem ruhigen Atem, bis sie beinahe eingeschlafen war.

      Kurz davor meinte sie ihn flüstern zu hören: "Schlaf gut … ich passe auf dich auf."

       MATTHEW

      Er wusste nicht, warum er das Bedürfnis hatte, hier zu bleiben und sie zu beschützen; und sei es nur vor ihr selbst. Er musste es einfach tun.

      Mit vor der Brust verschränkten Armen saß er da und beobachtete den blonden Engel, der so verletzlich aussah im fahlen Mondlicht.

      Mat wusste, dass er gehen sollte, dass er nicht länger bleiben sollte, jetzt wo sie eingeschlafen war. Und doch schaffte er es nicht aufzustehen, oder auch nur den Blick von ihr abzuwenden.

      Das Handy in seiner Tasche vibrierte zum einhundertsten Mal. Er nahm es heraus und sah neben vielen verpassten Anrufen auch einige Nachrichten.

      Dave: MRT morgen um 9AM

      Taylor: John ist außer sich. Ist aber erstmal auf seinem Zimmer. Sandro passt auf, dass es so bleibt.

      Alexa: Danke.

      Jason: Brauchst du Hilfe?

      Und zu guter Letzt dankte ihm leider auch Sky, was hieß, dass dieses Drama bis zu den Hochzeitspärchen durchgedrungen war.

      Verdammt. Das war das letzte, was er gewollt hatte, und es war vor allem auch Zoeys größte Sorge. Er wollte nicht, dass sie sich deshalb Vorwürfe machen würde.

      Wenn dann hatte John die Party gesprengt, nicht sie!

      Sein Blick wanderte wieder zu Zoey und sein Entschluss stand fest. Er würde bleiben. Auf keinen Fall sollte sie sich allein mit John auseinandersetzen.

      Jemand musste auf sie aufpassen, wenn sie anscheinend schon keinen Selbsterhaltungstrieb mehr hatte. Was zum Teufel war aus dem spitzzüngigen Weib geworden, das behauptet hatte, sein Schwanz könnte nicht mit Shanes mithalten?

      Wo waren die funkelnden Augen und das ehrliche Lachen hin?

      Er würde es herausfinden. Morgen.

      4 Neue Wege

       ZOEY

      Nur langsam erwachte sie aus einem sehr tiefen Schlaf. Ihre Lider öffneten sich flatternd und ihr Blick fiel sofort auf Mat, der mit verschränkten Armen auf dem Stuhl neben ihrem Bett schlief.

      Das Kinn war ihm auf die Brust gefallen, die Beine waren ausgestreckt und an den Knöcheln überkreuzt. Er war geblieben und hatte sich um sie gekümmert.

      Ihr Magen kribbelte bei dem Gedanken, dass jemand sich um sie sorgte. Jemand wie Mat, groß und stark, bewiesenermaßen dazu in der Lage, sie zu beschützen.

      Sie zog ihre Beine ein wenig an und spürte sofort den Schmerz in ihrem Knöchel. Das schwere Ausatmen konnte sie nicht unterdrücken.

      Augenblicklich fuhr sein Kopf nach oben und sein Blick fand ihren. Einen Moment lang war er noch trüb, klärte sich aber beinahe sofort.

      "Hey", sagte er rau.

      Unwillkürlich musste sie lächeln. Auch Mat lächelte sofort.

      "Guten Morgen."

      Ehe er etwas erwidern konnte, klopfte es an der Tür. Mats Blick verfinsterte sich, dann stand er auf.

      Er ging durchs Zimmer und öffnete mit angespannten Schultern.

      Dave stand in der Tür. "Guten Morgen. Ich habe einen Stützverband mitgebracht, damit Zoey sicher zur MRT kommt."

      "Danke, Mann. Komm rein."

      Er wandte sich von der Tür ab und stoppte dann mitten in der Bewegung, als wäre ihm erst jetzt wieder eingefallen, dass Zoey noch in seinem Bett lag und nicht sonderlich viel anhatte.

      Dave wiederum schien es nicht zu stören. Das Kleid und ihren BH, die vor dem Bett am Boden lagen, quittierte er lediglich mit einer hochgezogenen Augenbraue.

      Zoey richtete sich auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Sie musste grauenhaft aussehen.

      "Guten Morgen. Vielen Dank, Dave. Auch für gestern", sagte sie ruhig.

      Er lächelte und setzte sich neben ihre Beine auf die Bettkante. "Dr. Dave, stets zu Diensten", gab er zwinkernd zurück.

      Sie zog die Decke beiseite und Daves Blick wurde finster.

      "Das sieht nicht so gut aus. Habt ihr es nicht gekühlt?", fragte er.

      Das hatte sie tatsächlich nicht getan. Es war einfach irgendwo in ihrem Gedankenstrudel untergegangen.

      Mat fluchte leise, dann kam auch er näher und warf einen Blick auf das mittlerweile blaue Sprunggelenk.

      Dave trug eine Salbe auf und wickelte dann eine feste Elastikbandage darum. "Das sollte gehen, bis du eine richtige Schiene hast."

      In diesem Moment klopfte es erneut an der Tür.

      "Zimmerservice", drang die Stimme eines Mannes zu ihnen und Mat ging hinüber, um sie stirnrunzelnd zu öffnen.

      "Eine Lieferung für Miss Zoey von Richthofen."

      Mat trat beiseite und ließ den Mann den kleinen Kleiderwagen einfahren.

      Ohne eine Miene zu verziehen, wandte sich der Mann zu ihr.

      "Mr. de Witt erwartet sie um neun zum Frühstück." Dann verließ er den Raum, ohne ein weiteres Wort an einen von ihnen.

      Zoey dachte sich nichts dabei. Das war eben Johns Art. Er machte einen Termin mit ihr, um ihre Differenzen zu klären, und dachte dabei daran, dass sie etwas zum Anziehen und ihre Kosmetikartikel brauchte.

      "Das ist verdammt nochmal nicht sein Ernst!", fluchte Mat. Wäre Zoey nicht so gut darin gewesen, ihre Emotionen zu verbergen, wäre sie unter seinem wütenden Ton zusammengezuckt.

      Zoey schwang die Beine aus dem Bett

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