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Prüfhandbuch Explosionsschutz. Forum Verlag Herkert GmbH
Читать онлайн.Название Prüfhandbuch Explosionsschutz
Год выпуска 0
isbn 9783963145728
Автор произведения Forum Verlag Herkert GmbH
Жанр Зарубежная деловая литература
Издательство Bookwire
Folgende mechanische Zündschutzarten gibt es:
• | EN 13463-1: Nichtelektrische Geräte für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen - Grundlagen und Anforderungen (2009) - ISO DIN EN 80079-36 (neuer Kennbuchstabe „h“) - EN 60079-31 (Schutz durch Gehäuse „t“) neu eingebunden |
• | EN 13463-5: Konstruktive Sicherheit „c“ (2011) |
• | EN 13463-6: Zündquellenüberwachung „b“ (2005) |
• | EN 13463-8: Flüssigkeitskapselung „k“ (2003) - ISO DIN EN 80079-37 (ohne Kennbuchstabe!) |
• | EN 13436-2 (Schwadensicherheit „fr“) wurde überführt in EN 60079-15 |
• | EN 13463-3 (Druckfeste Kapselung „d“) wurde überführt in EN 60079-1 |
• | EN 13463-7 (Überdruckkapselung) wurde überführt in EN 60079-2 |
Die gängigsten Zündschutzarten sind im Folgenden etwas detaillierter dargestellt.
1.9.1 Zündquellenüberwachung „b” (EN 80079-37)
Bild 1: Zündquellenüberwachung „b“ (Quelle: Inburex Consulting GmbH)
Sensoren sind im oder am Gerät verbaut und schalten das Gerät vor dem Erreichen eines kritischen Zustands ab bzw. lösen einen Alarm aus. Die Maßnahmen können automatisch oder manuell eingeleitet werden. Hier gibt es zwei unterschiedliche Niveaus der Sicherheitseinrichtungen:
• | alte Bezeichnung: IPL 1/IPL 2 (nach DIN EN 13463-6) |
• | neue Bezeichnung: b1/b2 (nach DIN EN 80079-37) |
Beispiele für Anwendungen der Zündquellenüberwachung:
• | Temperaturüberwachung, z. B. an Lagern |
• | Drehzahlüberwachung, z. B. an Fördergurten |
• | Vibrationsüberwachung, z. B. an Ventilatoren |
• | Überwachung der Gurtspannung, z. B. an Fördergurten |
• | Drucküberwachung, z. B. für Schmiermittel |
1.9.2 Flüssigkeitskapselung „k“ (EN 13463-8)
Bild 2: Flüssigkeitskapselung „k“; (Quelle: Inburex Consulting GmbH)
Bei der „Flüssigkeitskapselung“ wird die Zündquelle (z. B. potenzielle heiße Oberfläche) so mit Flüssigkeit umgeben, dass eine explosionsfähige Atmosphäre nicht mit der Zündquelle in Kontakt kommen kann.
• | Beispiel: Getriebe |
Auch eine ständige Benetzung einer Oberfläche führt dazu, dass keine mechanischen Funken gebildet werden können.
Beispiel: Restmenge in Pumpe
Hierbei kann im Gegensatz zu den elektrischen Geräten auch eine Flüssigkeitskapselung mit Wasser erfolgen.
1.9.3 Überdruckkapselung „p“ (EN 13463-7)
Bild 3: Überdruckkapselung „p“; (Quelle: Inburex Consulting GmbH)
Bei der Überdruckkapselung „p“ kann durch Aufprägung eines inneren Überdrucks verhindert werden, dass explosionsfähige Atmosphäre in das Gerät eindringen kann. Die Umsetzung kann erfolgen mit
• | Vorspülanforderungen, |
• | Dichtheitsanforderungen, |
• | Drucküberwachung oder Volumenstromüberwachung und |
• | Abschaltung oder Alarmierung. |
In vollständiger Analogie zur entsprechenden Schutzmaßnahme bei elektrischen Geräten wurden die Regelungen hierzu in die EN 60079-2 übernommen.
1.10 Sicherheitstechnische Kennzahlen {Sicherheitstechnische Kennzahlen von Gefahrstoffen}
Eine Einteilung verschiedener Gefahrstoffe nach ihrem chemischen Aufbau ist prinzipiell möglich, aber nicht immer eindeutig. Besser geeignet ist es diese nach den physikalisch-chemischen Eigenschaften zu klassifizieren. Aus diesen Eigenschaften auf mögliche Gefährdungen zu schließen, ist von deutlich praktischerem Nutzen.
Bild 1: Ermittlung der chemisch-physikalischen Kennzahlen im Labor; (Quelle: Inburex Consulting GmbH)
1.10.1 Allgemeine chemisch-physikalische Größen
Um chemische Verbindungen und Gemische zu charakterisieren, können neben ihrer chemischen Zusammensetzung ihre chemisch-physikalischen Größen herangezogen werden.
• | Siedepunkt TSd = f(p) |
• | Dichte = f(p, T) |
• | Korngrößenverteilung |
• | Dampfdruck pD = f(T) |
• | Viskosität = f(p, T, ρ) |
• | Bildungsenthalpie |
• | Schmelzpunkt TSm = f(p) |
• | pH-Wert |
• | Löslichkeit in Wasser bzw. Fett |
Neben diesen allgemeinen Größen lassen sich für die Einschätzung der Gefährdung durch diese Stoffe spezielle sicherheitstechnische Kennzahlen bestimmen.