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Prüfhandbuch Explosionsschutz. Forum Verlag Herkert GmbH
Читать онлайн.Название Prüfhandbuch Explosionsschutz
Год выпуска 0
isbn 9783963145728
Автор произведения Forum Verlag Herkert GmbH
Жанр Зарубежная деловая литература
Издательство Bookwire
Bei dieser Zündschutzart wird das elektrische Betriebsmittel, gekapselt in einem vollständigen Ölbad, betrieben, um es von einer explosionsfähigen Atmosphäre zu trennen. Zu beachten ist die maximale Oberflächentemperatur der Gehäuseaußenseite.
Dies gilt z. B. für Leistungsschalter, Transformatoren und Getriebe.
1.8.3 Druckfeste Kapselung „d“ (EN 60079-1)
Bild 3: Druckfeste Kapselung „d“ (Quelle: Inburex Consulting GmbH)
Bei der Zündschutzart „Druckfeste Kapselung“ wird das Eindringen eines explosionsfähigen Gemisches und damit der Bildung einer explosionsfähigen Atmosphäre im Inneren eines elektrischen Betriebsmittels sowie deren Zündung hingenommen.
Verhindert wird hingegen, dass Flammen und zündfähige Gase vom Inneren in die Umgebung des Betriebsmittels ausdringen, sodass sich eine Explosion nicht aus dem Gerät heraus entwickelt.
Dieses wird durch dickwandige und i. d. R. geflanschte Gehäuse erreicht. Der Spalt des Flansches kühlt die Flammen durch seine Masse, sodass die Explosion sich nicht weiterentwickelt.
1.8.4 Erhöhte Sicherheit „e“ (EN 60079-7)
Bild 4: Erhöhte Sicherheit „e“ (Quelle: Inburex Consulting GmbH)
Bei dieser Zündschutzart wird der Zündschutz durch besonderes Augenmerk auf das Auftreten elektrischer Fehler, wie z. B. Kurzschlüsse und daraus resultierende Oberflächentemperaturen, im Inneren des Betriebsmittels gelegt. In Kauf genommen wird hierbei, dass ein explosionsfähiges Gemisch eindringt und damit eine explosionsfähige Atmosphäre im Inneren eines elektrischen Betriebsmittels bildet, da die innere elektrische Auslegung nicht zu einer Zündung der Atmosphäre führen kann.
Beispiele hierfür sind Motoren, Klemmkästen oder Verteiler.
1.8.5 Sandkapselung „q“ (EN 60079-5)
Bild 5: Sandkapselung „q“ (Quelle: Inburex Consulting GmbH)
Bei dieser Zündschutzart wird das Gehäuse des Betriebsmittels vollständig mit Sand gefüllt und darf nicht geöffnet werden. Somit wird das Eindringen eines explosionsfähigen Gemisches verhindert.
Grundsätzlich ist die maximale Oberflächentemperatur des Betriebsmittels mit der zu erwartenden Zündtemperatur abzustimmen und einzuhalten.
Dies ist z. B. bei Kondensatoren oder Transformatoren einsetzbar.
1.8.6 Vergusskapselung „m“ (EN 60079-18)
Bild 6: Vergusskapselung „m“ (Quelle: Inburex Consulting GmbH)
Bei der Vergusskapselung wird das Gehäuse des Betriebsmittels vollständig mit Vergussmasse gefüllt. Somit wird das Eindringen eines explosionsfähigen Gemisches verhindert.
Grundsätzlich ist auch hier die maximale Oberflächentemperatur des Betriebsmittels mit der zu erwartenden Zündtemperatur abzustimmen und einzuhalten.
Sensoren, PLT-/MSR-Einrichtungen und Kleingeräte können hier beispielhaft genannt werden.
1.8.7 Zündschutzart „n“ EN 60079-7
Bei der Zündschutzart „n“ beruht die Funktionsweise auf der Annahme, dass sich das Betriebsmittel im Normalbetrieb wie ein Betriebsmittel der Zündschutzart „Erhöhte Sicherheit“ verhält und keine Zündquellen durch heiße Oberflächen sowie elektrisch bzw. mechanisch erzeugte Funken enthält.
Diese Zündschutzarten sind ausschließlich für Geräte der Kategorie 3 zulässig.
Der Fehlerfall muss bei der Zündschutzart „n“ jedoch nicht betrachtet werden. Ein Kriterium der Zone 2 ist, dass ein zündfähiges Gemisch nur äußerst selten und bei technischen Fehlern kurzzeitig vorhanden sein darf. Außerdem muss es „hinreichend unwahrscheinlich“ sein, dass gleichzeitig auch am betrachteten elektrischen Betriebsmittel ein Fehler auftritt.
nC | nL | nR | nP |
Schutz durch Gehäuse | Energiebegrenzung | Schwadensicherheit | Vereinfachte Überdruckkapselung |
umschlossene Schalteinrichtung gekapselte Einrichtung nicht zündfähige Teile hermetisch verschlossen | Begrenzung von Strom und Spannung Begrenzung von inneren und äußeren Induktivitäten und Kapazitäten Begrenzung der max. Oberflächentemperatur Begrenzung der max. Bauteiletemperaturen | Eindringen Ex-Atmosphäre wird ausgeschlossen Vorrichtung zur Überprüfung der Schwadensicherheit Begrenzung der max. Oberflächentemperatur | Überdruck eines Inertgases im Geräteinneren mit Überwachungseinrichtung Eindringen Ex-Atmosphäre wird ausgeschlossen Begrenzung der max. Oberflächentemperatur |
Untergruppierungen der Zündschutzart „n“; Quelle: Inburex Consulting GmbH
1.8.8 Eigensicherheit „i“ EN 60079-11
Bild 7: Eigensicherheit „i“ (Quelle: Inburex Consulting GmbH)
Bei der Zündschutzart „Eigensicherheit“ wird die Sicherheit im Wesentlichen durch die Begrenzung der in den Betriebsmitteln auch im Fehlerfall vorhandenen Energiemengen realisiert.
Die Betriebsmittel weisen die folgenden Eigenschaften auf:
• | Begrenzung von Strom und Spannung |
• | Begrenzung von inneren und äußeren Induktivitäten und Kapazitäten |
• | Begrenzung der max. Oberflächentemperatur |
• | Begrenzung der max. Bauteiletemperaturen |
Zusätzlich sind betriebsmäßige Funken sowie das Arbeiten unter Spannung erlaubt. Wichtig hierbei sind die Induktivitäten und Kapazitäten der elektrischen Zuleitung zu den Betriebsmitteln zu berücksichtigen.
Beispiele hierfür sind Sensoren und PLT-/MSR-Einrichtungen.