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und fußt auf dem eben erwähnten bio-psycho-sozialen Modell von Gesundheit und Krankheit. Sie untersucht die biologischen, psychischen und sozialen Faktoren, die zur Entstehung und/oder Aufrechterhaltung von Krankheiten beitragen. Im Gegensatz zur Psychosomatik, die eher psychoanalytisch fundiert ist, basiert die Verhaltensmedizin auf der Verhaltenstherapie. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Verhaltensmedizin auf der Ebene der Interventionen Prävention und Gesundheitsförderung mit einbezieht (Ehlert 2002). In den Anfängen der Verhaltensmedizin wurde bei der Abgrenzung zur Psychosomatik auch betont, dass die Verhaltensmedizin das menschliche Verhalten sehr viel stärker einbeziehen würde als die Psychosomatik (Miltner et al. 1986). Essstörungen stehen nicht im Zentrum verhaltensmedizinischer Forschung. Deshalb wird der Ansatz hier nicht weiter ausgeführt.

      Heutige Fragen zu Essstörungen basieren vielfach auf Problemstellungen der Psychosomatik und deren Weiterentwicklung – so etwa die Frage, ob der Bulimia nervosa eine typische Persönlichkeit zugrunde liegt. Die klassische Psychosomatik als Gegnerin der naturwissenschaftlichen Medizin versuchte zu belegen, dass bestimmte körperliche Beschwerden psychische Ursachen haben. Freud führte so körperliches Leiden wie Lähmungen oder Sehstörungen auf psychische Traumata oder psychische Konflikte zurück. In der Geschichte der Psychosomatik kristallisierte sich bald heraus, dass nicht nur die Psyche den Körper beeinflusst, sondern dass auch umgekehrte Wirkrichtungen bestehen. So gibt es Lebensmittel, deren Genuss stimmungsaufhellend sein kann (z. B. Schokolade). Oder es sind Drogen wie Kaffee oder Tee konsumierbar, die eine belebende Wirkung besitzen.

      Diese beiden Wirkrichtungen, 1. Psyche – Soma, 2. Soma – Psyche, wurden bald ergänzt um eine dritte Dimension: die soziale. Damit wird angenommen, dass soziale Faktoren sowohl den Körper als auch die Psyche beeinflussen, wie umgekehrt psychische und somatische Prozesse Auswirkungen auf Soziales haben. Das bio-psycho-soziale Gesundheits- und Krankheitsmodell versucht diese ungemein komplexe Wechselwirkung zwischen körperlichen, seelischen und sozialen Faktoren zu umreißen. Wie bedeutsam soziale Faktoren für Körper und Seele sind, wurde im ersten Kapitel veranschaulicht: Unterschiedliche soziale Lebenslagen spielen eine bedeutsame Rolle hinsichtlich dessen, wie gesund jemand ist und wie lange diese Person lebt.

      In den letzten Jahrzehnten hat sich eine Konkurrenz zur Psychosomatik herausgebildet, die sich Verhaltensmedizin nennt und die verhaltenstherapeutisch fundiert ist.

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      6. Was ist nach Freud eine Hysterie?

      7. Wie beeinflusst die Nahrungsaufnahme die Psyche?

      8. Wie lässt sich das bio-psycho-soziale Gesundheits- und Krankheitsmodell umreißen?

      9. Welches Anliegen hat die Verhaltensmedizin?

      10. Was bedeutet Erklären vs. Verstehen im Zusammenhang mit der Psychosomatik?

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