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nichts mit Drogen. Es könnte natürlich sein, dass eine Verurteilung als Jugendlicher vorliegt, die inzwischen gelöscht wurde.“

      „Vielleicht kannst du mal nachhaken. Irgendeine Zusammenhang zu Maybaum muss es geben.“

      „Und vielleicht auch zu Gerighauser!“, sagte Max.

      Ich war perplex. „Wie kommst du darauf, Max?“

      „Eine der Nummern, die du mir angegeben hast, gehört Ludmilla Gerighauser. Nicht wiedererkannt?“

      „Jedenfalls hat Gerighauser Maybaum vom Anschluss seiner Tante aus angerufen, als er dort gewohnt hat“, stellte ich fest.

      „Ich habe hier auch etwas!“, sagte Rudi und hielt einen Ordner mit Kontoauszügen hoch. „Lag ganz offen auf dem Schreibtisch. Maybaum scheint, was seine Finanzen betraf, sehr viel weniger vorsichtig gewesen zu sein als Rademacher.“

      Rudi blätterte die Auszüge kurz durch. „Es fällt sofort auf, dass zahlreiche Bareinzahlungen in erheblicher Höhe durchgeführt wurden – aber immer knapp unter der Grenze, die diese Bareinzahlungen meldepflichtig gemacht hätte.“

      „Das bedeutet, Maybaum hatte ein Geschäft laufen, das ihm regelmäßig zusätzliche Einnahmen verschaffte“, sagte Max.

      „So ist es.“

      „Wann war die letzte Einzahlung?“, fragte ich.

      Rudi schaute nach. „Vor einer Woche“, lautete die überraschende Antwort. „Ich nehme den Ordner mit. Soll unser Kollege Detlef sich darum kümmern. Der sieht bestimmt noch ganz andere Sachen aus diesen Zahlen!“

      Kommissar Detlef Reichert war bei uns im Moment der Spezialist für Betriebswirtschaft und wann immer es um Konten, Geldströme oder verdeckte Zahlungen ging, dann trat er in Aktion.

      Aber das Wichtigste wussten wir jetzt.

      Maybaum und Rademacher hatten vermutlich bis vor kurzem noch von Verdächtigen Geld erpresst.

      34

      Wir fuhren los, um Tom Subotitsch zu treffen. Subotitsch bewohnte einen Bungalow in einem schmucken Wohngebiet, etwa zwei Kilometer von der Berliner Stadtgrenze entfernt.

      Wir stellten den Wagen bei der Einfahrt zu seiner Garage ab, stiegen aus und betraten das Grundstück. Ein Geländewagen vom Typ Ford Maverick stand mit offenen Türen in der Einfahrt. Ich sah Angelzeug, Proviant, einen zusammengerollten Schlafsack und eine Anglerhose aus Gummi.

      Von Subotitsch’ Dienstvorgesetzten Herrn Kassavetes wussten wir, dass Subotitsch zwei Wochen frei genommen hatte.

      Ein Mann von Anfang vierzig kam aus der offen stehenden Haustür und trug in jeder Hand eine Kiste mit Mineralwasserflaschen.

      „Herr Subotitsch?“, fragte Rudi.

      Der Mann erstarrte.

      Ich zog meine ID-Card. „Harry Kubinke, BKA. Dies ist mein Kollege Rudi Meier. Wir haben ein paar Fragen an Sie, die den Mord an Ihrem Kollegen Thorben Rademacher betreffen und den bisher ungeklärten Tod von Kommissar Sebastian Maybaum betreffen.“

      Subotitsch runzelte die Stirn.

      Er stand einen Augenblick ziemlich unschlüssig da, dann kam er zögernd näher und packte die beiden Mineralwasserkisten in den Maverick.

      „Sebastian ist tot?“, fragte er.

      „Ja. Das mit Rademacher hat man Ihnen gesagt?“

      „Herr Kassavetes hat mich in Kenntnis gesetzt und mir auch angekündigt, dass Sie mir noch einen Besuch abstatten würden. Allerdings kann ich Ihnen zur Sache nicht viel sagen.“

      „Das glaube ich schon“, erwiderte ich.

      „In wie fern?“

      „Vielleicht gehen wir besser ins Haus“, schlug ich vor. Ich deutete auf die gepackten Sachen in seinem Maverick. „Im Übrigen hätten wir auch gerne, wenn Sie sich für die Ermittlungen zur Verfügung halten könnten.“

      „Bin ich ein Verdächtiger? Haben Sie irgendeinen richterlichen Beschluss, der es mir untersagt, die Grenzen meiner Gemeinde zu verlassen?“

      „Nein, das nicht.“

      „Na also. Im Übrigen habe ich auch keineswegs eine Weltreise vor, Kommissar Kubinke.“

      „Wohin geht es denn?“

      „Ich besitze ein Ferienhaus an einem See in Mecklenburg. Und falls Sie Fragen haben und nicht so viel Krach machen, dass Sie die Fische vertreiben, können Sie mich dort gerne besuchen!“

      „Sehen wir erst mal zu, was wir hier und jetzt klären können“, schlug ich vor.

      35

      Wir folgten Tom Subotitsch ins Haus. „Einen Platz kann ich Ihnen anbieten, aber keinen Kaffee und kein Bier. Es ist nichts im Haus. Aber, so wie ich Sie einschätze würden Sie ohnehin während der Dienstzeit keinen Schluck zu sich nehmen.“

      „Richtig“, nickte ich. „Jedenfalls kein Bier.“

      „Also fragen Sie! Was wollen Sie wissen?“

      „Zum Beispiel, ob Ihr Kollege Maybaum ein Trinker war?“

      „Er

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