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In den letzten Jahrzehnten hat das Interesse des Kunstbetriebs an Archiven mehr und mehr zugenommen und sich zu einem regelrechten »Archivierungszwang« entwickelt. Suely Rolnik beschreibt in ihrem Text die Wurzel dieser Tendenz in der Konzeptkunst der 1960er und 70er Jahre, mit Fokus auf den Ländern Lateinamerikas, die von Militärdiktaturen beherrscht wurden. Eine Ursache hierfür sieht sie in der »kolonialen Verdrängung«, die wie die Diktaturen ein tiefgehendes Trauma in diesen Ländern hinterlassen und zu einer Spaltung zwischen dem Poetischen und dem Politischen geführt hat, fortgeführt im Missverständnis der »offiziellen« Kunstgeschichte, die die dort vorzufindenden künstlerischen Praktiken im Sinne einer »politischen« oder »ideologischen Konzeptkunst« deutet. Vor diesem Hintergrund bricht der Wille hervor, sich den Archiven erneut zuzuwenden und die Verschmelzung der poetischen mit den politischen Kräften zu reaktivieren. Die Psychoanalytikerin, Kuratorin und Kulturkritikerin Suely Rolnik lebt in Brasilien.   Sprache: Deutsch/Englisch  

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Gustav Klimt (1862–1918), eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten seiner Epoche und gefeierter und umstrittener Pionier der Wiener Moderne um 1900, rückte wie kein zweiter Maler die Darstellung des Weiblichen in den Mittelpunkt seines Schaffens. Frauen inspirierten ihn zu kühnen Bildschöpfungen, die zu den Glanzstücken der Jugendstil-Kunst zählen. Klimt beschwor ein neues Frauenbild, das den Zeitgeist des Fin de Siècle atmete und den Aufbruch in das 20. Jahrhundert markierte. So erschuf er mythische Heldinnen, elegante Porträts von Damen der feinen Wiener Gesellschaft und erotische Zeichnungen nach jungen Aktmodellen voller Sinnlichkeit und Ekstase. Klimts ewige Obsession mündete in zahlreiche skandalumwitterte Frauengeschichten, von denen das Buch erzählt.   Sprache: Deutsch

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»Angenommen, wir hätten ein genau eingestelltes, ultra-empfindliches Instrument, das wir dazu verwenden könnten, uns an die Schattierungen und Feinheiten des Nichts heranzuzoomen und auf sie einzustimmen. Doch was würde es bedeuten, sich an das Nichts heranzuzoomen, mit immer größerer Sensitivität und Schärfe zu sehen und zu hören, sich auf immer genauere und feinere Maßeinteilungen der Einzelheiten von … zuzubewegen? […] Wie bestimmt man den Maßstab in der Leere? Was ist die Metrik der Leerheit? Was ist das Maß des Nichts? Wie können wir ihm näherkommen?« Karen Barad geht im vorliegenden Notizbuch diesen abstrakten Fragen nach und verbindet in ihrem präzisen Entwurf Erkenntnisse aus der Physik mit philosophischen Theorien – etwa Ansätze der Quantenphysik und epistemologische Überlegungen des dänischen Physikers Niels Bohr.   Karen Barad (*1956) ist Professorin für Feminist Studies, Philosophie und History of Consciousness an der University of California, Santa Cruz, und hat in theoretischer Physik mit dem Forschungsschwerpunkt Quantenfeldtheorie promoviert.

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»Liebe bedeutet dem anderen kein Toter zu sein und dass der andere einem selbst kein Toter ist«, schreibt Judith Butler über den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel und die Liebe. Auf der Grundlage seines Aufsatzes »Liebe« (1797/98) und dem »Systemfragment von 1800« (1800) ist sie Hegels frühen Reflexionen über Liebe auf der Spur. Ihr besonderes Moment liegt laut Butler in der Umkehrbarkeit; so käme es bei Hegel wie auch in der Liebe vor, dass die auktoriale Stimme die Richtung wechselt und eine Aussage trifft, die die vorangegangene infrage stellt. Butler stellt die These auf, dass Liebe eine eigene Logik besäße, die von »unbeschränkter Offenheit« durchzogen sei. Selbsthass und Eigenliebe, die Beziehung zwischen dem Einzelnen und der Welt, zwischen dem Lebendigen und dem Toten, die Entstehung der materiellen Welt und der Liebe als Enteignung des Selbst sind Themen dieses Essays über die »Wurzel unseres Wesens«. Die Philosophin Judith Butler (*1956) ist Professorin an den Fakultäten für Rhetorik und vergleichende Literaturwissenschaften der University of California, Berkeley, und Gastprofessorin an der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Columbia University, New York.   Sprache: Deutsch/Englisch

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Hrach Bayadyan, [/b]einer der führenden Kulturkritiker aus Armenien, konzeptualisiert in seinem Notizbuch »das Postsowjetische« neu. In Anlehnung an den Soziologen Manuel Castells warnt er davor, dass dieser Begriff allein noch nichts hieße, außer »Ex« zu sein und eine Distanz zur sowjetischen Vergangenheit zu besitzen. Vor dem spezifischen Hintergrund der Geschichte Armeniens und seiner jahrhundertelangen Kolonisierung nähert sich Bayadyan der besonderen armenischen Situation und betrachtet sie im Licht postkolonialer Theorien. Der fehlende Dialog mit der Vergangenheit hat die ostarmenisch-westarmenischen beziehungsweise sowjetarmenisch-diasporaarmenischen Unterschiede bisher ausgeblendet. »Postsowjetisch werden« stellt demnach das Projekt dar, mit dem Schreiben und Sprechen »aus dem Inneren« dieser Verwicklung zu beginnen. Der Kulturkritiker Hrach Bayadyan (*1957) lebt und arbeitet in Jerewan; er lehrt Medien- und Kulturwissenschaft an der Yerevan State University.   Sprache: Deutsch/Englisch

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En 2014, apareció un libro que fue un éxito de crítica y marcó el inicio de los estudios recientes sobre Ramón López Velarde. Siete años después, para coincidir con el centenario luctuoso del gran poeta zacatecano, el autor de aquel libro, Fernando Fernández, vuelve al tema con doce nuevos ensayos sobre su vida y su obra, entre los que hay de todo; el análisis y la puesta en contexto de algunos retratos que estuvieron fuera de la vista de los conocedores durante cien años; el estudio de una novela publicada hace más de un siglo en la que aparece un personaje inspirado en su persona; un nuevo relato de su relación con la mujer que inspiró sus mejores poemas amorosos; la explicación del origen de una singular leyenda que marcó la imagen que tenemos de sus últimos días, antes de caer enfermo y morir de manera inesperada y prematura; el repaso a algunas de las publicaciones donde aparecieron originalmente los poemas y sus crónicas, y la reseña de las principales novedades sobre el tema, entre ellas la primera edición mexicana de un estudio aparecido en Europa hace seis lustros y que había sido ignorado durante todo ese tiempo. En palabras de su autor, La majestad de lo mínimo es una apuesta en favor de una visión más nítida y completa de López Velarde y un nuevo llamado entusiasta a volver a él.

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Corona führt uns vor Augen, mit welchen schwelenden gesellschaftlichen Konflikten wir zu kämpfen haben. Die gewohnte Wachstumslogik des «Weiter so» und «Mehr vom Gleichen» stößt an absehbare Grenzen. Spätestens jetzt ist allen klar, dass mit dem Weg aus der Pandemie eine große Transformation auf den Feldern Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Inklusion einhergehen muss. Auch dem Theaterbetrieb stellen sich Fragen nach Öffnung und Teilhabe, nach Klimawandel und Organisationsentwicklung sowie nach den sich stark verändernden Kommunikations- und Interaktionsmustern. Das vorliegende Arbeitsbuch versammelt Texte und Thesen, bietet Ansätze und Ausblicke und skizziert Prozessdesigns der Veränderung.
Denn nur wenn es dem Theater gelingt, sich den Fragen der Zeit radikal zu stellen, sich inhaltlich und strukturell grundlegend zu wandeln, wird es ein Theater der Zukunft geben.
Mit Beiträgen von Bruno Latour, Sylke van Dyk, Friedrich von Borries, Amelie Deuflhardt, Katharina Warda, Adrienne Goehler, Tina Lorenz, Berthold Schneider, Uwe Schneidewind, Nicola Bramkamp, Anta Helena Recke, Helgard Haug, Alexander Giesche, Horthensia Völckers, u. a.

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Weltweit wird diskutiert, wie sich die Klimakatastrophe noch abwenden lässt. In Elektromotoren zu investieren, wird nicht ausreichen. Johanna Bussemer und Katja Kipping entwerfen einen Green New Deal als Zukunftspakt, der die sozialen und ökologischen Krisen entschärft und Konsequenzen aus dem Corona-Schock zieht. Ein solches Programm muss ein grundlegendes sozial- und wirtschaftspolitisches Umdenken wagen. Vom historischen New Deal lässt sich der dafür nötige Mut zum Konflikt lernen.

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