Аннотация

"Zimmers Turm" ist eine ausgefallene Burleske mit witzigen Szenen und ausgeprägter Situationskomik. Auf einer Geburtstagsfeier erfährt eine Gruppe kunst- und literaturbegeisterter, kauziger Personen beiderlei Geschlechts von der beabsichtigten Schliessung des Hölderlinturms in Tübingen und beschließt, zu dessen Rettung vor Ort auf ziemlich skurrile Weise aktiv zu werden. In Anlehnung an Hesses «Morgenlandfahrt» gründen sie spontan einen Bund gleichen Namens und brechen kurz darauf nach Tübingen auf. Die ursprüngliche Absicht, per Bahn an den Ort des Geschehens zu reisen, wird allerdings, nachdem man aufgrund einiger turbulenter Ereignisse auf dem Bahnhof den Zug verpasst hat, nach einer engagierten Diskussion zugunsten einer Wanderung zu Fuß aufgegeben – ausschlaggebend für diese Entscheidung ist letztlich ein beeindruckendes, in diese Richtung weisendes Gedicht, welches eine Teilnehmerin des Bundes verfasst hat und im Laufe der Debatte vorträgt sowie auch die auf diese Weise gesteigerte ideelle Nähe zu Hesses literarischem Vorbild. Im Verlauf der nun folgenden Wanderung begegnet der bunte Zug einer Reihe von Leuten ähnlich schrägen Formats, namentlich einer Gruppe von Künstlern und Graphikern auf einem Aussiedlerhof, mit denen man in einer grotesken Aktion einem ortsbekannten Widerling zu Leibe rückt, einem humorigen Förster, der mit einer frappierenden Tanzeinlage den Zug zu beeindrucken weiß und einem mit Bauwagen und altem Deutz-Traktor reisendem Sangesquartett, mit denen man einen Hölderlin-Hymnus einstudiert um anschließend gemeinsam als Bundesgenossen nach Tübingen zu ziehen. Dort angekommen mündet die Geschichte dann in ein wildes Finale.

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"Die Frau in Blau" ist eine Erzählung, in der es um Einsamkeit und Liebe in der Großstadt geht. Vier Frauen und drei Männer treffen aufeinander und entwickeln, im Verlauf von nur knapp vier Wochen, ein komplexes Beziehungsgeflecht, das ihr Selbstbild und ihre Lebenswelt tiefgreifend verändert. Die Personen sind zunächst Esther, Chefin einer auf Edelstahl spezialisierten Schlosserei, Cora, eine an ihrer Diplomarbeit feilende Studentin und Eva, eine drogenabhängige Prostituierte, außerdem Manfred, Coras Professor, Roland, einer von Esthers führenden Angestellten und Franz, leitender Psychologe einer psychatrischen Klinik. Im Zentrum der Geschehnisse steht jedoch die vierte Frau, Maria König, eine von Franzens Patientinnen, die unter psychotischen Wahnvorstellungen leidet und in diesem Zustand unbewußt die Straßen der Stadt durchwandert. In einer Art Trance gefangen hält sie immer wieder still und starrt in einer seltsamen Pose regungslos in den Himmel. Regelmäßiges Ziel ihrer Ausflüge ist dabei die städtische Anlage und insbesondere der dortige Teich, an dessen Ufer sie, häufig auch nachts, lange verweilt. Durch eine Reihe mehr oder weniger zufälliger Ereignisse werden die Wege dieser Personen immer enger miteinander verflochten. Maria mit ihrem eigentümlichen, in sich gekehrten Wesen und ihren befremdlichen Gebärden hat auf die übrigen Beteiligten eine zunehmend faszinierende, beinahe suggestive Wirkung und wird, wiewohl meistens geistesabwesend und unansprechbar, ohne eigenes Zutun zum eigentlichen Motor der Geschichte. Mehr und mehr entwickelt sich der nächtliche Park und jener Teich zu einem quasi allegorischen Ort, an dem, von Maria ausgelöst, eine bis dahin unbemerkte und verschüttete Lebenswirklichkeit in die großstädtische Welt der handelnden Figuren bricht.