Аннотация

ES hatte gewartet. Lange Zeit. Jahrzehnte? Jahrhunderte? ES hatte vergessen, die Zeit zu berechnen. Vielleicht waren weniger Jahre verstrichen, als ES glaubte, vielleicht aber auch viele mehr. ES wußte es nicht, und ES wollte es auch nicht wissen. ES hatte nur stets darauf gehofft, daß jemand kommen würde, der den schrecklichen Bann brach. Der die Gefangenschaft beendete. Und dann? Dann kam die Befreiung. Die Freiheit. Die Möglichkeit, endlich wieder aufzuleben und Blut zu trinken, zu erwachen aus der Verbannung, zu töten und Lebensenergie aufzunehmen, um mit jedem Mal stärker zu werden. Und jetzt – war es endlich soweit…

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Der Mann hatte gelbe Augen! Das war das letzte, was John Doraner bewußt wahrnahm. Augen, gelb wie die eines Raubtiers. Tiefschwarze Pupillen in diesen gelben Augen zogen Doraners Aufmerksamkeit auf sich. Daß das Gesicht des Mannes unnatürlich rot war, begriff er schon gar nicht mehr. In den gelben Augen glomm ein seltsames Feuer auf. Von einem Moment zum anderen veränderten sie ihre Farbe und begannen zu leuchten. Eine grelle, übernatürliche Helligkeit ging von ihnen aus. Sie wurde unerträglich, erfüllte Doraners gesamtes Sichtfeld. Und dann schoß aus ihnen eine gnadenlose Hitze hervor, die alles in John Doraner auslöschte. Der Blick aus den gelben Augen hatte ihn getötet.

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Es war ein Ungeheuer, das eigentlich gar nicht auf der Erde existieren dürfte. Es mochte eine Seeschlange aus den alten Mythen und Legenden sein, ein riesiger Krake, dessen Fangarme ganze Schiffe zerstören konnten, ein Nest giftiger, zischender Schlangen, deren Biß unverzüglich tötet. Es war nichts von alledem, und es war etwas von jedem. Eine entsetzliche, gefährliche Mischung. Daß es diese Bestie geben könnte, wollte niemand glauben. Aber es gab einen, der sie herbeibeschwor. Der eine tödliche, mörderische Falle stellen wollte für seinen größten Feind. Und so war das unglaubliche Ungeheuer plötzlich da, und der Schrecken begann. Das Monster, diese gefährliche Mischung aus verschiedenen Bestien, schlug seine Opfer…

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Phil Briggs war ein alter Mann. Er hatte eine Menge erlebt in seinen siebzig Jahren. Und er war immer noch fit und nahm es mit jedem Zwanzigjährigen auf. Das brachte sein Leben in der Wildnis mit sich. Er war ein Einzelgänger, der sich einen Teil seines Lebensunterhaltes als Trapper verdiente. Er streifte durch die Wildnis Alaskas, stellte Fallen auf und verkaufte die Pelze der gefangenen Tiere. Aber allein davon hätte er nicht leben können. Phil Briggs besaß eine Goldmine. Sie war nicht sehr ergiebig, aber es reichte, daß er überleben konnte. Er hätte sie nie gefunden, wenn er nicht dem Teufel seine Seele verschrieben hätte. Das war damals gewesen, als er dreißig wurde. Jetzt lief der Pakt ab. Vierzig Jahre war er gültig gewesen. Damals hatte Briggs sich wenig Gedanken darüber gemacht. Aber jetzt rückte ihm der Tod immer näher Jeden Tag konnte der Sensenmann kommen und seinen Lebensfaden durchschneiden. Und dann gehörte seine Seele dem Teufel. Davor hatte Phil Briggs panische Angst. Und er würde alles tun, um seine Seele zu retten. ALLES.

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Irgendwo in den unergründlichen Tiefen von Raum und Zeit wurde etwas immer stärker. Es gewann seine Kraft aus der gespiegelten Energie von silbernen Zauberscheiben, die sich äußerlich glichen wie ein Ei dem anderen und die doch – nach der Reihenfolge ihres Entstehens in der Zauberschmiede Merlins – jeweils stärker waren als das vorhergehende.
Es, das Werdende, schickte sich an zu erwachen. Noch war es nicht stark genug. Noch befand es sich im Halbschlaf, und es träumte. Aber es suchte nach einem Bezugspunkt. Es fand ihn in einer dieser magischen, handtellergroßen Scheiben, und die unsichtbaren Hände des Werdenden gaben seine Träume weiter, ohne zu ahnen, was es damit auslöste -oder vielleicht doch? Ein unbegreifliches Geschöpf, aus reiner Magie geboren, suchte und fand Kontakt mit einem der Amulette, die Merlin einst geschaffen hatte. Und das Unfaßbare wurde zur Wirklichkeit.

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Sie hatten ihn ermordet.
Sie hatten ihm anschließend ein Grab gegeben. Niemand würde nach ihm suchen. Niemand vermißte ihn. Das hatten sie gewußt, deshalb war er ihr ideales Opfer gewesen. Bevor sie ihn begruben, hatte man ihm eine Injektion verabreicht. Daraufhin blieb die Totenstarre aus. Auch einige andere Veränderungen traten ein. Der Ermordete war kein normaler Toter mehr.
Eine Woche lang lag er in der Dunkelheit seines Grabes. Er war tot, und doch war etwas in ihm wach. Er wartete, aber er kannte keine Ungeduld. Tote sind noch nie ungeduldig gewesen.
Nach dieser Woche des Wartens setzte das zweite Stadium ein.
Der Tote erwachte. Zu einem zweiten Leben, das aber nicht mit seinem ersten zu vergleichen war. Er dachte nicht, fühlte nicht. Er war nur ein Werkzeug, willenlos und steuerbar wie ein Roboter.
Er war ein Zombie.

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Marina schloß die Augen. Über ihrer Nasenwurzel entstand eine steile Falte, als sie sich auf ihr Vorhaben konzentrierte. Die Zeiger der Meßinstrumente schlugen aus. Aufmerksam beobachteten die beiden Wissenschaftler die Szene. Hochgeschwindigkeitskameras liefen, die mehr als hundertfünfzig Bilder pro Sekunden machten. Die Luft schien zu knistern. Dann, von einem Moment zum anderen, geschah die Veränderung. Die Schale mit den Früchten, die vor Marina auf dem flachen Labortisch gestanden hatte, war fort. Verschwunden, als hätte es sie niemals gegeben. Einen halben Meter weiter rechts tauchte etwas anderes auf. Es blitzte metallisch. Ein Dolch, dessen Spitze auf Professor Saranow wies! Und nur eine halbe Sekunde später war im Labor buchstäblich die Hölle los…

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Das Blatt hatte sich gewendet. Eben noch hatte er den Goldpelztiger gejagt. Jetzt war er unversehens selbst zum Gejagten geworden. Rax faßte die Axt mit den beiden gerundeten Klingen fester. Tief atmete er durch, versuchte, ruhig zu werden. In der Ferne hörte er sie, wie sie durch das Unterholz brachen und immer näher kamen. Jeder Atemzug brachte sie dichter an ihn heran. Er hatte nicht geahnt, daß sie ihr Revier so weit ausgedehnt hatten. Sie waren dem Dorf schon viel näher, als es eigentlich hätte sein dürfen. Und wenn er es nicht schaffte, ihnen zu entkommen, konnte er die Menschen im Dorf nicht einmal warnen. Warnen vor jenen, die ihn jetzt hetzten und lebend fangen wollten, weil sie ihn benötigten. Doch er wollte nicht ihr Gefangener werden. Dann lieber im Kampf sterben! Denn wenn sie ihn einfingen, gab es für Rax nur noch den Tod auf dem Dämonenaltar. Sie würden ihn ihrem grausamen, teuflischen Herrn opfern – sie, Astaroths Amazonen…

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Das scharrende Geräusch ließ Watah aufschrecken. Sein Blick flog zum Fenster, und er glaubte, dahinter einen Schatten zu sehen, der sofort verschwand. Watah sprang auf und war mit einem Sprung neben der Tür. Dort hing sein Schwert an der Wand.
Er nahm es herunter und zog es aus der Scheide. Er lauschte. Das Geräusch wiederholte sich. Jemand kratzte am Holz und am Fensterglas. Das war niemals Taniquel, auf die er wartete. Das war jemand, der Watahs Hütte überfallen wollte. Doch hier gab es keine Schätze, die man rauben konnte! Watah öffnete geräuschlos die Tür. Er trat nach draußen. Im Sternenlicht schimmerte die Schwertklinge. Watah wandte sich nach rechts, um den Fremden, der sich am Fenster zu schaffen machte, zu überraschen. Da stürzte etwas aus der Höhe auf ihn herab. Er wurde zu Boden geschleudert, rollte sich herum und sah über sich einen Schatten, spürte den Windzug von heftig bewegten Flughäuten und riß das Schwert hoch, um zuzustoßen. Doch sein Gegner war schneller. Watah sah noch die langen, nadelscharfen Reißzähne und spürte den rasenden Schmerz, dann wurde alles dunkel um ihn. Der Unheimliche trank Watahs Blut…

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Er hatte einen Fehler gemacht, und der hatte sie auf seine Spur gelockt. Jetzt kamen sie, um ihn zu töten. Er konnte sie schon hören.
»Aufhalten«, schnarrte er. »Herr, meine Energievorräte halten nicht mehr lange vor«, wandte der Mann in Schwarz ein. »Wenn ich die Kampfprogrammierung aktiviere…« Der Gejagte winkte ab. Langsam drückte er einige Tasten an dem Terminal und sah die Veränderung auf dem plastischen Bildschirm. Eine rot leuchtende Linie veränderte ihre Zielbahn. Der Gejagte wies auf die irisierende Kreisfläche. »Los, spring hindurch!« befahl er. Diesmal gehorchte der Mann in Schwarz. Mit letzten Energien taumelte er in die Fläche – und löste sich auf. Der Gejagte sprang zurück, preßte sich in eine Nische. Da waren die Jäger auch schon heran, stürmten an ihm vorbei und folgten dem Köder in das flirrende Kreisfeld, das sie aufnahm und ebenfalls verschwinden ließ. Nach ein paar Minuten der Ruhe trat der Gejagte wieder an die Schalttafel und löschte die Einstellung. Dann lachte er lautlos. Er hatte es wieder einmal geschafft! Aber er hatte seinen Helfer verloren…