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Herrmann Schmidt ist ein Künstler der Verwandlung. In seinem Leben hat er schon viele Rollen gespielt und seine Identitäten gewechselt, wie andere ihr Hemd. Erst diente er verschiedenen Herren, dann machte er sich selbständig und brachte es bis zum Grafen, der seinen Einhandsegler durchs Mittelmeer steuert. Zeitweise hielt man ihn sogar für einen Altertumsforscher, dann versuchte er sein Glück als Investor von Ferienanlagen. Doch alle seine Geschäfte begleitet der Tod. Hauptkommissarin Stumpf von der Freiburger Mordkommission hat es nicht leicht, seine Spuren zu verfolgen.

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Die pensionierte Lehrerin Jana Wilhelm erhält einen Brief, der sie an eine längst vergangene Geschichte erinnert. Ihr Jugendfreund und Kollege Frieder Gunsch möchte sie besuchen und fragt an, ob man sich einmal treffen könne, um über alte Zeiten zu reden. Frieder wollte vor mehr als vierzig Jahren mit einem Fischkutter in den Westen flüchten. Doch seine Fluchtpläne wurden verraten. Mehr als drei Jahre verbrachte er in einem Gefängnis der DDR. Jana und Frieder waren Ende der Sechziger in einem Kinderferienlager als Gruppenleiter eingesetzt. Parallel zu ihrer Geschichte erlebt der zehnjährige Winfried im gleichen Ferienlager zwei Wochen voller Abenteuer. Alle drei, das Kind und die beiden Erwachsenen, haben in dieser Geschichte miteinander zu tun und doch erleben sie alles auf jeweils ganz verschiedene Weise.

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Mit dem Begriff «Tempowahn» verbindet man vordergründig Autorennen. Oder man assoziiert damit neue SUV-Modelle und Sportwagen mit 300 und mehr PS. Auch kommen einem die deutschen Autobahnen in den Sinn, auf denen über weite Strecken «Tempofreiheit» herrscht. Der Verkehrsforscher Winfried Wolf findet beim Thema der Beschleunigung noch ganz andere, erstaunliche Zusammenhänge. Solche zwischen Tempowahn und Demokratieabbau, zwischen Geschwindigkeits­fetischismus und Faschismus, zwischen PS-Hochrüstung und Männlichkeitswahn oder zwischen Entschleunigung und Urbanität. Wolf besuchte für seine Recherche die Automessen der Gegenwart. Entgegen allen Bekundungen ist dort für die Hersteller die Geschwindigkeit der neuen Modelle noch immer das wesentlichste Verkaufsargument – der SUV-Boom hält unverändert an. Nach dem aktuellen Befund dringt Wolf ein in die Geschichte der Mobilität als ständig beschleunigte Bewegung von Menschen, wobei diese – von der Eisenbahn über das Automobil bis zum Flugzeug – nicht mit einem Mehr an Kommunikation einherging. Die schlimmste politische Ausformung fand der Geschwindigkeitsfetischismus im Faschismus: Henry Ford, ein begeisterter Anhänger der Nazis, Benito Mussolini und Adolf Hitler setzten auf Temporausch und Autorennen zur Durchsetzung ihrer – durchaus unterschiedlichen – Ziele. Doch auch in den heutigen Gesellschaften ortet der Autor eine fatale Verbindung zwischen Beschleunigung und autoritären Denkmustern. Männer rasten schon immer gerne in den Tod. Winfried Wolf weiß von einer Reihe von Prominenten zu berichten, denen überhöhtes Tempo ein frühes Ende setzte: Vom NS-Helden Bernd Rosemeyer über den Schauspieler James Dean und den Formel-1-Fahrer Jochen Rindt bis zum FPÖ-Führer Jörg Haider. Der Tempowahn ist auch für die Allgemeinheit äußerst schädlich: Rasende Autos und Betonorgien führen zu Stadtzerstörung und Verlust an Urbanität. Tempowahn und Geschwindigkeitsfetischismus, so konstatiert Wolf, müssen endlich der Entschleunigung und der Demokratie weichen.

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