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Karin Bucha
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Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
Generaldirektor Holgersen greift zu dem Apparat, der ihn direkt mit seiner Wohnung verbindet. »Holgersen«, murmelt er. Er vernimmt die aufgeregte, unangenehm hohe Stimme seiner Schwiegermutter. »Bitte, Hendrik, sei heute pünktlich. Alexandra ist soeben eingetroffen. Sie kommt in der Hauptsache deinetwegen, und ich möchte nicht, daß sie enttäuscht wird.« Die Brauen des Mannes ziehen sich ärgerlich zusammen. »Das kann ich nicht versprechen«, gibt er kühl zurück. »Alexandra reist doch nicht sofort wieder ab. Hier werde ich eher benötigt als zu Hause. Bis heute abend dann.« Er legt auf, ohne eine Antwort abzuwarten. Das könnte dir so passen, denkt er grimmig. Wer lädt denn Alexandra laufend ein? Doch wohl du, meine liebe Schwiegermama, damit ich deine Nichte heirate. Hendrik Holgersens Rechte fährt durch die Luft, als wolle sie unerquickliche Gedanken verscheuchen. Zehn Minuten später klingelt er seine Sekretärin herbei. Statt ihrer erscheint das kleine Fräulein Friedrich.
Generaldirektor Holgersen greift zu dem Apparat, der ihn direkt mit seiner Wohnung verbindet. »Holgersen«, murmelt er. Er vernimmt die aufgeregte, unangenehm hohe Stimme seiner Schwiegermutter. »Bitte, Hendrik, sei heute pünktlich. Alexandra ist soeben eingetroffen. Sie kommt in der Hauptsache deinetwegen, und ich möchte nicht, daß sie enttäuscht wird.« Die Brauen des Mannes ziehen sich ärgerlich zusammen. »Das kann ich nicht versprechen«, gibt er kühl zurück. »Alexandra reist doch nicht sofort wieder ab. Hier werde ich eher benötigt als zu Hause. Bis heute abend dann.« Er legt auf, ohne eine Antwort abzuwarten. Das könnte dir so passen, denkt er grimmig. Wer lädt denn Alexandra laufend ein? Doch wohl du, meine liebe Schwiegermama, damit ich deine Nichte heirate. Hendrik Holgersens Rechte fährt durch die Luft, als wolle sie unerquickliche Gedanken verscheuchen. Zehn Minuten später klingelt er seine Sekretärin herbei. Statt ihrer erscheint das kleine Fräulein Friedrich.
Аннотация
Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
Auch ohne hinzuschauen wußte er, wer jetzt eintreten würde, denn es gab nur einen Menschen, der die Tür seines Arbeitszimmers so schwungvoll aufriß. Ein kleines Lächeln huschte über das verwitterte Gesicht des Reeders Bahlken, als er den Kopf von den vor ihm liegenden Papieren hob und Sabine entgegensah. Das junge hübsche Mädchen nahm sich nicht die Zeit, die Tür richtig zu schließen, es warf sie krachend hinter sich ins Schloß und eilte auf den Vater zu. Sabine erreichte ihn aber nicht ganz, sie stolperte über eine tückische Falte des dichten Teppichs und wäre bestimmt vor den Füßen des alten Herrn gelandet, hätte der junge Mann sie nicht aufgefangen, der sich bei ihrem stürmischen Eintritt erhoben hatte. »Hallo, kleines Fräulein, nicht so eilig!« sagte er lächelnd, als sie an seiner Brust lag. Es war nicht unbedingt erforderlich, daß er sie jetzt noch so festhielt, wie er es tat, aber genausowenig war es unbedingt erforderlich, daß ihn Sabine anfauchte. »Lassen Sie mich los!« rief sie, gereizt durch ihr Mißgeschick und durch den Spott, den sie in seinen Augen zu lesen vermeinte. Er sah gut aus, dieser schlanke, hochgewachsene Mann in der schmucken blauen Uniform, aber sein Lächeln kam ihr infam vor. Wußte er nicht, wen er vor sich hatte? Vielleicht glaubte er gar, sie sei nur eine der zahlreichen Sekretärinnen, die bei ihrem Vater arbeiteten. »Meine Tochter«, sagte Bahlken zu seinem Besucher. Dann wandte er sich an Sabine: »Ich habe die Freude, mein Kind, dir den Kapitän unseres ersten Passagierdampfers vorstellen zu können. Hartmann Utecht, auf allen Meeren erfahren und befahren, bisher Kapitän unseres Frachters Lissy, jetzt aber Kommodore unseres schönsten Schiffes. Er wird die ›Sabine‹ sicher leiten…« »So?« sagte das Mädchen nur und maß den Mann von oben bis unten und dann wieder von unten bis oben. »Wenn Sie nichts dagegen haben, ja«
Auch ohne hinzuschauen wußte er, wer jetzt eintreten würde, denn es gab nur einen Menschen, der die Tür seines Arbeitszimmers so schwungvoll aufriß. Ein kleines Lächeln huschte über das verwitterte Gesicht des Reeders Bahlken, als er den Kopf von den vor ihm liegenden Papieren hob und Sabine entgegensah. Das junge hübsche Mädchen nahm sich nicht die Zeit, die Tür richtig zu schließen, es warf sie krachend hinter sich ins Schloß und eilte auf den Vater zu. Sabine erreichte ihn aber nicht ganz, sie stolperte über eine tückische Falte des dichten Teppichs und wäre bestimmt vor den Füßen des alten Herrn gelandet, hätte der junge Mann sie nicht aufgefangen, der sich bei ihrem stürmischen Eintritt erhoben hatte. »Hallo, kleines Fräulein, nicht so eilig!« sagte er lächelnd, als sie an seiner Brust lag. Es war nicht unbedingt erforderlich, daß er sie jetzt noch so festhielt, wie er es tat, aber genausowenig war es unbedingt erforderlich, daß ihn Sabine anfauchte. »Lassen Sie mich los!« rief sie, gereizt durch ihr Mißgeschick und durch den Spott, den sie in seinen Augen zu lesen vermeinte. Er sah gut aus, dieser schlanke, hochgewachsene Mann in der schmucken blauen Uniform, aber sein Lächeln kam ihr infam vor. Wußte er nicht, wen er vor sich hatte? Vielleicht glaubte er gar, sie sei nur eine der zahlreichen Sekretärinnen, die bei ihrem Vater arbeiteten. »Meine Tochter«, sagte Bahlken zu seinem Besucher. Dann wandte er sich an Sabine: »Ich habe die Freude, mein Kind, dir den Kapitän unseres ersten Passagierdampfers vorstellen zu können. Hartmann Utecht, auf allen Meeren erfahren und befahren, bisher Kapitän unseres Frachters Lissy, jetzt aber Kommodore unseres schönsten Schiffes. Er wird die ›Sabine‹ sicher leiten…« »So?« sagte das Mädchen nur und maß den Mann von oben bis unten und dann wieder von unten bis oben. »Wenn Sie nichts dagegen haben, ja«
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Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
Ferdinand Ronald, Spitzen-Regisseur der Awa-Film-Produktion, von dem für gewöhnlich eine wohltuende Ruhe ausgeht in dem Betrieb, der mitunter einem Hexenkessel gleicht, jagt freudig erregt durch die Ateliers. »Haben Sie Frau Velden gesehen?« Schon an dem Ausdruck des Gefragten, der meist ratlos ist, erkennt er, woran er ist und stürmt weiter. Endlich stößt er auf Anna Wiesel, genannt das Wieselchen, die Garderobiere von Chris Velden. Er packt sie an den Schultern. »Zum Donnerwetter! Sie müssen doch wissen, wo Frau Velden sich aufhält.« »Sie – sie –«, stottert sie erschrokken, denn noch nie hat der Regisseur einen solchen Ton angeschlagen, »sie muß in ihrer Garderobe sein. Dort habe ich sie zuletzt gesehen.« »Danke«, murmelt er und hastete davon. Das Telegramm, das das Erscheinen James Maltons zur Premiere von »Verwehte Herzen« ankündigt, trägt er wie ein Fähnchen in der Hand. James Malton kommt extra aus London, um an der Premiere seines und Chris Veldens Film teilzunehmen. Daß er sein Kommen von dem Erscheinen Chris Veldens abhängig macht, stört Ronald weiter nicht. Chris Velden ist immer zur Stelle, wenn sie benötigt wird. Aber er muß ihr die freudige Nachricht sofort bringen. Sie muß es unbedingt wissen. Vor Chris Veldens Garderobentür stockt sein Fuß.
Ferdinand Ronald, Spitzen-Regisseur der Awa-Film-Produktion, von dem für gewöhnlich eine wohltuende Ruhe ausgeht in dem Betrieb, der mitunter einem Hexenkessel gleicht, jagt freudig erregt durch die Ateliers. »Haben Sie Frau Velden gesehen?« Schon an dem Ausdruck des Gefragten, der meist ratlos ist, erkennt er, woran er ist und stürmt weiter. Endlich stößt er auf Anna Wiesel, genannt das Wieselchen, die Garderobiere von Chris Velden. Er packt sie an den Schultern. »Zum Donnerwetter! Sie müssen doch wissen, wo Frau Velden sich aufhält.« »Sie – sie –«, stottert sie erschrokken, denn noch nie hat der Regisseur einen solchen Ton angeschlagen, »sie muß in ihrer Garderobe sein. Dort habe ich sie zuletzt gesehen.« »Danke«, murmelt er und hastete davon. Das Telegramm, das das Erscheinen James Maltons zur Premiere von »Verwehte Herzen« ankündigt, trägt er wie ein Fähnchen in der Hand. James Malton kommt extra aus London, um an der Premiere seines und Chris Veldens Film teilzunehmen. Daß er sein Kommen von dem Erscheinen Chris Veldens abhängig macht, stört Ronald weiter nicht. Chris Velden ist immer zur Stelle, wenn sie benötigt wird. Aber er muß ihr die freudige Nachricht sofort bringen. Sie muß es unbedingt wissen. Vor Chris Veldens Garderobentür stockt sein Fuß.
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Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
»Anja, hören Sie mir eigentlich zu?« Seit einer Weile redet Prof. Dr. Martin Heymer auf das junge Mädchen ein, das vor ihm auf der Couch liegt, ohne daß es darauf reagiert hätte. Sie hat nur einmal den Kopf mit dem tiefschwarzen Haar zur Wand gedreht. Professor Heymer blickt verzweifelt zu Dr. Karola Wilmers, seiner Verlobten und rechten Hand in der Klinik, die mit ausdruckslosem Gesicht an der Wand lehnt, die Hände tief in die Taschen ihres weißen Kittels vergraben. Ratlos hebt sie die Schultern. Der Professor angelt sich einen Stuhl herbei und setzt sich neben Anja von Bergen. Er greift nach ihrer Hand und beginnt abermals mit seiner sympathischen Stimme, in der tiefes Mitgefühl schwingt: »»Hören Sie, Anja! Wir haben alles getan, was menschenmöglich war, und konnten das Leben Ihrer Mutter nicht festhalten. Glauben Sie mir, wir sind genauso erschüttert wie Sie. Aber nur Ihr Vater und ich wußten, wie sehr herzkrank Ihre Mutter war. Immer hat sie die heitere, liebenswürdige Dame gespielt. Dabei hätte sie jede Stunde Ruhe dringend nötig gehabt. Außerdem hat sie Ihren Vater zu sehr geliebt, so daß sie seinen plötzlichen Tod nicht überwinden konnte…« Professor Heymer greift zu seinem Taschentuch und tupft sich die Schweißperlen von der Stirn. Anja hat alles gehört, obgleich der Professor das Gefühl hat, gegen eine gläserne Wand zu sprechen. Kann denn eine Liebe tödlich sein? – denkt sie, und sie lauscht begierig weiter den Worten des Professors.
»Anja, hören Sie mir eigentlich zu?« Seit einer Weile redet Prof. Dr. Martin Heymer auf das junge Mädchen ein, das vor ihm auf der Couch liegt, ohne daß es darauf reagiert hätte. Sie hat nur einmal den Kopf mit dem tiefschwarzen Haar zur Wand gedreht. Professor Heymer blickt verzweifelt zu Dr. Karola Wilmers, seiner Verlobten und rechten Hand in der Klinik, die mit ausdruckslosem Gesicht an der Wand lehnt, die Hände tief in die Taschen ihres weißen Kittels vergraben. Ratlos hebt sie die Schultern. Der Professor angelt sich einen Stuhl herbei und setzt sich neben Anja von Bergen. Er greift nach ihrer Hand und beginnt abermals mit seiner sympathischen Stimme, in der tiefes Mitgefühl schwingt: »»Hören Sie, Anja! Wir haben alles getan, was menschenmöglich war, und konnten das Leben Ihrer Mutter nicht festhalten. Glauben Sie mir, wir sind genauso erschüttert wie Sie. Aber nur Ihr Vater und ich wußten, wie sehr herzkrank Ihre Mutter war. Immer hat sie die heitere, liebenswürdige Dame gespielt. Dabei hätte sie jede Stunde Ruhe dringend nötig gehabt. Außerdem hat sie Ihren Vater zu sehr geliebt, so daß sie seinen plötzlichen Tod nicht überwinden konnte…« Professor Heymer greift zu seinem Taschentuch und tupft sich die Schweißperlen von der Stirn. Anja hat alles gehört, obgleich der Professor das Gefühl hat, gegen eine gläserne Wand zu sprechen. Kann denn eine Liebe tödlich sein? – denkt sie, und sie lauscht begierig weiter den Worten des Professors.
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Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
Buntfarbige Fahnen und Wimpel wehen lustig im Winde. An eigens für das Betriebsfest errichteten Masten winden sich Girlanden hinauf und verleihen dem weiten Fabrikhof ein buntes, fröhliches Aussehen. Alle, die zur Gefolgschaft der Imhoff-Weberei gehören, sind auf den Beinen, denn heute gilt es, die stattlichen Bauten einzuweihen, die sich nach einem verheerenden Brand an Stelle der Trümmer stolz erheben. Meister Henschel, ein graubärtiger, rüstiger Fünfziger, führt seine kleine Schar vor die Freitreppe, die zu dem Verwaltungsgebäude emporführt. Sie nehmen Aufstellung zum Empfang des Fabrikherrn. Dann läuft alles programmgemäß ab. Bernds Wagen fährt vor. An seiner Seite sitzen Bob Rodisch und dessen Vater Christoph, seine beiden ungleichen Freunde, die sich in der letzten schweren Zeit so treu bewährt haben. Das Gesicht des Fabrikherrn Bernd Imhoff wirkt wie eine Maske. Seine Augen, düster und traurig, schweifen über das prächtige, farbenfreudige Bild. Er sieht frohe, erwartungsvolle Gesichter. Ein erhebendes Gefühl schwellt seine Brust. Wie sie ihn freut, die Anhänglichkeit seiner Mitarbeiter! Die hohe Gestalt gestrafft, steigt er die Stufen hinan. Aus den Reihen der kaufmännischen und technischen Angestellten löst sich eine Gestalt, blaß das Gesicht, etwas vornübergeneigt, in den Augen jedoch strahlende Lebensfreude – der alte Prokurist Lehrmann. Er hält eine feierliche Ansprache. Bernds Augen glänzen feucht. Er hat immer noch die Hand Lehrmanns in der seinen und merkt es nicht einmal. Kummer und Sorgen um ein gemeinsames Ziel haben die beiden Männer eng miteinander verbunden. Zum Abschluß der offiziellen Feier spricht Bernd zu seinen Arbeitern.
Buntfarbige Fahnen und Wimpel wehen lustig im Winde. An eigens für das Betriebsfest errichteten Masten winden sich Girlanden hinauf und verleihen dem weiten Fabrikhof ein buntes, fröhliches Aussehen. Alle, die zur Gefolgschaft der Imhoff-Weberei gehören, sind auf den Beinen, denn heute gilt es, die stattlichen Bauten einzuweihen, die sich nach einem verheerenden Brand an Stelle der Trümmer stolz erheben. Meister Henschel, ein graubärtiger, rüstiger Fünfziger, führt seine kleine Schar vor die Freitreppe, die zu dem Verwaltungsgebäude emporführt. Sie nehmen Aufstellung zum Empfang des Fabrikherrn. Dann läuft alles programmgemäß ab. Bernds Wagen fährt vor. An seiner Seite sitzen Bob Rodisch und dessen Vater Christoph, seine beiden ungleichen Freunde, die sich in der letzten schweren Zeit so treu bewährt haben. Das Gesicht des Fabrikherrn Bernd Imhoff wirkt wie eine Maske. Seine Augen, düster und traurig, schweifen über das prächtige, farbenfreudige Bild. Er sieht frohe, erwartungsvolle Gesichter. Ein erhebendes Gefühl schwellt seine Brust. Wie sie ihn freut, die Anhänglichkeit seiner Mitarbeiter! Die hohe Gestalt gestrafft, steigt er die Stufen hinan. Aus den Reihen der kaufmännischen und technischen Angestellten löst sich eine Gestalt, blaß das Gesicht, etwas vornübergeneigt, in den Augen jedoch strahlende Lebensfreude – der alte Prokurist Lehrmann. Er hält eine feierliche Ansprache. Bernds Augen glänzen feucht. Er hat immer noch die Hand Lehrmanns in der seinen und merkt es nicht einmal. Kummer und Sorgen um ein gemeinsames Ziel haben die beiden Männer eng miteinander verbunden. Zum Abschluß der offiziellen Feier spricht Bernd zu seinen Arbeitern.
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Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
Gewitternacht! Blitze zucken rosa-violett vom nachtschwarzen Himmel, zerreißen für Bruchteile von Sekunden die schweren Wolkenwände. Regen peitscht und der Wind heult schaurig durch die Dunkelheit, rüttelt an den Läden des Waldhauses und treibt sein Spiel mit ihnen, pfeifend braust er durch den Kamin. »Ekelhaftes Wetter«, sagt Heiner Voß zu dem väterlichen Freund, der tief in Gedanken versunken an dem bis zum Erdboden reichenden Fenster lehnt und den entfesselten Elementen lauscht. »Hm«, erwidert der nur. Heiner Voß greift zum Schürhaken und entfacht das Feuer, legte einige dicke Holzkloben auf die Glut und lehnt sich wieder in dem tiefen Sessel zurecht. Den Blick hält er auf Dietrich Umbach geheftet. Seine Blicke gleiten über die reglose, elegante und doch so kraftvolle Gestalt. Er seufzt unterdrückt und starrt wieder in die hellauf lodernden Flammen. Ihn fröstelt trotz der Wärme, die angenehm den weiten, prachtvollen Raum durchströmt. Flutet diese Kälte von der hohen Männergestalt her? Oder kommt sie aus dem eigenen Herzen? »Dietrich!« »Bitte?« kommt es fragend vom Fenster her. »Wirst du mir wohl ein paar Minuten zuhören?« »So wichtig?« Es klingt gleichgültig.
Gewitternacht! Blitze zucken rosa-violett vom nachtschwarzen Himmel, zerreißen für Bruchteile von Sekunden die schweren Wolkenwände. Regen peitscht und der Wind heult schaurig durch die Dunkelheit, rüttelt an den Läden des Waldhauses und treibt sein Spiel mit ihnen, pfeifend braust er durch den Kamin. »Ekelhaftes Wetter«, sagt Heiner Voß zu dem väterlichen Freund, der tief in Gedanken versunken an dem bis zum Erdboden reichenden Fenster lehnt und den entfesselten Elementen lauscht. »Hm«, erwidert der nur. Heiner Voß greift zum Schürhaken und entfacht das Feuer, legte einige dicke Holzkloben auf die Glut und lehnt sich wieder in dem tiefen Sessel zurecht. Den Blick hält er auf Dietrich Umbach geheftet. Seine Blicke gleiten über die reglose, elegante und doch so kraftvolle Gestalt. Er seufzt unterdrückt und starrt wieder in die hellauf lodernden Flammen. Ihn fröstelt trotz der Wärme, die angenehm den weiten, prachtvollen Raum durchströmt. Flutet diese Kälte von der hohen Männergestalt her? Oder kommt sie aus dem eigenen Herzen? »Dietrich!« »Bitte?« kommt es fragend vom Fenster her. »Wirst du mir wohl ein paar Minuten zuhören?« »So wichtig?« Es klingt gleichgültig.
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Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
"Salina-Schokolade". In den Werksgaragen stehen die bunten Lieferwagen mit der Aufschrift «Salina-Schokolade». Ein Heer von Arbeitern und Angestellten findet in der «Salina-Schokoladenfabrik» Arbeit und Lohn. Sie arbeiten alle gern in dieser Fabrik, manche schon ein Menschenalter, unter der Leitung von Albrecht Salin. Nirgendwo finden sie einen besseren, gerechteren Chef als ihn. Ein Mensch, der, selbst rastlos tätig, auch die Arbeit der anderen anerkennt und entsprechend belohnt. Alle scheinen sie glücklich und zufrieden. Nur ein Mensch ist es nicht. Ein kleines, fünfjähriges Menschenkind: Claudia, die einzige Tochter des Fabrikherrn. Bitterlich weint sie in die spitzenbesetzten Kissen, in die Dunkelheit des prachtvoll ausgestatteten Zimmers, das allen Ansprüchen gerecht wird, die einem Kind zur Freude und Anregung dienen. Albrecht Salin, müde, abgehetzt von Kopenhagen mit dem Flugzeug und vom Flugplatz mit dem Wagen kommend, betritt sein Haus und hat nur den einen Wunsch, noch etwas Schlaf zu bekommen, denn frühzeitig wartet schon wieder Auslandsbesuch auf ihn, dem er sich besonders widmen muß. In der weiten und hohen Halle knipst er sämtliche Lampen an und sieht sich lächelnd um. Immer wieder freut er sich über die Schönheit und geschmackvolle Ausstattung seines Hauses. Sekundenlang bleibt er nachdenklich stehen und lauscht in die Stille des Hauses. Noch nie hat er sie so stark empfunden wie eben jetzt. Und doch! Wie schön war es doch vor fünf Jahren, als Nina ihm strahlend vor Wiedersehensfreude in die Arme gesprungen kam. Das war wirklich Heimkehr, von einem liebenden Menschen erwartet. Heute?
"Salina-Schokolade". In den Werksgaragen stehen die bunten Lieferwagen mit der Aufschrift «Salina-Schokolade». Ein Heer von Arbeitern und Angestellten findet in der «Salina-Schokoladenfabrik» Arbeit und Lohn. Sie arbeiten alle gern in dieser Fabrik, manche schon ein Menschenalter, unter der Leitung von Albrecht Salin. Nirgendwo finden sie einen besseren, gerechteren Chef als ihn. Ein Mensch, der, selbst rastlos tätig, auch die Arbeit der anderen anerkennt und entsprechend belohnt. Alle scheinen sie glücklich und zufrieden. Nur ein Mensch ist es nicht. Ein kleines, fünfjähriges Menschenkind: Claudia, die einzige Tochter des Fabrikherrn. Bitterlich weint sie in die spitzenbesetzten Kissen, in die Dunkelheit des prachtvoll ausgestatteten Zimmers, das allen Ansprüchen gerecht wird, die einem Kind zur Freude und Anregung dienen. Albrecht Salin, müde, abgehetzt von Kopenhagen mit dem Flugzeug und vom Flugplatz mit dem Wagen kommend, betritt sein Haus und hat nur den einen Wunsch, noch etwas Schlaf zu bekommen, denn frühzeitig wartet schon wieder Auslandsbesuch auf ihn, dem er sich besonders widmen muß. In der weiten und hohen Halle knipst er sämtliche Lampen an und sieht sich lächelnd um. Immer wieder freut er sich über die Schönheit und geschmackvolle Ausstattung seines Hauses. Sekundenlang bleibt er nachdenklich stehen und lauscht in die Stille des Hauses. Noch nie hat er sie so stark empfunden wie eben jetzt. Und doch! Wie schön war es doch vor fünf Jahren, als Nina ihm strahlend vor Wiedersehensfreude in die Arme gesprungen kam. Das war wirklich Heimkehr, von einem liebenden Menschen erwartet. Heute?
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Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
Durch ein kleines Dorf in der Eifel rast ein schnittiger Wagen. Hühner flattern aufgescheucht vor ihm davon und retten sich so schnell sie können. Hunde werden rebellisch und jagen neben ihm her, um ihn zu verbellen, müssen aber den Wettlauf bald aufgeben. Im letzten Augenblick wird ein Kind von der Fahrbahn gerissen. Das Mädchen, am ganzen Körper zitternd, legt die eine Hand um das erschreckte Schwesterchen und steckt die andere als drohende Faust hinter dem Fahrer her. Im flatternden Sommerkleid mit wehenden Locken, lehnt es am Zaun des bescheidenen Anwesens und streckt zornsprühend dem Lenker auch noch die rosige Zunge heraus. Bremsen kreischen. Der Wagen hält nach einigen Metern. Ein Mann steigt aus und kommt den Weg zurück, nicht, weil er beinahe ein Unglück verursacht hätte. Nein! Hans-Friedrich Holmer, einziger Sohn und Erbe der Holmer-Werke, kann sich nicht gefallen lassen, daß ein Dorftrampel ihm die Zunge zeigt. «Erlauben Sie mal, mein Fräulein», sagt er von oben herab in einem so arroganten Ton, daß Gilla Rudolf glühende Röte in die braungebrannten Wangen steigt. Weiter kommt er nicht in seiner Rede, denn die einzigartige Schönheit des Mädchens läßt ihn verstummen. Dafür sprüht es ihm aus Gillas Augen förmlich entgegen. «Ich erlaube Ihnen gar nichts, mein Herr», faucht sie ihn zornbebend an. «Ich erlaube Ihnen höchstens, anständig zu fahren und nicht kleine Kinder in Gefahr zu bringen. Ihren Wagen können Sie zu Kleinholz fahren, aber wäre meiner Schwester auch nur ein Haar gekrümmt worden, es wäre Ihnen schlecht bekommen.» Und dann wendet sich Gilla mit gänzlich verändertem Ton an den kleinen Blondkopf, streicht ihm zärtlich über das Haar und sagt: «Komm, mein Liebling, wir gehen ins Haus.»
Durch ein kleines Dorf in der Eifel rast ein schnittiger Wagen. Hühner flattern aufgescheucht vor ihm davon und retten sich so schnell sie können. Hunde werden rebellisch und jagen neben ihm her, um ihn zu verbellen, müssen aber den Wettlauf bald aufgeben. Im letzten Augenblick wird ein Kind von der Fahrbahn gerissen. Das Mädchen, am ganzen Körper zitternd, legt die eine Hand um das erschreckte Schwesterchen und steckt die andere als drohende Faust hinter dem Fahrer her. Im flatternden Sommerkleid mit wehenden Locken, lehnt es am Zaun des bescheidenen Anwesens und streckt zornsprühend dem Lenker auch noch die rosige Zunge heraus. Bremsen kreischen. Der Wagen hält nach einigen Metern. Ein Mann steigt aus und kommt den Weg zurück, nicht, weil er beinahe ein Unglück verursacht hätte. Nein! Hans-Friedrich Holmer, einziger Sohn und Erbe der Holmer-Werke, kann sich nicht gefallen lassen, daß ein Dorftrampel ihm die Zunge zeigt. «Erlauben Sie mal, mein Fräulein», sagt er von oben herab in einem so arroganten Ton, daß Gilla Rudolf glühende Röte in die braungebrannten Wangen steigt. Weiter kommt er nicht in seiner Rede, denn die einzigartige Schönheit des Mädchens läßt ihn verstummen. Dafür sprüht es ihm aus Gillas Augen förmlich entgegen. «Ich erlaube Ihnen gar nichts, mein Herr», faucht sie ihn zornbebend an. «Ich erlaube Ihnen höchstens, anständig zu fahren und nicht kleine Kinder in Gefahr zu bringen. Ihren Wagen können Sie zu Kleinholz fahren, aber wäre meiner Schwester auch nur ein Haar gekrümmt worden, es wäre Ihnen schlecht bekommen.» Und dann wendet sich Gilla mit gänzlich verändertem Ton an den kleinen Blondkopf, streicht ihm zärtlich über das Haar und sagt: «Komm, mein Liebling, wir gehen ins Haus.»
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Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
In rasender Passage lief der Bogen des Geigers über die Saiten und legte damit beredtes Zeugnis von der unerhörten Technik des Künstlers ab. Die Geige klagte und weinte und griff den Zuhörern ans Herz. In stolzer, freier Haltung stand Egon Heymar auf dem Podium des Konzertsaales. Den Kopf ein wenig zur Seite geneigt, ein Lächeln um den Mund, sich seiner und seines Könnens sehr bewußt – so spielte er sich in die Herzen der hingebungsvoll lauschenden Menschen hinein. Der letzte Geigenton schwang wie ein unendlich zarter Hauch aus. Und gleich einem Orkan brauste der Beifall durch den Saal. Egon Heymar wußte, er galt nicht allein seinem meisterhaften Spiel, nicht nur seinem Können – sondern ihm selber, dem Mann! Seine hohe, schlanke Gestalt neigte sich dankend; der schmale, rassige Künstlerkopf mit den dunklen, leidenschaftlichen Augen wandte sich nach allen Seiten des Parketts. Dann nickte er grüßend hinauf zu den Logen. Als würden ihn weiche, schöne Frauenhände liebkosen, so umschmeichelte ihn der Beifall der Menge, den er niemals missen mochte, den er brauchte wie die Luft zum Atmen. Das wußte auch die junge Frau, die in der Direktionsloge allein saß – seine, Egon Heymars Frau. Was würde sein, wenn Egon einmal nicht mehr der Liebling des Publikums war, wenn ihn der Beifall nicht mehr Tag für Tag umbrandete? Auch jetzt ging ihr wieder dieser Gedanke durch den Kopf, während sich ihre hellen, klaren Augen an seinem Gesicht festsogen. Ach, sie liebte ihn, liebte ihn mit der ganzen Kraft ihres reichen Herzens; und sie liebte ihn mit all seinen Fehlern und Schwächen. Ihre große Liebe ließ sie durchaus nicht blind gegen diese Fehler sein; sie entschuldigte sie nur immer wieder. All ihre guten Gedanken galten ihm; und ihre ganze Liebe offenbarte sich in ihren großen, seelenvollen Augen. Herrliche Augen besaß die junge Frau. Sie waren von einer seltsamen Leuchtkraft. Das strahlende Lächeln um Egon Heymars Mund vertiefte sich, als er jetzt zu ihr hinsah. Ihr Herz schlug rascher.
In rasender Passage lief der Bogen des Geigers über die Saiten und legte damit beredtes Zeugnis von der unerhörten Technik des Künstlers ab. Die Geige klagte und weinte und griff den Zuhörern ans Herz. In stolzer, freier Haltung stand Egon Heymar auf dem Podium des Konzertsaales. Den Kopf ein wenig zur Seite geneigt, ein Lächeln um den Mund, sich seiner und seines Könnens sehr bewußt – so spielte er sich in die Herzen der hingebungsvoll lauschenden Menschen hinein. Der letzte Geigenton schwang wie ein unendlich zarter Hauch aus. Und gleich einem Orkan brauste der Beifall durch den Saal. Egon Heymar wußte, er galt nicht allein seinem meisterhaften Spiel, nicht nur seinem Können – sondern ihm selber, dem Mann! Seine hohe, schlanke Gestalt neigte sich dankend; der schmale, rassige Künstlerkopf mit den dunklen, leidenschaftlichen Augen wandte sich nach allen Seiten des Parketts. Dann nickte er grüßend hinauf zu den Logen. Als würden ihn weiche, schöne Frauenhände liebkosen, so umschmeichelte ihn der Beifall der Menge, den er niemals missen mochte, den er brauchte wie die Luft zum Atmen. Das wußte auch die junge Frau, die in der Direktionsloge allein saß – seine, Egon Heymars Frau. Was würde sein, wenn Egon einmal nicht mehr der Liebling des Publikums war, wenn ihn der Beifall nicht mehr Tag für Tag umbrandete? Auch jetzt ging ihr wieder dieser Gedanke durch den Kopf, während sich ihre hellen, klaren Augen an seinem Gesicht festsogen. Ach, sie liebte ihn, liebte ihn mit der ganzen Kraft ihres reichen Herzens; und sie liebte ihn mit all seinen Fehlern und Schwächen. Ihre große Liebe ließ sie durchaus nicht blind gegen diese Fehler sein; sie entschuldigte sie nur immer wieder. All ihre guten Gedanken galten ihm; und ihre ganze Liebe offenbarte sich in ihren großen, seelenvollen Augen. Herrliche Augen besaß die junge Frau. Sie waren von einer seltsamen Leuchtkraft. Das strahlende Lächeln um Egon Heymars Mund vertiefte sich, als er jetzt zu ihr hinsah. Ihr Herz schlug rascher.
Аннотация
Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
"Professor Martens bitte nach OP 1!" In kurzen Abständen wird die Durchsage wiederholt. «Professor Martens bitte nach OP 1!» Martens hebt den Kopf von seiner Arbeit. Soeben hat er noch etwas Müdigkeit bei der Abfassung des Berichtes für die Fachzeitschrift «Der Arzt» gespürt. Er schiebt die Arbeit von sich und eilt davon. Nichts mehr vor Müdigkeit spürt er. Er wird gebraucht. Irgendein Mensch braucht seine ärztliche Hilfe. Im Vorraum zum Operationssaal findet er seinen Oberarzt Dr. Lenz, den Narkosearzt und Assistenzarzt Dr. Berthold beim Händewaschen. Er stellt sich neben sie an das freie Becken und läßt das Wasser über seine Hände laufen. «Ein Unfall?» «Ein Unfall, ja. Irgendein Idiot hat ein junges Mädchen angefahren. Ich vermute Milzverletzung. Operation eilt jedenfalls. Bluttransfusion habe ich bereits angeordnet.»
"Professor Martens bitte nach OP 1!" In kurzen Abständen wird die Durchsage wiederholt. «Professor Martens bitte nach OP 1!» Martens hebt den Kopf von seiner Arbeit. Soeben hat er noch etwas Müdigkeit bei der Abfassung des Berichtes für die Fachzeitschrift «Der Arzt» gespürt. Er schiebt die Arbeit von sich und eilt davon. Nichts mehr vor Müdigkeit spürt er. Er wird gebraucht. Irgendein Mensch braucht seine ärztliche Hilfe. Im Vorraum zum Operationssaal findet er seinen Oberarzt Dr. Lenz, den Narkosearzt und Assistenzarzt Dr. Berthold beim Händewaschen. Er stellt sich neben sie an das freie Becken und läßt das Wasser über seine Hände laufen. «Ein Unfall?» «Ein Unfall, ja. Irgendein Idiot hat ein junges Mädchen angefahren. Ich vermute Milzverletzung. Operation eilt jedenfalls. Bluttransfusion habe ich bereits angeordnet.»