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      „Mittwoch

      Wieder ruht die Stadt sich aus!

      Zu einer Zeit, da die Lichter der Nacht auf den

      Morgen treffen, folge ich menschenleeren

      Bürgersteigen, sich endlos hinziehenden Straßen

      ohne Autos, wie ein Schlafwandler.

      Mein Blick bleibt an der Kamera über der Tür

      eines Einkaufszentrums hängen, mich überfällt das

      Gefühl, in einer verlassenen Stadt zu sein, ich gehe

      durch eine Unterführung, ein weiterer Tunnel führt

      mich in einer anderen Straße wieder nach oben. ...

      Ich höre das freudlose Gegröle von Betrunkenen,

      für die die Nacht noch nicht beendet ist.

      Ich hebe den Kopf zu der Decke über der Stadt,

      grau wie oxydiertes Silber.

      Ein Bus ohne Fahrgäste fährt vorüber, einem

      Geisterbus gleich.

      Ich schrecke auf, kehre heim, um zu schlafen.“

      Timur Çelik (Auszug aus seinem Statement,

      im Katalog der Ausstellung „Fiktion Okzident“ des

      Goethe-Instituts in Istanbul)

       Istanbul, anlässlich der 12. Istanbul Biennale 2011

       Kunst – Architektur – Kultur – Begegnungen, eine Reise vom 29.10. – 6.11.2011

      Die Reise führte nach Istanbul, derzeit eine der spannendsten und quirligsten Metropolen weltweit. Wir naehmen die diesjährige 12. Kunst-Biennale „Untitled“ zum Ausgangspunkt, um uns den vielfältigen Entwicklungen der Stadt zu nähern, einer Weltstadt, geprägt über und durch viele Jahrhunderte von der Antike bis zur Moderne.

      Die Organisation der Reise lag in Händen der Ev. Stadtakademie in München und unser Partner vor Ort ist „Manzara Istanbul“. Manzara, „ein Projekt, das interkulturelle Netzwerke schafft zwischen Ost und West, Orient und Okzident“. Erdoğan Altındiş steht hinter dieser Idee, als Türke und Deutscher, Architekt und Maler, ist er ein geübter Grenzgänger. Er hat seinen Wunsch in die Tat umgesetzt, „Kulturinteressierte in einer der aufregendsten Metropolen der Welt zusammenzubringen“. Wir wohnten in individuell gestalteten Wohnungen von Manzara im Ortsteil Beyoğlu und suchten von hier aus thematische Wege in die Stadt. Die Wohnungen hatten großenteils wunderbare Ausblicke über die Dächerlandschaft der Altstadt, zum Hafen, über den Bosporus und das Goldene Horn bis hinüber nach Eminönü mit seinen berühmten Moscheen, orthodoxen Kirchen, Palästen. www.manzara-istanbul.com

       « Istanbul – Konstantinopel – Byzanz … eine Kultur-Reise in drei Weltstädte »

      Autor: Paul A. Broß

      Photos: Paul A. Broß

       Copyright © 2011 P. A. Broß Verlag, Grafing – Publishing House

      Alle Rechte vorbehalten – All rights reserved – Tous les droits reservés

      Produktion: PB €nterprises, 85567 Grafing b.M.

       http://www.bross-arts.de/startFrameset.html

       ISBN 978-3-939162-17-9 (Druckversion)

       ISBN 978-3-939162-37-7 (EPUB)

      Blick von der Wohnung ‚Savarona II‘ auf die Schiffsanlegestellen in Eminönü

      29.10.2011

      Von München mit LH Flug 1770 nach Istanbul. Ankunft kurz nach Mittag. Wir werden abgeholt vom ‘Manzara’ Bus, der uns entlang der Südküste (Marmarameer) vom Flughafen Atatürk zum Stadtteil Eminönü fährt, an dessen Spitze die berühmten Bauwerke des byzantinischen, römischen und muslimischen Reiches zu finden sind, vorbei auch an der alten Stadtmauer von Konstantinopel (İstanbul Surları oder Topkapı Surları), die Anfang des 5. Jh.n.Chr. unter Kaiser Theodosius II. errichtet wurde, vorbei an den im Marmarameer gelegenen großen Schiffsanlegestellen, um dann den Schwenk nach Norden zu nehmen, zum Atatürk Bulvari über die Atatürk Köprüsü (Brücke), welche dann das « Goldene Horn » überspannt, um dann den Berg hoch im Stadtteil Beyoğlu am berühmten Galataturm anzukommen. Vom Galataturm, Hauptbastion der genuesischen Siedlung Galata (über dem Stadtviertel Karaköy, im Stadtteil, Beyoğlu, dem alten Galata) Aus, kann man im 360°- Panorama die gesamte 14-Millionen-Stadt überblicken. Dort waren unsere Wohnungen und auch die Manzara-Rezeption.

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      Angler auf der Galatabrücke mit Blick auf die Yeni Cami (Neue Moschee)

      Noch am gleichen Nachmittag machten wir uns auf die Beine, den holprigen mit Kopfsteinplaster bestückten Weg hinunter vom Galataturm zu den Hafenanlagen in Karaköy, vorbei am Englischen Krankenhaus, abenteuerlich über den Voyvoda und dann den Tersane Caddesi, dann hinüber über die Galata-Brücke, deren Brückenränder von vielen Anglern belagert sind, die im „Goldenen Horn“ ihr Abendessen fischen. Wir suchen die Schiffsanlegestellen auf, von denen wir später die Bosporus-Fahrt und die Überfahrt zum asiatischen Teil der Stadt machen werden und kehren schließlich erschöpft und beeindruckt vom ersten Tag allmählich zurück. Über die Brücke führt auch eine Straßenbahn, die vom Stadtteil Kabataş, südlich des Taksim Platzes am Bosporus gelegen, über Tophane nach Karaköy, dann über die Galatabrücke nach Eminönü, dann zum Sirkeci Bahnhof und schließlich nach Gülhane und Sultanahmet führt, eine Straßenbahn, die wir oft im Verlaufe dieser Tage benutzt haben. In Karaköy, an der Ecke Tersane Cad. und Haraççi Ali Sk. befindet sich dann die Talstation der berühmten „Tünel“-Bahn, die durch einen Tunnel bis zum Istiklâl Cad. hochfährt. Unten kaufen wir uns alle die Istanbul-Card für 6 türkische Lira und setzen schon mal 20 Lira auf die Karte. Den meisten von uns reicht dies für die ganze Woche für Tünelbahn, Straßenbahn- und Busfahrten. ‚Taksi‘-Fahrten in Istanbul sind auch sehr zu empfehlen und nicht teuer. Man muss nur darauf achten, dass die Taxi-Uhr eingestellt wird. Vorab-Absprachen an touristischen Stellen für die Rückfahrt sind meist überteuert.

      Die Fahrt mit der ‚Tünel‘-Bahn ist ein Erlebnis. Eine 1874 erbaute Zahnradbahn. Oben angekommen befindet man sich dann am Beginn eines Fußgängerbereichs, der sich bis zum Taksim-Platz ausdehnt, die Istiklâl Cad. Eine historische Straßenbahn bedient diesen Abschnitt, in dem es viele Restaurants und Geschäfte gibt. Auf halber Strecke kreuzt die Yenicarşi Cad., in der sich das Goethe-Institut befindet. Zu Fuß geht es dann wieder den Galipdedec Cad. hinunter zum Galataturm und ins Manzara-Café, wo wir uns noch zu einem informativen Abendgespräch treffen. Zum Abschluss des Tages trifft sich die Gruppe dann in einem typischen Fischrestaurant am Hafen von Karaköy – Hayat Balik. Aus einer Manzara-Wohnung sieht man das allabendliche Panorama.

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      Am Sonntag steht „Istanbul Modern“ auf dem Plan. Wir freuen uns schon auf die Ausstellung.

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