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der tut besser daran, die schmerzenden Füße auch zu genießen. Auch das ist Glück! Und die Energie, die durch diesen Genuss entsteht, sollte man nutzen, um überhaupt jemals in Santiago de Compostela anzukommen.

      Wie lauten die Zutaten für Ihren individuellen Glückscocktail? Von Dankbarkeitstrainings bis zu positivem Denken, vom Aufbauen sozialer Beziehungen, dem Leben im Hier und Jetzt, dem Setzen von Zielen bis hin zu kleinen guten Taten, von Sport und Meditation bis zum Wiederbeleben glücklicher Momente – und natürlich bis zur Steigerung Ihres Sinns für Humor. Damit der Cocktail schmeckt, müssen Ihnen die einzelnen Zutaten schmecken. Sie haben ein Buch über Humor in der Hand. Ich nehme deshalb an, dass Humor Ihnen »schmeckt«. Auch wenn die Holländer nicht bekannt sind für ihre kulinarischen Meisterwerke, was können wir über die Zutat Humor von ihnen lernen?

      Die wichtigsten Ingredienzien des holländischen Humors

      1. Humor ist manschen statt aufspießen

      Erinnern Sie sich an die gemanschten Kartoffeln in Fleischsoße? Muss ich mir die Kartoffel weiterhin auf die Gabel spießen, oder kann ich auch einfach herummanschen? Selbst wenn Perfektionismus und Detailverliebtheit deutsche Stärken sind, sie sind nicht immer zielführend. In den Niederlanden gibt es einen wunderbaren Ausdruck dafür, wenn man sich übermäßig mit Details aufhält: »Mierenneuken«, was so viel heißt wie »Sex mit Ameisen machen«. Fragen Sie sich deshalb ab und an: Muss das jetzt genau so sein, wie ich es möchte? Oder ist ungefähr nicht hin und wieder besser als genau? Kann ich über meine Fehler oder die der anderen auch einmal hinwegsehen und herzlich lachen?

      2. Humor ist klein statt groß

      Probieren Sie es doch mal aus und machen Sie die Dinge, die Sie negativ beeinflussen, in Gedanken einmal klein. Hängen Sie auf holländische Art an alles die Endung »-chen«, und Sie werden sehen, wie vieles, was Ihnen zuvor wichtig erschien – frei nach Reinhard Mey –, plötzlich »nichtig und klein« wird. »Wenn wir hier jetzt noch ein Stündchen weiterverhandeln wegen nichts, dann packe ich meine Sächlein und komme erst wieder zurück, wenn das Sönnchen hier wieder scheint.«

      3. Humor ist, über sich selbst zu lachen

      Dies ist eine Einladung zur Entwicklung einer leichten Persönlichkeitsstörung: Stellen Sie sich einmal neben sich und schauen Sie sich selbst von der Seite an. Fragen Sie sich: »Waar zijn we nu weer in hemelsnaam me bezig?« Frei übersetzt: »Was mache ich hier in Gottes Namen schon wieder?« Wäre es jetzt nicht viel souveräner, über mich selbst zu lachen, als wutentbrannt mit der Tür zu knallen? Wichtig ist, was uns alle verbindet, nicht das, was uns trennt.

      4. Humor ist, vom Positiven auszugehen

      »Das wird schon nicht so schlimm werden.« Wenn Sie, wie die Holländer, immer vom besten Fall ausgehen, ist Ihnen auch in schwierigen Situationen noch nach Scherzen zumute. Nutzen Sie die Kraft des Humors, um zu relativieren. Dinge passieren nicht immer zum Besten, wir können aber das Beste aus ihnen machen.

      »Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?« (aus: David Copperfield von Charles Dickens) Oder aber, gibt es eine bessere Art, mit Unterschieden umzugehen, als mit liebevollem Humor? In diesem Sinne: Was bekommt der Holländer, wenn er drei Mal durch die Führerscheinprüfung gefallen ist? Ein gelbes Nummernschild.

      Bleiben Sie humorvoll en blijf lachen!

      Maike van den Boom

      ist Expertin für Glücks- und Erfolgsmaximierung, halbe Holländerin, Kunsttherapeutin, Managerin und Certified Speaker. Mit ihrem facettenreichen Hintergrund im Vertriebs-, Marketing- und Kommunikationsmanagement in den Niederlanden, Mexiko und Deutschland hat sie ein fundiertes Praxiswissen aufgebaut. Mit diesem Erfahrungsschatz zeigt sie anschaulich, dass wir unsere Ziele besser erreichen, wenn wir glücklich sind und das Leben mit Humor nehmen.

      

www.maikevandenboom.com

      

RENÉ BORBONUS

      Wie Sie mit Humor zum besseren Redner werden

       Als Redner sprechen wir vor Publikum, weil wir eine persönliche Botschaft für unsere Zuhörer haben. Die kommt in aller Regel jedoch mit vielen Fakten und Argumenten daher: sperrige Inhalte, die für sich genommen noch niemanden begeistern. Eine effektive Möglichkeit, Begeisterung zu erzeugen, ist die Komik. Sie kann mehr als bloß unterhalten: Sie verschafft uns Sympathie. Sie lässt uns Meinungen beeinflussen, Argumente entkräften, neue Vorstellungsräume eröffnen. Doch wie stellen wir das an? Dieser Beitrag zeigt, wie die Komik in die Reden kommt.

      Vom »Haha« zum »Aha!«: Lachen heißt verstehen

      Um herauszufinden, wie Komik in Reden angewendet wird, müssen wir uns zuerst fragen, warum sie überhaupt funktioniert. Und beim Warum wird es ernst, bevor es lustig wird: Das Ziel des Redens vor Publikum ist eine »gemeinsame Sinnkonstitution« (Geißner, S. 153 ff.). Was so wissenschaftlich daherkommt, können Sie an jedem guten Witz nachvollziehen: Ein gemeinsamer Sinn ist im Raum, wenn das Publikum Ihren Humor versteht.

      Den gemeinsamen Sinn über Komik zu transportieren hat jedoch noch einen zusätzlichen Nutzen: Nichts dankt das Publikum einem Redner mehr als einen humorvollen Vortrag. Immerhin wissen die Leute vor einer Rede nie, worauf sie sich eingelassen haben: eine Stunde Langeweile oder eine Stunde Feuerwerk. Schaffen Sie es, das Publikum zum Lachen zu bringen, haben Sie nebenbei noch etwas anderes erreicht: Die Zuhörer sind jetzt neugierig, was als Nächstes passieren wird. Ein Redner, der eine Pointe aufbieten kann, hat in der Regel schließlich noch mehr davon auf Lager.

      Lachen ist ein guter Anfang: Komik als dramaturgisches Mittel

      Die Aufmerksamkeit, die eine Pointe erzeugt, nutzt also auch Ihren Redeinhalten. Der Einsatz von Humor empfiehlt sich deshalb schon beim Einstieg in eine Rede: Wenn Sie witzig anfangen, schauen Sie plötzlich in hellwache, erwartungsvolle Gesichter. Das macht die Arbeit nicht zuletzt auch für Sie deutlich angenehmer –

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