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erledigt werden, und so fügen wir uns in unseren Alltag und richten uns nach der Zeit. Wie stark das der Fall ist, merken wir oft erst, wenn wir unsere Armbanduhr vergessen. Jedes Mal, wenn wir aufs nackte Handgelenk starren, wird uns bewusst, wie oft wir die Zeit prüfen.

      Tatsächlich sind wir als Erwachsene total eingebunden: Wir müssen pünktlich zur Arbeit, die Kinder abholen oder zum Fußball fahren, wir müssen rechtzeitig am Bahnhof sein, machen Telefontermine aus und verabreden uns beim Italiener. Dazu kommen die vielen Verpflichtungen, die zwar keine feste Uhrzeit mit sich bringen, aber rechtzeitig erledigt werden müssen: Wir müssen einkaufen, wenn wir was essen möchten; wenn wir nicht ständig waschen, haben wir nichts mehr zum Anziehen. Wir müssen irgendwann zum Zahnarzt und zum Friseur. Dann gibt es natürlich auch noch das Wollen: ein Buch lesen, ein Hobby ausüben, zum Sport gehen ...

      Ob wir wollen oder nicht: Zeit ist ein endliches Gut. Und das Tempo wird durch viele Parameter getaktet.

      Fremdbestimmtes Zeitopfer oder steuernder Zeitmanager?

      Wir werden privat und beruflich immer wieder fremdbestimmt sein. Das gehört zum Leben dazu, denn wir sind nicht alleine auf der Welt. Es ist aber ein Unterschied, ob man nur fremdkontrolliert ist oder gleichzeitig einen hohen Anteil an Selbstbestimmung ausübt. Selbstbestimmt heißt in diesem Fall, dass Sie das Steuer in der Hand halten, auch wenn andere Einflüsse Ihre Zeit beanspruchen und zu einem gewissen Grad auch diktieren.

      Wenn wir uns vollkommen fremdbestimmt fühlen, werden wir zum Zeitopfer. Ein Opfer ist jemand, der leidet, der keine Chance sieht, aus einer privaten oder beruflichen Situation auszusteigen, und sich unter Druck fühlt. Das ist ein sehr unschönes Gefühl, das uns Freiräume nimmt. Wir glauben, wir müssten uns anpassen, stillhalten, und leben oft gegen unsere Bedürfnisse. Selbstbestimmt zu handeln hingegen fühlt sich frei an. Wir sind unabhängiger. Wir entscheiden. Viele Menschen ersehnen sich mehr Selbstbestimmung. Aber Vorsicht: Nicht jeder kommt mit totaler Selbstbestimmung zurecht! Auch hier heißt es, erst einmal auszuloten, was für ein Typ Sie sind. Sehen wir uns also genauer an, in welchen Lebensbereichen wir oft fremdbestimmt sind:

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      Selbst-Test: Wie selbst- und fremdbestimmt sind Sie?

      Bitte nehmen Sie Ihr Tagebuch zur Hand. Ich stelle Ihnen im Verlauf des folgenden Kapitels Fragen, die Sie dabei unterstützen, den Selbst- und Fremdbestimmungsfaktor herauszufinden.

      Der Beruf

      Wenn wir über „Zeit, Beruf und Tempo“ sprechen, spielt der Beruf natürlich eine ganz zentrale Rolle. Zum einen nimmt er bei den meisten Menschen sehr, sehr viel Zeit in Anspruch. Es stimmt, dass viele mehr Zeit mit den Arbeitskollegen oder ihrer Bürogemeinschaft verbringen als mit ihrer Familie.

      ■ Wir müssen zu einer bestimmten Zeit an unserem Arbeitsort / bei einem Kunden etc. sein.

      ■ Telefon, E-Mails, Termine diktieren unseren Arbeitstag.

      ■ In vielen Berufen kommt eine kontinuierliche Fortbildung hinzu.

      ■ Je nach Aufgabenbereich sind wir mehr oder weniger fremdbestimmt: Eine Sekretärin bekommt entweder dauernd Arbeit vom Chef aufgetragen oder aber sie ist eine autonom handelnde rechte Hand.

      Dazu kommen auch Ihre finanzielle Situation und die beruflichen Möglichkeiten, die sich an Ihrem Wohnort bieten. Vielleicht können Sie wegen kleiner Kinder gerade nur halbtags arbeiten, was Ihren Tag extrem hektisch macht. Oder aber Ihre Arbeit ist nicht so gut bezahlt, so dass Sie einen zusätzlichen Job annehmen müssen. Vielleicht sind Sie selbstständig. Egal ob Sie Einzelunternehmer oder Mittelständler sind: Viele arbeiten tatsächlich „selbst und ständig“.

      Nicht immer können wir „mal eben“ an unserer beruflichen Situation etwas ändern. Doch es lohnt sich, konkret unter die Lupe zu nehmen, wie Sie zu Ihrem Beruf stehen. Das verrät Ihnen jede Menge darüber, ob die momentane berufliche Situation wirklich das Gelbe vom Ei für Sie ist. Außerdem erkennen Sie Knackpunkte, an denen Sie Ihr Lebenstempo selbstbestimmt optimieren können.

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      Bitte beantworten Sie in Ihrem Lebenstempo-Tagebuch:

      ■ Wie gerne gehe ich zur Arbeit?

      ■ Zu wie viel Prozent fühle ich mich zeitlich fremdbestimmt im Beruf? Wer oder was bestimmt über meine Zeit (stiehlt sie mir vielleicht sogar)?

      ■ Wäre ich lieber selbstbestimmter? Könnte ich mich wunderbar selbst organisieren, die Arbeit priorisieren und mir meine Zeit einteilen, oder bin ich eher jemand, der Aufgaben ausführt?

      Ganz wichtig: Bitte bewerten Sie nicht! Schreiben Sie spontan, aber sachlich-konstruktiv auf, was Sie denken. Schimpfen Sie nicht über Kollegen und hacken Sie auch nicht auf sich selbst herum. Versuchen Sie objektiv zu antworten und freuen Sie sich über die Erkenntnisse, die Sie für sich gewinnen.

      Privatleben

      Selbstverständlich „fordert“ auch unser Privatleben Zeit: Familie, Freunde, unsere persönlichen Lebensumstände erfordern unsere Zeit und beeinflussen unseren Rhythmus. Je älter wir werden, desto mehr wachsen auch unsere Verpflichtungen: Wir tragen Sorge, es bestehen oftmals auch Zwänge:

      ■ Eltern werden älter. Sie wohnen in unmittelbarer Nähe oder weit entfernt.

      ■ Selbst Mutter- oder Vater-Sein hat vielfältige Aufgaben, Freuden genauso wie Sorgen. Je nach Alter der Kinder ist die Schule ein Dauerthema. Alleinerziehende haben das Doppelte an Kraft und Zeit zu stemmen.

      ■ Wir werden aus heiterem Himmel mit persönlichen Notfällen von uns nahestehenden Menschen konfrontiert bis hin zu Schicksalsschlägen, Krankheit oder dem Tod.

      ■ Schließlich wiederholen sich viele Alltagsaufgaben, die oft genug an Termine geknüpft sind: der Haushalt, wichtiger Schriftverkehr, das Überweisen von Rechnungen oder das Erledigen der Steuererklärung. Wir müssen Termine aller Art wahrnehmen: vom Arzt über den Handwerker bis zu Schulterminen.

      Auch freiwillig auferlegte „Verpflichtungen“ fordern ihren Teil unserer Zeit:

      ■ Viele Werte mischen ins private Leben hinein: die Liebe und die Freundschaft. Ohne Freunde können wir uns das Leben nicht vorstellen. Wir treffen sie zum Essen oder im Kino. Wir spielen mit ihnen Tennis oder verabreden uns zum Stammtisch. Auch die Beziehungspflege beansprucht Zeit.

      ■ Ich kenne Menschen, die Kinder adoptiert oder ein Pflegekind aufgenommen haben. Sie möchten etwas Sinnvolles verwirklichen und engagieren sich. Die Tierfreunde unter Ihnen wissen, was es bedeutet, ein Haustier in der Familie aufzunehmen. Egal ob ein Hund, eine Katze oder ein Vogel mit Ihnen lebt, das Tier will versorgt sein und bestimmt Ihren Lebensrhythmus.

      ■ Idealerweise sorgen Sie auch dafür, dass Sie genug Zeit für sich selbst haben, um sich ganz um sich zu kümmern und Ihren Interessen nachzugehen.

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      Beantworten Sie sich diese Fragen:

      ■ Wie zufrieden bin ich mit meinem Privatleben?

      ■ Zu wie viel Prozent fühle ich mich zeitlich fremdbestimmt in meinem Privatleben? Wer oder was bestimmt über meine Zeit (stiehlt sie mir vielleicht sogar)?

      ■ Wie viel „Zeit für mich“ räume ich mir in meinem Alltag ein?

      Im fünften Kapitel gehen wir noch intensiv darauf ein, was in Ihrem Leben wirklich wichtig ist.

      Andere Menschen und Orte geben den Takt vor

      Nicht nur unser Berufs- und Privatleben beeinflusst unser Lebenstempo. Es gibt Menschen und Orte, die den Takt vorgeben, ob wir wollen oder nicht, und damit

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