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      Übung:

      Stellen Sie sich vor, Sie stünden unter einer Dusche, welche aber kein Wasser absondert, sondern Licht. Weißes oder goldfarbenes Licht. Sie stellen sich unter diese Lichtdusche und lassen statt des Wassers Licht an sich herunterrieseln. So lange, bis Sie komplett eingehüllt sind. Während dieses Einhüllungsvorgangs stellen Sie sich weiter vor, dass alles, was Sie nicht an sich herankommen lassen wollen, draußen an der Außenhülle abprallt, alles das aber, was an Gutem eindringen soll, selbstverständlich zu Ihnen durchkommt. Die Hülle ist für alles Positive durchlässig. Sie können das programmieren. Mit Ihrer Vorstellungskraft. Ist das nicht wunderbar?

      Zurück zur ärgerlichen Situation in der Buchhandlung. Der „Dummsatz“ des unwirschen Buchhändlers kommt und – schwupp – stehen Sie in Ihrer Airbaghülle. Sie ist hell, lichtdurchflutet und durchsichtig. Der Dummsatz prallt ab und Sie fragen unverdrossen weiter nach Ihrem Wunschtitel.

      Inneren Schutzschild aufbauen

      Barbara Berckhan macht in ihrem Buch Die etwas intelligentere Art, sich gegen dumme Sprüche zu wehren den Vorschlag, sich einen inneren Schutzschild aufzubauen. Stellen Sie sich eine Panzerglasscheibe vor, welche sich automatisch und blitzschnell zwischen Sie und den potenziellen Angreifer schiebt. So wie bei einer Bank der Kassenbereich geschützt ist. Nur, Ihre Panzerglasscheibe ist flexibel ausklappbar und wieder verschließbar. So ähnlich wie eine Tür, die Sie öffnen und auch schließen können. Sie können hinter der Scheibe alles hören, aber es dringt nichts mehr in Sie ein und raubt Ihnen die Kraft. Der Angriff prallt an Ihnen ab. Ihr Gegner kann sagen und machen, was er will, Sie registrieren es, aber es berührt Sie nicht mehr.

      Für beide Möglichkeiten (in den durchsichtigen Airbag schlüpfen oder den Schutzschild aufbauen) gilt, dass Sie den Schutzmechanismus üben, üben, üben …, und zwar zunächst in Situationen, die Ihnen nicht so zu Herzen gehen. Dann ist es nicht schlimm, wenn Sie es nicht sofort schaffen.

      Anti-Ärger-Strategien

      Der Ärger-Forscher Redford Williams schätzt, dass etwa 20 Prozent der Bevölkerung extrem ärgerbereit und gesundheitlich entsprechend stark gefährdet sind. Weitere 20 Prozent sind dagegen besonders gelassen und unaufgeregt und 60 Prozent rangieren irgendwo dazwischen.

      Was ist Ärger überhaupt?

      Ärger sind Emotionen – begleitet von körperlichen Reaktionen, hervorgerufen durch die „Kampfhormone“ Adrenalin und Noradrenalin.

      Körperliche Reaktionen auf Ärger

      Körperlich wirkt sich Ärger folgendermaßen aus:

      ■ Der Blutdruck steigt.

      ■ Wir atmen flacher.

      ■ Der Herzschlag beschleunigt sich.

      ■ Die Körpertemperatur steigt.

      Konsumgewohnheiten (um den Ärger zu kompensieren) bei hoch ärgerbereiten Menschen können sein:

      ■ Übermäßiges (Frust)-Essen,

      ■ Rauchen,

      ■ Alkohol zur Entspannung.

      Prüfen Sie anhand der folgenden Beispiele, zu welchem Teil der Bevölkerung Sie gehören: zu den extrem ärgerbereiten, den gelassenen oder mal so, mal so, je nach Anlass.

      Ärgeranlässe

      Ärgerliche Anlässe können sein:

      ■ Ein Autofahrer trödelt vor Ihnen her und Sie kommen nicht pünktlich zu Ihrem Termin.

      ■ Eine Kassiererin im Supermarkt ist umständlich.

      ■ Der Schnürsenkel reißt und andere Schuhe passen nicht zu Ihrem Outfit.

      ■ Der ungünstige Steuerbescheid wirft Ihre ganze Budgetplanung um – nichts mit Urlaub in Amerika!

      ■ Sie erreichen jemanden am Telefon nicht wegen Dauerquatscherei.

      ■ Sie müssen vermeintlich ungerechte Kritik einstecken.

      Beispiel: Sie haben lange und ausführlich an einer Präsentation gearbeitet und sind mit Recht stolz auf das gelungene Werk. Als Sie sie darstellen, kommt von Ihrem Vorgesetzten der lapidare Kommentar: „Trocken und langweilig.“ Damit verschwindet er.

      Ihre Reaktion:

      ■ Gedanken: Fluchen: „Das ist ungerecht, er hat gar nicht genau hingeschaut. Der macht es sich leicht!“

      ■ Gefühle: Wut auf andere, Ärger

      ■ Körper: Schnelle Atmung, leicht erhöhte Temperatur

      ■ Taten: Länger arbeiten, Präsentation noch einmal korrigieren

      Übung:

      Versetzen Sie sich in eine Ihnen bekannte Ärgersituation:

      Situation: ____________________________________

      Gedanken: ___________________________________

      Gefühle: _____________________________________

      Körper: _____________________________________

      Taten: ______________________________________

      Lassen Sie die ärgerliche Situation jetzt durch folgende „Prüfung“ laufen.

      Ärgeranlass und meine Reaktion:

      Wenn Sie sich die Fragen ehrlich beantwortet haben, dann haben Sie sich wieder ein klein wenig besser kennen gelernt. Das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für jede Kontersituation. Entscheidend ist, dass Sie sich nicht durch Ihre eigenen (unbekannten) Reaktionen aus dem Konzept bringen lassen.

      Hier fünf Anti-Ärger-Strategien:

      1. Mit sich selbst argumentieren.

      2. Aus der Ärgersituation aussteigen.

      3. Entspannungs- und Meditationstechniken.

      4. Lernen, sich selbst zu behaupten, ohne dabei aggressiv zu werden.

      5. Die eigenen sozialen Fähigkeiten entwickeln und trainieren.

      „Man ärgert sich nie ohne Grund, aber selten aus einem guten.“

      (Benjamin Franklin)

      Die eigene Wut überprüfen

      Strategie 1: Mit sich selbst argumentieren

      Prüfen Sie jede Ärgersituation in einem Selbstgespräch daraufhin, ob die bösen Gedanken, die Wut und all die Aufregung im Verhältnis zum Ereignis stehen.

      Beispiel: Ihre Katze hat eine teure Blumenvase umgestoßen.

      Frage: Hat sie es absichtlich getan oder hat sie sich nur wie eine Katze verhalten? Nützt es etwas, wenn Sie sie anschreien oder ihr einen Tritt verpassen?

      Beispiel: Der Wetterbericht hat einen traumhaften Sonnentag prophezeit. Sie haben alles für ein Picknick vorbereitet. Dann schüttet es wie aus Kübeln.

      Frage: Bringt es etwas, wenn Sie die Wetterfee verfluchen? Oder mit Ihrem Partner Streit anfangen, nur weil er die Idee hatte? Ärger verschlimmert die Situation nur noch.

      Beispiel: In einem Supermarkt stehen Sie (wie üblich) in einer Schlange wartend an der Kasse. Plötzlich drängelt sich jemand vor.

      Eine Möglichkeit: Weisen Sie den Drängler höflich, aber bestimmt zurück. Sollte Sie das schon sehr aufregen, dann fragen Sie sich: Lohnt sich die Aufregung? Vielleicht ist der Drängler kein bösartiger Egoist, sondern ein gestresster Mensch mit quengelnden Kindern im Auto, welches im Halteverbot steht.

      Beispiel: Ihr Kollege hat Ihre Idee – die Sie kurz mit ihm besprochen haben – als die seine vorgestellt.

      Anstatt den Ärger in sich hineinzufressen und ihn die Wut indirekt spüren zu lassen, vertagen Sie

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