Скачать книгу

SHAY

       4 CALLIE

       5 SHAY

       6 CALLIE

       7 SHAY

       8 CALLIE

       9 SHAY

       10 CALLIE

       11 SHAY

       12 CALLIE

       13 SHAY

       14 CALLIE

       15 SHAY

       16 CALLIE

       17 SHAY

       18 CALLIE

       19 SHAY

       20 CALLIE

       21 SHAY

       22 CALLIE

       23 SHAY

       24 CALLIE

       25 SHAY

       26 CALLIE

       27 SHAY

       28 CALLIE

       29 SHAY

       30 CALLIE

       31 SHAY

       32 CALLIE

       33 SHAY

       34 CALLIE

image

      DESERTRON, TEXAS

      1993

      Das Schrillen der Sirene sprengt mir fast die Schädeldecke weg. Ich krieche aus dem Bett. Kann es nicht fassen. Wie denkt man das Undenkbare?

      Die Sicherungssysteme haben versagt. Es ist tatsächlich passiert.

      Wir rennen.

      Henri bellt seine Kommandos. Lena und ich setzen sie eilig um. Mir zittern die Hände am Kontrollpult, Angst und Adrenalin pushen mich, aber wir haben das System gleich manuell heruntergefahren. Wird schon gut gehen, wir werden alle …

       BANG

      Schallwellen reißen uns zu Boden. Heftige Kälte. Metallsplitter hageln auf uns nieder und Schlimmeres.

      Viel, viel Schlimmeres.

      Es entweicht.

      Trifft uns.

      Schmerz kommt.

      SCHMERZ

       QUAL

      Schreie verbinden sich zu einem – Lenas, Henris und meine. Wir schreien wie aus einem Mund.

      Doch dann verstumme ich. Nur ein Duett aus Schmerz bleibt übrig.

      Zellen, Gewebe und Organe werden von innen zerstört, zerrissen von einer Kettenreaktion. Ein kurzer Moment der Klarheit am Ende zeigt, was hätte sein können, bevor Henri und Lena – Freunde, Kollegen, beide brillante Wissenschaftler – dahinschwinden. Lena, meine Lena. Tot.

      Ich überlebe. Meine Freunde sind tot, aber die letzten Augenblicke ihres Daseins sind für immer in mich eingeschrieben.

      Niemandem fällt auf, wie ich mich verändert habe: Dinge verloren, Fertigkeiten gewonnen. Segen und Fluch zugleich.

      Mit meinen neuen Sinnen nehme ich Wellen wahr, die mir so ähnlich wie Schall und Farben erscheinen. Alles verströmt Wellen: belebte und unbelebte Objekte, Menschen. Besonders Menschen.

      Von jedem Mann, jeder Frau, jedem Kind geht ohne ihr Wissen ein einzigartiges Schallmuster aus – persönlicher als Fingerabdrücke, aufschlussreicher als Gedanken und Verhaltensweisen. Es ist, als könnte ich in ihre Seelen schauen. Ich nenne dieses Muster Vox, eine Stimme, von der sie nichts ahnen.

      Aber ich weiß es. Und Wissen ist Macht.

      Und ich will mehr, immer mehr.

      Um alles zu wissen, was es zu wissen gibt.

      Erst kam der Unfall, dann der Plan …

image
image

      Der Zustand von Schrödingers Katze ist eigentlich gar kein Paradox, dachte er. Verlässt man die Grenzen der endlichen, beobachtbaren Welt und akzeptiert die Unendlichkeit, so kann die Katze gleichzeitig tot und lebendig sein.

      Xander, Manifest des Multiversums

image

      SHETLAND INSTITUTE, SCHOTTLAND

      Time Zero: 32 Stunden

      Ich bin krank, sagen sie, und muss geheilt werden. Aber ich fühle mich nicht krank. Nicht mehr.

      Ihre glänzenden Schutzanzüge verbergen alles, von den Schuhen bis zu den Haaren, und lassen sie wie Außerirdische aussehen. Sie erinnern mich mehr an die Bösewichte bei Doctor Who als an Menschen. Mit dicken Handschuhen greifen sie durch die durchsichtigen Wände nach mir, drücken mich in den Rollstuhl,

Скачать книгу