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Dem Besitzer gehörte das ganze Land ringsum. Die Heidholzner waren seine Leibeigenen.“

      „Leibeigene!?“ rief Monika. „Sklaven? Und das in Bayern! Sie machen wohl Witze!“

      „Keineswegs“, sagte ihr Vater, „die Leibeigenschaft ist erst durch die bayerische Verfassung von achtzehnhundertundacht aufgehoben worden.“

      „Mein Schwein pfeift!“ Monika war fassungslos.

      „Das habe ich auch nicht gewußt“, gestand Liane mit einem seltenen Anflug von Selbsterkenntnis.

      „Sie arbeiteten später weiter für ihn“, erzählte Herr Graunke, „wurden dann …“

      „Wie hieß er?“ wollte Monika wissen. „Der Besitzer, meine ich?“

      „Keine Ahnung. So weit geht mein Interesse an dieser Gegend nicht. Es würde sich wohl auch nur schwer feststellen lassen. Es gibt ja keine Kirche und kein Bürgermeisteramt, in denen sich Dokumente aufstöbern ließen. Es sieht aber so aus … ich habe mir einmal den Spaß gemacht und bin auf den Hügel hinaufgekraxelt … als wenn dort eine kleine Kapelle gestanden hätte. Es sind aber nur noch ein paar Grundmauern vorhanden.“

      „Schade.“

      „Warum?“ fragte Liane. „Wir suchen doch bloß ein Haus, in dem wir leben können. Dazu brauchen wir doch nicht zu wissen, wer früher mal in einer ollen Ruine gehaust hat.“

      „Mich interessiert’s aber“, beharrte Monika.

      „Jedenfalls ist die Familie schon Ende des vorigen Jahrhunderts nach München gezogen. Sie haben ihr Land zuerst verpachtet, später verkauft. Ob heute noch jemand von ihnen lebt, weiß ich nicht.“

      „Ich finde, Sie wissen allerhand“, stellte Herr Schmidt fest.

      Herr Graunke lachte und tastete wieder einmal, ob die über die Stirn geklebte Haarsträhne noch an ihrem Platz war. „Ich gehe den Dingen gern auf den Grund.“ Er trat auf die Bremse und nahm Gas weg. „So, da wären wir … von hier aus haben Sie einen hübschen Blick.“

      Er stieg aus und öffnete ihnen die Tür.

      Zu ihren Füßen, unterhalb einer Böschung, lag der Teich. Er war größer, als sie ihn sich vorgestellt hatten, eigentlich schon ein Weiher, ein stilles, grünes Gewässer, an dessen bewachsenem Ufer ein alter Kahn schwamm.

      Das Haus stand jenseits des Teiches. Breit und behäbig lag es auf einer weiten Lichtung, geduckt unter einem überstehenden Dach. Die weiße Außenmauer führte fensterlos fast bis zum Gewässer herab. Etwa zwei Meter höher lag ein vorgebauter Erker, der mit vielen kleinen Scheiben verglast war, darüber noch eine Reihe von Fenstern, die in der Sonne blitzten.

      Monika war hingerissen. „Hübscher Blick ist wohl leicht untertrieben!“ rief sie. „Das ist das süßeste Haus, das ich je gesehen habe! Aber wo ist der Stall?“

      „Auf der anderen Seite“, antwortete Herr Graunke.

      Auch Frau Schmidt war begeistert, aber sie meldete Bedenken an. „Wenn es da nur keine Ratten gibt.“

      „Pah!“ Liane warf ihr langes blondes Haar in den Nacken. „Wer stört sich schon an ein paar Ratten! Mir gefällt’s.“

      „Mir auch.“ Herr Schmidt sagte es zögernd, als wollte er noch etwas hinzufügen, preßte dann aber die Lippen zusammen.

      „Laufen wir doch hin und sehen es uns richtig an!“ schlug Monika vor. „Sie haben doch einen Schlüssel, Herr Graunke?“

      „Aber sicher. Ich werde doch das Wichtigste nicht vergessen!“

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