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Guten Tag, ich bin das Hausgespenst. Marie Louise Fischer
Читать онлайн.Название Guten Tag, ich bin das Hausgespenst
Год выпуска 0
isbn 9788711719633
Автор произведения Marie Louise Fischer
Серия Hausgespenst
Издательство Bookwire
Guten Tag, ich bin das Hausgespenst
Marie Louise Fischer
SAGA Egmont
Guten Tag, ich bin das Hausgespenst
Genehmigte eBook Ausgabe für Lindhardt og Ringhof A/S
Copyright © 2017 by Erbengemeinschaft Fischer-Kernmayr, (www.marielouisefischer.de) represented by AVA international GmbH, Germany (www.ava-international.de)
Originally published 1976 by F. Schneider, Germany
All rights reserved
ISBN: 9788711719633
1. e-bogsudgave, 2017
Format: EPUB 3.0
Denne bog er beskyttet af lov om ophavsret. Kopiering til andet end personlig brug må kun ske efter aftale med Lindhardt og Ringhof samt forfatter.
Lindhardt og Ringhof Forlag A/S, et selskab i Egmont
Ein wichtiger Entschluß
Es fing alles damit an, daß Monikas fünfzehnjährige Schwester Liane an einem friedlichen Freitag im Winter den Aufstand probte. „Das eine sage ich euch“, erklärte sie am Abendbrottisch und ärgerte sich, daß ihre Stimme nicht ganz so fest klang, wie sie klingen sollte. „Wenn ihr mich heute abend wieder um neun Uhr ins Bett schicken wollt, dann streike ich!“ „Aber,Die Straßen von San Franzisko‘ sind doch um neun zu Ende“, sagte ihr drei Jahre jüngerer Bruder Peter verständnislos.
„Den doofen Fernsehkrimi will ich ja auch gar nicht sehen! Auf dem ersten Programm läuft, Meuterei auf der Bounty‘, ein alter Hollywoodfilm mit Clark Gable … und die anderen aus meiner Klasse sehen ihn sich alle an!“ Lianes grüne Augen blitzten.
Daraufhin sagte Max Schmidt, ihr Vater, etwas, das Tausende von Vätern schon vor ihm und mit genauso wenig Wirkung erklärt haben; „Die anderen aus deiner Klasse gehen uns gar nichts an.“
„Aber mich!“ trumpfte Liane auf. „Ich will nicht immer ins Bett geschickt werden wie ein Baby!“
„Bitte, benimm dich, Liane“, mahnte die Mutter. „Euch zuliebe, wohl verstanden, sehen wir uns den Fernsehkrimi an.“
„Ohne mich!“ Liane warf die Serviette auf den Tisch. „Ich gehe zu Renate!“
„Nichts dergleichen wirst du tun“, erklärte ihr Vater mit Nachdruck. „Ich will nicht, daß du nachts allein durch die dunklen Straßen läufst.“
Liane schenkte ihrem Vater einen herzzerreißenden Blick. „Auch wenn ich dich so sehr bitte?“
Er tätschelte ihr die Hand. „Ich verbiete es dir ja nur aus Sorge um dich!“
Die neunjährige Monika war die jüngste der Geschwister. Sie verfolgte die Auseinandersetzung mit gespannter Aufmerksamkeit, denn sie wußte, daß es dabei auch um sie ging. Aber um nicht in die Schußlinie zu geraten, hielt sie den Kopf mit dem leuchtend roten Haar, das sie sich hinter den Ohren mit Gummiringen zusammengebunden hatte, dicht über den Teller gebeugt.
„Du könntest mich doch abholen“, bettelte Liane; sie hatte sich dem Vater auf den Schoß gesetzt.
„Das würde doch gar nichts nutzen.“ Frau Schmidt schenkte sich noch eine Tasse Tee ein. „Wenn du spät nach Hause kommst, störst du Moni …“
Monika stellte ihre Lauscher hoch.
„Moni! Immer diese Moni!“ Liane sprang auf. „Wie ich es hasse, das Zimmer mit der kleinen Kröte teilen zu müssen!“
„Na, erlaube mal!“ Der Vater überwand seine kleine Schwäche für seine älteste Tochter. „Jetzt gehst du aber entschieden zu weit.“
Liane warf ihr langes, silberblondes Haar in den Nacken. „Ach, ihr wißt doch, daß ich es gar nicht so meine! Natürlich hasse ich Moni nicht, und sie ist auch keine Kröte … aber es ist wirklich ekelhaft, mit fünfzehn noch kein eigenes Zimmer zu haben.“
Monika konnte den Mund nicht länger halten. „Meinst du, für mich ist das angenehm?“
„Ausgerechnet! Als ich so alt war wie du, war ich noch mit Peter zusammen.“
„Die Geschichte kenne ich schon! Die reibst du mir dauernd unter die Nase. Aber die Zeiten haben sich inzwischen geändert.“
Liane war verblüfft. „Was soll denn das nun wieder heißen!?“
„Ach, die redet doch bloß so daher“, meinte Peter.
„Gar nicht. Alle Leute sagen doch dauernd, daß die Zeiten sich geändert haben“, verteidigte sich Monika, „da wird es doch wohl stimmen.“
Herr Schmidt hielt sich die Hand vor den Mund, um sein Lächeln zu verbergen.
„Egal! Auf jeden Fall will ich heute abend diesen Film sehen!“ beharrte Liane.
Monika hob den Zeigefinger wie in der Schule. „Darf ich vielleicht mal einen Vorschlag zur Güte machen? Wenn ich ausnahmsweise mal länger aufbleiben dürfte, könnten wir uns den doch alle zusammen ansehen!“
„Das hatte ja kommen müssen!“ Liane ließ sich, wie niedergeschmettert, wieder auf ihren Stuhl sinken.
Monika riß die Augen auf; sie waren grün wie die ihrer Schwester, wirkten aber heller, weil sie sich nicht die Wimpern tuschte. „Wieso? Was ist verkehrt daran?“
„Du weißt genau, daß du nicht bis zehn Uhr aufbleiben darfst! Du mußt morgen früh in die Schule … oder mußt du etwa nicht?“
„Oh, ich meine doch nur, man könnte auch mal eine Ausnahme machen“, sagte Monika unschuldsvoll.
„Was?“ fragte ihre Mutter. „Willstdu nicht in die Schulegehen?“
„Du könntest mir doch ruhig mal eine Entschuldigung schreiben. Andere Eltern tun das auch.“
„Das wird ja immer schöner“, stellte der Vater fest, „ich sehe schon: wenn nicht jede von euch ein eigenes Zimmer und einen eigenen Fernseher bekommt, ist der Familienfrieden nicht länger zu erhalten.“
Monika legte sich den Zeigefinger an ihre Stupsnase. „Ich glaube, Vati, da hast du ein wahres Wort gesprochen … das mit dem eigenen Fernseher wäre natürlich übertrieben, aber … unsere Wohnung ist einfach zu klein.“ Sie wurde rot, als alle sie anstarrten. „Ist doch wahr“, verteidigte sie ihren Standpunkt. „Wenn Liane und ich ein eigenes Zimmer hätten, brauchten wir uns nicht dauernd zu krachen. Für Peter ist die Kammer auch zu eng. Wenn er ein größeres Zimmer hätte, könnte er bestimmt besser Ordnung halten, und Mutti brauchte sich nicht dauernd aufzuregen.“ Sie sah von einem zum anderen.
Unerwartet erhielt sie Schützenhilfe von der Mutter. „Und wenn ich einen großen Raum zur Verfügung hätte“, sagte Frau Schmidt, „könnte ich endlich wieder töpfern! Es würde mir soviel Spaß machen, wieder in meinen alten Beruf zurückzukehren … und ich könnte damit Geld verdienen, Max!“
„Ihr wollt wirklich hier weg?“ fragte der Vater überrumpelt.
„Ja!“ antworteten ihm die anderen einträchtig im Chor.
„Aber so eine große Wohnung, wie ihr sie euch vorstellt, kostet Geld … mehr Geld, als wir ausgeben können.“
„Nicht, wenn wir aufs Land ziehen“, sagte seine Frau sanft. „Sieh mich nicht so an, du wolltest selber immer aufs Land … ein Haus mit Garten ist doch dein Traum. Dafür haben wir ja unseren Bausparvertrag!“
„Der ist längst noch nicht fällig!“
„Das weiß ich auch. Aber das ist doch kein Grund, uns hier zusammenzuquetschen. Was nutzt es uns, wenn wir erst bauen können, wenn die Kinder groß sind! Laß uns doch einfach etwas mieten.“
„Ein Haus mit Garten, o ja!“ rief Monika begeistert